Gegenschlag der USA hat begonnen!!!!

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.

Findet ihr den Gegenschlag der USA gerechtfertigt?

Ja, sie haben damit angefangen!
7
24%
Jein, solange nicht unschuldige Menschen leiden müssen!
5
17%
Ja, sie müssen ihre Grenzen kennen!
5
17%
Nein, es gibt auch andere Möglichkeiten!
12
41%
 
Abstimmungen insgesamt : 29

Seraphim
gesperrt

Benutzeravatar
 
Beiträge: 7145
Registriert: 06.05.2001
Mo 8. Okt 2001, 15:51 - Beitrag #21

Nur doof das die ihren eigenen Koran nicht lesen können.

In dem Fall bin ich für einen Krieg.

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mo 8. Okt 2001, 16:03 - Beitrag #22

@ Yakuza_Seraphim,

ich denke, die können den sehr gut lesen. Nur wir interpretieren immer rein, was wir sehen wollen...

Gruß,
Orald

Seraphim
gesperrt

Benutzeravatar
 
Beiträge: 7145
Registriert: 06.05.2001
Mo 8. Okt 2001, 16:07 - Beitrag #23

@Orald: Nicht unbedingt. Der Anteil an Analphabeten in diesen Ländern ist Enorm das heist sie können den Koran vorlesen "Weil sie ihn auswenig zu kennen glauben" Im Klar Text wird der Bevölkerung von wenigen gesagt was darin steht und was sie denken sollen.

Islam ist eine Religion des Friedens ich glaub nicht das das Osama bin Laden gesagt hat.

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mo 8. Okt 2001, 16:12 - Beitrag #24

Hi Yakuza_Seraphim,

ich glaube, da kennst du den Islam schlecht. Nimm dir den Koran doch mal zur Hand. Der Frieden bezieht sich ausschließlich auf das Haus des Islams, welches über die Welt ausgebreitet werden soll. Wir sind dort die Ungläubigen, und dann schau mal an, was man dort mit den Ungläubigen so alles machen soll.
Gemäßigte würden diese Ausbreitung in unabsehbare Ferne rücken, aber wir hier im Westen (welche nicht einmal mehr zu den Christen gezählt werden brauchen) bilden tatsächlich eine aktive Gefahr, besonders für streng Gläubige.

Desweiteren, wirf mal einen Blick in die Geschichte, und wie er sich von anfang an gegeben hat. Solche Anschläge gab es immer schon...

Wenn du magst, kann ich dir gerne ein paar Zitate geben...

Gruß,
Orald

Seraphim
gesperrt

Benutzeravatar
 
Beiträge: 7145
Registriert: 06.05.2001
Mo 8. Okt 2001, 17:35 - Beitrag #25

Äh Orald las doch mal dieses scheis "Hi" weg ;) kling so förmlich und stimmt ich kenn den Islam schlecht Ich würde sogar sagen sehr schlecht :D

Und nein ich kann keinen Koran in die Hand nehmen da ich keinen habe ;) und wenn könnte ich ihn 100% nicht lesen.

Was ich an deinem Text nicht kapiere ist das hier
welche nicht einmal mehr zu den Christen gezählt werden brauchen


Willst du damit sagen das Ateisten die ein aktives desintersse an allen Religionen zeigen eine Gefahr für den Islam darstellen?

Mit Geschichte sehe ich Zeiträume von mehrern Hundertjahren da sehen die "Christen" aber auch sehr schwarz aus.

Äh das mit den Zitaten kannst du dir sparen mir reicht deine Signatur ;)

Jetzt nochn par fragen bist du sagen wir gläubiger (jemand der nicht nur einmal im Jahr (zu Weihnachten) in die Kirche geht) Christ (egal welche richtung) oder Moslime ?????

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mo 8. Okt 2001, 17:46 - Beitrag #26

@ Yakuza_Seraphim,

mit dem "Hi" hast du recht, aber irgendwie muß man einen ja anreden...

