Zeichnet sich ein Sieg der Resistance im Irak ab?

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LadysSlave
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Sa 17. Sep 2005, 18:50 - Beitrag #21

Sind nur die Iraker keine Kollaborateure die sich selbst und andere in die Luft sprengen um das einkehren einer Art Ordnung im Irak zu verhindern?

Ich kann mir sogar vorstellen, dass etliche der Widerstandskämpfer bei ihrem Feind arbeiten. Ähnlich wie bei der Resistance.
Um den Feind treffen zu können, braucht man interne Informationen.
Doch das trifft deine Frage nciht.
Deine Frage war falsch!
Die, die in die Luft gesprengt wurden waren ausnahmslos vor Rekrutierungsbüros und vor "Arbeitsämtern" der Besatzer. Es traf also keine absolut Unbeteiligten. Sicher wollten die Freiheitskämpfer auch keine Landsleute töten, aber sie waren gezwungen den Feind und seine Einrichtungen zu treffen.
Wenn - in gar nicht so langer Zeit- die Besatzer rausgeworfen wurden, wird kein Mensch mehr über die vielen Toten sprechen. Wer spricht denn heute noch über die Opfer, die in Vietnam vor einem Amerikanischen "Arbeitsamt" getötet wurden?
Wer von denen im besetzten Frenkreich. Übrignens nannten die NS-Deutschen diese Menschen damals auch nicht Widerstandskämpfer!.
Ich halte es für zynisch, mit unserem redigiterten "enbeddet-Wissen" sich ein Urteil über Menschen zu leisten, die im Freiheitskampf eine Grossoffensive nach der anderen zerschlagen. Und wir sprechen von Terroristen. Haben bei uns denn keine Leute Ahnung von dem Aufwand eine Grossoffensive zu zerschlagen? Gibt es nur militärische Laien, die hier urteilen?
Es sind Hunderttausende im Irak, die gegen die BESATZER kämpfen. Für Iraker tragen Terroristen US-Uniformen.
Schon die Anwesenheit der US-Army ist Förderung des Terrors. Denn davon haben nur solche was, die über Leichen der Mitbürger Reichtümer anhäufen! Es wird Zeit, dass wir auch mal Informationen von arabischen Sendern aufnehmen. Aber nicht doch, die sind ja vor Ort und nicht neutral - was glaubst du, was die Amerikanischen "Nachrichtenverbreiter" sind?
Macht sich hier niemand Gedanken über den Irak nach der Besatzung? denn der ist nicht mehr weit.

Malte279
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Sa 17. Sep 2005, 20:05 - Beitrag #22

Gibt es nur militärische Laien, die hier urteilen?
Mag sein Herr General!
Meine militärischen Kenntnisse beschränken sich weitgehend auf geschichtliches wissen. Aber worin besteht denn Dein so wohlfundiertes Fachwissen?
Die, die in die Luft gesprengt wurden waren ausnahmslos vor Rekrutierungsbüros und vor "Arbeitsämtern" der Besatzer.
In den Nachrichten war von einem Platz die Rede auf dem Tagelöhner sich versammeln um Jobs zu suchen die sie vor Ort von Leuten die Arbeitskäfte suchen angeboten bekommen. Aber natürlich sind ja alle unsere Nachrichten vollkommen vom CIA kontrolliert (merkwürdig dass Sie trotzdem (zurecht) eher Bushkritisch sind und gelegentlich auch arabische Sender zitieren) und ich entnehme Deiner Mail dass Du über wesentlich bessere und objektivere Quellen verfügst als wir mit unserem redigiterten "enbeddet-Wissen". Bitte sag uns doch welche Quellen dies für Dich sind. Und wenn es von Dir als objektiv eingeschätzte arabische Medien sind, dann zeige doch bitte Beispiele in denen das Loblied auf diejenigen gesungen wird die Anschläge gegen Irakis verüben.
Sicher wollten die Freiheitskämpfer auch keine Landsleute töten, aber sie waren gezwungen den Feind und seine Einrichtungen zu treffen.
In wie fern wurde bei dem jüngsten Anschlag eine feindliche Einrichtung getroffen? Bitte erbringe den Nachweis, dass Das Attenat gegen eine wie auch immer geartete US Einrichtung geführt wurde.
Für Iraker tragen Terroristen US-Uniformen.
Das mag bis zu einem gewissen Grad stimmen und ist angesichts von Luftangriffen auf zivilisten, Folter in US Gefängnissen und Missachtung von zahlreichen Menschenrechen durchaus zu verstehen. ABER ich glaube Du irrst Dich gewaltig wenn Du denkst dass die meisten Irakis eine bessere Meinung von den zivil gekleideten, nicht amerikanischen Leuten haben die immer wieder dutzende und hunderte von Irakis unterschiedslos in die Luft jagen.
Natürlich sind unsere Medien allesammt vom CIA unterwandert :rolleyes: , aber meinst Du nicht dass eventuel ein bisschen was daran sein könnte das die Irakis in diesen Leuten nicht ihre heldenhaften Befreier vom amerikanischen Joch sehen? Und ist es nicht seltsam dass Sarkawi, ein Anführer dieser heldenhaften Befreier zum "totalen Krieg gegen die Schiiten des Iraks" aufruft? (Information aus dem selbstverständlich CIA kontrolliertenKölner Stadt Anzeiger) Wie bitte, waren nicht die Amerikaner das Ziel und nicht die Bevölkerungsgruppe, die die Mehrheit der Irakis stellt? Bemerkenswert übrigens auch da viele der von Dir als "Freiheitskämpfer" gewürdigten Leute selbst Schiiten sind. Was da bevor steht sieht für mich vielmehr wie ein ziemlich scheußlicher Bürgerkrieg aus und nicht wie ein Befreiungskampf gegen Amerika. Als der Laie der ich ja offensichtlich bin gehe ich nicht davon aus dass das Blutvergießen aufhört wenn die Amerikaner abziehen.

LadysSlave
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Sa 17. Sep 2005, 23:42 - Beitrag #23

Ich hätte dir eigentlich zugetraut Zusammenhänge zu erkennen, auch wenn sie nciht unbedingt geschrieben sind. Gut, dann will ich dir mal ein paar Tipps geben:
Woher´kann denn der Kölner Stadt Anzeiger Nachrichten aus dem Irak kaufen?
Im Irak darf kein Jounalist arbeiten, der nciht bei den US-Militärbehörden akkreditiert ist. Am einfachsten kannst du das bei den Kommentaren israelischer Journalisten nachlesen, die von US Soldaten gefoltert wurden, weil sie auf eigene Faust in den Irak gefahren sind.
Wenn also nur bei den US-Militärs akkreditierte Journalisten Nachrichten schreiben dürfen, darfst du dreinal raten, was sie schreiben dürfen. Genauso kannst du ja wohl ausrechnen, welche Informationen bei uns erhältlich sind. Sicher auch kritisches, aber nichts wichtiges verlässt dieses Land.
Das ist auch nichts neues. InVietnam wurde während des Vietnam Krieges auch immer nur von Terroristen geschrieben. Dass die Vietnamesen mehrere Zehntausend Kilometer Tunnel gebaut haben Hunderte uneterirdischer befehlsstände, dass eine starke südvietnamesiche Armme vorhanden war, die in Südvietnam bei den Leuten verankert war, wurde natürlich nicht gesendet.derarteige Informationen konnte man auch erst erhalten, als der Krieg gewonnen war. Nehmen wir ein Paradebeispiel für sogenannte Informationen, die aus Vietnam kamen . En Kommentar aus der ersten TET Offensive der Südvietnamesen. Da wurde nur gesendet: Die amerikanische Botschaft wurde von Selbstmordkommandos angegriffen. Erst Stunden Später konnten sie vertrieben werden.
Die Realität war folgende: Die Südvietnamesische Befreiungsarmee Vietkong hat mit Beginn des Vietnamesischen TET Festes in 100 verschienen Orten gleichzeitig angegriffen und sämtliche Orte in ihre Gewalt gebracht. Von diesen Städten konnten nur 20 wieder von den US Soldaten und ihre Kollaborateure zurückerobert werden. Saigon wurde nur durch Einsatz zigtausender amerikanischer Eleite-Soldaten zurückerobert. Diese Soldarten sollten eigentlich ausgetauscht werden und nach Hause fahren. Dann hat es doch ncoh tausende erwischt, die nicht nach Hause fuhren.
Schade, dass du diese Zeit nicht erlebt hast, sonst würdest du sehr wohl die Fehler in der Berichterstattung bemerken und dir würde bei kritischer Betrachtung von Artikeln auffallen, dass da was nicht stimmen kann. Wo zum Beispiel sind die Offensivkräfte geblieben, die 50.000 Soldaten, die am 14.09. eine Grossoffensive starteten?
Dass keiner eine Grossoffensive gegen ein paar marodierende Terroristen startet, wirst du doch wohl auch merken.
Al-Dshasira ist im Internet genauso zu erreichen, wie Chinesische Quellen und Russen, die sich übrigens durch eine sehr genaue Darstellung der Kampfhandlungen auszeichnen.

