Castor rollt wieder - Mit welchen Mitteln ?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
8ball
 
Do 29. Mär 2001, 20:50 - Beitrag #21

off topic

Steff : Naja, ich glaube allerdings schon das dadurch ein nicht unerheblicher Druck auf die Regierung gemacht wurde (Die Regierung stand immerhin kurz vor dem Schiebefehl auf die Demonstranten). Die haben die Demonstranten sehr wohl ernst genommen.

Was den Einsatz der Polziei angeht, so habe ich da durchaus einige Erfahrungen gesammelt, ich weiß schon sehr genau wovon ich da schreibe.

evtl. solltest Du ein Thema "Demos - sinnvoll oder nicht " aufmachen. sonst würgen uns die Mods Bild




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Padreic
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Do 29. Mär 2001, 21:20 - Beitrag #22

@BluesBrother
Ich zitiere dich hier mal:
"Was Deine Argumente angeht (Zitat der entsprechenden Praragraphen) so stehen die ohne Frage im Einklang mit dem Gesetz. Allerdings gibt es gute Gründe diese zu beugen wenn es um mehr geht als ein paar Meter Bahngleis. Solange keine Person Schaden erleidet ist das ok."
Daraus kann man folgern, dass du meinst, es sei OK, die Paragraphen zu beugen. Wenn du es nicht so meintest, dann drück dich in Zunkunft besser aus.
Weiterhin sagst du, dass du akzeptierst, dass man diese Straftaten begeht. Das ist zwar noch nicht direkt Aufruf zu einer Straftat, aber man sollte trotzdem keine Straftaten gutheißen.

Ich breche selten das Gesetz. Jedenfalls habe ich noch nie ein Bußgeldbescheid oder ähnliches bekommen, was wohl auch an meinem Alter liegt. Wenn der Gebrauch der Lichthupe schon Nötigung sein kann, ist das Anketten an Schienen auf jeden Fall Nötigung. Es wurden auch schon "Demonstranten", die sich an die Schienen gekettet haben wegen versuchter Nötigung und Sachbeschädigung verurteilt.

Was daran witzig war? Da lass ich dich mal ein bisschen überlegen.

Es stimmt wahrscheinlich, dass ich in einem der demokratischsten Staaten der Erde lebe. Unter "wirklicher Meinungsfreheit" verstehe ich, dass man jede Meinung vertreten und diese auch laut sagen oder veröffentlichen darf. "Ausländer raus!" ist natürlich keine Meinung. Aber "Ich bin dafür alle Ausländer aus Deutschland auszuweisen." ist natürlich eine Meinung, die von wirklicher Meinungsfreiheit auch toleriert werden muss.

Die Berichterstattung heute im Fernsehen hätte mich fast aufgeregt. Das das junge Mädchen, dass sich an die Gleise gekettet hat als Heldin Deutschlands bezeichnet wurde...
Ich kann es übrigens verstehen, auch wenn ich es nicht gutheiße, wenn Polizisten zu hart reagieren. Polizisten werden von den Demonstranten so was von verhöhnt, ich glaube mir wäre da schon die Hand gezuckt.
Es hat mich auch gewundert, dass die Personen, die sich an die Gleise gekettet haben, noch frei rumlaufen und sogar Interviews geben. Es besteht ein berechtigter Verdacht auf ein Verbrechen. Ich würde diese "Demonstranten" gleich in U-Haft stecken.

Padreic


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8ball
 
Do 29. Mär 2001, 21:35 - Beitrag #23

Padreic : Das Zitat belegt eindeutig das ich es akzeptiere. Dies ist meine Meinung und die ist nicht strafbar und stellt auch keine Anstiftung dar. Ich denke das ich mich klar und deutlich ausgedrückt habe. Wenn Du dieses deutliche Statement fehlinterpretierst, kann ich nichts dafür.

Du brichst selten das Gesetz, sagt doch schon alles aus. Du selbst folgst nicht Deinen Prinzipien. Kannst Du auch nicht immer. Ich wiederhole es gerne zum 3.ten mal : Ja, es wird mit dem Anketten eine Straftat begangen und sie muß verfolgt und bestraft werden. Darüber besteht Einigung.

Also doch nichts witzig, dachte ich mir.

Wenn Du diesen Satz "Ich bin dafür alle Ausländer aus Deutschland auszuweisen" veröffentlichen kannst, wie gerade geschehen, siehst Du das die Meinungsfreiheit real ist.

Nun, was die U-Haft angeht, so gelten für alle die selben Gesetze in Deutschland. Die Personalien werden afgenommen und wenn ein fester Wohnsitz vorhanden ist, gibt es keinen Grund für die U-Haft. Wenn es danach ginge, müßte man nach jeder Rechten oder Linken Demo ein paar Hundert in U-Haft nehmen.


