Integration der Muslime in Deutschland

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
tjej
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Mo 25. Jul 2005, 22:49 - Beitrag #1

Integration der Muslime in Deutschland

Prof. Bassam Tibi entwirft ein schlimmes Zukunftsszenario fuer Deutschland:


"Muslimische No-Future-Kids werden sich an Deutschland rächen"



http://www.aufenthaltstitel.de/zuwg/0468.html



Wie kann diese Entwicklung abgemildert werden? Bitte um Stellungnahmen.

Nightlight
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Mo 25. Jul 2005, 23:00 - Beitrag #2

Um erhlich zu sein würde ich, wenn das so ist, erst mal die Grenzen dichtmachen und keine Ausländer reinlassen. Sind ja eh eine Bananen Republick.
Desweiteren würde ich ein Gesetzt erlassen, das immer nur eine Ausländische Familie in einem Haus wohnt.
Damit verhindern wir auch die Ghetto bildung. Ist doch hammer das ich nachts Umwege mit dem Radfahren muss weil ich Angst habe durch so ein Viertel zu fahren.
Eine weitere Methodo ist auch, das sie einfach zurück gehen daher wo sie her kommen. Wenn sie sich nicht wohl fühlen ist das doch kein Deutsches Problem. Seht euch doch mal die anderen ländern an. Deutschland versucht es halt allen recht zu machen.

Ich bin weißgott kein "Rassist" oder "Rechter" aber wenn ich mir als Atheist oder anders gläubiger Morddrohungen von solchen anhören muss ist es doch nicht verwunderlich, das es Integrationsprobleme gibt. Gut, das sind jetzt vielleicht Ausnahmen. Gebe ich ja auch zu aber sowas sticht halt mehr herfor als der "normale" der nicht macht.

Ipsissimus
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Di 26. Jul 2005, 09:20 - Beitrag #3

:(
Bassam Tibi stammt aus einer alten Damaszener Familie (Banu al-Tibi), ist sunnitischer Muslim und deutscher Staatsbürger. Bassam Tibi studierte Sozialwissenschaft, Philosophie und Geschichte an der Universität Frankfurt am Main, wo er 1971 auch promovierte. Er habilitierte sich 1981 an der Universität Hamburg.

Neben seiner Professur in Göttingen war er Visiting Scholar und Research Associate an der Harvard-Universität (1982-1993) und Bosch Visiting Professor von 1998 bis 2000. Im Frühjahr 2003 war er Gastprofessor für Islamwissenschaft an der Universität St. Gallen und ist seit Herbst 2003 Jahres Gastprofessor an der Islamischen Universität Jakarta in Indonesien.

Von 1986-1988 hatte er mehrmals Gastprofessuren des Deutschen Akademischen Austausch-Diensts (DAAD) in Asien und Afrika, unter anderem in Khartum im Sudan sowie in Yaoundé in Kamerun. Er hatte eine Harvard-Fellowship und weitere in Princeton und Ann Arbor, (Michigan) sowie am Rockefeller Center in Belagio. Von 1989 bis 1993 war er Mitglied des "Fundamentalismusprojekts" der "American Academy of Arts and Sciences". Zur Zeit ist er Mitglied des Projekts "Culture Matters" an der Harvard Academy for International Studies, und der Fletcher School an der Tufts Universität. Bassam Tibi war 1994 Gastprofessor an der University of California in Berkeley und 1995 und1998 an der Bilkent Universität in Ankara.

1995 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und 1997 vom "Amerikanischen Biographischen Institut" zum Mann des Jahres gewählt. Bassam Tibi wurde 2003 zusammen mit dem jüdischen Professor Michael Wolffsohn mit dem Jahrespreis der "Stiftung für Abendländische Besinnung" (Zürich) ausgezeichnet.

Kritik
Manche Kritiker wie der Soziologe Gazi Caglar werfen Tibi Affinität zu neokonservativen Positionen vor. In dem Buch "Krieg der Zivilisationen" folge er der Theorie Samuel Huntingtons vom Kampf der Kulturen. Darin stelle er ein Zivilisationsparadigma auf, dessen geschichtsphilosophische Grundlage an Oswald Spengler, Arnold J. Toynbee und Nikolaj Danilevskij anknüpfe.