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So 18. Sep 2005, 01:41 - Beitrag #24

Al-Dshasira ist im Internet genauso zu erreichen, wie Chinesische Quellen und Russen, die sich übrigens durch eine sehr genaue Darstellung der Kampfhandlungen auszeichnen.
Es wäre trotzdem sehr nett von dir, wenn du einen etwas genaueren Link angeben könntest. Unter "die-russen.com" finde ich nichts, was deine Angaben bestätigt. ;)
Auch deine Ausführungen zum Vietnamkrieg sind zwar reizend, aber der Sache nur bedingt förderlich, schließlich handelt es sich im Irak eindeutig nicht um einen Dschungelkrieg gegen von China unterstützte kommunistische reguläre Truppen.

Außerdem haben sich sowohl die Möglichkeiten der Kriegsführung als auch die der Berichterstatter stark verändert. Wie Malte279 schon deutlich sagte, sind die westlichen Medien durchaus kritisch. Wenn der "Sieg" der Terroristen in greifbarer Nähe wäre, wie du seit ein paar Postings immer wieder behauptest, würden sie das nicht verschweigen - schließlich wäre eine Nachricht dieses Inhalts so wichtig (und auch so verkaufsfördernd), daß ihnen die Akkreditierung ihres Korrespondenten dafür völlig egal sein könnte. (Was sollten sie auch noch mit der Akkreditierung ihres Journalisten, wenn der Krieg verloren wäre und die Truppen sich zurückziehen müßten? Ein weiterer Widerspruch!)

Besonders entzückend wäre es aber, wenn du dich endlich einmal mit unseren weiteren Argumenten beschäftigen könntest. Im Moment neigst du etwas dazu, aus dem jeweils letzten Posting ein oder zwei Punkte aufzugreifen und gegen sie vorzugehen. Ich warte zum Beispiel immer noch gespannt auf deine Entgegnungen auf Maglors Fragen nach den "Verwandtenbesuchen" und auf die Vergleiche mit der langwierigen und blutigen Befreiung Deutschlands. Auch dem Anschlag von Kadhimija und sämtlichen Bezügen auf den innerirakischen Bürgerkrieg bist du bislang ausgewichen. Damit verändert sich deine ursprüngliche Fragestellung hin zu einem "Wer könnte im Irak über wen siegen?" - aber bitte beantworte jetzt noch nicht diese Frage, sondern zuerst die vielen offenen Punkte - und wenn möglich, ohne zu viele neue Komplexe anzuschneiden.

Malte279
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So 18. Sep 2005, 09:58 - Beitrag #25

Ich hätte dir eigentlich zugetraut Zusammenhänge zu erkennen, auch wenn sie nciht unbedingt geschrieben sind.
Wieso das denn? Du hast uns doch schon allesammt als "Laien" identifiziert!
Zum leidigen Thema der Medien, wie würden wohl Informationen Über die Misshandlungen in den US Gefängnissen und Bilder wie Die unter anderem auch von Michael Moore verwendeten den Irak verlassen wenn die US Kontrollen so allgegenwärtig wären. Glaubst Du ernsthaft das hinter jedem Journalisten ein Battalion US Soldaten lauert um ihn standrechtlich zu erschießen sobald er etwas sagt das ihnen nicht in den Kram passt? Es gibt doch sogar Live Interviews mit Journalisten im Irak und glaubst Du ernsthaft die Iraker die dann in den Medien vom jüngsten Anschlag berichten, bei dem der Rest ihrer Familie von den edlen "Wiederstandskämpfern" in Stücke gesprengt wurde, wären alle bezahlte Statisten?
Aber bevor Du irgendwas Dazu schreibst beantworte doch bitte frühere Fragen die Du wohl zufällig übersehen hast:
-Bitte sag uns doch welche Quellen Du hast (mit Link). Und wenn es von Dir als objektiv eingeschätzte arabische Medien sind, dann zeige doch bitte Beispiele in denen das Loblied auf diejenigen gesungen wird die Anschläge gegen Irakis verüben.
Zitat LadysSlave: Die, die in die Luft gesprengt wurden waren ausnahmslos vor Rekrutierungsbüros und vor "Arbeitsämtern" der Besatzer.

- Inwiefern wurde bei dem jüngsten Anschlag eine feindliche Einrichtung getroffen? Bitte erbringe den Nachweis, dass Das Attenat gegen eine wie auch immer geartete US Einrichtung geführt wurde.

Was den militärischen Aspekt angeht habe ich bereits geschrieben, dass Du recht haben könntest was den "Erfolg" dieser Leute angeht in denen Du Freiheitskämpfer siehst. Ich gebe Dir nicht recht wenn Du behauptest das Ergebnis werde ein (von Amerika) befreiter, glücklicher Irak sein. Dazu wurden schon zu viele andere Irakis von den edlen "Befreiern" umgebracht.
Nachdem Du die vorherigen Fragen beantwortet hast sage mir bitte noch was Du meinst wenn Du schreibst:
Wo zum Beispiel sind die Offensivkräfte geblieben, die 50.000 Soldaten, die am 14.09. eine Grossoffensive starteten?
Ich will Dir nicht die Worte im Mund verdrehen, aber willst Du andeuten 50000 Amerikaner wären gefallen? Und glaubst Du ernsthaft auch nur eine Sekunde das Dort solche Materialschlachten von 1. Weltkriegs Dimensionen stattfinden würden. Glaubst Du auch nur eine Sekunde lang dass sowas nicht sofort bekannt würde?
Was die Offensive angeht von der Du redest so habe ich berichte von tausenden (nicht aber von 50000 beteiligten) gelesen und diesen Berichten zufolge befinden sich die Soldaten in Tal Afar. Quelle vom 16. September: n-tv Eine Quelle von diesbezüglich gleicher Aussage von heute findest Du bei Tirol.com

LadysSlave
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So 18. Sep 2005, 11:21 - Beitrag #26

Aber bevor Du irgendwas Dazu schreibst beantworte doch bitte frühere Fragen die Du wohl zufällig übersehen hast:
-Bitte sag uns doch welche Quellen Du hast (mit Link). Und wenn es von Dir als objektiv eingeschätzte arabische Medien sind, dann zeige doch bitte Beispiele in denen das Loblied auf diejenigen gesungen wird die Anschläge gegen Irakis verüben

Erstmal würde mich interessieren, weshalb du in der Mehrzahl von dir sprichst.
zweitens ging ich davon aus, dass du Quellen genauso ergoogeln kannst, wie ich es getan habe. Nach meiner Kenntnis ist es eigentlich nicht üblich #Links hier reinzustellen, die man in google ganz einfach erfahren kann.

- Inwiefern wurde bei dem jüngsten Anschlag eine feindliche Einrichtung getroffen? Bitte erbringe den Nachweis, dass Das Attenat gegen eine wie auch immer geartete US Einrichtung geführt wurde.

Vielleicht solltest du auch mal die Worte, die ich geschrieben habe benutzen, denn ich habe geschrieben:
Sicher wollten die Freiheitskämpfer auch keine Landsleute töten, aber sie waren gezwungen den Feind und seine Einrichtungen zu treffen.