Wie du aus meiner Signatur eigentlich erkennen könntest, bin ich Christ ;) und zwar katholischer Ausprägung...

Wenn du nun keinen Koran zur Hand hast, dann schau halt mal hier rein: http://www.orst.edu/groups/msa/quran/index_g.html

Ich denke, es wird viel über Religion, und Krieg und wasweisich gesprochen, ohne, daß man davon recht viel weiß, und das ist fatal. Gerade die Aussagen wie "Islam sei friedlich" halte ich für total daneben.
Der Islam hat immer wieder die Welt mit Krieg überzogen, da ist das Christentum rein gar nichts dagegen...
Lies mal was von Scholatur...

Zum Verständnis:
Der Islam will schon Friede, aber nur unter den Gläubigen, d.h. im Haus des Islams. Alle anderen sollten da durchaus gewaltsam hineingezwängt werden, und nur Juden und Christen bilden unter umständen, da sie dem Koran nahestehen, eine Ausnahme. Da wir hier keine Christen mehr sind, fällt diese Einschränkung also völlig weg.

Im Gegensatz zum Christentum muß der Islam wörtlich genommen werden. D.h. er ist nicht wie die Bibel ein von Menschen geschriebenes Buch, göttlich inspiriert, sondern nach muslimischem Verständnis ein direktes Diktat Gottes an Mohamet, als Gottes Wort pur. Darum sind ein paar Stellen vielleicht doch interessant, wenn dir meine Bibel-Signatur schon mißfällt, vielleicht kannst du dem Koran ja mehr abgewinnen ;)

3.28 Die Gläubigen sollen sich nicht Ungläubige zu Freunden nehmen vor den Gläubigen - und
wer das tut, hat
nichts mit Allah -, es sei denn, daß ihr euch vorsichtig vor ihnen hütet. Allah warnt euch
vor Seiner Strafe, und
zu Allah ist die Heimkehr.

4.84 Kämpfe darum für Allahs Sache - du wirst für keinen verantwortlich gemacht als für dich
selbst - und
sporne die Gläubigen an. Vielleicht wird Allah den Krieg der Ungläubigen aufhalten; und
Allah ist stärker im
Krieg und strenger im Strafen.

8.16 Und wer ihnen an solch einem Tage den Rücken kehrt, es sei denn, er schwenke ab zur
Schlacht oder zum
Anschluß an einen Trupp, der lädt fürwahr Allahs Zorn auf sich, und seine Herberge soll die
Hölle sein.
Schlimm ist die Bestimmung!

8.69 So esset von dem, was ihr (im Krieg) gewonnen habt, wie erlaubt und gut, und fürchtet
Allah. Wahrlich,
Allah ist allverzeihend, barmherzig.

9.20 Die, welche glauben und auswandern und mit ihrem Gut und ihrem Blut kämpfen für Allahs
Sache, die
nehmen den höchsten Rang ein bei Allah, und sie sind es, die Erfolg haben.

9.41 Ziehet aus, leicht und schwer, und streitet mit eurem Gut und eurem Blut für Allahs
Sache! Das ist besser
für euch, wenn ihr es nur wüßtet!
47.4 Wenn ihr (in der Schlacht) auf die stoßet, die ungläubig sind, trefft (ihre) Nacken;
und wenn ihr sie so
überwältigt habt, dann schnüret die Bande fest. Hernach dann entweder Gnade oder Lösegeld,
bis der Krieg
seine Waffen niederlegt. Das ist so. Und hätte Allah es gewollt, Er hätte sie Selbst strafen
können, aber Er wollte die einen von euch durch die andern prüfen. Und diejenigen, die auf
Allahs Weg getötet werden - nie
wird Er ihre Werke zunichte machen.


