Ende des Sozialstaats Deutschland ?

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
ZakMcKraken
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Do 19. Apr 2001, 22:33 - Beitrag #21

Hier geht es um den Regelsatz der für Kinder gezahlt wird. Sozialhilfe muß eine vorrübergehende Hilfe zum überleben sein und nicht dauerhafte Einkommensquelle. Jeder der Sozialhilfe beantragt und bekommt muss dazu gezwungen werden alles zu tun um aus dieser so schnell wie möglich wieder rauszuzukommen und das ist nicht der Fall.

Ich weiss wie groß die Proteste in Hamburg waren als das Sozialhamt HH-Altona erstmals Bewilligungen für einen Monat ausgesprochen hat.

Aber an dieser Stelle muss ich Arschfurunkel mal Recht geben und Du solltest Dir die Frage gefallen lassen ob Du ein kleiner Rechthaber bist.

Ich glaube kaum das jemand der wie der Fensterputzer dann zum Sozialamt geht und den Rest beantrag. Ich bin der Meinung das die Sozialhilfe da niedriger sein muss.

Wir können uns imho diesen Sozialstaat nicht leisten. Und es gibt genügend Jobs für Leute die nicht gerade die hellsten sind, nur da arbeiten eben unsere Ausländischen Mitbürger, weil wir Deutsche uns dafür zu schade sind.

Fahre mal morgens um 6 oder früher mit der U-Bahn zum UKE und Du wirst sehen wer für uns Putzen geht. Bestimmt keine Deutschen.

grüße Zak

ZakMcKraken
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Do 19. Apr 2001, 22:37 - Beitrag #22

Btw noch was: die Sozialhilfe als Ergänzung bis zum Regelsatz musst Du auch beantragen und ich glaube das die meisten die für weniger arbeiten gehen sich schämen für den Rest zum Sozialamt zu gehen.

es gibt ehrliche Leute und schmarotzer. Für den der in Not geraten ist ok. aber den Schmarotzer würde ich gerne in den Hintern treten bis er von mir aus die Strassen fegen geht.

grüße Zak

8ball
 
Do 19. Apr 2001, 23:03 - Beitrag #23

Zak : Fein, aber was machst du mit den Menschen die auf Dauer einfach keine Arbeit bekommen ? Es soll nämlich Menschen geben, die trotz rund 300 ! Bewerbungen im Jahr einfach keine Arbeit finden, Sozialhilfe streichen, auf die Straße mit dem Pack, Kinder ins Heim, Klappe zu, Affe tot ? Wohl kaum. Ich hatte bereits geschrieben das die Sachbearbeiter Mittel und Wege haben um "Schmarotzern" zu Leibe zu rücken, nur tun sie es nicht. Hier liegt der Hund begraben. Ähnlich wie bei den Arbeitsämtern sollte man auch mal den Sachbearbeitern auf die Finger klopfen, die lassen nämlich alzu oft einiges durchgehen, weil sie einfach keinen Bock auf Arbeit haben.

Gerne laße ich mir die Frage gefallen ob ich ein Rechthaber bin. Ich beantworte Sie auch gleich. Nein, ich bin kein Rechthaber, aber ich habe in diesem Fall recht, denn die Fakten belegen es.

Wenn Du der Auffassung bist das die Sozialhilfe niedriger sein muß, dann hast Du den Bezug zur Realität verloren. Die Sozialhilfe stellt den Mindestbetrag zum überleben in Deutschland dar. Du willst also Meschen ins Elend stürzen ? Dann habe ich Dein voriges Posting aber gründlich mißverstanden.

Das Deutsche sich für´s Putzen zu schade sind, ist pure Polemik der 70er Jahre. Komm mal nach Berlin, bekanntlich die Stadt mit dem größten Ausländeranteil Deutschlands, Du wirst Dich wundern wer hier putzt.

Natürlich mußt Du die Ergänzung zum Regelsatz beantragen. Wenn man zu stolz ist, dort hinzugehen, hat man selber schuld.

Dein letzter Satz versöhnt mich wieder.

Arschfurunkel
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Do 19. Apr 2001, 23:11 - Beitrag #24

Hinweis zu meinem letzten Post: Der Link scheint nicht zu klappen, obwohl er richtig ist. Unter www.abendblatt.de kann man auch auf "Archiv" gehen, in der Suchmaschine "Sozialhilfe" eingeben, man findet dort einen Artikel "Deutsche zu faul zum putzen", der ist es dann.

Ansonsten sehe ich die Sache ähnlich wie Zak. Sozialhilfe ist ok, wenn man in Not geraten ist, aber Sozialhilfe als dauerhafte Einnahmequelle kann's ja wohl auch nicht sein oder?

@Blues Brother: Es ist mehr als fraglich, ob ein ungelernter Arbeiter seine Rechte so genau kennt, daß erweiß, auch als Arbeiter Sozialhilfe beantragen zu können. Insbesondere den "Freibetrag" dürften die allerwenigsten kennen.

Und um mal Deine Frage mit den DM 180,-- zu beantworten: Wenn ich staatliche Hilfe benötige, um unter dem Strich als Arbeiter mehr Geld zu bekommen als jemand, der nichts tut und Sozialhilfe bezieht, dann würde ich wahrscheinlich ebenfalls den bequemen Weg wählen.