Den Feind und seine Einrichtungen, das heisst auch seine Machtentfaltung zu treffen.
Jedoch hatte ich geschrieben, dass ich mich über Taktische Belange in diesem Freiheitskampf nciht auslassen wollte, weil damit das Thema verlassen wird.
Deshalb bitte ich dich auch, das Thema nicht zu weit zu verlassen.
Denn worüber du dich auslässt, ist die Taktik, über die wir hier tausende von Seiten füllen könnten, ohne je auf einen Nenner zu kommen.
Noch einmal kurz: Der Verlauf der Schlachten lassen immer mehr erkennen, dass die USA im Irak Schiffbruch erleiden. Die Iraker sind dabei, ganze ´Regionen zurückzuerobern. Der Krieg, der Mit der Bombardierung tausender zivilier Wohnungen im Irak begann hat sich gewendet und die USA verlieren diesen Krieg, trotz, oder gerade wegen der ersten Schlacht, die Bush für den gewonnenen Krieg hielt. Doch hier wurden so viele Menschen getroffen, die vielliecht sogar für eine Befreiung dankbar gewesen wären. Aber 32.000 tote Zivilisten waren zuviel. Das waren 32.000 Menschen voller Wut und Verzweifelung. Das wurden richtig heftige Feinde. Samt ihrer Familien. Ich denke, dass dies auch ausschlaggebend war, dass die Zivilbevölkerung die Steigbügelhalter-Regierung verachtet und weiter den alten Kadern der Baath Partei folgt.
Kleine Meldung :
Durchsuchungen für das Fernsehen
Tal Afar taugt indessen kaum als Beleg, dass sich das so schnell ändern könnte. So zitierte der britische "Guardian" eine US-Kommandeuren nahe stehende Quelle, derzufolge Fernsehbilder von irakischen Soldaten bei Hausdurchsuchungen kosmetischer Natur gewesen seien. Zudem sei zwei Tage vor der Offensive ein hoher irakischer Kommandeur festgenommen worden, weil er Informationen und Material an den Widerstand verkauft haben soll. Von den rund 160.000 irakischen Uniformierten gelten allenfalls wenige tausend als einsatzfähig. Einem Bericht des Pentagon zufolge ist auch die Polizei von Aufständischen unterwandert.


Quelle: Deutsche Welle

Malte279
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So 18. Sep 2005, 11:52 - Beitrag #27

Wann habe ich von mir in der Mehrzahl gesprochen? Wenn ich in der Mehrzahl geschrieben habe, dann habe ich dabei die anderen Teilnehmer an dieser Diskussion mit einbezogen, genauso wie Du es doch auch mit Deinem "Laien" statement getan hast. Da mit Lykurg mindestens ein weiterer Teilnehmer Interesse an der Beantwortung der Fragen gezeigt hat hielt ich den plural für angemessen; nicht um irgendwie den Eindruck zu erwecken "Wir sind mehr als Du" sondern um andere mit einzubeziehen. Dies ist schließlich eine offene Diskussion.
Tut mir Leid Dich festnageln zu müssen, aber Du hast meine Frage IMMER NOCH NICHT beantwortet. Meiner Quellen Frage bist Du wieder ausgewichen. Man kann sie sich ergoogeln. Das kann man bei fast allem. Aber bei der Flut an Informationen ist es immer besser die Quellen auf die man sich bezieht (oder zumindest Beispiele davon) offen zulegen, damit keine Missverständnisse auftreten. Es wäre zumindest höflich, würde aber auf jeden Fall Deine "Glaubwürdigkeit" (in Ermangelung eines besseren Wortes. Dies ist nicht beleidigend gemeint) untermauern. Wo ist denn das Problem uns einfach die entsprechenden Links hier hin zu stellen?
Den Feind und seine Einrichtungen, das heisst auch seine Machtentfaltung zu treffen.
Folglich repräsentieren die einfachen Leute, die dort auf der Suche nach einem Job auf einem öffentlichen Platz in die Luft gesprengt wurden die Machtentfaltung der Amerikaner? Es tut mir Leid, aber das kann ich nicht nachvollziehen. Wollen die "Freiheitskämpfer" die Iraker ausrotten damit die Amerikaner keine Kontrolle über sie gewinnen? Nein, was sie tun ist morden um Angst und Schrecken unter den einfachen Irakern zu verbreiten. Nach meiner Definition IST das Terorrismus und hat nichts mit einem Freiheitskampf zu tun.
Sicher wollten die Freiheitskämpfer auch keine Landsleute töten [...]
Wieso erklären sie (Sarkawi) ihnen dann ganz offiziel den Krieg (siehe zuvor genannte Quellen).
Jedoch hatte ich geschrieben, dass ich mich über Taktische Belange in diesem Freiheitskampf nciht auslassen wollte, weil damit das Thema verlassen wird.
Wer spricht den hier von taktischen Belangen? Und was willst Du denn eigentlich hören? Ich habe bereits geschrieben dass Du was den militärischen Standpunkt angeht durchaus recht haben kannst. Aber mich stört vor allem die von Dir betriebene Glorifizierung der Terroristen. Ich denke ich habe hinreichend klar gemacht was ich von der amerikanischen Invasion des Irak halte. Das aber sollte uns nicht dazu verleiten in Leuten die wahllos Zivilisten in die Luft sprengen "Freiheitskämpfer" zu sehen.

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So 18. Sep 2005, 11:53 - Beitrag #28

So hat es keinen Sinn, weiterzumachen, LadysSlave.
Zitat von LadysSlave:Erstmal würde mich interessieren, weshalb du in der Mehrzahl von dir sprichst.
Weil ich im direkt darüberstehenden Posting genau dieselben Fragen stellte: Nach deinen Quellen und deinen Erwiderungen auf unsere früheren Fragen.
zweitens ging ich davon aus, dass du Quellen genauso ergoogeln kannst, wie ich es getan habe. Nach meiner Kenntnis ist es eigentlich nicht üblich #Links hier reinzustellen, die man in google ganz einfach erfahren kann.
Das ist nicht so einfach, schließlich wissen wir ja nicht, was genau deine Suchworte waren. Wenn du diese Quellen hast, sollte es für dich doch kein Problem sein, uns die Links zu geben. Wir haben ja ebenfalls eine Reihe von Links gegeben - auch wenn ich das Gefühl habe, daß du sie nicht gelesen hast.
Jedoch hatte ich geschrieben, dass ich mich über Taktische Belange in diesem Freiheitskampf nciht auslassen wollte, weil damit das Thema verlassen wird.
Deshalb bitte ich dich auch, das Thema nicht zu weit zu verlassen.
Als Themensteller kannst du zwar gerne deine Definitionshoheit ausüben, allerdings bin ich doch sehr überrascht darüber, daß du offensichtlich der Ansicht bist, Fragen militärischer Taktik hätten nichts mit dem Ausgang eines Krieges zu tun - der aber ausdrücklich Thema des Threads ist.
Die Iraker sind dabei, ganze Regionen zurückzuerobern.
Behauptest du. Ohne weitere Quelle. Manchmal jedenfalls - denn meistens sind es - auch deinen Postings zufolge - ihre lieben Verwandten.
Aber 32.000 tote Zivilisten waren zuviel. Das waren 32.000 Menschen voller Wut und Verzweifelung. Das wurden richtig heftige Feinde.
Ich habe keine große Angst vor Zombies. Ich bezweifle sogar stark, daß Tote überhaupt Wut und Verzweiflung empfinden.
Ich denke, dass dies auch ausschlaggebend war, dass die Zivilbevölkerung die Steigbügelhalter-Regierung verachtet und weiter den alten Kadern der Baath Partei folgt.
Auch eine interessante Behauptung - eine völlige Entmachtung der Eliten ist innerhalb so kurzer Zeit und unter so schwierigen Umständen nicht zu erwarten. Von den alten Führungsstrukturen der Baath dürfte allerdings im Irak nicht mehr viel übrig sein. Pauschale Äußerungen wie "die Zivilbevölkerung" wären erst einmal zu beweisen.

Aber hier sind schon längst viel zu viele Fragen offen, und ich zweifle daran, daß du sie beantworten willst. Wir warten immer noch darauf - aber wenn du nur deine Sicht der Dinge darstellen willst, statt zu argumentieren, kannst du ja auch ein Weblog draus machen.

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So 18. Sep 2005, 12:12 - Beitrag #29

Wenn ihr beide wartet, gerne!
http://www.wsws.org/de/2004/aug2004/irak-a06.shtml
http://www.woweezowee.de/2004/12/10/zivile-opfer-im-irak/
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18686/1.html
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Irak/lancet.html
Ich könnte noch hunderte einfügen, aber es wäre besser, ihr würdet selber lernen Google zu nutzen.
Denn das ist bei The-Web-Matrix eigentlich nicht üblich einfachste Google-Ergebnisse hier reinzusetzen.
Also bitte ich, einfachste Fragen bitte selbst zu ergooglen
Übrigens, wenn du zweifelst, dass Menschen voller Wut und Verzweifelung sterben, so sehen es die Angehörigen anders.

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So 18. Sep 2005, 12:16 - Beitrag #30

@Änderung
Danke für die nachträglich eingefügte Meldung. Das ist endlich mal eine Quelle, über die man reden kann. Darin heißt es zu Anfang:
3500amerikanische und 5000 irakische Soldaten hatten die von Aufständischen kontrollierte Stadt zunächst bombardiert und mit Artillerie beschossen. Im Verlauf der zehntägigen Offensive töteten sie eigenen Angaben zufolge 156 Rebellen, 300 sollen festgenommen worden sein. Die meisten Kämpfer verließen die Tal Afar freilich vor dem Eintreffen der Truppen.
Wie auch immer man das deuten mag, eine "Zerschlagung" der US-Offensive kann ich nicht daraus lesen. Und die Größenordnung ist eben auch ein bißchen kleiner, als zuerst gedacht.

