CIA und das London-Attentat

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Elbereth
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Mo 11. Jul 2005, 22:19 - Beitrag #21

Ich glaube auch dass der Terrorismus ein Ziel hat und zwar einfach auf die Angriffe der Agressoren irgendwie zu antworten. Da die betroffenen Länder aber keine ausreichende Ausrüstung und Armee haben um auch mal vorbei zu fliegen und ein paar Bomben zu schmeissen, versuchen sich auf ihre Art und Weise den Gegner so hart wie möglich zu treffen, ihm auch weh zu tun, ihn darauf hinzuweisen, dass seine (verbrecherische)Taten nicht folgenlos bleiben. Und man muss gestehen, dass es ihnen gelingt... Deswegen hat es meiner Meinung nach nichts mit sinnlosem Sterben zu tun, obwohl der religiöse Fanatismus natürlich den Terroristen geistige Unterstützung gibt.

Und zu wem man halten soll ist eh eine schwierige Frage, natürlich trifft einen Europäer der Tod von Engländern, Amis oder Spanier mehr, als von z.B Arabern, da sie uns einfach näher stehen, aber man kann schwer wegschauen was für Verbrechen die USA z.B. in Irak begehen... Alles sinnloses Leiden, aber der Mensch kann wohl nicht anders

Bauer-Ranger
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Di 12. Jul 2005, 09:31 - Beitrag #22

Ich muss hier mal mit ein paar meiner Meinung nach Vorurteilen aufräumen:
1. Hier wurde des öfteren behauptet, dass die Iraker gegen die Amerikaner kämpfen. In der Tat ist es aber so, dass 60% der Iraker zu den Wahlen gingen, also steht der größte Teil der Bevölkerung hinter den Amerikanern. Sollte man nicht außer Acht lassen.
2. Der Terrorismus hat mindestens das Ziel, und zwar Macht zu bekommen. Die religiöse Sache ist nur da, um die Bevölkerung hinter das eigene Handeln zu bringen. In diesem Punkt gleichen sich die Terroristen und Bush.
3. War die Befreiung von Nazi-Deutschland gut oder schlecht?

mfg Michi

janw
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Di 12. Jul 2005, 12:10 - Beitrag #23

Bauer, die Terroristen schwingen sich auf als Sachwalter der Iraker, ja. Und gehen dabei gegen die Invasoren vor, die das Land illegal, ja ILLEGAL überfallen haben, nicht um den bösen Saddam zu entfernen und Freiheit und Demokratie zu bringen, sondern um den Zugriff auf das Öl zu sichern.
Daß die Iraker selbst Ruhe wollen, Frieden, Sicherheit, ist verständlich und richtig, und es wäre Aufgabe der Invasoren, dies effektiv herzustellen.
Notfalls, indem sie erkennen, daß sie selbst das größte Hindernis auf dem Weg dahin sind.

Was die Terroristen betrifft, hast Du recht, ihre Ziele sind in keiner Weise besser als die der Invasoren.

Nun ja...es wäre besser gewesen, einzugreifen, als Hitlers Pläne schon erkennbar waren. Der Angriff auf Tschechien wäre solch ein Punkt gewesen, da hat England gute Miene zum bösen Spiel gemacht.
Überhaupt ist die Situation aber eine andere, denn Deutschland war im Krieg mit seinen Nachbarstaaten, und England in einer Art Bund mit den Amis. Daß sich die Nachbarstaaten wehren und die Amis ins Boot holen, was also verständlich und richtig.
Man muß aber sagen, daß die Amis nicht als Wohltäter mitgemacht haben, sondern nur, weil ihre Handelsroute nach England in Gefahr war, und später, weil sie ein Gegengewicht zur Sowjetunion setzen wollten.