Jedenfalls rechtfertigen bescheidene DM 180,-- Mehreinkommen (durch staatliche Hilfe wohlbemerkt, nicht durch Arbeit!!!) keine Bezichtigungen der Lüge, "dussligen Behauptungen", "dummes Gewäsch", nebenbei bemerkt!

Nichts gegen Sozialhilfe an sich, aber wer sozial (zu) weich fällt, dem wird der Antrieb genommen, wieder ins Erwerbsleben zurückfinden zu wollen.

8ball
 
Do 19. Apr 2001, 23:15 - Beitrag #25

Arschfurunkel : Meine Antwort findest Du über Dein Posting (das an Zak), da steht schon alles drin.

Vielleicht lest ihr Euch mal besonders langsam den ersten Absatz durch.....

Arschfurunkel
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Do 19. Apr 2001, 23:38 - Beitrag #26

Danke für den Hinweis, ich bin des Durchlesens durchaus mächtig.

Natürlich haben Sachbearbeiter Möglichkeiten. Wie willst Du aber jemandem Sozialhilfe streichen? Willst Du die Leute verhungern lassen? Das haut wohl kaum hin oder?

Daß Du die Schuld bei den Sachbearbeitern, nicht aber bei den Sozielhilfeempfängern suchst und ersteren Faulheit unterstellst, ist absolut unangebracht. Ein Freund arbeitete im Sozialamt der Stadt Hilden. Ein Sozialhilfeempfänger reichte einen Kostenvoranschlag über die Renovierung seiner Wohnung in Höhe von über DM 4.000-- ein (logisch, daß Handwerker die Arbeiten verrichten sollten). Nachdem besagter Freund die Bewilligung auf DM 500,-- zusammenstrich, u.a. mit der Bemerkung, der Sozialhilfeempfänger gehe keiner Tätigkeit nach, sei auch ansonsten gesund und könne die Renovierung selbst vornehmen, wurde ihm erst einmal eine Dienstaufsichtsbeschwerde angehängt (ergebnislos) und auch in der Sache (so etwas muß ja gleich vor Gericht) bekam der Freund Recht.

Erzähl mir nichts von der Praxis. Ich kenne den Leiter des Sozialamts "meiner" Stadt und drei Sachbearbeiter verschiedener Sozialämter persönlich und unterhalte mich oft mit ihnen. Keiner von ihnen (ebenso wenig wie ich) stellt das Recht auf Sozialhilfe in Frage, aber wenn Du gängige Praxis auf Sozialämter detaillierter mitbekommen würdest, dann würdest Du etwas mehr differenzieren. Da wo der Staat die Pflicht hat, Sozialleistungen zu erbringen, da hat er auch das Recht zu prüfen, ob sie wirklich zu Recht ausgegeben werden.

Wenn jemand wirklich 300 ergebnislose Bewerbungen geschrieben hat, dann muß man nach den Ursachen forschen. Wenn jemand den Staat ausnutzen will, dann muß der Staat sich dagegen wehren. Bloß leider ist er in der schwächeren Position, denn verhungern lassen kann er seine Bürger auch nicht...

Am Rande erwähnt: Nein, Du hast eben nicht Recht. An meinem Beispiel wurde deutlich, daß man doch mehr Geld durch Sozialhilfe zur Verfügung haben kann als durch bloße Arbeit mit niedrigen Löhnen.

ZakMcKraken
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Fr 20. Apr 2001, 09:27 - Beitrag #27

Mein lieber BluesBrother Du musst mir und anderen nicht immer Dinge in den Mund legen die wir nicht gesagt haben.

Ich habe Nicht gesagt das ich die Sozialhilfe in dem Fall streichen würde. Ich habe gesagt das ich es diesen Leuten dann so schwer wie möglich machen würde.

Ausserdem gibt es andere Länder in denen Sozialhilfeempfänger zu Arbeiten von der Stadt herangezogen werden. Warum dürfen bei uns Sozialhilfeempfänger zu Hause sitzten und sich sonnen? Wer vom Staat Geld und Hilfe bekommt soll auch was dafür tun und wenn er in Stadtreinigungskluft den Stadtpark fegen geht.

Du hast aber meine Frage nicht beantwortet. Wer in seinem Job keine Arbeit findet der muss bereit sein auch Putzen zu gehen. Frage mal die Zeitarbeitsfirmen oder die Putzfirmen die würden gerne Deutsche einstellen wenn Sie könnten. Nur sind diese Jobs natürlich schlecht bezahlt und das ist eben der Knackpunkt.

grüße Zak

Steini
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Fr 20. Apr 2001, 09:50 - Beitrag #28

Jetzt hab ich vor lauter lesen schon dicke Augen!

Also die Idee an sich irgendwas tun zu müssen ist ja ok, nur wie lassen sich wirklich die Grenzen stecken, das ist das Problem finde ich.

Auch mit den ganzen Verdiensten, ich denke schon, dass z.B. die Grauzonen da liegen wie tweetygirl geschrieben hat und nicht wie BluesBrother geschrieben hat bei:
Wenn Du zwei Verkäufer als Maßstab nehmen möchtest, die kommen locker auf 4.500,00 - 5.000,00 netto. Das ist ein bischen mehr als die "Grauzone".


Also sooo viel verdient ein "normaler" Verkäufer/in nicht. Das kann mir keiner erzählen. Die Gehälter liegen weit drunter.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, ein Familienvater verdient so 3.000 netto plus Kindergeld (nochmal 250,- (?)) und hat aber ein Auto, eine Miete von ca. 1.500 DM, Versicherungen usw., usw. damit kommt man wirklich nicht weit und geht was kaputt, muss man es selber zahlen, oder geht man z.B. zum Zahnarzt hat man hohe Zusatzkosten.

