Don Quijotte von Brooklyn

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Ipsissimus
Dämmerung
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Mi 21. Okt 2009, 16:05 - Beitrag #1

Don Quijotte von Brooklyn

gefällt mir, auch wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist^^

http://www.sueddeutsche.de/finanzen/430/491794/text/#top

aber das hier

Die Zeiten, in denen sie Kredite einfach in den eigenen Büchern hielten und deren Belege sorgsam archivierten, sind längst vorbei. Heute sind Kredite Spekulationsrohstoffe. Sie werden verkauft, an der Wall Street gebündelt, tranchiert, zu Wertpapieren verarbeitet und in alle Welt verscherbelt. So kommt es, dass arabische Investoren Verluste verbuchen, wenn eine Familie aus Ohio in Zahlungsrückstand gerät. Die Anleger müssen dann eine Zwangsräumung durchsetzen und auf einen Weiterverkauf hoffen. Dabei kommen die Banken zurück ins Spiel.

Um die Interessen der Investoren wahrzunehmen, bieten die Wall-Street-Konzerne ihre Dienste als Treuhänder an. Zwangsräumungen zu beantragen, mag eine Drecksarbeit sein, aber es verspricht sichere Einnahmen, solange die Arbeitslosenzahlen in den USA steigen und ständig weitere Familien in Not geraten. Auch die Deutsche Bank ist dabei groß im Geschäft.


darf ja wohl nicht wahr sein

Lykurg
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Mi 21. Okt 2009, 16:43 - Beitrag #2

Spannend und löblich, soweit er Recht hat. Die Sache mit dem Banker, der angeblich in Kansas City arbeitet und seine Unterschrift in Texas beglaubigen läßt, verstehe ich allerdings nicht recht - daß man z.B. auf Geschäftsreise mal woanders ist, sollte doch eigentlich vorkommen dürfen? Ich akzeptiere die Entscheidung des Richters, wenn er weitere Beweggründe für die Annahme hat, daß die Person nicht existiert, aber in dieser verkürzten Darstellung riecht mir das doch etwas nach Willkür seinerseits.

Nun, und daß das Geschäft mit den Rausschmissen für die Banken eines wie andere auch ist, überrascht mich eigentlich nicht sonderlich... insofern auch nicht verwunderlich, daß die Deutsche Bank da mitmacht. Ich kenne auch keinen öffentlichen Moralkodex des Hauses, der etwas der Art als 'nicht mit uns' ausschlösse. - Die Sache ist äußerst unschön, besonders die Vorstellung, hier tatsächlich direkt daran gut zu verdienen, daß die Träume anderer von bescheidenem Wohlstand zerplatzen. Kriminell wird es, wenn der geplatzte Kredit auf falsche Beratung zurückgeht. Aber letztlich zeigt sich hier nur, daß man niemals vergessen darf, daß Geldgeschäfte aller Art riskant sind, und man für dieses Risiko unter Umständen bezahlen muß. Bild

e-noon
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Mi 21. Okt 2009, 16:50 - Beitrag #3

Bei der Deutschen Bank wundert mich gar nichts mehr... Und die Gier vieler Menschen ist auch nicht gerade neu erfunden worden. Ich frage mich nur, was es ist, das so viele bewegt, nicht mit der Wimper zu zucken, wenn sie Millionengewinne haben aus dem Schaden, den sie anderen Menschen zufügen. Was treibt sie an? Der Wunsch nach finanzieller Sicherheit? Macht? Status? Anerkennung? Luxus?

Der Richter ist klasse. Er macht einfach nur seinen Job - und steht dabei auf der Seite des Rechts UND der kleinen Leute. Wenn alle so wären...

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Di 27. Okt 2009, 00:28 - Beitrag #4

Das irgendwie sehr deutsch zu nennende Vorgehen des Richters (gewünschtes Räumungsurteil nur bei lückenlosem Nachweis der Voraussetzungen) erfreut mich, auch weil es nicht so ganz in meinen sonst eher skeptischen Blick auf den "lausigen Rechtsstaat" (Zitat Hertha-Däubler-Gmelin, nur bis kurz nach diesem Zitat Justizministerin bei Schröder) passt.


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