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Di 12. Jul 2005, 12:11 - Beitrag #24

Zitat von Bauer-Ranger:Ich muss hier mal mit ein paar meiner Meinung nach Vorurteilen aufräumen:
1. Hier wurde des öfteren behauptet, dass die Iraker gegen die Amerikaner kämpfen. In der Tat ist es aber so, dass 60% der Iraker zu den Wahlen gingen, also steht der größte Teil der Bevölkerung hinter den Amerikanern. Sollte man nicht außer Acht lassen.
2. Der Terrorismus hat mindestens das Ziel, und zwar Macht zu bekommen. Die religiöse Sache ist nur da, um die Bevölkerung hinter das eigene Handeln zu bringen. In diesem Punkt gleichen sich die Terroristen und Bush.
3. War die Befreiung von Nazi-Deutschland gut oder schlecht?

mfg Michi

Ich glaube nicht, dass du mit einem Vorurteil aufgeräumt hast, sondern eher eines dargestellt.
In Vietnam haben auch "Nur" 10% der Bevölkerung gekämpft, bis es dann zum Show-out kam und die Tet-Offensiven der Vienamesen zeigten, dass amerikanische GI´s wie Hasen rennen können.
Glaubst du, dass ein Paar Terroristen ganze Städte aus der amerikanischen Kontrolle nehmen können?
Zumal du bei den 60% die du da angibst zeigen, dass die Propagandaministerien der USA nicht rechnen können, oder uns für völlig verblödet halten.
In 40% des Landes haben überhaupt keine Wahlen stattgefunden, weil sie zu der Zeit damals nicht von den Besatzern kontrolliert wurden. die Sunniten haben geschlossen nicht an der Wahl teilgenommen (auch 30% der Bevölkerung) Woher kommt also die Behauptung 60% hätten teilgenommen?
hast du das mal geprüft?
Natürlich will ich nicht die Toten beider Seiten gegeneinander aufrechnen. Das liegt mir ferne.
Denn das Attentat war schlichter Mord. Jedoch von wem?
Wie ich gestern in den Nachrichten erfuhr, haben Sprengstoffexperten festgestellt, dass der Sprengstoff aus Armeebeständen der britischen Armee kommt. Das wirft allerdings völlig neue Fragen auf!

Bauer-Ranger
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Di 12. Jul 2005, 12:30 - Beitrag #25

mag sein, dass der Wert von 60% Propaganda ist.
Aber diese Länder wir Irak oder Afghanistan wurden immer schon von Minderheiten kontrolliert, auch die Taliban waren eine Minderheit.
@jan: Warum interessieren sich Terroristen für ein Land, aus dem sie gar nicht kommen?


Und nun was zu dem Hitler-Thema: Ich finde schon, dass man Analogien ziehen kann. Ob nun eine Invasion gerechtfertigt ist oder nicht ist ja völlig egal, aber die Deutschen waren froh, von dem Herrscher befreit zu sien, zumindest im Nachhinein. Warum sollte das bei den Irakern oder Afghanen anders sein jetzt? Mag sein, dass ich da naiv bin, aber naja...

mfg Michi

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Di 12. Jul 2005, 12:49 - Beitrag #26

Zitat von Bauer-Ranger:mag sein, dass der Wert von 60% Propaganda ist.
Aber diese Länder wir Irak oder Afghanistan wurden immer schon von Minderheiten kontrolliert, auch die Taliban waren eine Minderheit.
@jan: Warum interessieren sich Terroristen für ein Land, aus dem sie gar nicht kommen?


Und nun was zu dem Hitler-Thema: Ich finde schon, dass man Analogien ziehen kann. Ob nun eine Invasion gerechtfertigt ist oder nicht ist ja völlig egal, aber die Deutschen waren froh, von dem Herrscher befreit zu sien, zumindest im Nachhinein. Warum sollte das bei den Irakern oder Afghanen anders sein jetzt? Mag sein, dass ich da naiv bin, aber naja...

mfg Michi

Wenn es nur um die Tötung eines Diktators gegangen wäre, hätte dafür nicht das Land in Schutt und Asche gelegt werden müssen und nicht mehr als 32.000 irakische Zivilisten getötet werden müssen! Da hätte es andere Mittel und Wege gegeben.
Ausserdem verniedlichst du mit diesem Vergleich Hitler.

