Bayern-Wahl

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Traitor
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Mi 1. Okt 2008, 13:15 - Beitrag #1

Bayern-Wahl

Ein wohltuendes Wahlergebnis - die CSU kann also tatsächlich nicht alleine regieren, die schwachen Übergangsfiguren Huber und Beckstein sind weg vom Fenster.
Schade nur, dass es wohl nur zu einer CSU-FDP-Koalition und nicht zu einer Regierung aller Oppositionsparteien, die einen richtigen Epochenwechsel bedeuten könnte, kommen wird. Und Seehofer wird wohl auch keine große Führungsperson abgeben.

Fragt sich noch, ob die Hoffnungen, dass der Bundeseinfluss der CSU empfindlich geschwächt wird, sich bewahrheiten werden?

Maglor
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Mi 1. Okt 2008, 20:00 - Beitrag #2

Der bundesweite Trend geht also auch an Bayern nicht spurlos vorbei.
Die beiden "Volksparteien" verlieren zunehmend Stimmanteile, während immer mehr kleine Parteien in die Parlamente aufrücken.
Im bayrischen Landtag sitzen demnächst auch fünf Parteien! Die Linkspartei scheiterte wohl nur knapp an der Fünf-Prozent-Hürde, es wären also fast sechs gewesen.
Die CSU kann immerhin noch auf eine schwarz-gelbe Koalition hoffen, im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern in den die traditionellen Kombinationen Rot-Grün und Schwarz-Gelb eben keine Mehrheit mehr haben.

Lykurg
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Do 2. Okt 2008, 01:10 - Beitrag #3

Traitor, noch steht Seehofer am Fenster und winkt... du meintest Beckstein, vermute ich? Viel mehr Persönlichkeit erwarte ich von ihm aber auch nicht. Daß es in Bayern überhaupt für Schwarz-Gelb reicht, ist letzter Rest "bayrischer Verhältnisse"... Nur eine einz'ge Säule, oder so ähnlich ;)

Der CSU-Bundeseinfluß (oder zumindest dessen Anmaßung) war ja tatsächlich zeitweilig nicht auszuhalten. Das kann nur weniger werden.

Sehr spannend finde ich den Erfolg der Freien Wähler. Mal sehen, wie die sich auf Landesebene machen, bislang hatte ich nicht den Eindruck, daß derartiges jenseits der kommunalen Ebene wirklich funktioniert, aber wir werden sehen... Teil des Trends weg von etablierten Parteien, oder nur ein Rückzug ins Schneckenhaus, der diffuse Wunsch, 'anders' zu wählen als CSU, ohne wirklich etwas zu ändern...

Einmal mehr habe ich mich über Stiegler gewundert, der Maget zu seinem "Top Job" gratuliert hat. Mag ja sein, daß die Stimmverluste der CSU zu einem großen Teil mit dem Wahlkampf der SPD zusammenhängen mögen, aber es bleibt doch das schlechteste Ergebnis der bayrischen SPD seit '46... Vielleicht lag das ja nur an seiner Erleichterung darüber, daß die Linke es nicht geschafft hat, in den Landtag zu kommen?

Traitor
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Do 2. Okt 2008, 11:53 - Beitrag #4

Beim ersten Vorkommen ja, beim zweiten nicht. ;)

Bei den Freien Wählern vermute ich, dass es kommen wird, wie Spiegel und iirc auch GA es schrieben: nach einer Legislaturperiode (vielleicht auch zwei) letztlich wirkungslosen Rumsitzens im Landtag werden sie den Wiedereinzug nicht schaffen, da ihre Spitzenleute nun auch "reiche Parlamentsbonzen" sind und nicht mehr glaubwürdig Wahlkampf gegen "die Etablierten" machen können. Es sei denn, sie könnten eine langfristige Wandlung wie die Grünen schaffen, im Gegensatz zu diesen steht dem aber nicht nur die Mentalität, sondern auch die Struktur entgegen.

Dass die SPD keinerlei Kapital aus der CSU-Schwäche ziehen konnte, ist ein erschreckendes Signal für deren Bundestagswahlkampfvorbereitungen.

Padreic
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Do 2. Okt 2008, 12:00 - Beitrag #5

Bleibt die Frage, was für die CSU taktisch klüger ist, Koalition mit FDP oder mit freien Wählern? Beide stehen ja wohl zu Koalitionsverhandlungen bereit.

Von der reinen Landespolitik mag es geschickt sein, die freien Wähler mit in die Regierung zu nehmen, da, wie Traitor ja schon sagte, eine solche Partei von ihrem Oppositionscharakter wirkt. Eine Regierungspartei kann man kaum aus Protest wählen.

Bezüglich der Bundespolitik muss man natürlich auch bedenken, dass man die FDP natürlich auch bei Laune halten muss, dass sie nicht auf einmal denkt, dass sie nun prinzipiell natürilch auch mit der SPD...

Maglor
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Fr 3. Okt 2008, 16:40 - Beitrag #6

Im Grunde ist das Wahlergebnis gar nicht verwunderlich wie der nun wieder entflammte Kampf um die Stoiber-Nachfolge.
Da frage ich mich nur, wie sie ohne Vorsitzenden Koalitionsverhandlungen führen möchte.
Wie wäre denn mit einer Koaltion aus CSU und CSU? :crazy:
Nein, ich glaube die Gräben sind da zu tief. :crazy:
Egal, wenn Kampfabstimmungen zur Regel werden, kann das demokratie Innere Ordnung nur födern. ;)

Ipsissimus
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So 5. Okt 2008, 10:45 - Beitrag #7

für mich ist noch längst nicht ausgemacht, ob es eine andere Politik geben wird in der Alpenrepublik. Egal wer in der CSU langfristig die Macht übernehmen wird, die Zweckehe zwischen ihr und der FDP wird am Prinzip der "bayerischen amigos" nichts ändern. Von daher ist das alles zwar schön und gut mit der verlorenen absoluten Mehrheit, aber reine Augenwischerei. Koalitionen sind überall Mittel der Wahl, den bekundeten Wählerwillen zu beugen, von daher jetzt auch in Bayern; was soll´s also.


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