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DonCarlmillo
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Do 29. Mär 2001, 23:11 - Beitrag #24

Wie ich hörte hätten sich einige Protestler an der Strecke anbetoniert!
Das war nciht konsequent:
Sie hätten sich einbetonieren lassen sollen, und zwar mit dem Kopf zuerst!!!

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Do 29. Mär 2001, 23:31 - Beitrag #25

*lol*
War ja klar dass DonC wieder den Vogel abschiesst.
@BluesBrother: wieso sollte ich euch würgen? Bild
Bild

8ball
 
Fr 30. Mär 2001, 00:16 - Beitrag #26

tweetygirl: Sehr richtig ! Zumal man von geschulten Polizisten eigentlich erwarten sollte das sie nicht gleich ausrasten, sondern wohlbesonnen handeln. Hier macht sich die viel zu schlechte Ausbildung bemerkbar. Auch sollte man überlegen mit welchen "Waffen" die Polizei ausgerüstet ist. Ein Schlag mit dem Langstock bricht Dir ohne Probleme sofort die Knochen und Wasserwerfer bei diesen Temperaturen sind schon recht unverhältnismäßig.



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8ball
 
Fr 30. Mär 2001, 11:28 - Beitrag #27

Don Kamille : Selten so gelacht. Hochqualifizert der Beitrag von Dir, wie immer Bild

Krautwiggerl : Naja, war ja schon ein wenig off topic...



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DonCarlmillo
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Fr 30. Mär 2001, 21:25 - Beitrag #28

@blues! Ich verbitte mir entschieden den namen "don Kamille"!!

Aber mal die ernsthafte Frage: Sind die Proteste denn wirklich gerechtfertigt? Wir könne den Atommüll nun mal nicht in Frankreich liegen lassen, das ist doch klar!
Sollten wir nicht, anstatt zu demonstiereren, uns Gedanken um neue Wege machen?!?
und das von mir!

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Sa 31. Mär 2001, 00:36 - Beitrag #29

Um noch einmal auf die Kosten zurückzukommen:
Natürlich zahlt letztendlich der Steuerzahler.
Dieser eine Transport hat etwa 200 Mio. DM gekostet. Der zuständige Innenminister hat schon gesagt, dass noch ein Transport in dieser Größenordnung in diesem Jahr nicht zu finanzieren ist.

Unser Demonstrationsrecht ist ein hohes Gut, es unnötig einzuschränken ein Verlust von Freiheit. Außerdem bewirken Demos eine Menge.
Wäre die Anti-Atomkraft-Bewegung nicht so stark gewesen, so gäbe es heute keine Ausstiegspläne. So wäre Gorleben längst ein Endlager. So stünde die Mauer immer noch.


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Sa 31. Mär 2001, 01:12 - Beitrag #30

Bei aller Liebe und allem Verständnis würde ich das Demonstrationsrecht gegen Atomkraft nicht im entferntesten vergleichen wollen mit den Demonstrationen in der alten DDR, die letztendlich die deutsche Einheit schufen!

Da redet man doch deutlich von anderen Dimensionen!

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Sa 31. Mär 2001, 09:56 - Beitrag #31

Doch, Arschfurunkel, kann man:
Es geht in beiden Fällen um die vitalen Interessen von Menschen, um das Äußern von Bedenken, um den Wunsch nach Änderung.

Du weißt auch, wie knapp die DDR an einem blutigen Bürgerkrieg vorbeigeschrammt ist.
Die Situation dort hätte auch jederzeit eskalieren können.

Es geht mir nur um das Demonstrations-Grundrecht.
Dass die Mittel unangemessen waren (wenn auch erstaunlich einfallsreich), steht auf einem anderen Blatt.


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Sa 31. Mär 2001, 13:59 - Beitrag #32

DonC. : Man könnte die Verträge kündigen und die Vertragstrafe zahlen. Dürfte billiger sein als die Transporte. Dann sollte man mal ein wirklich sicheres Endlager in einer einsamen Ecke auf diesem Planeten suchen, wo alle Länder ihren Atommüll entsorgen können. Dann wären auch die Kosten wieder im Griff. Wir sind uns ja einig das der Müll irgendwo hin muß. Die Demonstrationen müssen sein, damit sich mal ein paar Leute mehr mit dem Thema beschäftigen und die Regierung gezwungen wird zu handeln.

Feuerkopft : Gute Argumente, brauch ich nichts mehr dazu zu schreiben Bild



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Sa 31. Mär 2001, 17:07 - Beitrag #33

@Feuerkopf: Wenn Du von einem grundsätzlichen Recht auf Demonstrationen ausgehst, dann kann man unter diesem Gesichtspunkt die Demos "Wir sind das Volk", die maßgeblich zur deutschen Einheit beigetragen haben, gleichsetzen mit den jetzigen "Anti-Atom" Demos.