Bei einem Sozialhilfeempfänger ist es doch so, er bekommt die Miete gezahlt, auch das Kindergeld und Hilfe zum Leben..... und wenn er zum Zahnarzt geht, zahlt auch das Sozialamt (auch wenn's in die ...tausende geht), geht die Waschmaschine kaputt zahlt das Sozialamt....usw.

Also ich bin insofern dafür etwas zu ändern, das mehr geprüft wird und das diese "Schlupflöcher" ein bisschen besser gestopft werden.
Beispiel: Ich wäre Sozialhilfeempfänger und habe ein Auto. Allerdings melde ich mein Auto auf den Namen einer Freundin an. Ansonsten dürfte ich ja kein Auto haben = dagegen müsste man auch was machen können.

Ach ich könnte Romane schreiben, ich kenne nämlich auch Leute die von der Sozialhilfe leben, nebenbei jobben und mehr Geld haben als ich, die ich 8 Std. täglich arbeiten gehe. Da kann man schon mal sauer werden. Dann höre ich so Dinge, wie: Hach ich war in Urlaub, bin nach Amerika geflogen toll war das. Und das von einer Sozialhilfeempfängerin. Und ich??? Ich kann es mir nicht leisten, obwohl ich arbeiten gehe. Also irgendwo muss einfach Schluss sein.

Was sie ändern müssten: Für die Kinder was tun finde ich ok. Wenn Kinder auf Klassen fahrten wollen, sie brauchen neue Klamotten für die Schule usw. Solche Dinge sollten schon bezahlt werden um die Kinder (die nu wirklich nichts dafür können) nicht zu benachteiligen. Das finde ich ok, aber das was getan werden muss, das finde ich auch!!

Nur was genau??? Ist gar nicht so einfach da irgendwo wieder eine Grenze zu ziehen. Wer zockt jetzt den Staat ab und wer wirklich nicht? Hm.....

8ball
 
Fr 20. Apr 2001, 10:26 - Beitrag #29

Arschfurunkel : Das sollte keine persönliche Anmache sein. In der Hektik überließt man schnell mal etwas.
Übrigens, der Sachbearbeiter kann sehrwohl die Sozialhilfe kürzen und zwar auf 0,00 DM, wenn sich der Sozilahilfeempfänger nicht nachweislich um Arbeit bemüht. Er muß hierzu Bewerbungsnachweislisten führen und diese bei jedem Besuch dem Sachbearbeiter zu Überprüfung mitbringen. In dieser Liste müssen folgende Daten erfaßt sein: Anzeigendatum, Art der Arbeit, Name, Anschrift, Telefon, Gesprächspartern, Datum der Bewerbung, Ablehungsgrund. Wenn also ein Sachbearbeiter seinen Job ernst nimmt, so hat er ALLE Möglichkeiten den "Schmarotzern" das faule Leben zur Hölle zu machen. Du siehst also das es sehrwohl angebracht ist AUCH bei Mitarbeitern des Sozialamtes Faulheit zu unterstellen. Es verhält sich da auch nicht anders wie sonst in der Gesellschaft. Gerne räume ich ein das Sachbearbeiter häufig Überlastet sind, da in den Letzten Jahren die Zahl der Sozialhilfeempfänger zugenommen hat. Dein Beispiel mit der Renovierung zeigt natürlich überdeutlich auf das das System Fehler aufweist, die man beheben muß. Es gibt aber auch andere Fälle. So ist mir eine Familie mit zwei Kindern bekannt, die höflich angefragt hat ob es wohl möglich wäre 120,00 DM für Farbe für die Kinderzimmer zu bekommen. Es kam ein Mitarbeiter vorbei, schaute sich die Zimmer an, und der Antrag wurde abgelehnt. Die Zimmer waren seit 12 ! Jahren nicht renoviert worden und sahen entsprechend aus. Hier sind wir wieder bei der Menschenwürde angelangt. Es ist ein sehr großes Problem das bei der Auslegung des Sozialgesetzbuches einfach zuviele "Kann-Bestimmungen" angewendet werden. Hätte der Gesetzgeber von vornherein verbindliche Aussagen getroffen, so bräuchten wir und hier nicht so aufregen.
Deinen dritten Absatz " Erzähl mir nichts.... " fasse ich übrigens als Beleidigung auf. Du maßt Dir an über mich ein Urteil zu fällen, was Dir nicht zusteht. Ich kenne die Praxis besser als Du glauben magst und verstehe Dich ehrlich gesagt nicht so richtig. Wir sind beide einer Meinnug das den Schmarotzern das Handwerk gelegt werden muß. Also wo ist das Problem ? Nie habe ich dem Staat das Recht auf Kontrolle abgesprochen, nie habe ich die Position bezogen das die Sozialhilfe zu niedrig sei oder das man das Recht hat auf Kosten des Staates zu leben.

