Klimawandel-Leugner

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
janw
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Mi 29. Mai 2013, 11:31 - Beitrag #21

Ipsi, die in das System (von der Sonne) eingespeiste Energie ist gleich, es entweicht mit mehr CO2 in der Atmosphäre nur weniger Wärme ins All als mit weniger CO2.

Sicher kann man zwischen verschiedenen Graden der Skepsis unterscheiden, wobei man dann aber bei 1c bis 2 in den Bereich des wissenschaftlichen Diskurses kommt.
Es geht um Klimamodelle, also um wahrscheinlichkeits- bzw. faktorbandbreitenbasierte Simulationen, je nach gewählter Faktorausprägung oder Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses können die Ergebnisse natürlich innerhalb von Grenzen schwanken.
Das wird von keinem Klimaforscher bestritten, aber in der Öffentlichkeit oft nicht verstanden.

Ipsissimus
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Mi 29. Mai 2013, 16:24 - Beitrag #22

Tatsächlich ist es ein Fließtextabschnitt (Seite 110-113 der Broschüre, 113-115 des PDF), in dem "skeptische" Publikationen kurz diskutiert werden, inklusive Gegenveröffentlichungen. Alles sauber und mit Quellenangabe. Und keine Namensliste in Sicht, nur das Nennen von Autoren. Was soll die Aufregung?
ganz so harmlos scheint es doch nicht zu sein: http://www.sueddeutsche.de/medien/umweltbundesamt-warnt-vor-journalisten-amtlich-unserioes-1.1683586


Wie gesagt, Jan, das hätte ich gern experimentell belegt. Aber ich gestehe, schon beinahe überzeugt zu sein^^

janw
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Mi 29. Mai 2013, 20:33 - Beitrag #23

Ipsi, vielleicht könnte eine Versuchsanordnung helfen, bei der Licht verschiedener Wellenlängen durch Luft mit unterschiedlichem CO2-Gehalt gestrahlt und mit einem Spektrometer die Extinktion gemessen wird.

Der Artikel in der Süddeutschen macht es nicht besser, da werden Begriffe wie Kompetenz, Meinung und das Untersuchen von Sachverhalten verquirlt.
Kompetenz bedeutet, sich in einer Wissensmaterie auszukennen oder eine Fähigkeit zu beherrschen. Die genannten Journalsten sind sicher kompetent darin, Texte für Leser attraktiv zu gestalten.
Zitat von Süddeutsche Zeitung:Das Duo untersucht regelmäßig und kritisch das Phänomen der globalen Erwärmung, ihre Bücher heißen "Lexikon der Öko-Irrtümer", "Schöner denken - Wie man politisch unkorrekt ist" oder auch "Die Zukunft und ihre Feinde". Man kann von den beiden inhaltlich halten, was man will, aber darf man sie, zumal von staatlicher Seite, öffentlich brandmarken?

Ein Phänomen der Natur zu untersuchen, heißt für mich, mich ihm mit naturwissenschaftlichen Methoden zu nähern. Mensch kann sich auch den politischen und sozialen Implikationen eines soclhen Phänomens nähern, dann mit den Mitteln der Geistes- und Sozialwissenschaften.
Was die beiden jedoch in ihren Büchern tun, hat mit untersuchen nichts zu tun, es ist zielgerichtet auf Widerlegung ausgerichtetes Schreiben unter gezielter Auslassung und Verbiegung von Tatsachen, um nicht grobes Mißverstehen zu unterstellen.
(Etwas anderes wäre, wenn sie sich mit der Bewältigung des Klimawandels auseinander setzen würden - macht die Politik der hohen Deiche Sinn, oder wäre es nicht eher zu bedenken, tief liegende Gebiete zu entsiedeln? Ostfriesland und Nordfriesland aufgeben, um damit Bangaladesh zu entlasten? Zugleich ein Zugeständnis an den demographischen Wandel...über derlei alles wäre trefflich zu streiten.)

Ist es die Aufgabe eines Amtes, die Arbeit von Journalisten zu bewerten - zumal öffentlich?

In meinen Augen ist es legitim, daß eine Institution, deren Aufgabe es ist, über den Stand der Wissenschaft in Umweltfragen zu informieren, derartige Falschdarlegungen als das bezeichnet, was sie eben sind, als "nicht mit dem Kennt isstand der Klimawissenschaft übereinstimmend".
Nichts anderes tut das UBA] "Eine Debatte für beendet zu erklären, ist gegen jeden wissenschaftlichen Geist. Wer sagt, der Endstand einer Debatte sei erreicht, betreibt Theologie."[/QUOTE]
Nun, denn ist wohl weiterhin offen, um welchen Himmelskörper dieses unsere Planetensystem kreist. Ist die Erde nicht doch, vielleicht, ein ganz klein bisschen Scheibe?

