Welches Ereignis des zweiten Jahrtausends hat euch geprägt?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Windsbraut
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Do 31. Mai 2007, 20:26 - Beitrag #21

Zitat von Maurice:Eine Sache gibt es aber vielleicht, die einen ähnlichen Einfluss haben könnte: Das Internet. [...]

Ich will mich nicht festlegen und ich weiß, dass ich hier eine gewagte These in den Raum stelle, aber ich glaube, dass das Internet noch so einiges verändern wird.


Wieso eine gewagte These? Das Internet halte ich ebenfalls für eine absolut umwälzende Errungenschaft (manchmal Fluch), in vielerlei Hinsicht. Nicht zuletzt im Hinblick auf die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren. Man kann zu aktuellen politischen Ereignissen die unterschiedlichsten Meinungen und Berichte lesen, man ist nicht von gleichgeschalteter Presse abhängig, somit ist es kaum noch möglich, ein Volk einseitig zu beeinflussen. (Natürlich nur dort, wo man einen Internetanschluss hat... :| )

Dass die Welt ein Dorf sei, war vor dem Internet eher eine Floskel, jetzt ist es Realität geworden. Man knüpft leicht Kontakt zu Menschen überall in der Welt, man findet seinen Partner über's Netz, bei Problemen findet man leichter Gleichgesinnte und sogar Hilfe, als wenn man erst mühsam recherchieren müsste, wo z.B. eine Selbsthilfegruppe tagt.

Ich könnte noch viele Beispiele anführen, natürlich auch jede Menge negative. Fakt ist, dass das Internet eine kleine Revolution war. Und - wie Maurice schon schrieb - wir wissen noch gar nicht, was durch das Netz noch alles bewegt werden wird.

Milena
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Do 31. Mai 2007, 20:38 - Beitrag #22

Internet...hmm...nichts anderes hatte ich bereits zu eingangs erwähnt...

und Lykurg, das mit den 8 millionen wowsüchtigen, das passt schon....;),leider...^^

Windsbraut
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Do 31. Mai 2007, 20:55 - Beitrag #23

Zitat von Milena:Internet...hmm...nichts anderes hatte ich bereits zu eingangs erwähnt...


Völlig richtig! :knuddel:

Zitat von Yanapaw:und damit einhergehend sehe ich mich, aus Ermangelung einer Vagina und zyklischer Blutungen, außerstande das Gefühl eines textilumwickelten Holzstücks in dieser Körperöffnung und die Behaglichkeitsveränderung, die selbiges mit sich brächte, nachzuempfinden.


Yep. Drum einfach mal den Rat von Dieter Nuhr beherzigen. :D

Maurice
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Do 31. Mai 2007, 21:05 - Beitrag #24

@Milena: Sorry, wenn ich dich falsch verstanden haben sollte. Ich verstand deinen Post auf Seite1 so, dass du sagstest, das Internet sei FÜR DICH besonders wichtig. In meinem Post habe ich hingegen behauptet, dass das Internet nicht nur für mich, sondern FÜR DIE MENSCHHEIT von herausragender Bedeutung ist. Und weil das bestimmt nicht alle so sehen werden, habe ich geschrieben, dass es keine selbstverständliche Behauptung ist.
Sind wir uns näher gekommen? :)

Yanāpaw
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Do 31. Mai 2007, 21:11 - Beitrag #25

Internet...hmm...nichts anderes hatte ich bereits zu eingangs erwähnt...


Ja ich hatte auch darauf verwiesen, aber die Aussage musste erst durch Wiederholung seitens der "geistigen Elite" validiert werden. ^^


woher die Zahl? ist das nicht übertrieben?


Die Zahl ist die offizielle Anzahl der verkauften Abos. Bei WOW verhält es sich ähnlich wie bei Rauchern, der tatsächliche Anteil derer, die jederzeit aufhören könnten wenn sie nur wollten nähert sich dem Kehrwert des Anteils derer, die das von sich behaupten. ^^


Drum einfach mal den Rat von Dieter Nuhr beherzigen.