Wikipedia, Artikel Bassam Tibi


ich habe den Text jetz mal gelesen und auch weitere Texte von Tibi. Lassen wir mal für den Moment die Frage außen vor, wieso du ausgerechnet den verkürzenden und interpretierend zitierenden Text einer Internetseite aufführst, die selbst mit äußerster Gutwilligkeit kaum anders denn als errrechtskonservativ mit brauner Tendenz charakterisiert werden muss; es gibt wahrlich bessere Quellen für Tibis Texte.

In der Auseinandersetzung mit Tibi muss imo zunächst zugegeben werden, daß er viele bedenkenswerte Gedanken vorträgt. Die von ihm dargelegten Missstände bestehen, seine Prognosen sind auf der Basis der von ihm dargelegten Ausgangsdaten plausibel.

Die Kritik ist unumgänglich, weil er erstens pauschalisiert und zweitens Ursachen und Wirkungen ignoriert; zumindest in seinen Folgerungen.

Einem Bischof spricht er zu, auf der Grundlage eines angeblich vertretenen religiösen Pluralismus zu agieren, wenn der einem Imam eine Bibel schenkt - er möge sich mal das formal geltende Kirchenrecht der Katholischen Kirche genauer anschauen. Dem Imam unterstellt er Indoktrination, als der dem Bischof seinerseits den Koran schenkt.

Er sieht, daß bis 2014 die Sozialleistungen in Deutschland bis zu einem Nichts reduziert worden sein werden. Daß das für ALLE, die davon abhängig sind, eine humanitäre und persönliche Katastrophe darstellt, scheint plausibel; Tibi meint jedoch, das auf den muslimischen Bevölkerungsanteil begrenzen zu müssen.

Das ist das, was mich seinen Gedanken distanziert gegenüber stehen läßt: er schränkt das, was ein übergeordnetes Phänomen ist, auf den Islam ein. Damit sind seine Darlegungen aus meiner Sicht der Dinge ideologisch gefärbt und verraten mehr über ihn, als über die Sachverhalte, über die er spricht.

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Was westlicher Politik nach dem Zusammenbruch des ehemaligen Warschauer Pakts wirklich fehlt, ist ein griffiges Feindbild. In diesem Sinne hat Osama bin Laden "uns" - vielmehr jenen, die uns regieren - einen beinahe unfassbaren und gar nicht zu überschätzenden Gefallen getan, indem er in sich und seiner Organisation einen Feind anbot, der problemlos, wenn auch fälschlich, an einer griffigen Kategorisierung festzumachen war. Und was ist praktischer, als wenn die Argumente, die solche Kategorisierungen zu objektivieren scheinen, gleich von jemandem stammen, der - zwar "geläutert" - aber doch jenen entstammt, die der Kategorie zugeordnet werden.

tjej
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Di 26. Jul 2005, 10:33 - Beitrag #4

Wo hat Bassam Tibi die infolge gekuerzter Sozialleistungen entstehenden Probleme nur auf Muslime beschränkt? Er sprach von Muslimen, hat aber nicht gesagt, dass nur diese betroffen seien.

Ein Beispiel dafuer, wie subjektiv Texte interpretiert werden.
Auch die Aussage, die Sozialleistungen wuerden auf ein "Nichts" reduziert, hat er nicht gemacht.

Hier hat jemand offensichtlich nicht genau gelesen...


Und auch Bassam Tibi ist subjektiv, wie jeder Andere, oder wer kann sich anmassen, die absolut objektive Wahrheit zu vertreten?


Es wird in Zukunft leider eine Menge No-Future-Kids in Deutschland geben. Nicht nur unter Muslimen. Aber in diesem Thread geht es um Muslime in Deutschland und die Frage, wie deren Integration verbessert werden kann.

