Der französische Staatspräsident Sarkozy hat mit der Ehrung eines Opfers des Vichy-Regimes eine kleine Protestwelle im Land ausgelöst. Geehrt wurde dabei ein junger Kommunist, der 1944 zusammen mit einigen anderen als Racheaktion wegen eines Anschlags der Resistance ermordet wurde, und zwar hat Sarkozy angeordnet, daß der Abschiedsbrief des jungen Mannes an seine Eltern in allen Schulen verlesen werden sollte.
Gegen diese Verlesung des Briefes hat sich nun eine breite Protestwelle formiert.
Ich muss gestehen, daß ich diese Proteste nicht auf Anhieb voll und ganz verstehen kann - die Opfer der Resistance gegen das Vichy-Regime sind doch eigentlich landesweit anerkannt und geachtet...
Oder liegt es daran, daß ein konservativer Präsident, der sonst nicht gerade gut auf die Linke zu sprechen ist, nun gerade ein Aushängeschild der Linken ehrt, sich gewissermaßen "zu eigen macht" - ist es Mißbrauch des Opfers, den man ihm vorwirft?
Betrachtet auch unter dem Aspekt, daß Sarkozy für Menschen vom Schlage dieses Menschen sonst weit weniger Sympathien äußert...
Ein solcher Gedanke des sich-mit Fremden-Federn-schmückens und der Ehrung eines Menschen aus reiner Opportunität drängt sich mir zumindest auf.
Ipsi, kannst Du da irgendwelche Einblicke zu beisteuern?