Ist mir kein Begriff und ich bin zu faul das zu googeln, was sagte der so schlaues?

Feuerkopf
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Do 31. Mai 2007, 23:48 - Beitrag #26

Da ich den Begriff "Universalienstreit" bis dato noch nicht kannte - vermutlich Philosophie inside ;) - habe ich mal gegoogelt und festgestellt, dass besagter Streit eigentlich seit Anbeginn der philosophischen Lehren existiert. Somit wäre er eher kulturbegleitend, aber nicht punktuell prägend.

Windsbraut,
die Wiki gibt Yana recht mit den Holzstücktampons. Gut, dass sich das nicht durchgesetzt hat.;)

Um mal von mir persönlich abzusehen,
hier noch ein paar wichtige Innovationen oder gesellschaftliche Ereignisse, die die Menschen weltweit beeinflusst und beeindruckt haben:

- das Penicillin
- die Verfügbarkeit von elektrischem Strom

- die Kolonialisierung
- die Industrialisierung

Maurice
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Fr 1. Jun 2007, 00:01 - Beitrag #27

Was sind die einflussreichsten Schriften des letzten Jahrtausends?
Also darunter ist auf jeden Fall Karl Marx' "Das kommunistische Manifest".
Schätze mal, dass das das Buch ist, das zumindest den größten politischen Einfluss hatte.

elegolo
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Fr 1. Jun 2007, 01:04 - Beitrag #28

Individualismus

Auf mich, auf mein Leben und seine spezifische Ausprägung hat sich eindeutig die vor allem in diesem Jahrtausend erfolgte Entwicklung des Ichs, der Individualität und parallel dazu die Idee der prinzipiellen Gleichheit aller Menschen-Einzelwesen im Mensch-Sein (Menschenrechte) ausgewirkt; denn daraus ergibt sich die Möglichkeit zu Selbsterkenntnis und Selbstachtung und ein gewisser Freiheitsrahmen.

Ipsissimus
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Fr 1. Jun 2007, 10:02 - Beitrag #29

Feuerkopf, inhaltlich gab es diese Auseinandersetzung schon sehr früh, das ist richtig, aber im eigentlichen Universalienstreit eskalierte sie und führte letztlich dazu, daß sich Konzeptualismus und Nominalismus durchsetzten, und damit war das fundamentalistisch-dogmatische Christentum im Prinzip erledigt

Feuerkopf
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Fr 1. Jun 2007, 10:19 - Beitrag #30

Kurzer Einwurf:

Wie eurozentristisch sind wir hier in der Bewertung von Ereignissen?

Ich plädiere dafür, diesen Thread thematisch weiter auszudehnen und den philosophischen Aspekt nicht über die Gebühr zu bewerten, zumal das hier höchstens zwei, drei Leute angemessen können.

Windsbraut
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Fr 1. Jun 2007, 10:22 - Beitrag #31

Zitat von Feuerkopf:Da ich den Begriff "Universalienstreit" bis dato noch nicht kannte - vermutlich Philosophie inside ]
Genau, wir googlen jetzt immer, was die anderen für prägend halten, und finden dann immer noch irgend einen Höhlenmenschen, der das schon längst alles gewusst und gemacht hat. ;)

... Holzstücktampons. Gut, dass sich das nicht durchgesetzt hat.;)

Wohl wahr. Und ich bleibe dabei: Diese Erfindung (in Deutschland seit den 1950ern auf dem Markt) ist ein Segen für die weibliche Menschheit! <beharr>

- das Penicillin
- die Verfügbarkeit von elektrischem Strom
- die Kolonialisierung
- die Industrialisierung

<unterschreib> Wobei das Tampo..., äh Tempo des Fortschritts in den letzten Jahrzehnten so schnell war, dass ich glaube, mehr Muße hätte uns allen gut getan...

