Es ist bedrückend, wie sich Muster wiederholen: Im Jahr 2008, knapp eine Woche vor der Lehman-Pleite drohte die Ratingagentur Moody’s eine Herabstufung der Bank an. Es war der Todesstoß für das Institut.
Zu mächtig war die Druckwelle, die Lehman anschließend von den Finanzmärkten entgegenschlug, zu gering das Restvertrauen in die Bank, die oft genug gemogelt hatte - und zu knapp die Zeit, die sich am Ende die Beteiligten selbst zur Lösung der Krise zugestanden, als Hoffnung und Bangen fast im Sekundentakt wechselten. Am Ende stand der Untergang: Der Finanzmarkt nimmt keine Gefangenen.
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Am Dienstag hat nun auch die einflussreiche Ratingagentur Standard and Poor's Griechenland öffentlich das Vertrauen entzogen und die Kreditwürdigkeit des Staats auf "Ramsch" gesetzt.
Es geschieht, was geschehen muss: Das Geld wird hochfluid und Anleger fliehen aus allem, auf dem Griechenland draufsteht.
Es ist ein sich fortlaufend selbstverstärkender Prozess: Die Kurse implodieren, Panik macht sich breit und binnen kürzester Zeit baut sich durch die Hektik am Finanzmarkt eine mächtige Drohkulisse auf, die den Eindruck entstehen lässt, die Welt würde untergehen, wenn nicht rasch genug gehandelt wird.
mir stellt sich gerade die Frage, ob ich den Untergang der (menschlichen) Welt doch noch erleben darf; zwei derartige Krisen derart kurz hintereinander - mensch darf gespannt sein, was folgt. Angenehm werden die Folgen nicht sein. Ob sie begrenzbar sind, wird sich zeigen.