Ipsissimus
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Di 26. Jul 2005, 10:46 - Beitrag #5

natürlich; jedoch reicht es mir nicht, wenn in einem Satz von Tibi gesagt wird, daß es ein übergreifendes Problem aller ist, und dann der Rest des Textes sich praktisch nur noch damit beschäftigt, was für Konsequenzen das bei bestimmten muslimischen Jugendlichen haben wird - sowas nenne ich "vorsätzlich verzerrende Darstellung".

Ich stelle wieder mal fest, daß das Denken in Zusammenhängen sehr unbeliebt ist, weil es offenbar sehr viel einfacher ist, aus einem riesigen, Ohnmachtsgefühle erzeugenden Brei einen Aspekt unter vielen herauszuklauben und so zu tun, als wäre das der Kern des Problems oder überhaupt nur das Problem. An welcher Stelle sagt denn Tibi etwas darüber, daß eine völlig verfehlte Sozialpolitik (die er denn als solche charakterisiert: nämlich als völlig verfehlt) mitsamt ihren Ursachen in politischem und wirtschaflichem Privilegiendenken das eigentliche Problem darstellt? Weil aber offensichtlich diese politischen und wirtschaftlichen Ursachen und Verursacher sakrosankt sind, muss es dann wohl an was anderem liegen, wofür sich derzeit der Islam geradezu ideal anbietet.

tjej
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Di 26. Jul 2005, 10:54 - Beitrag #6

Die Intregations-(und als Teilbereich dessen die Sozial-)politik ist schlecht gelaufen. Wie hätte man es in Deutschland besser machen können? Wie kann man nun noch gegensteuern?


Es geht in diesem Thread um die Situation in Deutschland. Nur am Rande bemerkt: Die Integration der Muslime ist in vielen anderen europäischen Ländern auch nicht besser geglueckt.

Feuerkopf
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Di 26. Jul 2005, 10:59 - Beitrag #7

Mir gefällt nicht, dass der Autor seine Annahmen als unumkehrbare Weisheiten verkauft.

Beispiel:

Wird bis 2014 die Türkei EU-Mitglied sein, "dann wird es eine massive Migration aus der Türkei nach Deutschland geben", prophezeit Tibi. Der Anteil der aus der Türkei stammenden Muslime in Deutschland würde im Vergleich zu heute in diesem Fall auf bis zu 90 Prozent der Muslime steigen. Ist 2014 die Türkei noch kein Mitglied der EU, so würden sich die muslimischen Parallelgesellschaften nach innen "zunehmend diversifizieren". Der Anteil der aus der Türkei stammenden Muslime würde unter diesen Umständen im Jahr 2014 deutlich unter den Anteil der Muslime aus anderen Ländern fallen. Die zunehmende Polarisierung zwischen Deutschen und Muslimen werde schließlich zu einem Erstarken des fundamentalistischen Islamismus in Deutschland führen. So werden "in den nächsten zehn Jahren private Islamschulen in Deutschland auswuchern", sagt Tibi. Diese würden von Saudi-Arabien aus finanziert sein und die Integration junger Muslime zusätzlich verhindern. "In diesen Schulen werden kleine Kinder wie weiße Blätter islamistisch beschrieben werden."


Zunächst mal liegt das Bildungsmonopol bei den Ländern. Wenn der Verdacht besteht, dass in Koranschulen Hass gepredigt wird, so können diese geschlossen werden. Es kann auch ein verpflichtender Islamunterricht an öffentlichen Schulen eingerichtet werden.
Vermutlich wird die EU die Türkei nicht innerhalb der nächsten 10 Jahre aufnehmen. Selbst wenn dem so wäre, gäbe es keinen unbegrenzten Zuzug, denn warum sollten Menschen ohne Jobaussichten hierher kommen oder kommen dürfen?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass in den kommenden Jahren die deutschen Gerichte etwas strenger sein werden mit der Wahrung der bürgerlichen Rechte. Der erste Schritt sollte das Verbot der Zwangsehe sein und die Gleichsetzung von Tötungen der Ehre wegen mit Mord. Auch werden die Sprachförderung und die Integration einen größeren Anteil bekommen, müssen ihn bekommen! Wenn die Frauen gestärkt werden, wenn ihre Rechte geschützt werden, so gibt es eine Chance.