Zak : Das war eine absichtliche Übertreibung und keine Unterstellung. Ich hatte ja auch klar gemacht das ich nicht glaube das Du das so gemeint hast (Schlußsatz Wohl kaum).
Du brauchst nicht in andere Staaten zu schauen, es reicht wenn Du in den Hamburger Stadtpark fährst. ein großer Teil der dort arbeitenden Hilfsgärtner sind Sozialhilfeempfänger, Du triffst sie auch als Fahrer von Behindertenbussen, in Kantinen, Altersheimen, Krankenhäusern, bei der Müllabfuhr, der Polizei (KFZ-Pflege) usw. Bereits dieser Satz von Dir beweist mir das eben doch ein ganz bestimmtes Bild von Sozialhilfeempfängern in Deutschland vorherrscht. Es werden einfach Behauptungen in die Welt gesetzt, die den wirklich Bedürftigen schaden, ohne nachzuprüfen. JEDER Sozialhilfeempfänger wird nach einer bestimmten Frist, die der Sachbearbeiter selber festlegt, zu gemeinnütziger Arbeit herangezogen. Verweigert er diese Arbeit, kann ihm die Sozialhilfe auf 0,00 DM gekürzt werden.

Du hattest schon eine Antwort erhalten. Aber ich kann es noch direkter sagen. Ich kenne über 20 Sozialhilfeempfänger die jeden Tag Putzen gehen, damit sie wenigstens nicht das Gefühl haben dem Staat voll auf der Tasche zu liegen. Es sind nur Deutsche und sie sind sich nicht zu schade um für 15,30 DM die Stunde den Dreck anderer Leute weg zu machen. Da ich nur einen räumlich begrenzten Einblick habe ( 4 Sachbearbeiter ), hört sich das nicht nach sehr vielen Leuten an, wenn man es allerdings entsprechend hochrechnet, kommt sicherlich eine ordentliche Zahl dabei heraus.

Steini : Doch, soviel verdient ein normaler Verkäufer schon. Das ist Tarif.
Klar bekommt der die Miete bezahlt, allerings ist es fraglich ob man da auch wohnen möchte, wo Sozialhilfeempfänger in der Regel reingesetzt werden. Und natürlich zahlt das Sozialamt die Zahnarztrechnung, sollte es nicht ? Das mit der Waschmaschine scheint ein beliebtes Beispie zu sein. Kann ich auch mit dienen. Maschine geht kaputt, Sozi stellt Antrag auf Reparatur (Kosten ca. 130,00). Sozialamt braucht 8 Monate für den Entscheid. In der Zeit darf die Hausfrau und Mutter von zwei Kindern die Wäsche im Waschcenter waschen. Ist ja auch dicht bei, nur 500 Meter zu Fuß und 4 Stockwere (kein Fahrstuhl). Das Wäsche waschen im Waschcenter locker dreimal mehr kostet und von dem Regelsatz aufgebraucht werden muß, wen interessiert das schon. Du liegst falsch, wenn Du behauptest ein Sozialhilfeempfänger darf kein Auto besitzen, es dar nur nicht mehr als 1800,00 Wert sein.

Wenn Du jemanden kennst, der das Sozialamt betrügt, warum zeigst Du ihn dann nicht an ? Ich kann es nicht verstehen wenn sich jemand über solche Leute ohne Ende, und zu recht, aufregt, aber nichts tut. Damit förderst Du doch den Mißbrauch !

Die Kinder sind die Opfer. Es kann nicht sein das dort das Geld eingespart wird. Besser wäre es man würde massiv die vorhanden Mittel einsetzen um Mißbrauch unmöglich zu machen. Hausbesuche, Nachweise überprüfen, Arbeit vermitteln und wenn es nicht anders geht, Sozialhilfe kürzen. Einher mit solchen Maßnahmen muß auch die massive Verfolgung von Schwazarbeit gehen. Hier gehen jedes Jahr Milliarden verloren. Mal ganz abgesehen von den vernichteten Arbeitsplätzen.


Es würde mich wirklich freuen, wenn in diesem Land endlich mal mit diesen bescheuerten Vorurteilen aufgeräumt würde. Jeder, der meint über Menschen derart Urteilen zu können, sollte mal in die Situation geraten, mal sehen wie er sich dann fühlt.

[ 20 April 2001: Beitrag editiert von: BluesBrother ]

[ 20 April 2001: Beitrag editiert von: BluesBrother ]

Sorry für das "edit" aber meine Tastatur stirbt langsam

[ 20 April 2001: Beitrag editiert von: BluesBrother ]

Arschfurunkel
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Fr 20. Apr 2001, 13:07 - Beitrag #30

Jungejunge, soo viel zu lesen...

@tweetygirl: Guter Link!

@Blues Brother: Es liegt mir natürlich fern, Dich zu beleidigen, auch wenn ich in meinem Zitat nichts beleidigendes feststellen kann.

Natürlich kann Sozialhilfe gekürzt werden, aber es bleibt die Frage meines letzten Postings offen: Was dann? Das ist ein Schwert ohne Schneide, denn ein Sozialamt kann keine Menschen verhungern lassen, muß also zahlen.

Du fragst, wo das Problem ist: Das Problem ist nicht die Sozialhilfe und die Rechtsgrundlage dafür. Das Problem, das ich habe, ist unser Umgang miteinander.

Ich gestehe Dir gerne ein, Dich in dieser Materie auszukennen, meine Praxis beschränkt sich auch nicht nur auf das Kennen vier Sachbearbeiter, sie geht schon ein wenig weiter. Ich schrieb schon in meinem ersten Posting, daß man mit Ausdrücken wie "Lüge" etc. vorsichtig sein solle. Erst führst Du verbale Rundumschläge durch, dann fühlst Du Dich beleidigt. Du ziehst die Sache auf eine persönliche Ebene und die ist nicht angebracht. Angebracht wäre es, sich sachlich und argumentativ auseinanderzusetzen.