Ja er wurde besiegt. Aber warum? In seinem Buch , Mein Krampf, hat er ja schon geschrieben, er wolle neuen Lebensraum für die Deutschen im Osten erschlisessen. Doch Europa war ja schon bewohnt. Er war also in die Länder in ganz Europa eingefallen und hat Mord und Totschalg verbreiten lassen. Politkommissare der Sowiets hatten erschossen zu werden, egal ob sie Uniformen trugen oder nicht (also soll keiner von der ehrenwerten Wehrmacht sprechen, die die Hager Kriegsrechtkonvention ausser Acht liess). Er hat in Polen die Vernichtungslager bauen lassen. Ausschwitz, Maidanek und Theresienstadt. Er hat Menschen fabrikmässig umbringen lassen und das noch per Gesetz und Verordnung. Es gibt nichts vergleichbares. Hätte Hitler nicht die anderen Länder angreifen lassen, wäre er auch nicht besiegt worden, wie man aus der Geschichte von 1938 sehen kann. (Sudetenfrage). Das ist unsere Geschichte Genauso, wie die Dichter und Denker zu unserer Geschichte gehörten, gehören auch die Henker dazu.
Wo kommen wir denn hin, wenn jedes Land sagt: Die Regierung, die ihr gerade habt, gefällt uns nicht, wir werden euch deshalb angreifen. Das führt zu einem Chaos, in dem auf nichts mehr verlass ist. Und der Irak war im Sicherheitsrat der UNO. Im Irak war die Analphabetenrate die niedrigste im arabischen Raum. Frauen durfen zur Schule und Berufe lernen. In den Läödern ringsum nicht denkbar.
Wenn du übrigens den Amerikanern das Recht einräumen würdest, über die Lebensweise im Irak zu entscheiden, müsstest du auch damit leben, wenn Araber nun beschliessen würden, dass ihnen unsere Lebensweise nicht gefällt. Frauen ohne Kopftuch und es wird nicht schon in der Kindheit geklärt, wer wen heiratet. Ja im Bundestag gibt es keine vernünftigen Gebetsteppiche. also müssen wir Deutschland besetzen. Das wäre dasselbe in Grün - halt von der anderen Seite aufgezäumt.
Glaubst du wirklich, dass man so Recht schaffen kann?

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Di 12. Jul 2005, 13:21 - Beitrag #27

Nein, so kann man nicht recht schaffen. Aber da die irakische Bevölkerung größtenteils hinter den Amerikanern steht, so sollte man das auch akzeptieren. Natürlich ist das nur so, wenn der Wert von 60% stimmt...

mfg Michi

janw
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Di 12. Jul 2005, 13:35 - Beitrag #28

Bauer-Ranger schrieb:
mag sein, dass der Wert von 60% Propaganda ist.
Aber diese Länder wir Irak oder Afghanistan wurden immer schon von Minderheiten kontrolliert, auch die Taliban waren eine Minderheit.
@jan: Warum interessieren sich Terroristen für ein Land, aus dem sie gar nicht kommen?

Nu ja, die Wahlenthaltung der Sunniten muß man schon in die Wählerquote integrieren, wenn es keine Wahlpflicht gibt, ist Stimmenthaltung eine legitime Meinungsäußerung.

In Afghanistan magst Du nicht unrecht haben, dort leben zahlreiche Völker, von denen die Paschtunen iirc die mächtigsten sind. Sie lebten früher quasi alle für sich und bekriegten sich um Weidegründe, Wasser und dergl., ansonsten in wechselnden Einflusssphären der umgebenden Großreiche. Die heutigen Grenzen stammen, wenn ich es recht sehe, aus der englischen Kolonialzeit, sind alles andere als traditionell oder natürlich begründet.
Die Taliban waren unter den Afghanen selbst nicht unbedingt wohlgelitten - weil sie in ihrem Radikalismus über das Ziel hinaus schossen. Konservativ ist die Landbevölkerung wohl, aber die Musik zu verbieten käme ihr nicht in den Sinn, um mal ein Beispiel zu nennen.
Aber im Zweifel lässt man sich eben lieber von Moslems regieren, die die regionalen Clanchiefs respektieren, als von kaugummikauenden Kampfmaschinen in martialischen Fahrzeugen, die vom Koran nur soviel wissen, als daß es ihn gibt und daß einige verrückte Turbanträger ihn schätzen.