tjej
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Di 26. Jul 2005, 11:23 - Beitrag #8

- Aufruf zur Intoleranz in einer Moschee -


Hierueber berichtet auch das ZDF-Magazin Frontal 21:



http://www.wams.de/data/2004/11/14/360316.html

Feuerkopf
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Di 26. Jul 2005, 11:27 - Beitrag #9

Wenn's nicht so traurig wäre, wäre es zum kaputtlachen.
Vor allem der Absatz über die Toiletten. ;)

janw
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Di 26. Jul 2005, 13:12 - Beitrag #10

die Frage, die sich mir stellt ist, ob die reine Extrapolation vom Jetzt auf die Zukunft hinreichende Schlüsse auf diese ermöglicht, bzw. ob diese Extrapolation nicht sehr erkenntnisinteressegeleitet erfolgt.

Wir haben im Moment die Situation von anatolisch (das ist nicht gleichbedeutende mit islamisch, und schongar nicht islamistisch) geprägten Parallelgesellschaften in Berlin, in Köln und anderswo.
Diese werden, wenn ich es richtig sehe, von der Einwanderergeneration getragen und gestützt, diese Generation steht für das konservative restaurative Element dieser Gesellschaften. Man könnte daher auch dahin kommen, daß im Zuge des demographischen Wandels dieser Gesellschaften die hier aufgewachsenen Generationen einnstaärkeres Gewicht bekommen werden, und unter diesen sind beileibe nicht nur Arbeitslose ohne Schulabschluss, sondern auch fähige junge Menschen, die sich nur widerwillig in die gesellschaftlichen Zwänge ihrer Umgebung einordnen und eine Liberalisierung begrüßen würden.
Wie groß ist der Anteil der Türken, die in diese zitierte und ähnlich schlecht geführte Moscheen gehen? Was denken sie über ihren Imam und seine Predigten?
Fragen, die Frontal sich auch stellen müßte...

Islamistische Schulen sind ein Problem. In Ländern ohne geregelte Schulpflicht.
Hierzulande, wie soll soetwas hier maßgeblichen Einfluß gewinnen?
Ich denke, es werden auch alle Geburten bei Türken vollständig erfasst und die Kinder zum Unterricht in einer Schule herangezogen, wenn sie das entsprechende Alter erreicht haben. Und die Schulaufsichtsbehörden werden sicherlich restriktiv sein, was die Genehmigung islamischer Schulen betrifft, wenn soetwas angestrebt werden sollte.

Das heißt nicht, daß wir die Hände in den schoß legen können.
Wenn Ipsi für 2014 die völlige Beseitigung aller sozialen Systeme prognostiziert, so muß alles getan werden, daß dieses nicht passiert.
Ein moderner Staat muß für alle Einwohner ein Mindestmaß an Lebensmöglichkeiten bereitstellen - und wenn dieses einmal nicht mehr so sein sollte, wird darunter zu allererst die Wirtschaft leiden.
Wir müssen in Sparchförderung investieren, bei allebn Kinderrn aus fremdsprachigen Herkünften. Dann kann für diese Menschen die Plurikulturalität sogar zum Plus werden, weil sie damit auch in den zukünftigen Wachstumsregionen erfolgreich sein können, und dazu wird sicher die Türkei gehören.

tjej
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Di 26. Jul 2005, 17:32 - Beitrag #11

Was helfen könnte, wäre ein offener Dialog zwischen Muslimen und Nichtmuslimen. Dies gestaltet sich aber in der Praxis schwierig, aus vielen Gruenden. Oft laufen Dialogversuche, die aber ganz oder teilweise scheitern aufgrund fehlender Ehrlichkeit(auf beiden Seiten) und Hemmungen, auch mal potentiell unangenehme Fragen zu stellen.