@Steini: Da Sozialhilfeempfänger verwertbares Vermögen angeben müssen und nur geringe Vermögenswerte behalten dürfen, ist es in der Tat gängige Praxis, den PKW auf Omma, die Lebensgefährtin etc. anzumelden, selbst wenn diese keinen Führerschein haben und klar ist, daß der Sozialhilfeempfänger das Auto alleine nutzt.

Oben schon angesprochener Freund hat im Klagewege erreicht, daß in diesen Fällen der PKW trotzdem dem Sozialhilfeempfänger zugerechnet werden muß.

@Allgemein: Man kommt in der Diskussion auch nicht wirklich weiter. Den Sozialhilfesatz bzw. deren Höhe bestreite ich nicht. Reich wird man davon sicherlich nicht. Es kann aber nicht angehen, daß man durch Sozialhilfe mehr in der Tasche haben kann als wenn man arbeiten geht.
Lösungsansätze? Wenn man Sozialhilfe nicht kürzen will, muß man untere Tarifgruppen besser entlohnen. Das wiederum würde aber bedeuten, daß Dienstleistungen wie Gebäudereinigung, Abfallentsorgung, Brot verkaufen etc. teurer wird.

So oder so ist es nicht einfach, diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen...

[ 20 April 2001: Beitrag editiert von: Arschfurunkel ]

8ball
 
Fr 20. Apr 2001, 13:33 - Beitrag #31

Tweetygirl : Ich wiederhole mich gerne noch einmal. Die von mir angegebenen Gehälter für Verkäufer sind Tarif ! Natürlich müssen die dafür arbeiten, 39 Stunden in der Woche. Wer in der "Grauzohne lebt, hat es schwer. Ich habe nichts anderes behauptet. Ich sagte ja das es eng ist aber es geht. Nicht alle Sozialwohnungen sind so toll. Du brauchst nur mal zur Stadtrandtstr. nach Spandau fahren, vergiß nicht den Finger auf der Notruftaste Deines Handys zu lassen....
Dein "Nette Gegend, nette Wohnung fein und alles auf Kosten von Vater Staat" ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Sozialfall. Tolle Wohnung, wenn man z.B. keine Kinder hat, dann gibts keinen Teppich, keine Waschmaschine, etc. Und die tollen Möbel, die Sozialhilfeempfänger bekommen sind auch ganz toll. Gebrauchte, manche schon längst reif für den Müll. Die Zeiten sind schon lange vorbei, wo Sozialhilfeempfänger neue Möbel oder Geräte erhalten haben.

Steini : Ich bin bestens im Bilde. Selbstverständlich zahlt der Staat Nachhilfe für solche Kinder. Na und ? Ist das etwa verkehrt ? Wenn das Kind diese Hilfe benötigt, soll man sagen Du bist Sozi, bleib dumm ? Nein, wie Du selbst schon geschrieben hast, die Kinder können nichts dafür. Klar gibt es Bekleidungspauschalen. Von 440 DM pro Person und Monat kann man ja auch nicht noch die Kleider bezahlen. Es reicht ja schon wenn mit dem wenigen Geld zum leben auch die Bewerbungen um einen Arbeitsplatz bezahlt werden müssen. Das schlägt schon allein im Monat mit rund 150 DM zu Buche, Erstattet werden vom Arbeitsamt aber nur DM 500 im Jahr. Wenn man Deinen Ausführungen logisch folgen soll, darf der Bedürftige also in Zukunft sein Essen aus der Schnabeltasse lutschen, weil er es nicht verdient hat, Zahnersatz zu bekommen. Wenn ihm einige Zähne fehlen, womöglich noch die Schneidezähne, macht das einen super Eindruck bei einer Bewerbung und erhöht seine Chancen auf einen Arbeitsplatz enorm. Übrigens, auch hier schreibst Du nur die halbe Wahrheit. Das Sozialamt geht nur in Vorleistung und holt sich das Geld später vom Bedürtigen zurück, wenn dieser arbeitet. Es wird also nur geliehen. Die Waschmaschine war wohl eher eine gebrauchte "Neue", denn Neugeräte bekommen die Sozialhilfeempfänger schon lange nicht mehr. Das die Frage so gestellt wurde, beweist nur meine Ausführungen über die schlechte Arbeitsweise einiger Sachbearbeiter. Wo sollen denn Deiner Meinung nach Sozialhilfeempfänger wohnen ? Auf der Straße oder in alten vergammelten Kasernen ? Es geht hier um MENSCHEN, das scheinst Du völlig zu vergessen. Sind diese Menschen nicht schon genug bestraft ? Das ist eine Ausrede, mehr nicht. Du regst Dich über Mißbrauch auf, zu recht, aber Du hilfst nicht ihn zu verhindern. Klar kenne ich die Geschichte mit den türkischen Dörfern, das ist echter Betrug und organisiert. Wieso darf er kein Auto haben ? Bezahlen muß er alle anfallenden Kosten von dem Regelsatz. Hier kann man natürlich schon Mißbrauch wittern, denn vom Regelsatz läßt sich kaum ein Auto halten. Evtl. wird schwarz nebenbei gearbeitet. Was die Gehälter angeht, ich schreibe das jetzt schon leicht entnervt zum dritten mal, es sind normale Gehälter für gelernte Verkäufer lt. Tarif.