Aber nur unter diesem grundsätzlichen Gesichtspunkt.
1. Hatten die Bürger der damaligen DDR nicht das Demonstrationsrecht, das wir in der Bundesrepublik kennen,
2. sind sämtliche Demonstrationen in der DDR absolut friedlich abgelaufen (ganz im Gegensatz zu den "Anti-Atom" Demos)
3. war die politische Zielsetzung in der DDR eine andere, es war eine einheitliche Volksbewegung, die diesen Namen von der Zielsetzung und der Resultate auch wirklich zurecht trug.

Ich will damit die "Anti-Atom" Demos nicht grundsätzlich in Frage stellen, mir gefällt lediglich die Zielsetzung nicht, die einige aus der "Bewegung" verfolgen.

8ball
 
Sa 31. Mär 2001, 17:16 - Beitrag #34

Arschfurunkel : Ich habe nur mit dem Beispiel der DDR-Demos klar machen wollen das Demos durchaus sinnvoll sind. Dies ging an Steff die Demos generell als sinnlos bezeichnete. Es ging hierbei nicht zwingend um die DDR, sondern um Demos im Allgemeinen.



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Sa 31. Mär 2001, 19:00 - Beitrag #35

Schon klar, Blues Brother, ich hatte mich ja auch auf Feuerkopf bezogen und ihre Aussage...

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So 1. Apr 2001, 17:43 - Beitrag #36

Hmm , weil ich mich sowieso schon die ganze Zeit aufrege muss ich auch mal was dazu sagen und zwar geht es gegen die Demonstranten.

1.) FInde ich solche Transporte auch nicht gerade gut , dennnoch werden sie durchgezogen und das sollte jedem bewusst sein


So .. Also wie sich diese sogenannten Demonstranten verhalten finde ich unter aller Sau. Hier hält einer ein Plakat hoch um im ersten Moment zu zeigen wie Gefährlich solche Transporte sein können und im nächsten Momement schweissen die , die schienen auseinander ??

Ich sags mal so , mittlerweile ist nicht der Transport das Gefährlichste , sondern die Demonstranten . Muss nicht sein.
Wenn wegen den Demonstranten etwas passieren sollte , heisst es nur :" WIR HABEN ZURECHT DEMONSTRIERT!"
Dafür hab ich kein Verständnis


Grüße - Euer RaRa
ULTRAS PIRMASENS
MUMUG@NG

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So 1. Apr 2001, 17:47 - Beitrag #37

RaRa : Würde der geneigte User bitte nicht mit "Die Demonstranten" die friedlichen Demonstranten mit den Radikalen in einen Topf werfen ? Es sind tausende friedlich und evtl. 500 radikal. Das darf man einfach nicht verallgemeinern, auch wenn man einen dicken Hals hat.



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So 1. Apr 2001, 18:24 - Beitrag #38

Selbstverständlich hat die überwiegende Mehrheit der Demonstranten friedlich demonstriert, aber was in den Köpfen hängenbleibt, ist nun einmal hauptsächlich die Gewalt, egal ob aktiv gegen Polizisten oder passiv (Anketten an Gleisen).

Mit diesen militanten Aktionen haben einige wenige das friedliche Werk der großen Mehrheit nicht nur in Frage gestellt, sondern fast schon ad absurdum gestellt. Leider.

Padreic
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Fr 6. Apr 2001, 14:18 - Beitrag #39

In der Focus war ein Artikel, in dem stand, dass gegen die vier "Demonstranten", die sich an die Schienen angekettet haben, vielleicht sehr hohe Schadensersatzforderungen erhoben werden können. Wenn man mal berechnet, wieviel Geld das gekostet hat, müsste jeder von ihnen Millionen zahlen.
Ich persönlich finde das richtig. Einzig allein bei dem 16jährigen Mädchen sollte man etwas Rücksicht walten lassen. Dieses Mädchen hat anscheinend noch nicht begriffen, was sie da gemacht hat (wahrscheinlich die anderen auch nich).

Padreic


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Arschfurunkel
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Fr 6. Apr 2001, 15:44 - Beitrag #40

Warum gerade bei ihr? Wer nach dem Anketten fröhlich auf Werbetour geht und noch fröhlicher erklärt, sie hätte sich auch anketten lassen, wenn ihr Vater es ihr verboten hätte (ihr Vater beließ es lediglich bei der Bemerkung, Verbote nützen eh nichts bei ihr; stand diese Woche im "Hamburger Abendblatt"), der bzw. die darf auch gerne lernen, daß es auch als Minderjährige Konsequenzen haben kann, sich gegen geltende Gesetze zu wenden.

Aber vielleicht ist ja "Robin Wood" so gnädig, sollte es zu Schadensersatzansprüchen kommen, diese für das Mädchen zu übernehmen.

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