Bauer-Ranger schrieb:
mag sein, dass der Wert von 60% Propaganda ist.
Aber diese Länder wir Irak oder Afghanistan wurden immer schon von Minderheiten kontrolliert, auch die Taliban waren eine Minderheit.
@jan: Warum interessieren sich Terroristen für ein Land, aus dem sie gar nicht kommen?
Nu ja, die Wahlenthaltung der Sunniten muß man schon in die Wählerquote integrieren, wenn es keine Wahlpflicht gibt, ist Stimmenthaltung eine legitime Meinungsäußerung.
In Afghanistan magst Du nicht unrecht haben, dort leben zahlreiche Völker, von denen die Paschtunen iirc die mächtigsten sind. Sie lebten früher quasi alle für sich und bekriegten sich um Weidegründe, Wasser und dergl., ansonsten in wechselnden Einflusssphären der umgebenden Großreiche. Die heutigen Grenzen stammen, wenn ich es recht sehe, aus der englischen Kolonialzeit, sind alles andere als traditionell oder natürlich begründet.
Die Taliban waren unter den Afghanen selbst nicht unbedingt wohlgelitten - weil sie in ihrem Radikalismus über das Ziel hinaus schossen. Konservativ ist die Landbevölkerung wohl, aber die Musik zu verbieten käme ihr nicht in den Sinn, um mal ein Beispiel zu nennen.
Aber im Zweifel lässt man sich eben lieber von Moslems regieren, die die regionalen Clanchiefs respektieren, als von kaugummikauenden Kampfmaschinen in martialischen Fahrzeugen, die vom Koran nur soviel wissen, als daß es ihn gibt und daß einige verrückte Turbanträger ihn schätzen.
In Irak wurden die Schiiten im Euphratdelta und die Kurden im Norden von Saddam verfolgt, ansonsten, für andere Zeiten, kann man nicht von der Herrschaft einer Minderheit über die Mehrheit sprechen.
Warum sich die Terroristen für die Länder interessieren?
Nun, in Afghanistan waren die Taliban eigens von den Amerikaners zum Kampf gegen die Russen ausgebildet worden und haben sich dann verselbständigt - klassische Folge eines Stellvertreterkrieges.
Letztlich, wenn man die Menschen für eine eigene Ideologie begeistern will, muß man sie für sich gewinnen. Überfallene und Bedrängte bieten sich da an, umso besser, wenn der Überfaller der böse Feind persönlich ist.