Wehrpflicht verfassungswidrig?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.

Bist Du weiterhin für die Wehrpflicht?

Ja
9
39%
Nein
14
61%
Keine Ahnung
0
Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt : 23

Persisteus
Advanced Member
Advanced Member

 
Beiträge: 364
Registriert: 10.09.2001
Di 23. Apr 2002, 00:22 - Beitrag #61

@Borlas: Nun, die Armee wird immer wieder gern genutzt, wenn es irgendwo mal wieder Überschwemmungen gibt oder ähnliche "Katastrophen" auftreten. Dann schleppen sie halt fleißig Sandsäcke... haben ja sonst nix zu tun! :D

Nein, mal im Ernst: Die Berufssoldaten sind dazu geeignet, um in Notsituationen Leute mit Waffengewalt zu schützen... zur Zeit wohl vornehmlich im Ausland.

Die Wehrpflichtigen hingegen sind ein kostspieliges "AdventureCamp", wo Leute durch die Gegend marschieren, Stiefel und Gewehre putzen, teure Munition verschießen und sonstigen "sinnvollen" Beschäftigungen nachgehen.
Das wäre in etwa das selbe, als ob man ein Jahr Französisch lernen würde, um für den eventuellen Paris-Urlaub in 10 Jahren gewappnet zu sein... :shy:

Die Wehrpflicht ist eine teure Investition in eine äußerst fragwürdige Zukunft, der Zivildienst ist eine kostensparende "Stopfung" der sozialen Löcher.

Ein gewichtiger Grund für die Wehrpflicht war immer, daß die Hemmschwelle,
diese Armee einzusetzen, in einer Demokratie höher ist, wenn auch die
Söhne der Reichen und Mächtigen Gefahr laufen, eingezogen zu werden.

Glaubst du wirklich, dass die Söhne von mächtigen und reichen Leuten eingezogen werden? Träum weiter.... Diese Leute haben reichlich "Vitamin B".

Borlas
Active Newbie
Active Newbie

 
Beiträge: 13
Registriert: 30.05.2001
Mi 24. Apr 2002, 21:19 - Beitrag #62

Original geschrieben von Persisteus
Das wäre in etwa das selbe, als ob man ein Jahr Französisch lernen würde, um für den eventuellen Paris-Urlaub in 10 Jahren gewappnet zu sein... :shy:

Und wer jahrelang professionell Französisch lernt, will auch irgendwann mal dahinfahren, um seine Kenntnisse vor Ort auszuprobieren...

Ich bleibe dabei:
Mir wäre gar keine Armee lieber als eine Berufsarmee.

Noriko
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5864
Registriert: 15.11.2001
Mi 24. Apr 2002, 22:13 - Beitrag #63

Mir wäre gar keine Armee lieber als eine Berufsarmee.


wenn du den frieden willst rüste dich für den krieg.

wir brauchen eine stretkraft zur veruteidigung, es sit nicht möglich ohne jeden schutz ein land zu lassen, das bringt noichts gutes.

Persisteus
Advanced Member
Advanced Member

 
Beiträge: 364
Registriert: 10.09.2001
Do 25. Apr 2002, 01:04 - Beitrag #64

Und wer jahrelang professionell Französisch lernt, will auch irgendwann mal dahinfahren, um seine Kenntnisse vor Ort auszuprobieren...


So so... um das wieder aufs Thema zurückzuführen: Die Wehrpflicht macht dir demnach Lust auf Krieg? :shy:

Erdwolf
Senior Member
Senior Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 994
Registriert: 12.11.2001
Do 25. Apr 2002, 06:58 - Beitrag #65

Ich bin kein besonderer Fan der Wehrpflicht, eine Berufsarmee wäre mir eigentlich lieber, aber die zu finanzieren, bleibt letztlich wieder am Steuerzahler hängen. Meistens haben innenpolitische Verbesserungen, die den einzelnen entlassten, bzw zum Vorteil gereichen zur Folge, daß die Steuern erhöht werden.

Gilmor
Senior Member
Senior Member

 
Beiträge: 950
Registriert: 24.05.2001
Do 25. Apr 2002, 07:22 - Beitrag #66

Original geschrieben von Borlas

Ich bleibe dabei:
Mir wäre gar keine Armee lieber als eine Berufsarmee.