Lykurg
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Fr 1. Jun 2007, 12:21 - Beitrag #32

Windsbraut, daß die halbe Menschheit aus Frauen besteht, heißt noch lange nicht, daß in unserer Gegenwart die Pille und die Frauenbewegung für diese halbe Menschheit relevant wären... Ich weiß nicht, ein wie geringer Anteil der Frauen weltweit die Möglichkeit hat, die Pille zu nehmen, oder überhaupt irgendwelche Rechte im Sinne der Frauenbewegung hat - immerhin: eurozentristisch gesehen spielen sie eine große Rolle. ;) Daß sie ein Segen für die weibliche Hälfte der hiesigen Menschheit sein mögen, werde ich nicht anzweifeln, das ist z.B. das Ende der Wespentaillenhysterie aber auch...

Feuerkopf, mit "weiter ausdehnen" meinst du "darauf achten, daß immer die ganze Welt betroffen ist"? Das ist bei einigen der wichtigsten Ereignisse nicht der Fall gewesen oder jedenfalls den Betroffenen nicht bewußt... Laut einer kurzen Recherche in den virtuellen Bibliothekskatalogen hat die Theologische Hochschule Rantepao (Indonesien) jeweils genau ein Buch über (und keines von) Augustinus, Kant, Platon und Aristoteles (und nichts zu Nietzsche). Selbstverständlich kann man deren direkte Bedeutung für die Religion auch übersehen... deswegen sind sie aber nicht unwichtig...^^

Maurice, die wichtigsten Bücher würde ich lieber an anderer Stelle behandeln, da gibt es auch ziemlich viele... (Bibelübersetzung; Macchiavelli; Kopernikus; Encyclopédie, ...) Außerdem wollte ich ohnehin irgendwo die persönlich prägenden Bücher behandeln (natürlich <> Lieblingsbücher).

elegolo (Willkommen!) - guter Punkt, und ebenfalls eine sehr langfristig zu beobachtende Entwicklung, etwa in der Kunst. Wäre schön, wenn die Menschenrechte einen etwas größeren Wirkrahmen hätten :rolleyes:

Milena, trotzdem geht das vorüber, wird vielleicht durch etwas neues ersetzt, aber schon die Vergänglichkeit unserer Speichermedien sowie die rasante technische Revolution führt dazu, daß WOW-Sucht in zwanzig Jahren sicherlich kein relevantes Problem mehr darstellt. - Antisemitismus etwa ist eine deutlich längerwirkende und folgenschwerere Pest.

Zitat von Yanapaw: Aha, also mit dem Niedergang des Reiches verlernten alle die griechisch sprachen diese Sprache (und alle damit eiheergehende bildung) und alle, die sie nicht verlernten starben? Ja das erscheint mir sehr viel naheliegender, als meine bisherige Meinung, dass ein gewisser Grundstein gelegt war, der auch durch die Generationen vermittelt wurde und später von den byzantischen Emigranten ausgebaut wurde.
Während der Völkerwanderungszeit dürfte über mehrere Jahrhunderte in Rom nicht mehr als eine kleine Handvoll von Leuten des Griechischen mächtig gewesen sein, wenn überhaupt. Die hatten wirklich andere Sorgen. Rom war ein Dorf von zehn- bis zwanzigtausend Einwohnern.