In Irak wurden die Schiiten im Euphratdelta und die Kurden im Norden von Saddam verfolgt, ansonsten, für andere Zeiten, kann man nicht von der Herrschaft einer Minderheit über die Mehrheit sprechen.

Warum sich die Terroristen für die Länder interessieren?
Nun, in Afghanistan waren die Taliban eigens von den Amerikaners zum Kampf gegen die Russen ausgebildet worden und haben sich dann verselbständigt - klassische Folge eines Stellvertreterkrieges.
Letztlich, wenn man die Menschen für eine eigene Ideologie begeistern will, muß man sie für sich gewinnen. Überfallene und Bedrängte bieten sich da an, umso besser, wenn der Überfaller der böse Feind persönlich ist.

ich_von_hier
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Di 12. Jul 2005, 13:36 - Beitrag #29

60% ... "Glaube nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast" (hat mal ein wichtiger Engländer gesagt ;) )
Selbstverständlich werden die Amis nicht sagen "nur 10 % der Bevölkerung stehen hinter uns", dann könnten sie den Krieg nicht mehr als Befreiung verkaufen.

3. War die Befreiung von Nazi-Deutschland gut oder schlecht?


Das ist es, was ich meine. Hätte Nazi-Deutschland "gewonnen" (echte Gewinner gibts ja bekanntlich nicht in einem Krieg) und das haben sie ja glücklicherweise nicht, dann würden wir diese Frage ganz anders Beantworten. als wir es jetzt tun.
Also nochmal: Über Gut und Böse entscheidet (bis auf Ausnahemn) die Gschichte


Hier möcht ich übrigens nochmal sagen, dass Al-Kaida kein Irak und der Irak keine Terrororganisation ist.

Nebenbei ging es hier Anfangs auch um die eventuell vorhandene Verwicklung der Amerikaner im London-Attentat. :rolleyes:

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Di 12. Jul 2005, 14:36 - Beitrag #30

Zitat von Bauer-Ranger:Nein, so kann man nicht recht schaffen. Aber da die irakische Bevölkerung größtenteils hinter den Amerikanern steht, so sollte man das auch akzeptieren. Natürlich ist das nur so, wenn der Wert von 60% stimmt...

mfg Michi


Und diese Zahl stimmt eben nicht! Kann gar nicht stimmen, es sei denn, dass ab jetzt 1+1 4,32 sind.
Die Zahl von 60% wurde deshalb ausgesucht, weil die Amis wissen, dass fast alle gegen sie sind (sie sind Fremde mit einer absolut fremden Lebensart und von daher schon abstossend für Araber) aber ein Wahlsieg her musste.
Bei 60% Stimmenanteil, denken sich die Taktiker, kann das auch ein Iraker nicht nachprüfen, ob seine Stimme, die Stimmee seiner Brüder und Nachbarn mitgezählt wurden. Das Ergebnis stand übrigens schon 2 Wochen vor der Wahl fest. Amerikanische Wochenzeitschriften haben die Zahl am Wahltag veröffentlicht, obwohl deren Redaktionsschluss 4-5 Tage vorher war und die Wahl noch nicht mal abgeschlossen war. Pannen, die eigentlich nicht passieren dürften. Aber das Volk ist ja dumm genug und vergisst allzu schnell und zu gerne.
Die Feststellung, dass der Sprengstoff aus britischen Militärbeständen stammte gibt natürlich neuen Thesen Raum!
Es müssen wirklich keine islamistischen Terroristen gewesen sein (der Begriff hinkt schon deshalb, weil auch keiner die RAF "christliche Terrororganisation" genannt hat, obwohl Gudrun Enslin Pfarrerstocher war) . sie (die Terroristen) können auch eine Uniform getragen haben. Denn dieser Sprengstoff ist im Normalfall in britischen Kasernen und ziemlich gut bewacht. Wenn man jetzt die Frage stellt: Wem nützt das, so kann ein böse denkender Mensch mit seinem Blick sehr schnell bei Blair verweilen - ihm nützt dieser Anschlag am meisten. Und er hat die Befehlsgewalt über die britische Armee aus deren Beständen der Sprengstoff stammte. Kaum auszudenken, aber möglich. Genauso möglich, wie das Vorlegen von "Beweisen" für Massenvernichtungswaffen. Genauso möglich, wie ein plötzlicher Tod eines Blair-Kritikers. Alles machbar, Herr/Frau Nachbar?

