Die Geschichte...

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mi 17. Okt 2001, 20:43 - Beitrag #21

Hallo zusammen,

@ PsySt,
die Historienfrage nur auf die Kirche zu beschraenken wird wohl bald off topic ;)
Wenn ich mir eine Weltanschauung ansehe, dann erst mal vom Inhalt her. Hier behaupte ich, dass das Christentum vergleichswweise schwer zur Rechtfertigung von Kriegshandlungen herhalten kann. Der Humanismus oder Islam sind da deutlich leichter fuer zu benutzen.
In dem Sinne ist das Christentum mit seiner zweitausendjaehrigen Bestandzeit doch ein sehr gutes Beispiel fuer ein gelungenes Konzept, da es auch nach all den historischen Tiefschlaegen immer noch ungetruebt fuer die Liebe Gottes Zeugnis ablegt. (Was es auch z.B anhand von ununterbrochenen aufzeigbaren Heiligenleben zu jeder Zeit nachweisbar immer durchgehend getan hat)
Was den Vergleich mit dem Budhismus angeht: Es hat in China blutigste Auseinandersetzungen, Kriege und Dynastien gegeben. Man verbindet sie nicht mit der Lehre des Budhismus, aber das ist wohl eine Frage der Sichweise.
Das Christentum predigt auch nicht den Frieden, sondern die Liebe. Das ist nicht unbedingt deckungsgleich.

Fuer einen Optimisten halte ich mich uebrigends ueberhaupt nicht ;)

@ SoF
[quogte]Bei der Entdeckung Amerikas sind die Indianer abgeschlachtet worden, weil sie nicht an Gott geglaubt haben. [/quote]
Ist das dein Ernst???

Was den Ablasshandel andgeht, der besteht nach wie vor. In einem andern Thread bin ich gerne bereit, darauf einzugehen, was es mit ihm auf sich hat.

Dein Mittelalterbild scheint mir schon etwas rudimentaer zu sein. Hexenverbrennungen hat es auf germanischem Boden schon lange vor dem Christentum gegeben. Lies mal den Beichtspiegel des Bischofs Burchart von worms, 11.Jhdt. oder Friedrich Spee...

@ Monoceros,
vielleicht hat SoF da gar nicht mal so unrecht mit. Immerhin bedeutet Shalom im hebraeischen sowohl Frieden, als auch Krieg. Manchmal muss man zum Schutz und zur Verteidigung auch Gewalt anwenden. Somit rechtfertigt Austinus zumindest den Krieg teilweise.

@ Padreic,
es gab wie immer auch im 3. Reich Christen auf Hitlers Seite, sowie auch in der Opposition.
Christliches Leben laesst sich meiner Meinung nach nicht am politischen Engagement messen.

Gruss,
Orald

Padreic
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4485
Registriert: 11.02.2001
Mi 17. Okt 2001, 22:19 - Beitrag #22

@Orald
Ich kann dir zustimmen, dass Humanismus und Islam leichter für die Rechtfertigung zum Krieg zu gebrauchen sind. Da ich aber Augustinus noch nicht gelesen habe und ich mich für Bibelanalysen als nicht qualifiziert genug betrachte, kann ich schlecht beurteilen, in wie weit das Christentum von der Bibel her dazu benutzbar ist. Aber ich glaube, dass es eher eine Religion des Friedens ist. Aber es ist eben nicht nur friedfertig, besonders, wenn man das Alte Testament mit heranzieht.
Ich kenne mich mit dem Buddhismus ja nicht so gut aus, aber Buddhismus und China (ohne Tibet) haben doch nicht so viel mit einander zu tun, oder? Aus China sind mir eher Taoismus und Konfuzismus bekannt. Buddhismus ist doch eher eine tibetanische Angelegenheit. Und das die Tibetaner sehr kriegerisch sind, kann man wohl nicht behaupten.

Kann es sein, dass recht viele Diskussionen mit dir in die Kirchenfrage driften? *g*

Padreic

SoF
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 7742
Registriert: 04.09.2001
Mi 17. Okt 2001, 23:17 - Beitrag #23

@Monoceros
Wie begründet sich dieser Schluss aus dem, was du vorher geschrieben hast?

Ich sage nur damit, dass die christliche Kirche mit "friedlichen" Mitteln nicht mehr geben würde, oder zumindestens nicht so groß sein würde.

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mo 22. Okt 2001, 12:39 - Beitrag #24

@ Padreic,

das kann schon sein, weil ich der Meinung bin, daß Religionen die Grundmotivationen für menschliches Handeln darstellen. Europäische Geschichte ist nebenbei größtenteils Kirchengeschichte...

Deine Fragen könnte man sicher anderenorts eher weiterdiskutieren, darum beschränke ich mich hier nur auf die Kurze Chinafrage:

Der Taoismus ist die in China tief verwurzelte Urreligion, ein Götter und Ahnenkult mir manigfaltigen Elementen. Der Konfuzionismus ist eine reine Ettikettenlehre, könnte man sagen, sozusagen ein chinesischer Knigge, und den Buddhismus gibt es in vielen Formen, er ist mit dem Hinduismus verwandt und er existiert meines Wissens überall in China. Der tibetanische ist eine von vielen Ausdrucksformen.

Gruß
Orald

Vorherige

Zurück zu Politik & Geschichte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste

cron