Meine politische Einstellung (zumindest ansatzweise...)

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Arschfurunkel
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Di 13. Mär 2001, 21:50 - Beitrag #1

Meine politische Einstellung (zumindest ansatzweise...)

Die Kurzdisskussion mit Höllenwolf im "Verhaltens-Thread" hat mich auf die Idde gebracht, nen neuen aufzumachen. es erscheint mir auch generell angebracht, daß man über politische Einstellungen spricht und diskutiert.

@Höllenwolf: In der Tat, ich halte mich für einen Liberalen. Nicht zu verwechseln mit der FDP, das sind keine Liberalen, sondern "Trittbrettfahrer", aber das ist ein anderes Thema.

Ich bin ein Anhänger der sozialen Marktwirtschaft, was bedeutet, der Markt machts und der Staat federt soziale Härten ab. Oder andersrum: Soviel Staat wie nötig, aber so wenig Staat wie möglich.
Was aus der Praxis geworden ist, sieht jeder täglich (außerdem will ich hier keine 643 Seiten schreiben).

Meine (politische) Meinung versuche ich, auf Bildung aufzubauen, d.h. Geschichtskenntnisse, Zahlen, Hintergrund, mehr als eine Quelle zur Meinungsbildung herbeiziehen. Jedes Ding hat zwei Seiten.

Ich habe keine Probleme mit Meinungen, die meiner nicht entsprechen, bloß müssen sie fundiert sein. "Raus" ist für mich kein Argument. "Ausländer raus" ist für mich genauso schwachsinnig (bitte die deutliche Wortwahl zu verzeihen) wie "Nazis raus". "Raus" löst keine Probleme.

Bei Freyr, teut und Don Carlmillo geht es mir nicht um ihre persönlichen Meinungen, sondern darum, daß auf eine Phrase die nächste folgt. Keine Begründung der Meinung. Ich wünsche eine Auseinandersetzung (egal, ob positiv oder negativ, auf jeden Fall aber konstruktiv) über Meinungen, keinen Stammtisch.

Das in absoluter Kürze. Vielleicht folgen ja einige meinem Beispiel der Darstellung der politischen Meinung, damit wir uns zukünftig vielleicht besser verstehen.

8ball
 
Di 13. Mär 2001, 21:54 - Beitrag #2

Arschfurunkel : Hey, Du machst mir das Leben echt leicht. Ich brauche nichts zu schreiben, da ich mein Politikverständnis nicht besser hätte beschreiben können Bild

Selbst was Freyr ,teut und Don Carlmillo angeht, sehe ich das genau so.




Im Auftrag des Herren unterwegs....BluesBrother

Arschfurunkel
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Di 13. Mär 2001, 21:58 - Beitrag #3

Ich betone ausdrücklich, daß BluesBrother und ich nicht (!) ein und dieselbe Person sind, grins.

Krautwiggerl
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Di 13. Mär 2001, 22:54 - Beitrag #4

Tja, genau diese Einstellung von euch beiden finde ich vernünftig.
Ich denke genauso. Ich halte mich auch für liberal.
Übrigens, ich bin nicht dieselbe Person wie Arschfurunkel oder BluesBrother.

DarkProjekt
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Mi 14. Mär 2001, 00:41 - Beitrag #5

He he, die oben genannten Ansichten vertrete ich Im Grunde auch. Bild

Und ich bin nicht die gleiche Person wie Arschie, brother oder wiggerl. Bild

Arschfurunkel
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Mi 14. Mär 2001, 01:09 - Beitrag #6

Mann, wat langweilig... Bild

Man könnte denken, wir seien geklont... Bild

Feuerkopf
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Mi 14. Mär 2001, 01:13 - Beitrag #7

Hm. Als ich ein Teenager war, habe ich mit meinem Vater (selbstständiger Unternehmer) nächtelang über den Kapitalismus und dessen Überwindung geredet. Ich träumte vom Sozialismus, habe aber lernen müssen, dass er wohl nicht machbar ist.
Inzwischen bin ich wohl das, was man als links-liberal bezeichnet. Ich empfinde den Superkapitalismus, den die Globalisierung ermöglichte als zutiefst unmoralisch und inhuman. Shareholders' Value als höchste Unternehmensmaxime lässt mich - sorry - kotzen.
Was ich vor 15 Jahren über Unternehmensführung in IHK-Seminaren gelernt habe, scheint völlig in Vergessenheit geraten zu sein. Mitarbeitermotivation? Nix da - Hire and fire, wenn irgend möglich.
Was ist auch aus der Ökologie- oder aus der Friedensbewegung geworden?
Die Menschen sind vereinzelt, viele zynisch, die meisten desinteressiert.
Damit will ich mich nicht abfinden.
Ich will diskutieren, glaube, dass ich zumindest in meinem Wirkungsbereich was erreichen kann mit Engagement.
Ohje, ich schreibe mich in Rage!Bild
Wenn ich jetzt noch mit der Frauenbewegung anfange, ist alles zu spät...