Und da verweise ich auf meinen Beitrag, den ich vor einiger Zeit geschrieben habe: wenn der Mensch ein friedfertiges Wesen wäre, würde ich Dir zustimmen. Aber die Menschheit ist nicht in der Lage, Probleme untereinander friedlich zu lösen. Wir mögen hier in Mittel- und Westeuropa in Frieden leben, aber wir haben diesen Frieden nicht nur der Diplomatie zu verdanken. Die Armee ist eine wirksame Abschreckung. Wenn wir keine Armee hätten, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis ein machthungriger Depp sich die armeelosen Länder zu eigen machen möchte. Noriko hat es ja auch schon geschrieben.

Erdwolf
Senior Member
Senior Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 994
Registriert: 12.11.2001
Do 25. Apr 2002, 12:47 - Beitrag #67

@Borlas:
Gilmor hat da schon recht, irgenteiner müsste uns dann beschützen, wenn wir selber dazu nicht mehr in der Lage wären. Und diese Abhängigkeit von einen anderen Land fände ich wesentlich bedenklicher, als den Aufbau einer Berufsarmee.
Die Frage ist ja auch, ob wir überhaupt in der Lage wären, unsere Armee richtig einzusetzen, wenn wir angegriffen würden.
Oder, ob wir denn unbedingt Fußtruppen en masse brauchen, wo doch eine Bomberstaffel als pot. Vergeltungsmaßnahme mehr als ausreicht. Denn was sollte das für ein Land sein, daß es wagen würde, uns anzugreifen? Es gibt heutzutage einfach keinen plausiblen Grund für einen richtigen Krieg mehr. Nur noch Terror. Und dafür ist eine Berufstruppe doch allemal besser geignet, als Leute wie uns zu verpflichten.
Ich weiß gar nicht, was du gegen eine Berufsarmee hast, ich sehe da eigentlich nur Vorteile (abgesehen eben von dem finanz. Aspekt).

Gilmor
Senior Member
Senior Member

 
Beiträge: 950
Registriert: 24.05.2001
Do 25. Apr 2002, 13:23 - Beitrag #68

Den finanzielle Aspekt würde ich noch nicht mal so schwerwiegend sehen. Wenn man von den ca. 250.000 Soldaten die 100.000 Wehrdienstleistende abzieht, dann haben wir noch eine Armee von 150.000 Zeit- und Berufssoldaten. Wenn man diese noch auf 100.000 reduziert, spart man:
a.) Personalkosten (keine Wehrdienstleistenden, weniger Zeit- und Berufssoldaten, weniger zivile Beschäftigte)
b.) Materialkosten (denn 100.000 brauchen weniger als die 2,5 fache Menge)
c.) Unterhaltungskosten (Kasernen u. ä.) können reduziert werden, da wir bei 100.000 nicht so viele Kasernen brauchen

Diese Ersparnisse können dann verwendet werden, um eine technisch hochgerüstete Armee zu formen (nicht wie jetzt, dass man kaum Geld hat, um Gerätschaften zu reparieren und aus zwei, drei Panzern einen intakten zusammen schustert).
Unterm Strich würde ich vermutlich noch ein Plus errechnen können. Und diese Armee wäre a.) vernünftig ausgerüstet (und daran mangelt es dem Bund zur Zeit) und b.) vernünftig ausgebildet (man beachte, dass wir mit 8.000!!!!!! Soldaten im Auslandseinsatz an die Kapazitätsgrenze angelangt ist).

Alles Punkte, die pro Berufsarmee sprechen. Es würde nur zwei Punkte gegen diese Armee geben.
a.) der angesprochen Zivildienst (obwohl es kein zwingender Grund ist, da man das Geld für Zivis und Wehrpflichtige den sozialen Einrichtungen zuschiesen könnte)
b.) die Befürchtung vieler, dass durch ein Berufsheer die Transparenz des Bundes verloren geht. Schließlich kamen viele Skandale beim Bund durch Wehrdienstleistende an den Tag.

Zwischen diesen Punkten muss man abwägen. Ich bin auf jeden Fall für eine Berufsarmee, die unter einer strikten Kontrolle des Verfassungsschutzes stehen muss, damit sich dort keine rechten Gruppierungen bilden können.

Vorherige

Zurück zu Politik & Geschichte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste