Landtagswahl Rheinland-Pfalz 27.03.2011

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janw
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So 8. Mai 2011, 00:36 - Beitrag #21

Mittlerweile steht die Rot-grüne Koalition mit Kurt Beck als zukünftigem Ministerpräsidenten.

Ein Ergebnis der Koalitionsverhandlungen ist, daß der Hochmoselübergang weiter geplant werden soll, die Mittelrheinbrücke wird ad acta gelegt; dafür werden einige Bauvorhaben zur Verbesserung von Verkehrswegen im Rheintal durchgeführt.
Ich kenne mich in der Gegend nicht aus, wie seht Ihr das, ist der Hochmoselübergang notwendig? Oder eine sinnlose Verschandelung der Weinbergs- und Flußtallandschaft?

Ipsissimus
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So 8. Mai 2011, 13:34 - Beitrag #22

der Hochmoselübergang ist wieder so eine Geschichte, bei der es auf beiden Seiten nur Allwissende gibt. Auch mich wundert, dass die Brücke - nur ein kleiner Teil der Baumaßnahme übrigens - ausgerechnet in der großen Moselschleife zwischen Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach errichtet werden soll. Einen effektiveren Standort zur Landschaftsbild-Verschandelung hätte man schwerlich finden können. Andererseits pfeifen es die Spatzen vom Dach, dass die Bewohner der vielen kleinen Dörfchen in der Gegend durch ein erhebliches Fernverkehrsaufkommen massive Einbußen an Lebensqualität hinnehmen müssen - es ist nicht wirklich witzig, wenn täglich einige Dutzend bis hunderte große Fern-LKW durch die engen Straßen von so einem Dörfchen rasen.

Ob der Hochmoselübergang diese und einige andere Probleme der Region lösen kann, oder zu einer Verschärfung führt, ist nach derzeitigem Gutachten-Stand völlig offen. Es gibt Gutachten für beide Positionen. Auf mich wirkt das Ganze wie ein Kuhhandel^^ die eigentlich dringend notwendige Rheinbrücke wurde dem Umweltschutz geopfert, und dafür die umstrittene Moselbrücke vereinbart.

janw
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So 8. Mai 2011, 16:39 - Beitrag #23

Tja, und müssen die LKW denn unbedingt da durch, gibt es nicht andere Möglichkeiten, die Ziele zu erreichen?

Im Mittelrheintal stand, wie ich es verstanden habe, auch der Welterbe-Status dagegen, und ich könnte mir solch eine Brücke auch schwer vorstellen in dieser tief eingeschnittenen Flusstallandschaft.

Was ist denn mit dem Hochmoselübergang noch alles verbunden?
Wie verträgt sich die Abgasbenebelung mit dem Weinbau?

Ipsissimus
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So 8. Mai 2011, 18:26 - Beitrag #24

die LKW müssen da nicht durch, wenn sie bereit sind, riesige Umwege in Kauf zu nehmen, sagen die Spediteure. Sooo groß sind die Umwege dann auch wieder nicht, sagen die Gegner des Projekts, die die Schwierigkeit haben, sowohl die Brücke ablehnen, als auch begründen zu müssen, wieso sie trotzdem die besseren Lösungen für die Lebensqualität der Bewohner parat haben. Da sind dann Umwege von 200 km und mehr offenbar eine "Lösung". Such dir eine der beiden Antworten aus, um sachliche Klärung geht es an der Mosel genau so wenig wie anderswo^^

Die Mosellandschaft wird durch die Brücke mindestens so verschandelt wie die Rheinlandschaft würde, die Gegenden geben sich an Schönheit wenig bis nichts.

Die Brücke in spe liegt im Einflussbereich mehrerer weltbekannter Weingüter. Auch hier darfst du dir das Gutachten aussuchen, das dir lieber ist^^ Die Rede ist vom Untergang des Weinbaus an der Mosel bis hin zu völliger Folgenlosigkeit der Brücke.

janw
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So 8. Mai 2011, 18:40 - Beitrag #25

Wenn ich mir den Trassenverlauf ansehe, dann würde er die Mosel luftlinenmäßig an einer anderen Stelle kreuzen, wo diese scheinbar deutlich geradliniger verläuft.
Warum ausgerechnet diese Stelle in einer großen Flußschleife?

Wie siehst Du das denn selbst? Wiegt der Nutzen den Schaden auf, wie wird es dem Weinbau ergehen?

Ipsissimus
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So 8. Mai 2011, 18:56 - Beitrag #26

kennst du die Tharn-Brücke? Der Tharn existiert noch, und man kann unten in den Dörfern mittlerweile auf der Straße sogar verstehen, was ein anderer Spaziergänger sagt. Davon, dass der Weinbau untergegangen wäre, ist auch nichts bekannt. Nur wenn man oben steht, und die Brücke sieht, muss man sich halt entscheiden, ob das noch schön ist oder nicht. Für die Touristen, die den alten Tharnabstieg fahren wollen, sicher nicht. Für die Einheimischen sind die Verbesserungen offensichtlich; nostalgische Gefühle wird es trotzdem geben. An der Mosel wird es so ähnlich werden^^ such es dir aus^^ das ist keine Frage, die auch nur annähernd so eindeutig beantwortet werden kann, wie es sich beiden Seiten mit jeweils unterschiedlicher Zielsetzung wünschen.

Die Brücke übers ehemalige Dresdner Weltkulturerbe "Elbtal" ist auch so ein Beispiel.

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Mo 14. Jan 2013, 02:55 - Beitrag #27

Nun ist Beck weg, wegen der Gesundheit, doch die ist absehbar wieder back, ebert dem er eine neue Tätigkeit hat.
Länger und klarer berichtet das die SZ

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