ich persönlich mache keinen Unterschied, ob es sich bei einer Vernichtung von Menschenleben um Männer oder Frauen handelt...
Beides ist schlimm.
Das Phänomen der Hexenverbrennung auf germanischem Boden gibt es allerdings schon länger, als das Christentum. Auch fällt es auf, daß es regional begrenzt war. Man kann auch nicht unbedingt Inquisition und Hexenverbrennung über einen Kamm scheren, weder von ihrer geographischen Lage, noch von der Zeit, in der sie immer wieder aufkamen. Prinzipiell kann man festhalten, daß das Verbrennen ein Staatsakt war. Die Kirche hat die Verurteilten dem Staat aber oft übergeben: sie selber hat eher aufgehangen. Das soll keine Relativierung von irgendwas sein, sondern zur Erklärung von Zusammenhängen helfen. (Ein verbrannter Leichnam kam nach christlichem Verständnis der damaligen Zeit nicht in den Himmel, darum durfte die Kirche sowas nicht tun...)
Das Geflecht der verschiedenen Begründungen für diese Sachen ist kompliziert. Ich denke, du hast recht, es im Mittelalter-Thread anzusiedeln, denn da hatte es seinen Höhepunkt. Aber die Ansicht, daß das der Kirchliche Einfluss gewesen sei, die kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde sagen: Trotz heftiger kirchlicher Widerstände hat sich der Hexenglauben in Teilen Europas im MA ausgebreitet. Er ist dann (ähnlich wie der Sozialismus heute) in die Kirche über Genereationen hinweg hineingewachsen, und durch einen Selbstreinigungsprozess auch wieder herausgewachsen. Sowas dauert lange, aber die Mitglieder der Kirche sind auch immer Kinder ihrer Zeit. Die Gründe für den Hexenwahn, liegen aber weit jenseits des Christentums...
Gruß,
Orald