Ipsissimus
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Mi 29. Mai 2013, 23:10 - Beitrag #24

die letzte Debatte ist in gewisser Hinsicht durchaus immer offen geblieben, Jan, und ist es immer noch^^ da es keinen absoluten Referenzpunkt gibt, ist jeder Koordinaten-Nullpunkt eine willkürliche Setzung, und alle diese Setzungen sind genau so korrekt wie jede andere^^

ich hatte gehofft, dass derartige Experimente die Grundlage der Aussage bilden, und sie mir nur unbekannt sind^^

Das UBA nennt diese Namen ohne Not, jedenfalls wenn es nur um die Darlegung falscher Positionen ginge; die Journalisten sind dadurch gebranntmarkt. Ich bezweifele auch nicht, dass genau das die Absicht dieser Nennung ist.

janw
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Fr 31. Mai 2013, 11:33 - Beitrag #25

Ipsi, naja, es gibt aber doch einen Mittelpunkt, und von dem ist die Erdoberfläche doch etwas gleichmäßiger entfernt, als sie es bei einer runden Scheibe wäre, sagen wir einem Pitta-Brot.
Neueste unbestätigte Gerüchte raunen gravitationstechnisch von einer Kartoffel.

Das böse CO2 ist auch schuld, daß es auf der Venus so heiß ist.

[quote="Ipsissimus"]Das UBA nennt diese Namen ohne Not, jedenfalls wenn es nur um die Darlegung falscher Positionen ginge]
Das Problem ist, daß diese Journalisten nicht nur hier und da mal Skepsis raunen, sondern offensiv schlichtweg sachlich Falsches veröffentlichen.
Der eine direkt dort und sonst mit Verweis auf seine Ressortleiterfunktion beim Focus, der andere mit Büchern ("Die 100 größten Öko-Irrtümer" und andere), in denen er auf eine Breitenwirkung ausgerichtet seine Falschinformationen verbreitet.
So gesehen, keine Not? Wäre auch keine Not, wenn ein Intelligent Designer als Biolehrer tätig wäre oder öffentlich auf Schüler ausgerichtet den Biounterricht als falsch darstellen würde, weil er nicht der ID-Lehre entspricht?
Ich denke schon, daß wer sich so weit in das Feld wissenschaftlicher Tatsachen hinauswagt, auch in Kauf nehmen muss, gerügt zu werden, wenn das, was er äußert, einer sachlichen Prüfung nicht standhält.

Etwas anderes wäre es, wenn es um die Art der Bewältigung des Klimawandels ginge - ist Merkels Weg der richtige, bringt das was, oder ist es nur Aktionismus, sollte nicht doch die Kernkraft eine Rolle spielen?...
Darüber kann man trefflich streiten.

Traitor
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Fr 31. Mai 2013, 12:33 - Beitrag #26

Bei Schauexperimenten muss man immer gut aufpassen, dass die zwei Varianten des "Treibhauseffektes", die durch das Gas und die durch die Glaswände (u.a. Wikipedia spricht hier von "Treibhauseffekt" nur für Gas, dagegen "Glashauseffekt" für Glas), nicht zu sehr vermischt sind. Das war z.B. bei den klassischen Experimenten im 18./19. Jahrhundert immer der Fall. Aber wenn man, wie von dir gefordert, in einem Glaskasten die Gaszusammensetzung ändert und nur die relative Temperaturänderung betrachtet, hat man zumindest qualitativ auch das, was man will. Im Wesentlichen sowas.
Im wissenschaftlicheren Maßstab gibt es "Freiland"versuche, bei denen (natürlich auch unter Kuppeln) die Auswirkung verschiedener CO2-Konzentrationen auf Vegetation und Boden (z.B. in der Tundra) untersucht werden, dabei fällt dein gewünschtes Experiment als Nebenprodukt mit an. Mal sehen, ob ich dazu eine Referenz finde - ist aber auf jeden Fall verbreitet genug, um es mehrfach ins Spektrum geschafft zu haben.

Jan, ich glaube, er meinte mit dem Mittelpunkt die vorletzte deiner genannten Debatten, Erde-vs-Sonne. ;) Und natürlich kreist da gar nichts, und natürlich kann man den Koordinatennullpunkt verschieben, aber die Frage, welcher Körper eine (Kepler-)Umlaufbahn um den anderen nimmt, ist trotzdem beantwortet (also, salopp mit gewisser Ungenauigkeit gesprochen, dann eben doch, wer um wen "kreist"). Aber das ist Wortklauberei, zurück zum Thema.

Die Formulierungen der Broschüre muss ich mir nochmal genauer ansehen, aber schon der Titel legt ja nahe, dass bei dem Ding nicht nach allerobjektivsten Standards gearbeitet wurde. Reiht sich sicher ein in die Tendenz staatlicher Stellen, in ihren Publikationen mehr Meinung zu machen, als es zu ihrem Auftrag gehört.
Trotzdem bleibt es legitim, auf Mängel in anderen Publikationen hinzuweisen. Vielleicht wäre es angemessener gewesen, daraus ein namentlich unterschriebenes Editorial zu machen. Aber da ja nicht nur aus Eigenperspektive "das ist falsch" gesagt wird, sondern Widerlegungen mitzitiert werden, kann ich selbst in einem "offiziellen" Überblickswerk damit leben.

Nochmal @Jan: Der Vergleich mit dem Lehrer hinkt, weil dieser im staatlichen Auftrag auftritt, die Journalisten aber nur als Privatpersonen / Vertreter eines Verlags. Der Lehrer hat im Ausüben seines Amtes ein deutlich beschränktes Recht auf Meinungsfreiheit.

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