Wenn ich mir die griech. Referenzen in den Schriften eines Ovid, eines Seneca, eines Cicero oder eines Vergil et cetera ansehe dann bin ich geneigt dieser Aussage keinen Glauben zu schenken.
Ich bezog mich ja auch nicht auf den Einfluß Griechenlands auf die römischen Klassiker, sondern auf den (möglichst direkten) Einfluß auf das mittelalterliche Europa und den Rest der Welt. Durch römische Vermittlung war ein gewisser Einfluß sicherlich noch vorhanden, der beschränkte sich aber zeitweilig eher auf Ehrfurcht vor den Namen, die die Römer auch immer mit Ehrfurcht genannt hatten. ] MW gab es zum einen auch in Ungarn Minderheiten mit orthodoxer Ausrichtung, zum anderen grenzen die slawischen Staaten nicht nur an ungarn. Die Missionstätigkeit im Ot-Block ist kein Hirngespinst sondern historisch mindestensens so belegbar, wie der Einfluss byzantinischer Gelehrter, oder die Bastardeigenschaft eines gewissen Gefreiten mit Schnurrbart. ^^ Entschuldige die Vergleiche, aber ich bin gut drauf und dannn gilt "I just can't help it. "[/QUOTE] Ersteres spielte aber für den Westen keine besonders große Rolle. Die Entwicklungen verliefen weitestgehend getrennt; ein gewisses Einsickern von Kenntnissen räume ich aber als Möglichkeit ein. Insofern kann der Schnurrbart hier aber unbesorgt außen vor bleiben, seine Rolle für die Verbreitung byzantinischer Wissenschaften in den Ostblock ist vermutlich noch geringer als die der Byzantiner selbst.
Zweifellos richtig. Nichtet aber nicht meine Bewunderung Alexanders ^^
Die will und kann ich dir ja auch nicht nehmen ;)
Die Enteckung an sich nur insofern, als man die Kolonialkriege und den langfristig verlorenen Abhängigkeitskrieg (aus sicht der Kolonialmächte) als notwendige Konsequenz der entdeckung anerkennt, wobei ich dahingehend erhebliche Zweifel anmelden möchte. ^^
Eine gewisse Zwangsläufigkeit liegt zumindest rückblickend schon darin - hier lag die Möglichkeit für einen Neuanfang, und sie wurde vielfach genutzt.

Windsbraut
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Fr 1. Jun 2007, 12:56 - Beitrag #33

Zitat von Lykurg:Windsbraut, daß die halbe Menschheit aus Frauen besteht, heißt noch lange nicht, daß in unserer Gegenwart die Pille und die Frauenbewegung für diese halbe Menschheit relevant wären... Ich weiß nicht, ein wie geringer Anteil der Frauen weltweit die Möglichkeit hat, die Pille zu nehmen, oder überhaupt irgendwelche Rechte im Sinne der Frauenbewegung hat ...


Nun gut, das gilt aber für sämtliche Errungenschaften. Was nützt der Buchdruck den Menschen, die nicht lesen können? Dies betrifft vier Millionen Deutsche und eine Milliarde Menschen weltweit. (Quelle)

Philosophische Erkenntnisse dürften für noch deutlich mehr Menschen irrelevant sein.

Ich fand an diesem Thread gerade schön, dass möglichst viele Member aufzählen, was ihrer Meinung nach die Menschheit beeinflusst hat. Es ist die Summe dieser Erfindungen/Erkenntnisse/Ereignisse, die die Welt bewegt.

Feuerkopf
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Fr 1. Jun 2007, 13:07 - Beitrag #34

Zitat von Feuerkopf:Ich plädiere dafür, diesen Thread thematisch weiter auszudehnen und den philosophischen Aspekt nicht über die Gebühr zu bewerten, zumal das hier höchstens zwei, drei Leute angemessen können.


Das habe ich gemeint.^^

Es sind häufig die vermeintlich profanen Dinge, die Auswirkungen auf viele haben. Mag ja sein, dass die philosophierenden klugen Köpfe der Vergangenheit der Naturwissenschaft der Gegenwart den Weg gebahnt haben, dennoch sind es Unwägbarkeiten wie Epidemien, Naturkatastrophen und einzelne Erfindungen, die Entwicklungen in ganz andere Bahnen lenken können und zwar inzwischen global.

Somit müssen wir wirklich den Blick auf die Zeit ab - sagen wir mal - der Industrialisierung richten, oder noch genauer: ab Einführung der Telegraphie, weil ab diesem Moment Informationen schnell und über große Entfernungen verfügbar wurden.