Gruß,
Orald

Seraphim
gesperrt

Benutzeravatar
 
Beiträge: 7145
Registriert: 06.05.2001
Mo 8. Okt 2001, 17:50 - Beitrag #27

Du willst also sagen alle Moslime werden irgendwann aufstehen und uns alle umbringen :confused:

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mo 8. Okt 2001, 17:57 - Beitrag #28

*Begrüßungsformel*

ich denke nicht, daß dich jeder umbringen will. Aber das Leben hat in einer nicht-atheistischen Religion einen anderen Stellenwert als bei uns. Hier ist mit dem Tod ende. Wir haben zwei Dinge, an denen wir hängen, und das sind Wohlstand und körperliche Unversehrtheit.

Der Islam (sowie auch das Christentum) kennt über das Leben hinausweisende Werte. Die Beziehung zu Gott ist wichtig!
Unsere Werte werde da eher als Rückständig und dekadent empfunden, und wenn man die Tendenz spürt, daß die eigene Religion im Schwinden ist, und z.B. durch unsere Konsumeinstellung u.a. unterwandert wird, dann mobilisiert das natürlich auch religiöse Kräfte.
Nicht jeder ist wohl stark genug dafür zu sterben, aber ein überzeugter Muslime, wird sicher Position beziehen müssen.

Menschenrechte haben in solchen Religionen letztlich kein Platz. Sie sind Spielereien, welche auf unseren Wohlstand gegründet sind, und wohl auch irgendwann mit ihm fallen...

Gruß,
Orald

P.S.
Wir wären nicht die erste und einzige Hochkultur mit feinem diplomatischem Gespür, einer hoch entwickelten Ethig und allem, die den Kontakt zum Leben derart verloren hat, daß einfachste und plumpe Verhaltensmuster schwersten Schaden verursachen.

Seraphim
gesperrt

Benutzeravatar
 
Beiträge: 7145
Registriert: 06.05.2001
Mo 8. Okt 2001, 18:14 - Beitrag #29

Naja würd ich nicht sagen alle Hochkulturen bezogen sich bisher auf ein Par Millionen jetzt sinds ein Par Milliarden. Das ist eine andere größen Ordnung.

Das unsere Menschenrechte auf unserem Wohlstand basieren ist klar deswegen bin ich in 3 Welt Ländern auch "für" Kinderarbeit. Mann muss das alles diferenziert sehen wir leben im 21 JH das heist nicht das Afganistan das auch tut ich schätze sie eher auf 16-17 JH.

Ich bin ja einer dieser Technik versierten Leute denen die "höhren" Werte der Religionen egal sind. Für mich zählt Fortschritt in "einer" Gedanklichen Vorstellung zu verharren hindert nur mann muss bereit sein sein Gesamtes Weltbild auf einmal über Bord zuwerfen um Platz für ein neues zu machen.

Genau das haben Religionen aber bisher eher verhindert als befürwortet demnach sind sie für mich nicht relevant.

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mo 8. Okt 2001, 18:21 - Beitrag #30

@ Yakuza_Seraphim
wie ich eigentlich schon tausendmal auf diesem Board geschrieben habe, und wo mir auch letztlich nicht einer ein triftiges Gegenargument hat bringen können, weise ich darauf hin, daß diese Technikgläubigkeit auch einen religiösen Status hat, und im ganzen sogar äußerst defizitär ist, d.h. in der Art, wie sie dem Menschen gerecht werden will, bei weitem an keine Religion herankommt.

Das hat jetzt nichts mir dir zu tun, aber ich finde es erschreckend, wie sehr sich die Leute heute mit irgendwelchen fiktiven Startrek-Kulturen auskennen, und wie wenig sie über die eigene, geschweige über andere real-existierende Kulturen und Weltanschauungen wissen.

Nur eins: Die ganze Technik und alles was dazu gehört ist von der Herangehensweise her schon nicht in der Lage, so etwas wie Ethik zu begründen, ja sie kann sich nicht einmal selber begründen, ohne auf metaphysische Grundprinzipien zurückzugreifen.