Die Perspektiven und Expertenmeinungen, die der Artikel bringt, sind allerdings düster. Ist das nun die CIA-Berichterstattung? "Embedded Journalists", die unter vorgehaltener Waffe ihre Berichte der Zensur abliefern müssen? Ich habe nicht behauptet, daß ein wie auch immer gearteter "Sieg" der Amerikaner in greifbarer Nähe liege - schon weil man im Kampf gegen Terroristen kaum je von einem Sieg sprechen kann, bis die Gruppierung sich auflöst. Und das dauert eben lange.

Zu den Quellenangaben: Ja, einfachste Google-Treffer reinzusetzen, wäre auch nicht das, was ich erwartete - eben auf die Vorauswahl kommt es an. Vielen Dank, jetzt muß ich mich erstmal einlesen.

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So 18. Sep 2005, 12:19 - Beitrag #31

Zitat von Lykurg:@Änderung
Danke für die nachträglich eingefügte Meldung. Das ist endlich mal eine Quelle, über die man reden kann. Darin heißt es zu Anfang:Wie auch immer man das deuten mag, eine "Zerschlagung" der US-Offensive kann ich nicht daraus lesen. Und die Größenordnung ist eben auch ein bißchen kleiner, als zuerst gedacht.

Die Perspektiven und Expertenmeinungen, die der Artikel bringt, sind allerdings düster. Ist das nun die CIA-Berichterstattung? "Embedded Journalists", die unter vorgehaltener Waffe ihre Berichte der Zensur abliefern müssen? Ich habe nicht behauptet, daß ein wie auch immer gearteter "Sieg" der Amerikaner in greifbarer Nähe liege - schon weil man im Kampf gegen Terroristen kaum je von einem Sieg sprechen kann, bis die Gruppierung sich auflöst. Und das dauert eben lange.

Zu den Quellenangaben: Ja, einfachste Google-Treffer reinzusetzen, wäre auch nicht das, was ich erwartete - eben auf die Vorauswahl kommt es an. Vielen Dank, jetzt muß ich mich erstmal einlesen.

Bei den 50.000 war mir wohl auch eine Null zuviel in Erinnerung!
Insofern gebe ich dir Recht

Lykurg
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So 18. Sep 2005, 12:45 - Beitrag #32

@Quellen: Soviel zu den zivilen Opfern. Schrecklich, ja. Nur zeigen die zivilen Opfer zwar deutlich, daß die amerikanischen Truppen im Irak viele Menschen töten, sicher zu einem erheblichen Teil Unschuldige. Allerdings ist das eine übliche Begleiterscheinung jedes Partisanenkrieges. Die Information sagt wenig über ein baldiges Scheitern des Krieges aus.

Was mich noch mehr umtreibt, ist die Frage, wie du aus diesen Artikeln, die aus dem Zeitraum von 10. August bis 10. Dezember 2004 stammen (der Uni-Kassel-Text ist leider undatiert, aber zuletzt geändert am 4. Februar 2005) so genaue Schlüsse auf die Lage jetzt ziehst. Ich erinnere mich auch noch sehr gut daran, daß die Nachrichten im letzten Jahr so düster waren, aber der zeitliche Abstand erklärt sehr gut die Wahrnehmungsdifferenz, die zu unseren möglicherweise auf aktuelleren Berichten beruhenden Ansichten besteht.

Und die weiteren Fragen bleiben offen.

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So 18. Sep 2005, 13:10 - Beitrag #33

Dann ist also der Text aus der Deutschen Welle für dich zu alt?

der ist vom September 2005.
Ich habe nur ein paar Links reingegeben um zu motivieren, selber zu googlen.
Denn hier gibt es auch neueste Informationen.
Ja man muss sie nur finden;)

http://www.schneider-th.de/RadioSenderDeutsch.htm
http://www.dija.de/cgi-bin/showcontent.asp?ThemaID=1385 aus Israel

http://www.henner-kirchner.de/vorlagen/2001/2001acnn.htm Kleine Information über al-Jaseera

http://www.google.de/search?as_q=+in+deutscher+Sprache+2005&num=50&hl=de&btnG=Google-Suche&as_epq=Arabische+Sender&as_oq=&as_eq=&lr=&as_ft=i&as_filetype=&as_qdr=all&as_occt=any&as_dt=i&as_sitesearch=&safe=images
Weshalb überhaupt schlimme Nachrichten aus dem Irak gesendet wurden- eben weil es eine Gegenseite gab, die ihre Informationen verbreiteten
http://www.nadeshda.org/foren/cl.regionen.kurdistan/p1163s1182a20.html
http://orange.or.at/ neuere Informationen
http://orange.or.at/programs/gegenargumente_3/emission?emission_id=52498 generelle Informationen

Jetzt hab ich schon wieder eure Arbeit gemacht.
@ Malte
Folglich repräsentieren die einfachen Leute, die dort auf der Suche nach einem Job auf einem öffentlichen Platz in die Luft gesprengt wurden die Machtentfaltung der Amerikaner?

Nein, sie werden von den Soldaten der vereinigten Staaten von Noramerika dazu benutzt.
Denn Amerikaner sind nicht nur die USA, Brasilien ist grösser, Kanada auch (Jedenfalls Landmässig) und es gibt viele Staaten auf den Amerikanischen Kontinent. Die Meisten haben keine Mörder im Irak eingesetzt, verbreiten keinen Terror in einem fremden Land.

Also ihr beiden.
besser erstmal googlen;)

Malte279
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So 18. Sep 2005, 16:37 - Beitrag #34

Ich habe mir Deine Quellen aufmerksam durchgelesen Ladysslave (zugegeben, im Falle einer 211 Seitigen PDF Datei habe ich lediglich nach Stichworten wie "Anschlag" "Attentat" "Selbstmordanschlag" "Freiheitskämpfer" und "Reaktion(en)" gesucht). Es sind interessante Quellen, aber ehrlich gesagt verstehe ich nicht inwieweit sie Deine These stützen oder uns widerlegen. KEINER von uns hat behauptet das US-amerikanische Vorgehen sei legitim (das ist es nicht). KEINER von uns hat behauptet die US-amerikanischen Soldaten würden keine Verbrechen begehen (das tun sie). Und KEINER von uns hat behaupted das die Zahlen an von US Soldaten ermordeten Zivilisten nicht furchtbar hoch wären (was von den meisten Deiner Quellen bestätigt wird.
Für unsere Frage interessant halte ich den folgenden Absatz:

Zitat http://orange.or.at/programs/gegenargumente_3/emission?emission_id=52498:

Inzwischen stehen die USA im Irak in einem regelrechten Partisanenkrieg – und das in einer Phase, in der sie schon den Wiederaufbau und die Umerziehung der Iraker zu neuen Untertanen auf dem Plan hatten. Aufstände von alten Saddam-Nationalisten, von alternativen Nationalisten eines schiitischen Gottesstaates oder von internationalistischen Dschihad-Kämpfern bestätigen den Eroberern das Urteil, mit dem sie angetreten waren: alles Terroristen. Personen, die gegen ihre wohltätige Besatzung Widerstand leisten, verdienen die kriegsrechtliche Behandlung als bloße Instrumente einer feindlichen Staatsmacht, die niedergerungen werden soll, gleich nicht. Die nationale Sache, der sie ihrer Vorstellung nach dienen, existiert nicht mehr oder noch nicht; also repräsentieren sie mit ihrem widerständigen Willen eine unverbesserliche Feindschaft, die ausgerottet werden muss.