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Höllenwolf
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Mi 14. Mär 2001, 18:41 - Beitrag #8

Ich möchte ja nicht sarkastisch klingen aber.

Wenn wir alle die gleiche Meinung haben ist diskussion über politik unnötig, da wir ja eh alle derselben Meinung sind.

Ich bin froh, dass es den Pluralismus gibt auch wenn ich nicht mit den Äußerungen etwaiger Ultras hier übereinstimme.

@Arschfurunkel
Im Punkt der Phrasendrescherei hast du vollkommen recht. Das führt zu Nichts.

Solche Phrasen können jedoch auch ein positive Konsequenzen haben. Entsteht zum Beispiel ein Diskussion, so sind wir der Demokratie die unser Land so predigt ein wenig näher gekommen.

Wäre es nicht schwer seine eigene Position gegenüber dem Rest abzustecken, wenn es keine Opposition gäbe.

@Die Ultras
Wenn ihr jetzt aufgebt, so legt ihr ein feiges Armutszeugnis ab und seid nicht besser als Die, die gegen die ihr wettert.
Bleibt da und stellt Euch der Diskussion.




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Mi 14. Mär 2001, 18:54 - Beitrag #9

Wir sind nur einer Meinung was die Akzeptanz von anderen Meinungen angeht, oder in solchen Grundsatzfragen wie "soziale marktwirtschaft - ja oder nein".
Mehr hat Arschi auch nicht dargelegt.
Sonst sind wir beileibe nicht einer Meinung (über Ökosteuer, Stoiber, die Arbeit der Bundesregierung etc.). Deswegen ist es nicht einseitig.
Aber wie schon gesagt, es ist die ewige Phrasendrecherei.

8ball
 
Mi 14. Mär 2001, 20:18 - Beitrag #10

Freyr : Globalisierung hört sich doch nach einem richtig spannendem Thema an. Mach doch gleich mal einen Thread mit Deinen Erleuterungen auf. Würde mich wirklich sehr interessieren.




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Krautwiggerl
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Mi 14. Mär 2001, 20:42 - Beitrag #11

Freyr, dann musst du dich in Zukunft besser ausdrücken, um Missverständnisse zu vermeiden.
Ich hab kein Problem, deine Meinung, so wie du sie jetzt geschrieben hast zu akzeptieren.
Ich stimme dir sogar zu in punkto sozialer/liberalisierter Marktwirtschaft.
Die Globalisierung hat sicher auch ihre Schattenseiten, aber es ist unmöglich (v.a. im nationalen Alleingang), sie aufzuhalten oder gar rückgängig zu machen.
Doch dazu wird jetzt ein eigener Thread gestartet!

Arschfurunkel
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Mi 14. Mär 2001, 20:52 - Beitrag #12

Na schau, Freyr,

endlich mal eine klare, persönliche Aussage von Dir! Bild

Krauti, mach den Thread auf und dann diskutieren wir über Marktwirtschaft!!!

Höllenwolf
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Do 15. Mär 2001, 19:44 - Beitrag #13

@Freyr
Na also, es geht doch.
Tut mir leid, wenn ich deine Ehre verletzt habe. Manchmal brauchen Menschen einfach einen Tritt in den Hintern, um zu merken, dass man ihnen zuhört.
Deine Beiträge haben mich neugierig gemacht und ich verliere ungern einen Gesprächspartner, bevor ich die Gelegnheit hatte mit ihm zu diskutieren.
Also nichts für Ungut.
SEMPER FIDELIS.


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Do 15. Mär 2001, 20:48 - Beitrag #14

Hmm, was war denn noch Semper Fidelis? Ich konnte auch schon mal mehr Lateinbegriffe... *g*

Tja, ich werd euch wohl schocken müssen. Ich stehe links. Und nicht nur von der Mitte, sondern weiter. Dass ich darum kein politisches Verständnis habe, und nicht in der Lage bin sinnvolle Diskussionen zu führen habe ich doch schon unter Beweis gestellt, oder? Sonst hätte ich wohl auch kaum einen Mod-Posten bekommen.

Natürlich bin ich der Meinung dass das Wort "Raus" überhaupt keine Lösung bringt. Aber wenn man aufgrund seiner Einstellung öfter Probleme mit Nazis bekommt (so wie ich) schießt einem der Gedanke "Nazis raus" doch schon öfter mal durch den Kopf. Desweiteren habe ich die Erfahrung gemacht, dass man mit vielen dieser Art nicht sinnvoll diskutieren KANN. Denn oft genug sind sie doch nur auf Schläge aus.