Ach, eine provokante Frage habe ich noch:

Wenn das Leben als Sozialhilfeempfänger so leicht, geil und supertoll ist, warum haben wir dann so wenige (im Verhältnis zum tollen Leben als Sozialhilfeempfänger) davon ?

Und, könnten wir uns mal darauf einigigen das das vielleicht doch nicht so witzig ist als Sozialhilfeempfänger leben zu müssen ? Ihr solltet euch immer vor Augen halten das ihr dann nur Bettler seit, angewiesen auf euren Sachbearbeiter und seinem Ermessensspielraum. Ihr seit das letzte Glied in der Gesellschaft, und alle verachten euch und reden nur schlecht von euch. Respekt bringt man euch nicht mehr entgegen und jeder fühlt sich als etwas besseres. Keiner nimmt euch für voll und jeder meint sich ein Urteil über euch bilden zu können. Ihr seit nichts mehr wert und jeder lässt euch das fühlen. Geiles Leben, oder ?

ZakMcKraken
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Fr 20. Apr 2001, 13:41 - Beitrag #32

Lieber BluseBrother nenne mir bitte den Tarifvertag oder Gewerkschaft die Verkäufern ein solches Gehalt zahlt sonst glaube ich das nicht.

Meine Frau ist gelernte Krankenschwester seit über 20 Jahren im Job und bekommt BAT 5 na Klasse! Das sind so ca. 2500,-- DM Netto da schmeiss ich doch die Verantwortung hin und werde Verkäuferin, laufe vor der Kundschaft weg und sortiere Waren ein.

Ein Berufsanfänger bekommt bei der HVV Hamburg als Busfahrer DM 3.300 Brutto ein Polizeiobermeister ohne irgendwelche Zuschläge DM 3.600,-- Und in jeder Firma in der ich mich beworben haben war schon ein Betrag von DM 3.600 mit waaaaas soooo viiieeel wollen Sie verdienen, das können wir Ihnen nicht zahlen abgeschmettert worden.

Scheiß auf die Tarifverträge da sind doch sowieso nur noch die wirklich großen drin, alle anderen sind da schon ausgestiegen oder haben Haustarifverträge zu schlechterin Bedingungenen.

Und bei der Krankenversorgung kriege ich sowieso Anfälle mit welcher Begründung muss ich überall zubezahlen und ein Sozialhilfeempfänger bekommt's for nothing. Ich bezahle die Beiträge nicht der Sozi.

Im übrigen ist mir nicht bekannt das in Hamburg Sozialhilfeempänger zu Gemeinnützigen Arbeiten herangezogen werden. Wenn dann sind das ABM-Maßnahmen und das ist für mich was anderes.

Genau dieses Thmena wird ja hitzköpfig diskutiert. Warum also darüber diskutieren wenn es schon gängige Praxis ist.

Und noch was ich finde nicht i.o. Das Du Sachbearbeitern in den Sozialämtern Faulheit vorwirst. Die sind die Armen Schweine die sich das jeden Tag antun und in der Regel völlig mit Arbeit zugeschissen sind und keine Zeit haben sich um jeden Fall einzeln zu führen.

Gerade heute war da im HH-Abendblatt ein netter kleiner Artikel über das Sozialamt HH-Mitte. Weil die Sachbearbeiter dort völlig überfordert sind und nicht mal den Verwaltungskram schaffen. 7 Stellen hätte man dort zuätzlich bewilligt.

grüße Zak

8ball
 
Fr 20. Apr 2001, 13:57 - Beitrag #33

Zak : Das ist keine Glaubensfrage. Ruf doch einfach bei der Gewerkschaft an. Es handelt sich um das Eck-Gehalt nach 8 Jahren Berufserfahrung (Habe ich vorausgesetzt, da unsere Musterfamilie bereits ein Kind im Alter von 17 hatte).
Habe ich schon Steini geschrieben das Zusatzkosten später zurückgeholt werden.
Wenn es Dir nicht bekannt ist, kannst Du auch nicht behaupten das der "Sozi" zuhause in der Sonne liegt.
Wieso bitte ist es nicht ok, wenn ich auf die Fehler der Sachbearbeiter hinweise ? Die dürfen faul sein und Geld dafür bekommen ? Was ist denn das für eine Logik ? Im übrigen habe ich auch eingeräumt das die Sachbearbeiter teilweise überlastet sind. Ist das jetzt auch noch die Schuld der Bedürftigen ? Ich darf evtl. mal ganz höflich und bescheiden darauf aufmerksam machen das man nicht (oder doch zumindest in den seltensten Fällen) freiwillig Sozialhilfeempfänger wird. Das ist kein Lebensziel, sondern in der Regel das Ende vom Leben.