Vielleicht hilft mir dieser Absatz teilweise zu verstehen warum Du auf dem Begriff "Freiheitskämpfer" beharrst. ABER in dieser Quelle wird stets nur von dem direkten kampf der Aufständischen gegen die US-Amerikaner berichtet. Nicht einmal erwähnt werden die Selbstmordanschläge auf irakische Zivilisten. Die Texte beschränken sich mindestens so einseitig auf die Greultaten der US-Amerikaner wie viele sich auf die der Anderen beschränken.
Der Auszug stützt gleichzeitig aber meine Befürchtung dass ein Bürgerkrieg wahrscheinlicher als ein befreiter und friedlicher Irak ist. Im Auszug unterstrichen findest Du nur einige der verschiedenen Gruppierungen die nicht nur die US-Amerikaner sondern auch einander bekämpfen (bzw. in Ermangelung klarer "Feindziele" Zivilisten in die Luft jagen).
Du bist uns immer noch eine Quelle schuldig geblieben, die Deine These unterlegt diese Gruppierungen würden von den Irakern als Freiheitskämpfer gesehen. Und ja, Du bist sie uns schuldig geblieben wenn Du eine Behauptung aufstellst dann ist es DEINE Aufgabe sie zu belegen wenn sie in Zweifel gezogen sind. Du kannst nicht von uns erwarten dass wir lange Suchen in Google auf uns nehmen um unsere These zu widerlegen und Deine zu stützen, am allerwenigsten wenn Du doch offenbar solche Quellen bereits gefunden hast. Oder sollte die Behauptung die Iraker würden die Leute die Selbstmordanschläge auf irakische Zivilisten verüben als "Freiheitskämpfer" sehen einfach von Dir aus dem Bauch heraus aufgestellt worden sein? In der festen Überzeugung dass es schon so sein wird und die Iraker über jeden Anschlag auf sie vor Freude im Dreieck springen?
Jedenfalls scheint eine weitere DEINER Quellen meine These, das die Iraker nicht so erbaut von diesen "Freiheitskämpfern" sind, zu stützen:
Zitat http://www.nadeshda.org/foren/cl.regionen.kurdistan/p1163s1182a20.html:
Bereits Samstagnacht waren bei einem Raketeneinschlag in ein Haus fünf Iraker ums Leben gekommen. «Ich weiss nicht, warum es uns trifft. Wir sind keine Terroristen und keine Amerikaner», sagte eine Angehörige.

In dem Meldungen auf der Seite wird (Deine Sicht scheinbar stützend) erwähnt wie Iraker bei abgeschossenen US Panzern feiern. Aber eine (verständliche) Antipathie der Iraker gegen das US-militär ist erstens von niemandem hier bestritten worden und zweitens kein Beleg für ihre Angebliche Sympathie für diejenigen die Selbstmordanschläge auf Iraker verüben.
Ich zitiere aus der gleichen Quelle:
Auch glaubt Allawi vor allem bei der Frage der westlichen Geiseln eine bröckelnde Unterstützung auszumachen. Viele Iraker hielten diese Entführungen mindesten für sinnlos, wenn nicht für barbarisch.
Vielleicht insofern zu hinterfragen als dass die Aussage von Allawi stammt. Aber trotzdem wäre es plausibel zu denken, dass die Entführung und Ermordung von ausländischen Vertretern von Hilfsorganisationen die nichts mit dem Militär zu tun haben, nicht unbedingt als Freiheitskampf verstanden wird. Am allerwenigsten von den Irakern denen von solchen Hilfskräften vielleicht gerade die Wasserleitung repariert wurde (erfundenes Beispiel).

LadysSlave
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So 18. Sep 2005, 21:34 - Beitrag #35

Freiheitskämpfer haben noch nie die kriegsrechtliche Behandlung als Kämpfer einer gegnerischen Macht erhalten - bis zum Sieg.
Du scheinst nicht zu wissen, wie die Kämpfer Kubas, Koreas, des Vietkong bezeichnet wurden, bevor sie gewonnen haben.
Ich sehe ein, dass du die Zeit damals nicht miterlebt hast, aber Unwissenheit/Gnade der späten Geburt ist kein Doktorgrad.
Vielleicht wäre die Lektüre vergleichbarer Vorkommnisse zu empfehlen.

Die Frage der Entführungen sehe ich übrigens ähnlich wie du.
Ich frage mich allerdings warum die italienischen Geheimdienstleute, die eine Geisel gerettet haben, von US-Boys erschossen wurden.
Ich nehme an, dass die Entführungen als Geheimdienstaktionen gegen die Iraker durchgeführt werden, von US-Gelder bezahlt.
Nein, nien, ich weiss, das ist undenkbar - genauso wie Folterungen durch US-Organe im besetzten Land . Oder die Völkerrechtlswidrige Gefangenhaltung in Lagern wie Guantanamo. Alles undenkbar

Malte279
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So 18. Sep 2005, 23:27 - Beitrag #36

Vielleicht wäre die Berücksichtigung eines minimalen Unterschiedes ebenfalls zu empfehlen Herr Dr. General und abgesehen davon die Erwägung der Möglichkeit, das Du nicht der einzige bist der sich ein bisschen mit Geschichte auskennt. Auch bezweifle ich dass Du als 1954 geborener viel von der Zeit des Korea-Krieges (endete 1953) und der Revolution auf Kuba (hauptsächlich 1958 als Du gerade vier Jahre alt warst) mitbekommen hast. Eine solche einsicht auf den Vietnamkrieg bezweifle ich nicht, da Du dessen Hauptphase im alter von etwa 10 bis 20 Jahren miterlebt hast.
Einmal ernsthaft und ohne diesen scheißfreundlichen Ton meinerseits: Wenn dies eine ernsthafte Diskussion sein soll, dann würde ich mich freuen wenn Du weniger herablassend Dich als die einzig vorhandene Kompetenz im Universum präsentieren würdest. Wenn Du aufhören würdest dich auf so arrogante Weise als klüger zu präsentieren als andere und wenn Du mit mehr Fakten als Schlagworten und Behauptungen arbeiten würdest, dann würde ich mich nicht genötigt fühlen auf ähnlich arrogante und spöttische Weise zu reagieren. Ich denke wir würden dann auch ohne die gleichen Punkte zu vertreten besser miteinander auskommen. :|