Maglor
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Di 12. Jul 2005, 16:06 - Beitrag #31

Zitat von Bauer-Ranger: Warum interessieren sich Terroristen für ein Land, aus dem sie gar nicht kommen?

Die Sache ist so, Al Kaida ist im Grunde eines Mudjaheddin-Organisation. Es geht darum, dass reiche und verwestliche Saudis ihr Lebensbild des heiligen Krieger ausleben können.
Dafür gingen sie erst nach Afghanistan um die gegen die Kommunisten zu kämpfen. Die Sache mit diesen Freiwilligen, in der Presse fälschlich gern "arabische Söldner" genannt, dass ihre eigentlich Ziel gar nicht die "Befreiung" Afghanistans war. Sprich ihr Krieg muss weiter gehn, egal wo. Folglich betätigten sich die selbstlosen Freischärler auch noch in Bosnien, im Kosovo, in Tschetschenien in der konventionellen Kriegsführung und später auch terroristisch in Afrika, Amerika und Europa.
Den Taliban ging es nie darum irgendwelche New Yorker Hochhäuser zu zerstören oder eine Londoner U-Bahn-Station zu sprengen. Sie waren auf ihr eigentliches Ziel, einen afghanischen Gottesstaat beschränkt. (Dieser stand immerhin im Widerspruch zu den Ansichten bin Ladens. Während die Taliban etwa Film und Fernsehn verboten, ließ sich bin Laden trotzdem per Homevideo aufnehmen.) Es gibt ein klaren Widerspruch zwischen den Taliban und Al Kaida. Die Taliban sind religiös vernarrte bäuerliche Stammeskrieger während die bin Laden Anhänger religiös vernarrte meist internationale Technokraten sind.
Im Grunde herrscht in Afghanistan allgemeiner Konsens, dass ausländischer Einfluss überhaupt nicht gut ist. So ging die Nord-Allianz gegen die Taliban und ihre arabischen Unterstützer vor und meinte sie würden die Araber erschießen. Genauso natürlich sahen die Taliban in der neuen Regierung Amerikaner. Fremdenhaß und Stammessitten gehen Hand in Hand!

Was den Irak betrifft, so ist die Sache so, dass tatsächlich nur eine Minderheit an Gewalt interessiert ist, die jedoch durch oben genannte internationale Freiwillige unterstützt wird. Überhaupt geht man nicht nur gegen Soldaten vor, dies tun Partisanen mit konventionellen Mittel. Man muss zwei Dinge unterscheiden: Aufständische Truppen und terroristische Zellen.
Überhaupt macht die Terroristen weniger mit der Eroberung von Städten auf sich aufmerksam sondern durch die Ermordung von Polizisten und Politikern.
Was die Befreiung von Saddam betrifft, so sollte man hier nicht übertreiben. Die letzten großen Greueltaten fanden kurz nach dem ersten Golfkrieg statt und überhaupt lebten die Kurden von 1991 an reel in Unabhängigkeit von Bagdad. Klar im Irak Saddams wurde gefoltert, aber das ist ja heute nicht anders. Im Jahre 2003 war das Regime Saddam eine ganz normale Diktatur, die zur Zeit weder Angriffskriege noch Vökkermord durchführte, noch hierzu in der Lage war.