Gruß,
Orald

Seraphim
gesperrt

Benutzeravatar
 
Beiträge: 7145
Registriert: 06.05.2001
Mo 8. Okt 2001, 18:36 - Beitrag #31

Äh ich rede von Technik wie es mein Rechner, eine CNC Drehmaschiene, ein Space Shuttle oder die ISS ist ja sogar das simpelste Teleskop meine ich ne Lupe oder ein Kompass, von Fiktiven sachen war nie die rede. (beziehst du das darauf das ich Treki bin?)

Ich als Otaku intersiere mich WAHNSINIG für die öslichen Kulturen Sprich Japan und China.

Die Religion hat nur einen Spirituelen Wert der Menschen in ihrem Geistigen Fähigkeiten unterstützen soll. Sprich selische Beruhigung. Wobei sie wie gesagt dem Fortschrit meist im Wege war.

Die Religion wird die Überbevölkerung nicht lösen, die Meere nicht reinigen, uns nicht mit Atemluft versorgen oder uns zu anderen Planeten führen.

Und nun sag mir eins kannst du mit deiner religiösen ansicht das Leben Definieren?

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mo 8. Okt 2001, 18:52 - Beitrag #32

*BegrüßungsformelweglassweildashierwohleinDialogzuseinscheint*

Kennst du dich denn in den genannten asiatischen Kulturräumen auch ein wenig aus? (Taoismus, Konfuzionismus, Hinduismen, ZenBudhismus, Shintoismus...)

Diese Weltanschauungen beschränken sich (im Unterschied zu unseren Naturwissenschaften) nicht auf die Technik und Empirie, sondern beginnend mit der Kosmologie werden alle Bereiche menschlicher Erfahrung behandelt.
Die Technik, so wie sie uns im Westen heute geläufig ist, wäre ohne wesentliche christliche Grundansätze nicht denkbar. Erst das scholastische Denken, sowie der christliche Personenbegriff hat die heutigen Weltanschauungen hervorgebracht: u.a. durch eine Systhese von jüdischer Historienauffassung, griechischer Philosophie, Logik und mittelalterlicher Systematik...

Warum haben die alten Kulturen des Ostens keine mit uns vergleichbare Technik hervorgebracht, obwohl sie in einigen Bereichen weiter waren als wir?
Man kann deutlich zeigen, daß das an gewissen (wie du es wohl nennen würdest religiösen) Modellen liegt. Auch ist mir die Vorstellung von Religion als Fortschrittsbremse wirklich nicht nachvollziehbar.
Das christentum z.B. ist in seinem innersten der Suche nach Wahrheit (Gott ist die Wahrheit und die Liebe) verpflichtet. Somit gehörte und gehört Forschung immer zum Kerngebiet des Christentums. Allerdings wird diese seit der Neuzeit dermaßen einseitig und engstirnig betrieben, daß eine gewisse Opposition zu heute standatisierten Methoden wohl unerlässlich ist.
Ich denke, wir leben in einer Zeit der unüberbietbaren Selbüberschätzung, und eine der daraus resultierenden Quittungen ist der Anlass zu diesem Thread.

Viele Religionen sind (nicht ohne Grund) Jahrtausende alt. Unsere westliche Zivilisation ist grad mal ein paar Jahrhunderte alt. Ich denke, das Christentum kann die paar Jahre oder Jahrzehnte, die es unser post-postmoderne Gesellschaft noch noch erleben wird, gut den Atem anhalten...