8ball
 
Fr 20. Apr 2001, 16:40 - Beitrag #34

Tweetygirl :

Das hatte ich doch noch vergessen:

2.770,00 DM (inkl. Kindergeld) sind sicher nicht die Welt. Aber es reicht durchaus. Du mußt nicht eine teure Wohnung nehmen. Hier in Berlin gibt es auch schon Wohnungen um die 1.000,00 DM Warmmiete mit 80 qm (übrigens mehr darf eine 3 köpfige Familie, die Sozialhilfe bezieht, nicht beanspruchen). Ein Auto muß auch nicht sein und die Fahrkarte kostet 100,00 DM, Strom nochmal 70,00 DM und dann sind es noch immer DM 1.600,00 zum Leben für 3 Personen. Wie gesagt, es ist eng, aber man kommt doch klar. Die Familie, die Sozialhilfe bezieht, muß mit weniger auskommen, ca. 1.300,00 DM (nach Mietübernahme und Strom).
Wie man allerdings bei einem Nettoeinkommen von rund 3.700,00 DM davon sprechen kann, das da nicht viel übrig bleibt, ist mir unerklärlich. Das ist eine Menge Geld für 3 Personen. Nach Abzug von Miete, Strom, Telefon, Auto, verbleiben immer noch gut 2.000,00 zum Leben. Da ist auch noch ein Urlaub drin.

[ 20 April 2001: Beitrag editiert von: BluesBrother ]

ZakMcKraken
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Fr 20. Apr 2001, 17:15 - Beitrag #35

1700,-- DM für Miete Strom Telefon und Auto? hinter welchem Mond lebst Du eigentlich?

Wenn Du mal z.B. etwas über die Hamburger Mieten wissen willst Schau unter HH-Abendblatt.de nach. 16-22 DM netto Kalt pro m2 sind hier normal. 16,-- DM für 80 m2 kalt machen schon mal 1.280,- DM aus. Wie Du davon den Rest bezahlen willst ist mir ein Rätzel

Ich habe ausserdem schonmal gesagt das ich auf die Gewerkschaften scheiße. Egal wo ich mich mal beworben habe, und da waren auch große Firmen drunter zahlen nicht mehr nach Tarif falls Du die z.B. ÖTV meinst. Und irgendwelche Ecklöhne aus dem Statistischen Landesamt sind genauso für'n Hintern. Diese Zahlen glaube ich nicht.

Ich glaube ausserdem nicht das irgendein Sachbearbeiter "faul" auf seinem Hintern sitzt und Dienst nach Vorschrift macht. Deswegen finde ich es frech wenn Du meinst das diese Faul wären wenn Sie nicht gründlich genug prüfen.

grüße Zak

[ 20 April 2001: Beitrag editiert von: ZakMcKraken ]

[ 20 April 2001: Beitrag editiert von: ZakMcKraken ]

8ball
 
Fr 20. Apr 2001, 19:53 - Beitrag #36

Zak : Bleib mal sachlich

Also das Zahlenbeispiel basiert auf Berliner Daten. Berlin ist neben München, Frankfurt und Hamburg eine der teuersten Städte Deutschlands. Aber egal. In Hamburg bekommst SOFORT eine Wohnung für 12 DM /qm. Ruf einfach mal bei der SAGA an. Schon gehts.

Auf was Du scheißt ist mir eigentlich völlig egal. Tatsache bleibt das dies das übliche Gehalt ist. Eckgehalt hat nichts mit dem Statistischen LLandesamt oder Bundesamt zu tun. Das gehört zum Tarifvertrag. Und der Handel hat nicht mit der ÖTV zu tun, sondern gehört zu VER.DI.

Was Du glaubst, ist Deine Sache. Was ich weiß, eine ganz andere. Also wie nennst Du es denn, wenn jemand seine Arbeit nicht richtig macht, und nie ans Telefon geht, wenn es klingelt? Überarbeitung ?

tweetygirl
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Fr 20. Apr 2001, 19:56 - Beitrag #37

[quote]Original erstellt von BluesBrother:
[QB]Tweetygirl :

Das hatte ich doch noch vergessen:

2.770,00 DM (inkl. Kindergeld) sind sicher nicht die Welt. Aber es reicht durchaus. Du mußt nicht eine teure Wohnung nehmen. Hier in Berlin gibt es auch schon Wohnungen um die 1.000,00 DM Warmmiete mit 80 qm (übrigens mehr darf eine 3 köpfige Familie, die Sozialhilfe bezieht, nicht beanspruchen). Ein Auto muß auch nicht sein und die Fahrkarte kostet 100,00 DM, Strom nochmal 70,00 DM und dann sind es noch immer DM 1.600,00 zum Leben für 3 Personen. Wie gesagt, es ist eng, aber man kommt doch klar. Die Familie, die Sozialhilfe bezieht, muß mit weniger auskommen, ca. 1.300,00 DM (nach Mietübernahme und Strom).
Wie man allerdings bei einem Nettoeinkommen von rund 3.700,00 DM davon sprechen kann, das da nicht viel übrig bleibt, ist mir unerklärlich. Das ist eine Menge Geld für 3 Personen. Nach Abzug von Miete, Strom, Telefon, Auto, verbleiben immer noch gut 2.000,00 zum Leben. Da ist auch noch ein Urlaub drin.

Die Wohnung möchte ich gerne sehen, so eine suche ich gerade ohne WBS nahezu unmöglich! Die Fahrkarte kostet pro Person DM 120 und das mal zwei macht bereits DM 240 oder?! Eben ich gehe arbeiten für mein Geld und habe gerade mal DM 300 mehr im Monat zum Leben als ein Sozialhilfeempfänger und muß z.B. meine Zähne selbst zahlen, die als Arbeitnehmer immer super topgepflegt aussehen müssen und bekomme nirgendwo Zusschüsse zum Leben. Von den 1600 gehen noch Arbeitsklamotten ab als Sekretärin oder Handwerker muß man nämlich entsprechend angezogen sein. Ich bekomme für mein Kind kein Kleidergeld etc. Wo ist das also gerecht?