MfG Maglor

janw
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Di 12. Jul 2005, 16:06 - Beitrag #32

Die Sache mit der Wahlbeteiligung mag ja dubios eingefädelt worden sein. Muß aber nicht. In jedem Falle muß man die Leute, die wegen _Nicht_ Stattfinden der Wahlen in ihren Gebieten nicht wählen konnten, aus der Diskussion heraus halten.

Die Sache mit dem britischen Sprengstoff könnte eine einfache Erklärung haben:
In England genießen alle in England lebenden Menschen aus den Commonwealth-Staaten, im wesentlichen die alten Kolobialgebiete, staatsbürgerliche Rechte, sie können problemlos einen britischen Paß erhalten und auch in der Army Dienst tun.
Mag sein, daß sich da Verbindungen aufgebaut haben, durch die Sprengstoffe in die falschen Hände gerieten.

Aesos
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Di 12. Jul 2005, 17:11 - Beitrag #33

Gaubt hier wirklich einer das der Geheimdienst der Amis qualitativ überhaupt in der Lage ist so etwas zu planen?

Hey wir reden von einer Organisation die Kinderzeichnungen als Beweise im UN-Sicherheitsrat vorgelegt hat,
um die Welt vom Kriegsgründen zu überzeugen... :D

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Di 12. Jul 2005, 22:06 - Beitrag #34

Zitat von Maglor:
Was den Irak betrifft, so ist die Sache so, dass tatsächlich nur eine Minderheit an Gewalt interessiert ist, die jedoch durch oben genannte internationale Freiwillige unterstützt wird. Überhaupt geht man nicht nur gegen Soldaten vor, dies tun Partisanen mit konventionellen Mittel. Man muss zwei Dinge unterscheiden: Aufständische Truppen und terroristische Zellen.
Überhaupt macht die Terroristen weniger mit der Eroberung von Städten auf sich aufmerksam sondern durch die Ermordung von Polizisten und Politikern.
Was die Befreiung von Saddam betrifft, so sollte man hier nicht übertreiben. Die letzten großen Greueltaten fanden kurz nach dem ersten Golfkrieg statt und überhaupt lebten die Kurden von 1991 an reel in Unabhängigkeit von Bagdad. Klar im Irak Saddams wurde gefoltert, aber das ist ja heute nicht anders. Im Jahre 2003 war das Regime Saddam eine ganz normale Diktatur, die zur Zeit weder Angriffskriege noch Vökkermord durchführte, noch hierzu in der Lage war.

MfG Maglor

Hallo Maglor, ich glaube, da ist ein wesentlicher Teil an dir vorbeigegangen.
Obwohl du behauptest, dass die Aufständigen Truppen weníger die Eroberung von Städten auf sich aufmerksam machen würden, sind eben die größten Städte im Irak von jenen Aufständischen befreit.
Die USA haben nur noch ihre Grüne Zone in Baghdat und das Terretorium ihrer Stützpunkte. Schon 3 Meter ausserhalb verschwindet die Macht der USA.
Deine Einschätzung zu Saddam teile ich.
Nicht die Iraker sind auf dem Rückzug, es sind die USA und ihr Marionettenstaat, die im Irak schon fast keine Rolle mehr spielen.
Dass in einem Krieg Menschen getötet werden ist natürlich schlimm. Aber wie soll sich die irakische Resistance gegenüber Kollaborateueren verhalten? Sie tun genau das, was die französische Resistance zur Zeit der Nazibesetzung in Frankreich gemacht haben. sie schalten Kollaborateuere aus. Das ist nunmal die Brutalität eines Kriegen. Das war auch in Vietnam nicht anders. Marionettenregime und Kollaborateuere. Immer dieselben Geggner für Freiheitskämpfer.
Doch das alles ist keine Berechtigung für einen Terrorangriff im anderen Land. Sowas haben weder die französiche Resitance, noch die Vietnamesen getan.
Aber, der Sprengstoff kommt aus britischen Armeebeständen. Und wer weiss, wie genau das die Briten mit dem Sprengstoff nehmen, wird wissen, dass kein Normalo Sprengstoff aus einem britischen Depot klauen kann. Da sind die Briten nämlich noch wesentlich korrekter, als jeder Deutsche!

herempix
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Di 12. Jul 2005, 23:32 - Beitrag #35

Zitat von janw:Die Sache mit der Wahlbeteiligung mag ja dubios eingefädelt worden sein. Muß aber nicht. In jedem Falle muß man die Leute, die wegen _Nicht_ Stattfinden der Wahlen in ihren Gebieten nicht wählen konnten, aus der Diskussion heraus halten.