Gruß,
Orald

Monoceros
Lebende Legende
Lebende Legende

 
Beiträge: 2359
Registriert: 12.09.2001
Mo 8. Okt 2001, 20:01 - Beitrag #33

Was die Technikgläubigkeit angeht, so kann ich nur das Buch "Homo Faber" von Max Frisch empfehlen, dort wird genau diese Thematik behandelt. Gerade für dich, Seraphim, wäre das die richtige Lektüre.
Dass die Religion als Fortschrittsbremse gilt, ist gerade im westlichen Kulturbereich ganz wesentlich der Hexenverfolgung und der Inquisition anzukreiden und den Ruf wird die christliche Kriche allgemein so schnell auch nicht los werden, die Mühe wurde sich seitens Vatikan auch nie gemacht. Gerade in der heutigen Zeit treibt es einem vor Lachen Tränen in die Augen, wenn man auf die historisch gar nicht allzu lange zurückliegende Entscheidung, dass auch der Papst fehlbar ist, zurückblickt oder wenn man die Erklärung des Vatikan von 1995 betrachtet, der vor sechs Jahren doch tatsächlich zugab, dass die Erde keine Scheibe sondern eine Kugel ist. Ferner schüttelt man den Kopf wenn man hört, dass sich offensichtlich in deren Köpfe auch noch nicht durchgesetzt hat, dass die Erde nicht vor 6000 Jahren entstanden ist, erst kürzlich haben Mathematiker sich die Bibel vorgenommen und mittels einer Rechnung anhand der dort gemachten Angaben über Himmel und Hölle errechnet, dass es im biblischen Himmel heißer ist als in der biblischen Hölle. Kirche und damit für viele Leute auch Religion gilt heute als verstaubt, alt und völlig realitätsfern, gerade die katholische Kirche.
Und tatsächlich: Wenn man die Antike und das Mittelalter miteinander vergleicht, stellt man in manchen Punkten fest, dass die alten Griechen und Römer geistig wesentlich weiter waren als die Menschen im Christlichen Mittelalter, was natürlich auch (aber leider nicht nur) mit dem Zusammenbruch des Römischen Weltreiches zusammenhing. (-> Die Dunkle Zeit)

Die Wissenschaft aber ganz einfach als einseitig und engstirnig hinzustellen ist ungerecht. Auch innerhalb der Wissenschaft gibt es zunehmend an Bedeutung gewinnende Strömungen, die einerseits versuchen, den Leuten die Wissenschaft wieder näher zu bringen, andererseits aber auch bei ungewöhnlichen Phänomenen nach den Ursachen und Grundlagen sucht. Was in der Wissenschaft tatsächlich nicht akzeptiert wird ist, einen Gott für ein unerklärbares Phänomen verantwortlich zu machen, das wurde Jahrtausende lang betrieben und genauso lange falsch gemacht, der Grundgedanke der Wissenschaft ist nämlich auch heute noch, die Antworten zu finden, die nichts mit göttlichem Einfluss zu tun haben, die Erklärung ist etwas zu einfach.

Forschung mag zum Kern des Christentums gehören, Tatsache ist aber, dass zu keinem Zeitpunkt der christlichen Geschichte eine kritische Forschung zugelassen wurde, die negativen Höhepunkte dessen sind hinreichend bekannt.

Als wissenschaftlich orientierter Mensch bin ich atheistisch bezüglich der traditionellen Religionen. Dass das aber nicht ausschließen muss, auch nach menschlichen Werten außerhalb der konkreten Wissenschaft zu suchen, zeigt nicht zuletzt mein starkes Interesse an Einhörnern, denn dahinter verbirgt sich im Grunde auch die Suche nach Frieden, das Streben nach Ruhe und Besonnenheit in einer ungeheuer schnelllebigen Zeit, aber auch ein wenig die Suche nach einer Wahrheit, die die Grenzen des bisherigen Wissens sprengt und neue Wege aufzeigt. Und damit schließt sich auch dieser Kreis wieder, denn das ist wieder ein Kernziel der Wissenschaft.

Daher bin ich zu der Ansicht gekommen, dass strenge Religiösität und eine fanatische Konzentration auf bisheriges Wissen zwei Extreme darstellen, die beide auf Dauer nur ins Verderben führen können. Extremismus, egal in welche Richtung, hat noch niemals unmittelbar etwas Gutes hervorgebracht, es sei denn, dass er bislang immer wieder verschwunden ist.
Die Wahrheit liegt wohl - wie immer - irgendwo in der Mitte und findet sich exakt in jenem berühmten Satz des Sokrates wieder: "Ich weiß, dass ich nichts weiß."

