Zitat von Ipsissimus:na ja, wenn man die Pendelbewegungen im Goldkurs der letzten 5 Monate verfolgt, fragt man sich durchaus, ob die Rückkehr zum Goldstandard wirklich der Königsweg ist. Vor vier Monaten lag die Feinunze bei etwa 1500 Dollar, vor drei Wochen kratze sie kurz an der 1900er Marke, derzeit pendelt sie im 1600er Bereich.
Bevor man hier zu vorschnellen Urteilen kommt, gilt folgendes zu beachten:
1) Es kommt immer darauf an zu welcher (Alternativ)Währung man den Goldpreis in Beziehung setzt. In Bezug zur Schwächsten oder Zweitschwächsten Währung? In Euro notiert er z.B. immer noch ca. 10% unter AllTimeHigh (Indische Rupie etc. ähnlich). In Relation zum Öl ganz zu schweigen
2) Auf jedes kg Gold kommen die (geschätzte) 100-fache Menge an "Papiergold", d.h. Zertifikate, Optionen, Futures und anderes "kreditfinanziertes Teufelszeug" Diese bestimmen - bzw. 'verfälschen' ganz massiv den Handel u.a. an der COMEX. Und daher begründet sich der massive Krusrutsch u.a. auch darin, dass es eine massive
Marginerhöhung auf Gold und Silber gab. Was viele Spekulanten zur Eindeckung ihrer kreditfinazierten Positionen zwang. (Bei Silber kam es schon mal öfter vor, dass die 'aktuellen offenen Positionen' der Spekulanten größer waren als die gesamte physische Jahresproduktion)
3) Regierungen, Zentralbanken und 'Systembanken' (wie GS) und der von ihnen bezahlten Medien haben massives Interesse daran, das am (für sie äußerst lukrativen) 'Scheingeldsystem' kein Zweifel aufkommt. D.h. es ist schon jahrelang ein systematisch geführter Angriff auf "alternative Währungen" feststellbar, der z.B. Chartechnische Signale ausnutzt um Trader und Anleger zu scalpen und ihnen die Lust an diesem Markt zu nehmen. Es wird sogar vermutet, das die Goldreserven der Zentralbanken (einschließlich des in New York gelagerten 'deutschen Goldes' zur Preisdrückung (Leerverkäufe) genutzt/verliehen werden und letztlich gar nicht mehr vorhanden sind (auch wenn es viele nicht wissen und stets was anderes behauptet wird: Es gibt Zinsen auf (verliehenes) Gold:
http://www.silberknappheit.de/leaserates/index.php )
4) Desinformation der Systemmedien:
FTD: "Gold verliert an Glanz.."
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:goldpreis-gold-verliert-an-glanz/60020029.htmlgleichzeitig
WESTGOLD:
Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (http://www.westgold.de) verzeichnet am Freitag, Montag und am gestrigen Dienstag in Folge 3 der 10 umsatzstärksten Handelstage in der Unternehmensgeschichte. Dabei wurde am Montag ein neuer Auftragsrekordwert erreicht.... v.a. bei Silber müssen derzeit heftige Aufschläge auf physische Ware gezahlt werden, die in den offizeillen Marktpreis nicht einfließen
5) Bei einer (wriklichen) goldgedeckten Währung würde 'ein einziges mal' der Goldpreis in Relation zum Papieraufdruck festgestellt werden, - dann wäre er ein für alle mal fix (so in etwa wie es bis vor dem 1. Weltkrieg war). D.h. es gäbe auch keine "Notation" für den Goldpreis mehr, sondern dieser würde nur noch ausschließich die 'Tauschrelation' (= das wichtigste Informationssignal für die Wirtschaftsteilnehmer) zwischen realen Gütern darstellen!
Mein Vorschlag wäre immer noch, verbietet den Zinseszins. Erlaubt Geldgeschäfte nur noch in der Form
"Ich leihe dir heute x Euro, du musst mir bis zum Ende der Laufzeit in y Jahren z Euro zurückgezahlt haben."
Wenn da dann nach derzeitigen Status realistische Zahlen drin stehen
"Ich leihe dir heute 250000 Euro, du musst mir bis zum Ende der Laufzeit in 35 Jahren 1,5 Millionen Euro zurückgezahlt haben."
Islamic Banking scheint auf den ersten Blick eine Lösung anzubieten, ist jedoch auf den zweiten Blick auch nichts anderes als der (dann abgezinste) Zinseszinseffekt. Das islamische Banken scheinbar besser (Dubai lässt grüßen) durch die Krise gekommen sind liegt weniger am Zineszins, als am Spekualtionsverbot.
In einer Wert (z.B. Gold) gedeckten Währung kann nur das ausgeliehen werden was vorher 'erspart' wurde. Beim gegenwärtigen "fiat money" ist es genau umgekehrt, Banken schöpfen mit Hilfe der ZB's Geld buchstäblich aus dem Nichts. Der 'Sparer' ist im heutigen Banksystem 'im Prinzip verzichtbar' und belastet nur die Kostenseite der Bank, - mit dem Zins dem man ihm geben muß. (Von der EZB/FED bekommt man ja das Geld mehr oder weniger "geschenkt") Nicht umsonst versuchen Banken ihre Kunden von den Spareinlagen "abzuraten" um ihnen provisionsträchtige "Garantiezertifikate" unterzujubeln, die außerhalb der Bilanz ihre Runden drehen (und 'garantiert' nicht das halten, was sie versprechen)
Folge: Der 'Wert des Sparens' wird in keiner Weise mehr richtig bepreist und damit honoriert. Die Folgen erleben wir: Es ist für Banken lukrativer das Geld in Anleihen hochriskanten Pleitestaaten und Banken anzulegen (weil "merkelgesichert"), als den Handwerkern und jungen Familien 'vor Ort' zu geben (Schaut euch mal eine Bankbilanz einer 'Regionalbank' an und stellt das eingelegte Sparguthaben in Relation zu den Forderungen an Kunden)
Der Zins in einem goldgedeckten System ist übrigens nicht nur eine mathematische Formel (Man könnte auch sagen "Luftnummer") wie im derzeitigen
Schneeball-System, sondern der 'Preis' dafür, das der Sparer sein Geld einem anderen (vorzugsweise einem Unternehmer) zur Verfügung stellt. Und der Sparer wird
NUR DANN einen Zins erhalten, wenn der Unternehmer erfolgreich ist (Es könnte also auch ein Minus-Zins herauskommen!) D.h. Banken wären in diesem System lediglich 'durchreichende' also 'dienstleistende' Kapitalsammelstellen, - deren Funktion aber auch von jedem anderen (Dir/mir) wahrgenommen werden kann.
Damit wäre auch das 'Gefühl für den Zins' (die Wertigkeit) wieder hergestellt: Zins ist nicht etwas, was der Sparer von der Bank überwiesen bekommt, - sondern etwas das jemand anders (hart) 'real erarbeitet' hat!