LadysSlave
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Di 26. Jul 2005, 18:34 - Beitrag #12

Soweit ich informiert bin, sind die deutschen Muslime vollständig integriert. Es sind Mitbürger, die sich nur im Glauben von anderen Deutschen unterscheiden. Oder sollte es dem Initiator gar nicht um die deutschen Muslime gehen, sondern um Ausländer? Dann hätte er es doch auch so nennen können

tjej
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Di 26. Jul 2005, 19:13 - Beitrag #13

Im "Focus" der letzten Woche war ein Interview mit Bassam Tibi abgedruckt. Bemerkenswert fand ich, das er selbst angibt, sich in Deutschland nicht integriert zu fuehlen. Er lebe seit ueber 20 J. in Deutschland, habe einen deutschen Pass, sei gar deutscher Beamter mit gutem (Hochschul-)Job und Einkommen, habe gute private und berufliche Beziehungen zu Deutschen sowie zu hier lebenden Ausländern, fuehle sich aber nicht voll in diese Gesellschaft integriert.

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Di 26. Jul 2005, 20:52 - Beitrag #14

Zitat von tjej:Im "Focus" der letzten Woche war ein Interview mit Bassam Tibi abgedruckt. Bemerkenswert fand ich, das er selbst angibt, sich in Deutschland nicht integriert zu fuehlen. Er lebe seit ueber 20 J. in Deutschland, habe einen deutschen Pass, sei gar deutscher Beamter mit gutem (Hochschul-)Job und Einkommen, habe gute private und berufliche Beziehungen zu Deutschen sowie zu hier lebenden Ausländern, fuehle sich aber nicht voll in diese Gesellschaft integriert.
Ich habe letztens einen gar nicht so dummen Spruch gelsesen: Ausländer sind wir alle, ausser dort, wo wir hingehören. Zugegeben, es war ein Spruch von einer rechten Organisation. Aber wenn ein Rechter behauptet, dass eine Kuh normalerweise 4 Beine hat, werde ich mich auch nicht hinstellen uns behaupten es wären 5. Denn die Bezeichnung ist nunmal korrekt und zeigt auch, wie sich dein Syrer, dessen Erkenntnisse viele gelehrte Menschen überhaupt nicht teilen, sich wirklich empfindet.Er empfindet sich fremd hier, weshalb er auch nicht als Beispiel für einen Deutschen genommen werden kann, denn das ist nun mal die Ausnahme bei Deutschen. Ich habe nicht von extremen Ausnahmen geschrieben, die gibt es überall. Mit seinem extremen Ansichten, kann er sich auch nicht integriert fühlen. das hat einen einfachen Grund: er ist nicht integriert. Daran ändert auch ein fremder Pass nichts. Denn das ist für ihn doch nur ein Werkzeug, um seine Arbeit zu erhalten

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Di 26. Jul 2005, 23:33 - Beitrag #15

Es läuft halt auf die Binsenweisheit hinaus: Home is where my heart is

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Mi 27. Jul 2005, 08:28 - Beitrag #16

Das und die Tatsache, dass ein Mensch gar nicht wirklich selbst feststellen kann, ob er integriert ist.
Denn die subjektive Einschätzung ist eine Gefühlssache, klar.
Die objektive Einschätzung ist natürlich, dass er sehr wohl integriert ist. Er meckert sogar schon wie ein Deutscher. Er ist seit langer Zeit Beamter. Er wohnt und lebt in Deutschland. Und er macht Urlaub im Ausland. Objektiv ist er integriert, subjektiv nimmt er es nicht wahr. Das allerdings lässt dann auch darauf schliessen, dass seine Veröffentlichungen unter dem Vorbehalt zur Kenntnis zu nehmen sind, dass er bei allem, nur sein persönliches Empfinden zur Kenntnis nimmt.