Meiner Ansicht nach sind die meisten Sozialhilfeempfänger schon auch mit Schuld an ihrer Misere. Keine richtige Ausbildung (dann kriegt man auch keinen anständigen Job), Kind mit 17 Jahren und dann, Schulden und Sozialhilfe. Es gibt sicher immer Ausnahmen.

Meine Mutter hat jahrelang als Verkäuferin gearbeitet und hat für ihre 28 Stunden im Monat ein Nettogehalt von DM 1500 erhalten, frage mich also nach welchem Tarifvertrag du rechnest? Weil je mehr brutto desto höher sämtliche Abgaben also erhöht sich das Nettogehalt nicht unbedingt so wahnsinnig. Ich habe vor 10 Jahren bei einem Bruttogehalt von DM 2600 ein Nettogehalt von DM 2100 gehabt und heute verdiene ich Brutto das doppelte und erhalte ganze DM 900 mehr. Die Lebenshaltungskosten sind aber um wesentlich mehr angestiegen.

8ball
 
Fr 20. Apr 2001, 20:14 - Beitrag #38

Tweetygirl : Also solche Wohnungen gibt es in Berlin ohne Ende. Das weißt Du selbst genau. Da nur ein Elternteil arbeitet, benötigt auch nur einer eine Monatskarte un die kostet als Jahresticket 100 DM im Monat. Und wenn ich Dich recht verstehe dürfen Sozialhilfeempfänger ruhig mit verfaulten Zähnen rumlaufen ? Das darf doch wohl nich Dein ernst sein. Wenn der Arbeitgeber eine besondere Kleiderordung hat, muß er Kleider bezuschussen. Der Handwerker bekommt seine Arbeitskleidung gestellt.

Dieser Absatz mit der Schuldfrage ist eine Beleidigung für alle Bedürftigen. Zu der Schuldfrage würde mir noch so einiges einfallen, aber ich lasse es besser.

Dann hat Deine Mutter unter Tarif gearbeitet. Das ich die Tarife kenne, kannst Du Dir doch wohl denken, oder etwa nicht ?

tweetygirl
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Fr 20. Apr 2001, 20:42 - Beitrag #39

[quote]Original erstellt von BluesBrother:
[QB]Tweetygirl : Also solche Wohnungen gibt es in Berlin ohne Ende. Das weißt Du selbst genau. Da nur ein Elternteil arbeitet, benötigt auch nur einer eine Monatskarte un die kostet als Jahresticket 100 DM im Monat. Und wenn ich Dich recht verstehe dürfen Sozialhilfeempfänger ruhig mit verfaulten Zähnen rumlaufen ? Das darf doch wohl nich Dein ernst sein. Wenn der Arbeitgeber eine besondere Kleiderordung hat, muß er Kleider bezuschussen. Der Handwerker bekommt seine Arbeitskleidung gestellt.

Eben nicht was macht der andere Elternteil, der mit dem Kind z.B. zum Arzt muß? Laufen??? Das Jahresticket muß auch sofort bezahlt werden, nur dann wird es günstiger. Ich rede nicht von Kleiderordnung sondern einfach von vernünftiger Kleidung und als Sekretärin wo man nicht nur in Jeans und T-Shirt rumrennen kann, kriegt man hunderprozentig keinen Kleiderzuschuß, das ist Wunschdenken.

Ich habe nicht gesagt, daß Sozialhilfeempfänger mit fauligen Zähnen rumrennen sollen sondern nur das ich dieses von meinem Geld, daß ich angeblich ja soviel mehr verdiene auch noch bezahlen muß.

Also ich finde so eine Wohnung nicht bin nämlich gerade mittendrin nach so einer zusuchen. Selbst bei der GSW kosten Wohnungen in der Größe mit WBS oder 2 Förderweg so um die 1200 - 1600 DM warm. Bei Berlin online habe ca. 2-3 dieser Wohnungen gefunden. Um die sich wahrscheinlich ca. 200 Leute schlagen, echt Sand am Meer.

Dann hat Deine Mutter unter Tarif gearbeitet. Das ich die Tarife kenne, kannst Du Dir doch wohl denken, oder etwa nicht ?

Denke ich nicht, sie hat den ganz normalen Tariflohn erhalten! Teilweise sogar mehr, weil sie die Tiefkühlabteilung unter ihren Fittichen hatte.

Steini
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Fr 20. Apr 2001, 20:50 - Beitrag #40

Also BluesBrother da muss ich doch auch noch mal meinen Senf dazugeben.

Erstmal geb ich tweetygirl Recht, in den meisten Dingen. Also bei uns ist es z.B. so, ich muss ein Firmenticket kaufen (mtl. 82 DM) und das nur, weil ich einen Parkplatz beanspruche. (Von wegen 100 DM im Jahr)

Dann haben wir (sogar ländlich und eigentlich billiger) eine Miete von 1.500 DM, dazu kommt noch alle 2 Monate Strom von ca. 170 DM und alle 2 Monate Gas von 260 DM, plus diverse Versicherungen usw, usw. So und bei uns verdient z.B. nur einer, nämlich ich. Und deshalb wollen/müssen wir auch umziehen, es wird einfach zu teuer. Aber einen Mietzuschuss bekommen wir nicht, weil ich ja angeblich soooo viel verdiene. Dabei hab ich nur MIESE auf'm Konto.
Urlaub??? Was ist das?

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