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Di 9. Okt 2001, 14:22 - Beitrag #34

Hallo Monoceros,

daß ich dir da in wesentlichen Punkten widerspreche ist uns beiden ja nicht neu, und eigentlich könnte ich es auch unterlassen, da ich weiter oben meine Ansicht ja schon kundgetan habe. Einige Aspekte reizen mich aber doch zu stark zum Widerspruch ;)

Dass die Religion als Fortschrittsbremse gilt, ist gerade im westlichen Kulturbereich ganz wesentlich der Hexenverfolgung und der Inquisition anzukreiden und den Ruf wird die christliche Kriche allgemein so schnell auch nicht los werden, die Mühe wurde sich seitens Vatikan auch nie gemacht.

Da hast du sicherlich recht. Diverse Historiker dagegen haben sich dir arbeit durchaus gemacht, und aufgezeigt, daß das Problem der Hexenverfolgung u.a. ein gesellschaftliches war.
Die Kirche selbst nimmt zu soetwas i.d.R. nicht Stellung, weil es sich hierbei nicht um Glaubenssätze handelt. Fragt man beim Vatikan an, ob es Hexen gibt, wird er das verneinen. Sie haben auch nie den Weg in höhere Konzilsbeschlüsse oder gar Dogmen geschaft. Allein daraus ist ersichtlich, welchen Stellenwert die Hexen in den Äußerungen der Kirche haben. Von sich aus, wird da bestimmt keine vatikanische Erklärung aufkommen, es sei denn, im Zusammenhang mit relevanten Glaubensfragen. (Ob man an Hexen glaubt oder nicht, hat für das Christentum letztlich keine Bewandnis, so lange man sie nicht anbetet.)
Was die Inquisition angeht: Auch hier gibt es viele Ursachen. Man könnte mal die Geschichte Spaniens untersuchen, oder aber auch den Untergang des Templerordens, und dann wird historisch auch schnell klar, daß auch hier keine religionsimanenten Gründe, sondern eher staatliche ausschlaggebend waren.
Es gibt übrigends durchaus kirchliche Historienforscher (wie auch nichtkirchliche) die sich da sehr genau zu geäußert haben. Aufgabe des Vatikans ist das allerdings nicht.
Gerade in der heutigen Zeit treibt es einem vor Lachen Tränen in die Augen, wenn man auf die historisch gar nicht allzu lange zurückliegende Entscheidung, dass auch der Papst fehlbar ist, zurückblickt oder wenn man die Erklärung des Vatikan von 1995 betrachtet, der vor sechs Jahren doch tatsächlich zugab, dass die Erde keine Scheibe sondern eine Kugel ist. Ferner schüttelt man den Kopf wenn man hört, dass sich offensichtlich in deren Köpfe auch noch nicht durchgesetzt hat, dass die Erde nicht vor 6000 Jahren entstanden ist, erst kürzlich haben Mathematiker sich die Bibel vorgenommen und mittels einer Rechnung anhand der dort gemachten Angaben über Himmel und Hölle errechnet, dass es im biblischen Himmel heißer ist als in der biblischen Hölle. Kirche und damit für viele Leute auch Religion gilt heute als verstaubt, alt und völlig realitätsfern, gerade die katholische Kirche.

