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Do 14. Apr 2011, 15:06 - Beitrag #21 |
vielleicht auch nur deswegen, weil das wirkliche Ausmaß des Problems bekannt ist und verborgen bleiben muss, da es infolge seiner schieren Dimension nicht lösbar ist
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Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
-------------------------------------------------------------------------- ... nicht das Licht und nicht die Finsternis ... die Schatten, die leisen Übergänge ... |
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Di 19. Apr 2011, 12:56 - Beitrag #22 |
interessant auch die aktuellen Änderungen der ungarischen Verfassung. Es wird in Zukunft "Kerngesetze" von Verfassungsrang geben, die nur mit zwei-Drittel-Mehrheit des Parlaments geändert werden können. Diese Mehrheit haben Orban und seine FIDES-Partei derzeit und nutzen sie für eine massive nationalistische Fundierung der ungarischen Verfassung. So wird die "Förderung des Ungarntums" Staatsziel, womit die faktische Privilegiertheit der ungarischen Ethnie gegenüber den anderen Ethnien, vor allem Roma, festgeschrieben wird.
Der Antrag auf einen Volksentscheid zur neuen Verfassung wurde abgelehnt, eine gesellschaftsweite Diskussion fand nicht statt; statt dessen wurden in einem Eilverfahren Fragebögen verschickt, in denen Vorstellungen der Bürger zu Inhalten einer neuen Verfassung abgefragt wurden. Dank des Rücklaufs von nur knapp 1 Millionen Bögen kann Orban zur Not auch mit dem Desinteresse der Bürger argumentieren, selbst wenn die Zeit so knapp bemessen war, dass gar nicht mehr zu erwarten stand. Spätere Regierungen ohne zwei Drittel-Mehrheit werden diese Gesetze nicht mehr los werden. So macht man Politik für die Ewigkeit. Mitten in Europa gegen Europa. Letzteres wäre das Schlimmste nicht. Aber leider auch gegen die Menschlichkeit. Tja. Aus der EU rauswerfen, hochkantig. |
Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
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Sa 14. Mai 2011, 20:48 - Beitrag #23 |
Tja, nur, daß Europa selbst bei der Verteidigung seiner Werte wenig engagiert auftritt zur Zeit... Gestern verglich der französische Publizist Alfred Grosser im Deutschlandfunk den früheren EU-Kommissionspräsidenten Jacques Delors mit dem heutigen Personal:
Das Interview ist auch sonst sehr aufschlussreich: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1457097/ Es ist einfach niemand da, der die von Europa vertretenen Werte gerade dann wirklich offensiv vertritt, wenn es auf eine Konfrontation mit einem Mitglied hinaus läuft, die vielleicht auch wirtschaftliche Interessen berühren könnte. Aber es ist auch aus der Öffentlichkeit heraus keine Bewegung erkennbar, die den Verantwortlichen "Dampf" machen könnte. |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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