Dampfmaschine, elektrischer Strom, Automobil, Flugzeug, Kernspaltung, laborerzeugte Antibiose, Printmedien, Rundfunk und Fernsehen, moderne Genetik, Internet, das sind nur ein paar weltverändernde Entwicklungen, die mir ohne großes Nachdenken einfallen.

Die Möglichkeit, Informationen blitzschnell weltweit von A nach B schicken zu können und somit die Möglichkeit zu schaffen, sie beliebig zu streuen, das ist für mich sehr prägend.
Immerhin haben "wir" eine zweite Realitätsebene geschaffen, die einerseits zum Rollenspiel einlädt, andererseits Kontakte ermöglicht, die zuvor nicht denkbar waren.

Lykurg
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Fr 1. Jun 2007, 13:10 - Beitrag #35

Oh ja, Windsbraut, da gebe ich dir völlig recht :) - wobei ich es eben auch spannend finde, aus der jeweiligen Perspektive heraus abzuwägen und nicht nur aufzuzählen. Allerdings kann man das natürlich auch voneinander getrennt nacheinander tun.

Die Fortschritte durch den Buchdruck und die dadurch vermittelten Kenntnisse beeinflussen sehr viele Menschen auch indirekt.
Daß ihre Ärztin Tampons trägt, hilft den Bewohnern eines Dorfes in Mbahiakro wenig. Daß sie Bücher gelesen und zur Verfügung hat, schon mehr.

Edit:
Feuerkopf, ja :blush: - vielleicht hätte ich lesen sollen, was dastand, und nicht, was mir dabei durch den Kopf ging - im Gedankenlesen bin ich unbegabt.

Milena
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Fr 1. Jun 2007, 13:32 - Beitrag #36

...komisch, dass ihr Männer das so gar nicht drauf habt..^^
das Gedankenlesen....:D
ja,ich hatte mich schon tierisch gefreut, dass ich auch mal was sagen konnte in Politik/Geschichteforum..^^
auch wenn es wirklich sehr persönlich war zum einen, aber das Internet tatsächlich auf der gesamten Welt Einzug hielt....

Feuerkopf
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Fr 1. Jun 2007, 13:40 - Beitrag #37

Lykurg,
gib Gedankenfreiheit! ;) (Lesen kann ich auch keine Gedanken. Zum Glück!) Dieser Thread reizt offenbar zu mehr als zu reinem philosophischem Exkurs. Bemerkenswert finde ich, dass die hiesige Damenriege ganz pragmatisch und im Hier und Jetzt verankert ist.

Daß ihre Ärztin Tampons trägt, hilft den Bewohnern eines Dorfes in Mbahiakro wenig. Daß sie Bücher gelesen und zur Verfügung hat, schon mehr.

Ohne die Erfindung geeigneter Hygieneartikel wäre es besagter Ärztin kaum möglich, engagiert ihr Wissen an die leidenden Bevölkerung zu bringen. ^^

Windsbraut
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Fr 1. Jun 2007, 13:52 - Beitrag #38

Zitat von Lykurg:Daß ihre Ärztin Tampons trägt, hilft den Bewohnern eines Dorfes in Mbahiakro wenig.

Das ist eine Verkürzung, die deiner nicht würdig ist, Lykurg. ]Daß sie Bücher gelesen und zur Verfügung hat, schon mehr.[/quote]
Dass sie die hat lesen können, bzw. hat studieren können, hat sie nicht zuletzt der Frauenbewegung zu verdanken. :)

Zitat von Milena:ja,ich hatte mich schon tierisch gefreut, dass ich auch mal was sagen konnte in Politik/Geschichteforum..^^

Die wollen gar nicht, dass wir hier mitschreiben, merkst du das? Die mit ihren doofen Fillesofen immer. :crazy:



Edit: Feuerkopf hat schon ähnlich geantwortet. Dieser *****-langsame Server macht mich fertig, ehrlich. :o

e-noon
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Fr 1. Jun 2007, 16:07 - Beitrag #39

Was nützt der Buchdruck den Menschen, die nicht lesen können? Dies betrifft vier Millionen Deutsche und eine Milliarde Menschen weltweit.
Bleiben pi mal Daumen fünf Milliarden Menschen, die es direkt betrifft, da sie des Lesens und Schreibens mächtig sind. Und auch die restliche Milliarde wird zu einem sehr großen Teil davon beeinflusst, dass es Leute gibt, die lesen und schreiben können, sei es zu ihrem Nachteil, indem sie Bedienungsanleitungen nicht lesen können usw.