Jedoch gibt es eine lebende Ausnahme. Ein Mensch rechter Einstellung der aus meinem Ort kommt. Ich habe schon mehrmals mit ihm über Politik diskutiert und leider immer den kürzeren gezogen. Dieser Mensch, mit dem ich mich übrigens gut verstehe (es muss ja nicht IMMER die politische Einstellung zwischen einem stehen), hat derart schlagende Argumente (ich sage nicht dass sie mir passen würden) das einem der Atem stockt.


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Arschfurunkel
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Fr 16. Mär 2001, 02:30 - Beitrag #15

Ein "strammer Rechter" mit einer fundierten Meinung?
Respekt, er wäre der erste, den ich treffen würde. Die Zeiten, in denen ich harte, politische Diskussionen geführt habe, sind lange vorbei. Ich bin kein Missionar. aber jemanden wie ihn würde ich (grundsätzlich) gerne kennenlernen.

Ich kenne persönlich nicht viele "Rechte", aber die, die ich kenne, sind mit ein, zwei Argumenten derart leicht aus der (politischen) Fassung zu bringen, daß es noch nicht einmal Spaß bringt...




[Dieser Beitrag wurde von Arschfurunkel am 16.03.2001 editiert.]

Steini
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Fr 16. Mär 2001, 11:42 - Beitrag #16

Ha - da muss ich mich jetzt auch mal zu Wort melden - dumm ist dabei allerdings dass ich zum größten Teil Arschfurunkel zustimmen muss (und all den anderen Klonen *g*).

Aber eins muss ich für mich persönlich noch einwerfen: Ich habe auch zu manchen Dingen einfach nur eine eigene (vielleicht gefühlsmäßige) Meinung, ohne diese mit Daten, Fakten usw. belegen zu können. Manches kommt bei mir einfach aus dem "Bauch" heraus ohne das ich mir erstmal fundiertes Wissen anlese oder sonstige Daten oder Fakten raussuche, dass ist dann einfach nur meine persönliche Meinung die ich auch manchmal gar nicht richtig belegen kann.

Ist dass denn soooo schlimm ? Bild

Feuerkopf
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Fr 16. Mär 2001, 14:10 - Beitrag #17

Warum sollte das schlimm sein, Steini?

Entscheidungen sind auch immer von Gefühlen mitbestimmt. Ich will nicht wissen, wie oft persönliche Animositäten oder Egoismen selbst in die "Große Politik" hineinspielen.

Außerdem sind viele Themen nun mal emotional besetzt, denk mal an die Angst vor dem Wettrüsten oder wegen der Atomenergie.
Das geht an unsere vitalen Interessen, und der Bauch ist nicht der schlechteste Ratgeber!


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Arschfurunkel
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Fr 16. Mär 2001, 14:59 - Beitrag #18

Vollkommen richtig, Feuerkopf. Mit purer Ratio ist den wenigsten Themen sinnvoll und erschöpfend beizukommen.

Padreic
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Fr 16. Mär 2001, 23:07 - Beitrag #19

Emotionen (zur Entscheidungsfindung) sind eigentlich in zwei Fällen wichtig:
Man muss eine Entscheidung sehr schnell treffen oder man muss sein Ziel definieren. Ziele kann sehr schlecht rational finden. Was ist rational daran besser, zu leben als zu sterben? Die Emotionen helfen einem dabei solche Entscheidungen zu treffen. Aber man sollte in jede Entscheidung die Vernunft mit einbeziehen. Genauso wie beim Thema Atomkraft. Man merkt, dass viele Leute dort eher auf ihre Emotionen hören als auf ihren Verstand. Da habe ich schon so intelligente Sprüche von Politikern, wie z. B. dass man deutsche Atomkraftanlagen schließen und dafür Strom aus Frankreich importieren solle. Meiner Meinung nach spricht wenig gegen ein gut konstruiertes Atomkraftwerk.

Padreic


Wer davon überzeugt ist, das Ende der Dinge zu wissen, die er gerade erst beginnt, ist entweder außerordentlich weise oder ganz besonders töricht; so oder so ist er aber gewiß ein unglücklicher Mensch, denn er hat dem Wunder ein Messer ins Herz gestoßen.

Feuerkopf
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Sa 17. Mär 2001, 00:58 - Beitrag #20

@Padreic:
Das Thema Atomenergie ist so vielschichtig, mach bitte ein eigens Thread dazu auf!

Hier geht es um die persönliche politische Einstellung.


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