Ipsissimus
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Mi 27. Jul 2005, 08:58 - Beitrag #17

ganz so einfach scheint es mir nicht zu sein; bei einem Menschen von der intellektuellen Kapazität Tibis unterstelle ich erst mal, daß er in der Lage ist, zwischen seiner privaten "Sehnsucht nach der alten Heimat" und "unvollständiger Integration" zu differieren (in meinem Fall zum Beispiel: mit vier Jahren aus der ehemaligen DDR in die Bundesrepublik gekommen bin ich in selbiger vollständig integriert, ohne mich je heimisch gefühlt zu haben). Und von einem Geisteswissenschfaftler erwarte ich auch, daß der Begriff, den er verwendet, auch das besagt, was er besagen soll. Interessant wäre nur gewesen, wenn Tibi diese unvollständige Integration mit Beispielen belegt hätte; es mag sein, daß er das getan hat, dies aber tjej bei seiner Zusammenfassung des Interviews nicht wichtig war.

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Mi 27. Jul 2005, 11:27 - Beitrag #18

Deine Einstellung zu Wissenschaftlern in allen Ehren.
Es sind auch nur Menschen.
Und wenn es um die eigenen Belange geht, da kommen dann ganz andere Naturgesetze zum Tragen, als ein Wisschenschaftler überblicken kann.
Sicher wird die Widergabe des Interviews gekürzt sein, aber wahrscheilich vom Focus. Damit der Text in die Seite passt und der Inhalt zur generellen Aussage des Mediums.
Die Aussage, man fühle sich nicht integriert, sagt ja auch nicht aus, dass man nicht integriert ist.
Denn ein Mann, der seit 20 jahren Beamter ist, der ist integriert. Auch wenn er es nicht empfindet.

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Mi 27. Jul 2005, 11:48 - Beitrag #19

Das halte ich für recht plumpe Kriterien.
Jetzt mal hypothetisch gesprochen: jemand ist seit 20 Jahren Beamter. Er spricht mit seinen Kollegen kaum mal mehr als ein paar Worte. Besonders, weil diese ihn nicht anerkennen, da er Ausländer ist. Privat hat er nur Kontakt mit Leuten aus seinem Volke, geht auch auch (nehmen wir an, er ist Türke) vornehmlich in türkische Geschäfte, seine Kinder in eine türkische Fahrschule und türkische Discos. Seine Frau ist natürlich auch Türkin. Mit seiner Familie redet er türkisch.
Das ist jetzt alles natürlich etwas klischeehaft und es wird bei Bassam Tibi sicherlich nicht so sein. Aber würdest du so jemanden wirklich als integriert bezeichnen? Sind die 20 Jahre Beamter wirklich das ausschlaggebende Kriterium? Kann er das selbst nicht besser beurteilen, als Du, wenn du nur ein paar grobe Fakten kennst?

LadysSlave
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Mi 27. Jul 2005, 11:54 - Beitrag #20

Zitat von Padreic:Das halte ich für recht plumpe Kriterien.
Jetzt mal hypothetisch gesprochen: jemand ist seit 20 Jahren Beamter. Er spricht mit seinen Kollegen kaum mal mehr als ein paar Worte. Besonders, weil diese ihn nicht anerkennen, da er Ausländer ist. Privat hat er nur Kontakt mit Leuten aus seinem Volke, geht auch auch (nehmen wir an, er ist Türke) vornehmlich in türkische Geschäfte, seine Kinder in eine türkische Fahrschule und türkische Discos. Seine Frau ist natürlich auch Türkin. Mit seiner Familie redet er türkisch.
Das ist jetzt alles natürlich etwas klischeehaft und es wird bei Bassam Tibi sicherlich nicht so sein. Aber würdest du so jemanden wirklich als integriert bezeichnen? Sind die 20 Jahre Beamter wirklich das ausschlaggebende Kriterium? Kann er das selbst nicht besser beurteilen, als Du, wenn du nur ein paar grobe Fakten kennst?

Dein Türke muss die deutsche Staatsangehörigkeit haben, weil er sonst nicht Beamter werden kann. womit er bei anderen Türken schon als Deutscher angesehen wird.
Doch du hast Recht, als alleiniges Indiz wäre es zu schwach! Aber es ist ein weiteres starkes Indiz, zu seinen Veröffentlichungen, die nicht davon ausgehen, dass er in Deutschlend nicht heimisch wurde.

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