Zivilisten wurden Opfer von Vietkong und auch bei den kämpfen auf Kuba und in Korea. Aber wurde hier so dauerhaft und unterschiedslos die Zivilbevölkerung von den "Freiheitskämpfern" abgeschlachtet? Davon abgesehen bin ich bei allen drei genannten Beispielen sehr skeptisch was die Bezeichnung Freiheitskämpfer angeht. Ich hoffe wir sind uns darin einig das Freiheitskämpfer auch für die Freiheit der Bevölkerung kämpfen sollten.
Was Kuba betrifft kan man einiges positives über Fidel Castro sagen. Seine Leistungen was die Bildung (Analphabetenrate gegen 0%) und die Beseitigung des korrupten Bastiaregimes und der Mafia angeht sind bemerkenswert. Aber wenn es etwas in Kuba nicht gibt, dann ist es eine freie Bevölkerung. Erst langsam lässt die rigide Pressezensur nach. Man konnte die Leute damals wohl als Freiheitskämpfer bezeichnen, aber wie schon gesagt gab es bei der kubanischen Revolution nicht mal annährend solche Zivilistenmassaker wie Deine "Freiheitskämpfer" im Irak sie begehen. Da Du aber so viel darüber zu wissen scheinst könntest Du mir doch einige nicht militärische, Ziele nennen die von den kubanischen Freiheitskämpfern angegriffen wurden. Auch würde es Deinen Vergleich stützen wenn Du Beispiele für Mord an Frauen und Kindern durch sie finden könntest. Es wurden Massaker durch diese Freiheitskämpfer begangen. Die Opfer dieser Massaker waren jedoch Soldaten des Bastia Regimes, während getötete US-amerikanische Soldaten gegenüber den von den sogenannten "Freiheitskämpfern" ermordeten irakischen Zivilisten eine Minderheit darstellen.
Was Korea angeht, so war das Land nach dem 2.Weltkrieg entlang des 38° Breitengrades in den kommunistisch orientierten Norden und den demokratisch Orientierten Süden geteilt worden. Ein fragwürdiges Konstrukt der damaligen Großmächte USA und UDSSR; ein Vergleich mit der Situation im arabischen Raum ist hier nicht ganz unpassend aber auch nicht überzubewerten, da die unterschiede zwischen den Volksgruppen hier nicht so groß waren.
Im Juni 1950 dann überschritten die Freiheitskämpfer aus dem Norden unter ihrem großen Führer Kim-Il-Sung und mit Unterstützung durch die Soviet Union und China die Grenze in den Süden. Aber Moment mal, sollten nicht normalerweise die "Freiheitskämpfer" sich gegen eine feindliche Invasion zur Wehr setzen? Die Argumentation in einem anderen Land als "Freiheitskämpfer" die "Freiheit" für eine andere Bevölkerung zu erringen ist doch ganz genau das was uns an den USA nicht gefällt, oder? Die Süd-Koreaner empfingen die "Freiheitskämpfer" aus dem Norden natürlich nicht als solche. Und hier griffen die USA und andere Staaten mit UN Mandat ein um zu verhindern das die Freiheitskämpfer Südkorea besetzten. Mit Verlaub gesagt, das hört sich viel mehr nach einem Versuch des machthungrigen Diktators Kim-Il-Sung an seine Macht zu vergrößern. Unterstützt von China und der Soviet-Union die den Einfluss des Kommunismus stärken wollten. Spätestens die Unterlagen aus sovietischen Archieven die nach dem Zusammenbruch der Soviet-Union veröffentlicht wurden widerlegen die in den 60er und 70er Jahren aufgestellten Behauptungen Süd-Korea habe damals auf den Krieg hingearbeitet. Der Kriegsbeginn gibt Dir also schon einmal nicht recht LadysSlave. Im späteren Kriegsverlauf drängten US und UN Truppen die Truppen Nordkoreas hinter den 38° Breitengrad zurück und blieben dort nicht stehen. Ich wage zu behaupten dass das kein Politiker oder Militärs getan hätte. Nun wollten USA und UNO Truppen Korea "vereinen" (und natürlich den westlichen Einfluss stärken). Von jetzt ab haben wir die Situation die wir für einen "Freiheitskampf" der Nordkoreaner brauchen. Aber nein, es sind die Chinesen die jetzt für die Freiheit Nordkoreas in Korea einmarschieren und US und UN Truppen bis weit in den Süden zurückdrängen. Zu diesem Zeitpunkt foderte US Befehlshaber Douglas MacArthur den Einsatz von Atombomben und wurde von Präsident Truman (der zuvor den Abwurf der Bomben auf Hiroshima und Nagasaki befohlen hatte, ihn hier aber ablehnte) entlassen. US und UN Truppen drängten die Truppen Chinas und Nordkoreas wieder zurück und es folgte eine Pattsituation in der man sich 1953 schließlich auf eine Grenze und demilitarisierte Zone in der Nähe des 38° Breitengrades einigte. Ganz ehrlich LadysSlave, ich sehe keine "Freiheitskämpfer" in diesem Krieg. Mehr als eine Millionen Südkoreaner wurden getötet und auch an den Nordkoreanern wurden Massaker und verbrechen verübt was vielleicht reichen würde um die Terorristen im Irak deines Verständnisses nach als "Freiheitskämpfer" zu qualifizieren. Aber ich finde nicht dass das begehen von Massakern ausreicht um die Nordkoreaner mit ihrem Führer Kim-Il-Sung als Freiheitskämpfer zu sehen. Denkst Du wirklich anders darüber?
Vietnam ist Dein bestes Beispiel und ich gebe zu das Du mit den Viet-Kong eine Gruppe gefunden hast die von vielen als Freiheitskämpfer angesehen wird und unbestreitbar auch einiges aufzuweisen hat, dass sie für diesen Titel qualifiziert. Gleichzeitig ist es eine Gruppe die scheußliche und wahllose Massaker an Zivilisten beging, die sich unter Umständen mit den Abscheulichkeiten der von Dir als "Freiheitskämpfer" bezeichneten Individuen im Irak vergleichen lässt. Es fällt mir allerdings schwer im Vietnamkrieg ein derartiges schwarz / weiß, gut / böse zu sehen (eine Sichtweise die oft den US-Amerikanern vorgeworfen wird) die sie mit den Freiheitskämpfern, oder um Deinen ersten Begriff zu verwenden, der Resistance gegen das Naziregime auf eine Stufe stellen würde. Die Vietkong bewegen sich da meiner Ansicht nach in einer tiefgrauen Zone, die natürlich von der Sichtweise abhängt, die was Vietnam betrifft generel dazu tendiert die Verbrechen der Amerikaner hervorzuheben (nicht schlecht) und darüber die Verbrechen der Vietkong zu ignorieren (schlecht).
Zumindest aber hatte die Vietkong wenigstens im späteren Verlauf des Krieges auch im Süden Vietnams einen großen Teil der Bevölkerung hinter sich. Was den Irak angeht haben wir nach wie vor keinen Hinweis darauf, dass die Bevölkerung die von Dir als "Freiheitskämpfer" eingestuften Leute unterstützt. Auch gab es in Vietnam nicht so viele kleinere Splittergruppen (die es auch Deinen Quellen zufolge im Irak gibt) die sich auch untereinander bekriegten statt wirklich gegen einen "Feind der Freiheit" zu kämpfen.
Wirklich bei allen Einsichten die mir der von Dir angeregte und von mir durchgeführte Vergleich zu Vietnam gegeben hat bin ich nicht der Ansicht das der Begriff Freiheitskämpfer für die Attentäter im Irak angemessen ist.

LadysSlave
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Mo 19. Sep 2005, 00:21 - Beitrag #37

Da Du aber so viel darüber zu wissen scheinst könntest Du mir doch einige nicht militärische, Ziele nennen die von den kubanischen Freiheitskämpfern angegriffen wurden. Auch würde es Deinen Vergleich stützen wenn Du Beispiele für Mord an Frauen und Kindern durch sie finden könntest. Es wurden Massaker durch diese Freiheitskämpfer begangen. Die Opfer dieser Massaker waren jedoch Soldaten des Bastia Regimes

In der heutigen Lesart- und nur in Europa, schon.
Aber in den USA wird das ganz anders dargestellt. In den USA ist noch heute von den Tötungen, an Zivilisten die Rede. Damit begründet auch Teile der Familie Barcadi ihren Einsatz für die "Exil-Cubaner" wie die mordlüsternen Gesellen genannt werden, die unter steuerlicher Förderung durch das US-Finanzministerium aufgepäppelt werden.
{quote]
Was Korea angeht, so war das Land nach dem 2.Weltkrieg entlang des 38° Breitengrades in den kommunistisch orientierten Norden und den demokratisch Orientierten Süden geteilt worden.[/quote]
Auch hier sehe ich die Vorgänge aus den damals gegebenen historischen Voraussetzungen.
In Korea war das Problem dasselbe wie in Vietnam. Nur dass es in Korea früher aufgetreten war.
Anfangs war der Indochiona-Krieg, von dem ein Teil der Krieg in Korea war, während einanderer Teil in Vietnam stattfand, die Ursache für die Auseinandersetzungen. Die damalige französische Kolonialmacht führte einen Krieg, gegen dei Befreier ihres Landes. Ganz Korea.
Die einzigen, die die Koreaner unterstützten waren die chinesen, weil die gerade einen Kampf gegen die USA gewonnen hatten und ihre Volksrepublik installierten.
Die Koreaner waren dabei ihren Freiheitskrieg zu gewinnen, als die Amerikaner eingriffen. eben wegen der Unterstützung durch die Kommunisten für Korea. Es wurde eine Interventionsarmee aufgsstellt, die in Korea für "Ordnung" sorgen sollte. Doch in dem Moment sind 500.000 Mann aus china den Koreanern zur Hilfe geeilt, weil die chinesen einen Angriff auf ihre Grenzue befürchteten. Das hatte zum Zusammenbruch der Invasion geführt und zur Teilung des Landes am 38. Breitengrad geführt. Es gibt noch Unterlagen dazu, die man lesen kann, wenn man sich informieren will.
In Vietnam sind dann amerikanishce Berater eingetroffen. Der Befreiungskrieg hatte auch hier eine unnatürliche Teilung des Landes geführt, wogegen sich das Volk wehrte. Auch hier mussten sich die Freiheitskämpfer gegen Besatzer und deren Helfer wehren. Ich weiss noch, was ich damals im Fernsehen gesehen habe. die Nachrichten brachten Anschläge gegen Zivilisten die Sendungen sind fast Deckungsgleich mit den "Informationen" die wir aus dem Irak erhalten. Nur wenn man die Ostsender anschaute, kamen ganz andere Bilder zutage. Wir wurden damals genauso belogen, wie heute. Nicht umsonst wurde im State Departement gesagt, dass der Vietnamkrieg an der Heimatfront verloren wurde und dafür zu sorgen sei, dass keine Informationen den Irak verlassen dürften, die den Rückhalt für den Krieg gefährden.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/14/14277/1.html
http://www.bmlv.gv.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=104
http://www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mar_04_2003.html
http://www.dw-world.de/dw/article/0,1564,815635,00.html
Womit du eigentlich über die Zielrichtung der "Nachrichten" informiert sein müsstest.
Ich finde es eigentlich lästig, jedes Wort durch links zu begründen. Aber bitte!