Die Sache mit dem britischen Sprengstoff könnte eine einfache Erklärung haben:
In England genießen alle in England lebenden Menschen aus den Commonwealth-Staaten, im wesentlichen die alten Kolobialgebiete, staatsbürgerliche Rechte, sie können problemlos einen britischen Paß erhalten und auch in der Army Dienst tun.
Mag sein, daß sich da Verbindungen aufgebaut haben, durch die Sprengstoffe in die falschen Hände gerieten.




Ich finde auch, dass man Leute raushalten muss, die auch dann disktutieren müssen, um eventuell einen Regierungswechsel in England vorzubereiten aus den Diskussionen raushalten muss. Aber in welchem Kontext hast du das gesagt, janw?
Und ob das wirklich "Britischer Sprengstoff" war. Ich denke eher, der Sprengstoff stammt aus tschetschenischen Beständen oder wurde heimlich still und leise in Pakistan hergestellt. Na gut, da Pakistan auch ein "Commonwealth-Land" ist, dürfte er zu höchstens "1/4 britisch" sein. Na klar, jetzt weiß ich, warum London der "Schmelztiegel Europas" ist. Wegen dem Gesetz, dass Commonwealth-Mitglieder (es sind ca. 100 Staaten) recht einfach die Staatsbürgerschaft des "Vereinigten Königreichs" erhalten. Und wenn du es so meinst, dass aus einem muslimischen Land dieses Staatenbundes (Indien, Pakistan) der Sprengstoff stammen sollte, dann bezweifle ich selbst meine Aussage, dass der Sprengstoff aus Tschetschenien oder sogar aus China kommen könnte.

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Mi 13. Jul 2005, 11:02 - Beitrag #36

Fahndungserfolge

Wieder einmal sehr eindeutig, logisch und auch sehr schnell "die schuldigen" gefunden :

13.7.05
Britische Polizei mit ersten durchschlagenden Fahndungserfolgen

LONDON - Bei der Fahndung nach den Drahtziehern der Bombenanschläge von London hat die Polizei erste durchschlagende Erfolge erzielt. Ein Verdächtiger wurde bei Razzien festgenommen. Die Attentäter starben laut Medienberichten möglicherweise bei ihrer Tat.
Der Verhaftete sei im nordenglischen Kreis West Yorkshire in Gewahrsam genommen worden, sagte der Chef der Londoner Terrorabwehr, Peter Clarke, vor den Medien. Die Polizei hatte zuvor mehrere Häuser in der Stadt Leeds durchsucht.

Für die Aufenthaltsorte von vier Männern vor den Anschlägen interessiere man sich besonders, sagte Clarke. Drei von ihnen stammten aus West Yorkshire. Es gebe Hinweise darauf, dass mindestens einer der drei bei einem der Anschläge auf die U-Bahnen getötet worden sei. Das zeigten gerichtsmedizinische und andere Hinweise.

Die vier mutmasslichen Attentäter seien am Morgen der Anschläge gemeinsam mit dem Zug nach London gefahren, sagte Clarke weiter. Es gebe Aufnahmen von Überwachungskameras, die am Donnerstagmorgen vor den Anschlägen alle vier gemeinsam im Londoner Bahnhof King's Cross zeigten. Dann hätten sie sich getrennt.

Auf die Spur der Männer sei man durch einen Anruf der Familie eines der Attentäter gekommen, die ihren Sohn kurz nach den Anschlägen als vermisst gemeldet hatte. Ausserdem seien mehrere Gegenstände, die den Verdächtigen gehörten, in den zerstörten U-Bahnen und dem zerstörten Bus gefunden worden, hiess es weiter.

