Amerika ist ein Einwanderungsland.
Nur wenige US-Amerikaner haben tatsächlich die Cowboys von einst oder gar die Pilgerväter als Vorfahren.
Mittlerweile sind weiße, protestantische Angelsachsen sogar in der Minderheit. Iren und Deutsche sind ihnen an Kopfzahl überlegen.
Die meisten US-Amerikaner stammen gar nicht von Menschen ab, die die Frontier erlebt haben, es sei denn man zieht die Frontier in Mexiko mit. Sie haben gar nichts verdrängt, höchstens ihre Abstammung.
Gerade von den Konföderierten ist nichts geblieben. Den alten Süden mit seine frankophon geneigten Dixies gibt es nicht mehr. Im 19. und 20. Jahrhundert haben sich dort so viele Iren, Deutsche u. a. niedergelassen, dass der eigentümliche Charaktere der Südstaaten - von einem Minimalkonsens in der Folklore abgesehen - weitgehend verloren ging.
Selbst der
Ur-Bush war kein Cowboy, ja nicht einmal ein Texaner, sondern ein Bilderbuchnordstaatler.
Da stellt es sich die Frage, welchen Sinn es überhaupt macht diesen Amerikaner die Sklaverei oder Vertreibung und Ausrottung der Ureinwohner vorzuhalten. Das ergibt noch weniger Sinn als eine deutsche Kollektivschuld der gegenwärtigen Deutschen für Holocaust und 2. Weltkrieg.
Die Masseneinwanderung in die USA ist ein Phänomen des ausgehenden 19. und vor allem des 20. Jahrhunderts. Da war das Thema Indianer quasi schon abgehakt und die Sklaverei auch schon lange Geschichte.
An der Frontier war kaum europäische Einwanderer beteiligt. Die 1. Generation der europäischen Einwanderer verblieb meist an der Ostküste, nicht selten sogar direkt in New York. Die meisten berühmten Revolverhelden sind gebürtige Amerikaner, die eben westwärts gezogen sind. Die echten Cowboys - d. h. Kuhhirten - entstammten häufig einer rassisch diskriminierten Unterschicht aus Indianern, Mexikanern und freien Afroamerikanern.