Der Tampon... ich bitte euch. Frauenbewegung lasse ich noch gelten, obwohl dies hauptsächlich für die Industrienationen gilt. Aber der Schritt von den altmodischen Tampons und Einwegbinden zu Einwegtampons ist erstens kein so großer, eben mehr Komfort, und zweitens betrifft er ganz sicher nicht die halbe Menschheit. Auch der Teil der Frauen, denen er zur Verfügung steht, benutzt ihn nicht zwangsweise und würde ihn auch nicht mehr vermissen als die Fähigkeit, zu lesen und zu schreiben, da bin ich zuversichtlich. Und jemand, dem keine Bücher zur Verfügung stehen, kann keine Ärztin werden, Tampons dagegen spielen höchstens bei der Entscheidungsfindung eine Rolle, und sicher auch keine allzu große. Wenn eine Frau Menschenleben retten möchte, dann schafft sie das auch mit Slipeinlagen.

Hygieneartikel allgemein bringen dagegen schon eine große Verbesserung, den Zusammenhang zwischen Schmutz und Krankheit herauszufinden könnte man schon als einen wichtigen Schritt in der Menschheitsgeschichte sehen. Aber der Tampon ist nur eines von vielen, und nur weil Hygiene allgemein wichtig ist, muss der Tampon nicht dieselbe Bedeutung haben.
Philosophische Erkenntnisse dürften für noch deutlich mehr Menschen irrelevant sein.
Uninteressant vielleicht, aber die philosophische Auffassung eines Herrschers kann für dessen Untertanen eine sehr viel praktischere Relevanz bekommen, als diese es sich vorstellen könnten.
Immerhin haben "wir" eine zweite Realitätsebene geschaffen
Das haben die Frauen in der Romantik auch, wenn sie in ihren Fantasiegeschichten der langweiligen Welt entflohen ^^ Wir machen es nur, zugegeben, in größerem Stil.

Ich plädiere für den Buchdruck; die Alphabetisierung der Bevölkerung und der Wissensboom, der damit einherging, der letztlich auch zum schnelleren Austausch von Wissen und damit zu den meisten der hier genannten Erfindungen beitrug, rechtfertigen das meines Erachtens, zumal jeder Erdteil sehr stark davon betroffen ist.

Lykurg
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Fr 1. Jun 2007, 16:38 - Beitrag #40

Danke für die Unterstützung, e-noon - dachte ich mir doch, daß der Vorwurf, weibliche Beiträge seien hier unerwünscht, noch begründetermaßen widerlegt werden könne. ;) Auch mein Frauenbild ist übrigens so positiv, daß ich Frauen generell eine hohe Leidensfähigkeit im Dienste der Menschheit zutraue - einschließlich der von mir tatsächlich nicht vollständig einzuschätzenden Belastung, mit Slipeinlagen bewaffnet in den Busch zu ziehen. Und ganz abgesehen davon ging es mir ja nur darum, an einem nachvollziehbaren Beispiel zu demonstrieren, daß eine Druckerpresse weitaus größere Multiplikatoreffekte hat als eine Tamponpresse.

Für die von Ipsissimus vorgeschlagene Entdeckung Amerikas bietet sich übrigens noch ein ungewohnter Kronzeuge an, nämlich Adam Smith, der in An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations (1776) schreibt, daß "the discovery of America and that of a passage to the East Indies by the Cape of Good Hope are the two greatest and most important events recorded in the history of mankind." ;)

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