"Wir versuchen herauszufinden, wo sie sich vergangene Woche vor den Anschlägen aufgehalten haben", sagte Clarke. "Genauer gesagt wollen wir feststellen, ob sie alle bei den Explosionen getötet wurden." Der Sender Sky TV hatte zuvor unter Berufung auf Polizeikreise berichtet, alle vier Attentäter seien bei den Detonationen getötet worden.

Bei den drei Bombenexplosionen in der Londoner U-Bahn und einer vierten in einem Bus waren am Donnerstag mindestens 52 Menschen getötet und weitere 700 verletzt worden. Polizei und Rettungskräfte suchten in den zerstörten U-Bahnzügen und einem Bus weiter nach Hinweisen auf die Täter.

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herempix
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Mi 13. Jul 2005, 12:55 - Beitrag #37

Ich habe es mir fast schon gedacht, dass es sich bei den Attentäter um "Selbstmord-Attentäter" gehandelt hat. Denn das ist eine "Spezialität" fanatischer Islamisten.
Und vielleicht bis zu 70 Tote, das "spricht Bände".

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Mi 13. Jul 2005, 16:23 - Beitrag #38

italien

13.07.2005 15:06
Zwei Extremisten in Italien wegen Anschlagsplänen verurteilt
BRESCIA - Ein italienisches Gericht hat zwei Moslem-Extremisten wegen der Planung von Terror-Anschlägen verurteilt. Damit wurden italienischen Medienberichten zufolge Angeklagte erstmals mit Hilfe der Anti-Terror-Gesetze verurteilt.
Der marokkanische Geistliche Mohamed Rafik und der Angeklagte Kamel Hamroui hätten Anschläge auf eine Mailänder U-Bahn-Station und eine Kirche im norditalienischen Cremona geplant, sagte ein Vertreter des Gerichts in Brescia. Rafik müsse für vier Jahre und acht Monate ins Gefängnis, Hamroui für drei Jahre und vier Monate.

Bei dem Prozess wurde ein beschleunigtes Verfahren angewandt. Die Ermittler hatten ihre Vorwürfe vor allem auf die Aussagen eines tunesischen Informanten gestützt. Während der Untersuchung hätten sie zudem Flugblätter gefunden, in denen zum Heiligen Krieg aufgerufen wurde. Auch seien sie auf ein angeblich von Osama bin Laden unterschriebenes Dokument gestossen.

hoffenlich findet man nicht plötzlich ein angeblich von osama bin laden unterschriebenes Dokument bei mir! (hm Unterschriften fälschen lernt man in der Schule). Nur so als Anmerkung!

Maglor
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Mi 13. Jul 2005, 16:47 - Beitrag #39

Nicht Justiz beschleunigt sondern die Exekutive. Im Grunde neigen die westlichen Demokratien eher zu willkürlichen Verhaftungen als zu willkürlichen Gerichtsurteilen.
Verschwunden in Mazedonien
Ein Beispiel ist da etwa der Freispruch im Hamburger Terrorprozess. Aus mangelnder Beweislast wurde der mutmaßliche Terrorhelfer auf freien Fuss gesetzt.

MfG Maglor

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Mi 13. Jul 2005, 16:58 - Beitrag #40

Ja, das kenne ich auch. Gerade wenn die Personen von übereifrigen Polizisten verwechselt werden, wie in den einem Fall, wo sie einen unbescholtenen Bürgern mit einem hochgefährlichen Psychopathen, der schon über 4 Menschen auf dem Gewissen hatte, verwechselten und er somit für 24 Stunden zu Unrecht in U-Haft kam.
Und diesen Fall mit Herrn Motassadeq kenne ich auch. Der wurde freigelassen, obwohl der Bundesanwalt Dr. Kay Nehm noch immer überzeugt ist, er sei ein Terrorist. Aber leider arbeitet unsere Justiz zu ungenau. Und der wahre "Kommissar" bei einem Mord ist der "genetische Fingerabdruck". Ohne ihn, wäre die Aufklärungsquote pro Jahr dabei nicht bei 99, sondern vielleicht nur bei 90%.

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