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Mo 19. Sep 2005, 12:27 - Beitrag #38

Zitat von LadysSlave:Anfangs war der Indochiona-Krieg, von dem ein Teil der Krieg in Korea war, während einanderer Teil in Vietnam stattfand, die Ursache für die Auseinandersetzungen. Die damalige französische Kolonialmacht führte einen Krieg, gegen dei Befreier ihres Landes. Ganz Korea.
Die einzigen, die die Koreaner unterstützten waren die chinesen, weil die gerade einen Kampf gegen die USA gewonnen hatten und ihre Volksrepublik installierten.
Die Koreaner waren dabei ihren Freiheitskrieg zu gewinnen, als die Amerikaner eingriffen.
Was Korea mit den Franzosen zu tun hat, verstehe ich nicht. Das zuvor selbständige Korea war ab 1907 japanisch besetzt, wurde 1910 von Japan annektiert und war bis 1945 japanische Kolonie. Zwischen 1945 und 1949 wurde Korea von den USA und der UdSSR (am 38. Breitengrad getrennt) verwaltet. Frankreich war in Korea jedenfalls nicht involviert. Die Sowjetunion dagegen schon, anders als dein zweiter Absatz suggeriert. So wurde die nordkoreanische Armee nach dem Muster der Roten Armee aufgebaut, und der Angriff auf Südkorea fand mit Stalins Zustimmung statt. (http://de.wikipedia.org/wiki/Koreakrieg) Daß "die Koreaner" dabeiwaren, ihren "Freiheitskrieg zu gewinnen", kannst du nur behaupten, wenn du die Südkoreaner zu Staatenlosen, US-Amerikanern oder Japanern erklärst. Denn ihr Einsatz (und ihre furchtbaren Verluste in diesem Krieg) sind nicht wegzudiskutieren (ebensowenig wie die der Gegenseite). Es handelte sich eben um eine in einem Bürgerkrieg mündende Invasion durch Nordkorea, aber niemals einen Befreiungskampf. Die Nordkoreaner waren damals der Aggressor - willst du sie mit den USA vergleichen?


Deine erste Quelle bringt wenig Neues - die Unabhängigkeit der westlichen Journalisten wird bezweifelt. Damit ist aber weder die Unabhängigkeit Al-Dschasiras noch die Überlegenheit ihrer Informationen bestätigt oder auch nur anzunehmen. Medienmacht ist zu einem bedeutenden Faktor moderner Kriegsführung geworden, und das gilt für beide Seiten. Das Auftauchen so kritischer Berichte im Westen deutet aber doch stark darauf hin, daß die "Medienkontrolle" im Westen so ausgeprägt nicht sein kann...

Deine zweite Quelle (Österreichs Bundesheer) enthält einige positive Aspekte, die mit deiner bisherigen Darstellung nicht ganz konform gehen:
Berichte von Verzögerungen der Offensive ließen vergessen, dass der Vormarsch in der Tat schnell erfolgte und wichtige Kriegsziele erreicht wurden: der irakische Widerstand brach zusammen, Israel wurde nicht beschossen, die Türkei marschierte nicht im Nordirak ein, Massenvernichtungswaffen wurden nicht eingesetzt und auch nicht gefunden.

Noch erstaunlicher war, dass die geringen Verluste der Koalition und das Ausbleiben des umfangreichen Ortskampfes nicht in den Medien gewürdigt wurden. Die Beispiele Grosny oder Mogadischu zeigen, was hätte passieren können, wenn die irakischen Soldaten nicht einfach nach Hause gegangen wären. Auch der Grund, warum irakische Soldaten nicht gekämpft haben, blieb unbekannt. Der Vergleich mit dem alliierten Sieg über Deutschland 1945, der von vielen Medien angestellt wurde, verbot sich dementsprechend von selbst, denn bis zum 8. Mai 1945 war in Deutschland gekämpft worden und allein die Amerikaner hatten über 400 000 Tote zu beklagen. Bis zum 21. Kriegstag im Irak hatten die Koalitionsstreitkräfte dagegen rund 150 Tote und Vermisste.
Auch hier bieten sich Gedankenspiele an, etwa die Frage, ob die Kämpfe im Irak als Fortsetzung des Irakkrieges verstanden werden müssen. Dafür spricht der fast schlagartige Zusammenbruch der Saddam-treuen Truppen, der unter anderem zeigen könnte, daß die Loyalität gegenüber seinem Regime eher gering war. Daß die derzeitigen Zustände in einigen Provinzen dennoch bürgerkriegsähnlich sind, könnte damit erklärt werden, daß der ursprüngliche Krieg eben nicht beendet ist. Das sehe ich aber anders, schließlich handelt es sich bei den Gegnern nicht mehr um die Baath, sondern um eine Reihe von auch untereinander zerstrittenen Gruppierungen (wie auch Malte schon deutlich machte, und auch deine Quellen nicht völlig verschweigen.)

Auch deine neuen Quellen sind gnadenlos veraltet, sie stammen aus dem Februar, März und Juni 2003. Daß die Berichterstattung während der Invasion stark eingeschränkt war, läßt sich aus taktischen Gründen gut erklären - es ist nun wirklich nicht toll, wenn die Gegner genau wissen, wer, wieviele wo und wann genau auf sie zukommen. Und daß die US-Truppen dann, wenn sie schon aus militärischen Gründen nicht alle Berichterstattung zulassen können, auch inhaltliche Verschönerung wünschen, ist nicht weiter überraschend. Daß aber überhaupt Journalisten die Truppen in dieser Weise begleiten durften, ist bisher einzigartig. Der Nutzen liegt ganz klar auf beiden Seiten - du darfst nicht vergessen, daß dadurch auch amerikanische Greuel aufgedeckt oder verhindert wurden. Embedded Journalism bedeutet eben doch eine gegenseitige Kontrolle, und die gab es in früheren Kriegen nicht - sondern nur die der Medien durch die durchs Militär. Da finde ich diese Version doch weit besser. (Wie auch Malte mehrfach sagte, geht es auch mir nicht darum, den Krieg als solchen zu rechtfertigen, sondern die von dir eingangs gestellte Frage zu erörtern.)

Die Deutsche Welle als aktuellere Quelle hatte ich neulich vergessen. Sie belegt, wie bereits erwähnt, deutlich, daß der Kampf der Aufständischen noch lange dauern kann. Deren baldigen Sieg daraus zu lesen, halte ich für mehr als gewagt. Dafür wäre eine diesbezügliche Quelle unbedingt erforderlich.

Da du die Deutsche Welle offenbar als neutral anerkennst, nun folgendes Zitat:
Der Irak zählt nach wie vor zu den gefährlichsten Orten der Welt für Journalisten. In diesem Jahr wurden dort mehr als 30 Medienleute getötet - Reporter, Fotografen und Kameraleute. Längst nicht alle wurden Opfer von Angriffen islamistischer Gruppen. Alleine acht Journalisten wurden durch US-amerikanisches Feuer getötet. Dennoch: Die größte Gefahr geht aber nach dem Ende der "offiziellen Kampfhandlungen" von radikalen oder kriminellen Gruppen aus. Da hilft es wenig, dass es auf dem Papier keine Einschränkungen für die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten im Irak gibt.

Selbstzensur aus Angst vor Racheakten

"Es gibt faktisch keine Kontrolle, keine Zensur", sagt die Reporterin Sahr Al Samurai von der regierungsnahen Tageszeitung Al-Sabah: "Aber die Zensur, die früher von außen kam, ist einer Zensur von innen gewichen". Ihr Kollege Abd Al Sahra Zaki, Redaktionsleiter der Tageszeitung Al Mada, bringt es auf den Punkt: "Es gibt Selbstzensur", sagt er. "Viele Gruppen im Irak wenden Gewalt an, wenn sie kritisiert werden. Deswegen müssen wir als Journalisten sehr vorsichtig sein." Je näher die Zeitungen den US-Besatzern stehen, desto gefährlicher wird es.
(vollständiger Bericht) Das kann, glaube ich, ganz gut für sich allein stehen, ich habe nur ein paar Hervorhebungen angebracht. Sie erklären recht gut, warum die Informationen aus dem Irak so polarisiert sind. Wäre die Aussage von Al Samurai nachweislich falsch, hätte DW sie wohl nicht gesendet. Insofern ist für ihre Aussage irrelevant, daß ihre Zeitung als "regierungsnah" eingestuft wird. Entscheidend ist für mich eher der Kommentar von Al Sahra Zaki: Antiamerikanische Beiträge stoßen auf geringere Repression seitens der Terrorgruppen und können deswegen leicht gesendet werden. In Europa kommen sie gut an, weil man sie hier für "echter" hält, wenn man von einer amerikanischen Zensur ausgeht.



Und nun noch einmal zum Begriff "Freiheitskämpfer", zitiert nach deinem Bundesheer-Artikel:
Problematische "Begrifflichkeiten"

V
iele Begriffe der Medien waren problematisch. So erklärte z. B. ein eingebetteter Korrespondent, die US-Truppen würden sich Gefechte mit "Rebellen" liefern, als handle es sich nicht um einen Angriffskrieg der USA, gegen den sich irakische Truppen auf ihrem Staatsgebiet verteidigten, sondern um die Auseinandersetzung zwischen Aufständischen und einer legitimen Regierung.
Einschub: Der Artikel ist von 2003, es handelt sich also tatsächlich noch um Saddams reguläre Truppen.
Die 700 irakischen Oppositionellen, die mit Ahmed Chalabis, dem umstrittenen Anführer des Irakischen Nationalkongresses, von US-Truppen im Irak abgesetzt wurden, wurden in den Medien fast durchgängig als "Freedom Fighters" bezeichnet. In irgendeiner Weise demokratisch legitimiert oder auch nur von einem größeren Teil der Iraker herbeigewünscht waren diese Kämpfer jedoch nicht.
Tja, den Kampf durch Begriffe gibt es eben auf beiden Seiten. Daher haben Malte279 und ich die derzeitigen Gegner eben lieber zumeist als Terroristen bezeichnet - denn diese Bezeichnung trifft auf die Mitglieder einer aus dem Verborgenen operierenden Organisation, die mit gezielten Sprengstoffattentaten die Ermordung von möglichst vielen Zivilisten und eine dadurch erfolgende Zerrüttung der Ordnung und bürgerkriegsartige Zustände beabsichtigt, jedenfalls zu, egal, ob ihr Ziel dabei Freiheit oder ein islamischer Gottesstaat unter Mißachtung der Menschenrechte ist.

Und zum Zitatewesen: Du brauchst selbstverständlich nicht jedes Wort zu begründen. Aber wenn du mich überzeugen willst, reicht dafür die alleinige Darstellung deiner Ansichten nicht aus. Dann antworte ich darauf mit meinen Ansichten - und wir kommen nicht weiter.


Ceterum censeo quaestiones esse respondendas. ;) (Es sind noch Fragen von neulich offen.)

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Mo 19. Sep 2005, 16:30 - Beitrag #39

http://www.fachschaft-politik.com/texte/04ws-hacke.pdf

Während der japanischen Besetzung existierte eine provisorische Exilregierung in China. Außerdem gab es umfangreiche Partisanenaktivitäten, gestützt vor allem von aus Nordchina und Russland aus operierenden kommunistischen Guerillatruppen. Am 11. Dezember 1941 erklärte die Exilregierung den Japanern den Krieg und kämpfte mit seiner Koreanischen Restaurationsarmee mit den Alliierten. Nach dem Kollaps Japans drangen sowjetische Truppen von Norden her nach Korea ein, wo sie auf wenig Widerstand trafen. Dieses wurde von den USA sanktioniert. Japan kapitulierte offiziell am 15. August 1945 und 35 Jahre Kolonialherrschaft waren formell vorüber. Korea wurde dann in einer amerikanischen Dringlichkeitssitzung entlang des 38. Breitengrads provisorisch aufgeteilt.


http://de.wikipedia.org/wiki/Korea

Insofern stimmt es, dass es sich nicht um Kolonie, sondern um französische UNO Truppen handelte, was bei den Koreanern keinen Unterschied machte.
Nordkorea haber hatte es nicht nötig, Südkorea zu überfallen, weil Südkorea zur damaligen Zeit selber die Wiedervereinigung wollte und gegen die Besatzer kämpfte.
Südlotreaner waren keine Staatenlose, sondern Koreaner. Und diese wollten ihr Land vereinigen- ohne die Besatzer aus Übersee.
Das sehe ich aber anders, schließlich handelt es sich bei den Gegnern nicht mehr um die Baath, sondern um eine Reihe von auch untereinander zerstrittenen Gruppierungen (wie auch Malte schon deutlich machte, und auch deine Quellen nicht völlig verschweigen.)

Natürlich habe ich nie verschweigen wollen, dass sich auch andere Gruppen an den Auseinandersetzungen beteiligen, die ganz andere Ziele haben, dass ist aber überall so.
Jedoch deine einschätzung zur Ba<ath-Partei ist meines erachtens blauäugig. Denn fahr mal von Syrien mit der Baath-Partei in den Irak. Das geht. Und ganze Landstriche sind dort "Besatzerfrei" wie dir dein Dolmetscher erklärt.
Viele Begriffe der Medien waren problematisch. So erklärte z. B. ein eingebetteter Korrespondent, die US-Truppen würden sich Gefechte mit "Rebellen" liefern, als handle es sich nicht um einen Angriffskrieg der USA, gegen den sich irakische Truppen auf ihrem Staatsgebiet verteidigten, sondern um die Auseinandersetzung zwischen Aufständischen und einer legitimen Regierung.

Hier wird erklärt, was ein eingebetteter Jounalist erklärt, nciht was Fakt ist!
Auch deine neuen Quellen sind gnadenlos veraltet, sie stammen aus dem Februar, März und Juni 2003. Daß die Berichterstattung während der Invasion stark eingeschränkt war, läßt sich aus taktischen Gründen gut erklären - es ist nun wirklich nicht toll, wenn die Gegner genau wissen, wer, wieviele wo und wann genau auf sie zukommen.

Das ist doch nun wirklich kein Argument, weil Jounmalisten nicht vorab schreiben, sondern hinterher. Und dann sind die Soldaten im Feindesland und der Feind hat sehr genau gespürt, wo die Truppen sind.
Nein, was ich geschrieben ist nicht veraltet, weil sich seitdem nichts geändert hat und nur von damals her Informationen über den Umgang mit den Nachrichten Vorliegen!
Übrigens brauche ich dich nciht zu überzeugen.
Hab ein wenig Geduld, und die Iraker werden dich überzeugen.
Denn deren Sieg ist unausweichlich, solange die US-Amerikaner es nciht vermögen, die Iraker wie Iraker zu behandeln.
Jede nächtliche Aktion, bei der die US-Soldiers in ein Frauengemach eindringen schafft neuen Hass. Jede unberechtige Verdächtigung schafft neuen Hass und: Die Iraker wissen, dass die Befreiungsarmee wesentlich größer ist, als die Truppen der Besatzer. Sie wissen es genauso, wie die Vietnamesen. Deren Büttel dann in die USA flohen.

Malte279
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Mo 19. Sep 2005, 17:14 - Beitrag #40

Nordkorea haber hatte es nicht nötig, Südkorea zu überfallen, weil Südkorea zur damaligen Zeit selber die Wiedervereinigung wollte und gegen die Besatzer kämpfte.
Warum haben die Nordkoreaner dann Südkorea überfallen wenn sie es nicht nötig hatten? Und was die Südkoreaner angeht so mögen sie zwar nichts gegen eine Wiedervereinigung gehabt haben, aber nicht unter dem Joch von Kim-Il-Sung. Die Südkoreaner kämpften in der Tat gegen Besatzer, aber diese waren Nordkoreaner und Chinesen. Wäre das nicht so, wie glaubst Du hätte Südkorea unabhängig bleiben können? Spätestens Vietnam hat gezeigt dass das nicht funktioniert. Südkorea ist wesentlich wohlhabender und insgesammt weiter entwickelt als Nordkorea. Dies liegt zweifelsohne zum einen daran dass Südkorea wesentlich mehr Nutzbares Gebiet (gegenüber weiten Gebirgsflächen im Norden) besitzt aber sicherlich auch daran das Südkorea sich nicht wie der von einem Diktatoren regierte Norden abgeschottet hat. Wenn Deine Aussage Südkorea habe gegen Besatzer gekämpft heißen soll, die Südkoreaner hätten gegen die US und UN Truppen gekämpft, dann irrst Du Dich schlicht und einfach LadysSlave.
Jedoch deine einschätzung zur Ba<ath-Partei ist meines erachtens blauäugig. Denn fahr mal von Syrien mit der Baath-Partei in den Irak. Das geht. Und ganze Landstriche sind dort "Besatzerfrei" wie dir dein Dolmetscher erklärt.
Warst Du kürzlich mit der Baath-Partei im Irak? Oder woher hast Du diese Informationen?
Ich bezweifle nicht, dass die Amerikaner im Irak nichts gewinnen können und letztlich irgendwan abziehen werden. Aber ich glaube nach wie vor nicht, dass das Ergebnis ein friedlicher Irak sein wird. Ein Bürgerkrieg zwischen den verschiedenen Gruppierungen von Freiheitskämpfern scheint wahrscheinlicher. Nach wie vor konntest Du keine Unterstützung der Terroristen durch einen großen Teil der oftmals attackierten Bevölkerung nachweisen. Unterstützung die für die Einstufung dieser Leute als "Freiheitskämpfer" unerlässlich ist.

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