Diese Argumentation empfinde ich als reichlich unfair und auch in keinem Punkt als haltbar. Die einzelnen Punkte sind hier wohl alle reichlich off Topic, so daß ich mich nich völlig dazu äußern kann, das ganze hat ja sowieso schon wenig mit dem Thema dieses Threads zu tun.
Wenn du eine persönliche Aversion gegen die Kirche hast, mag das verständlich sein, aber dein ansonsten recht gepflegter Disskussionsstil leidet doch recht stark. Also kurz:
- Bitte nimm Brechts Gallileo nicht für historisch, sondern schau dir die Prozesse mal genau an.
- Jesuitische Studien hatten im 16.Jhdt. schon früh herausgefunden, daß sich die Erde um die Sonne dreht. Theologisch ist das nie ein Problem gewesen.
- Der Papst gilt nach wie vor, wenn er ex kathedra spricht als Unfehlbar. Dieses Dogma gegen den Relativisums und zur Einheitsstiftung hat heute mehr bedeutung innerhalb der Kirche, denn je.
- Was mir Tränen in die Augen treibt, ist, wenn man heute noch nicht in der Lage ist, Hisorie von Mythos zu unterscheiden, und mittelalterliche Bilder quasi wie Aufnahmen behandeln will. Dies zeugt doch schon sehr stark von fehlendem Verständnis für die Denkweise unserer Vergangenheit, sowie für wenig Wissen über Symbolik.
(Ich unterstelle dir jetzt mal, daß du da durchaus fundierter darüber sprechen könntest, wenn du wolltest. Das ganze macht auf mich den Eindruck, du hättest da durch persönliche Erfahrungen ein Rotes Tuch vor dir, welches über die Sachlichkeit triumphiert.)
Und tatsächlich: Wenn man die Antike und das Mittelalter miteinander vergleicht, stellt man in manchen Punkten fest, dass die alten Griechen und Römer geistig wesentlich weiter waren als die Menschen im Christlichen Mittelalter, was natürlich auch (aber leider nicht nur) mit dem Zusammenbruch des Römischen Weltreiches zusammenhing. (-> Die Dunkle Zeit)

Es gibt auch einiges, wo das Mittelalter der Antike voraus war. Die Schwerpunkte waren halt anders gesetzt. Das mit der "Dunklen Zeit" ist eine Verklärung des 19.Jhdt., welche sich so auch nicht halten lässt. Man kann halt nicht *alles* durch literarische Augen betrachten...
Die Wissenschaft aber ganz einfach als einseitig und engstirnig hinzustellen ist ungerecht. Auch innerhalb der Wissenschaft gibt es zunehmend an Bedeutung gewinnende Strömungen, die einerseits versuchen, den Leuten die Wissenschaft wieder näher zu bringen, andererseits aber auch bei ungewöhnlichen Phänomenen nach den Ursachen und Grundlagen sucht.

Ich werfe der Wissenschaft keine Einseitigkeit vor, sondern ich zeige Grenzen der Methodik. Wenn ich nur zulasse, was ich durch Sinnesorgane direkt oder indirekt erfassen kann, dann bleibt alles andere methodisch außen vor: Ethik, Ästhetik, Kunst, und Wissenschaftstheorie selber auch. Der Satz: "Nur empirisch Nachweisbares ist existent" ist selber nämlich nicht empirisch nachweisbar...
Forschung mag zum Kern des Christentums gehören, Tatsache ist aber, dass zu keinem Zeitpunkt der christlichen Geschichte eine kritische Forschung zugelassen wurde, die negativen Höhepunkte dessen sind hinreichend bekannt.

So? Mir nicht :)
Als wissenschaftlich orientierter Mensch bin ich atheistisch bezüglich der traditionellen Religionen. Dass das aber nicht ausschließen muss, auch nach menschlichen Werten außerhalb der konkreten Wissenschaft zu suchen, zeigt nicht zuletzt mein starkes Interesse an Einhörnern, denn dahinter verbirgt sich im Grunde auch die Suche nach Frieden, das Streben nach Ruhe und Besonnenheit in einer ungeheuer schnelllebigen Zeit, aber auch ein wenig die Suche nach einer Wahrheit, die die Grenzen des bisherigen Wissens sprengt und neue Wege aufzeigt. Und damit schließt sich auch dieser Kreis wieder, denn das ist wieder ein Kernziel der Wissenschaft.

Als fühlender Mensch bist du bei deiner Ansicht natürlich darauf verworfen, deine private Religion aufzubauen. Aber ob diese besser trägt ist fraglich. Die Begründung hapert halt bei so etwas. Außerdem tappt man in viele Fallen, die Jahrhunderte vorher eigentlich schon entschärft gewesen wären.
Weißt du eigntlich, daß das Einhorn im Mittelalter als Symbol für Maria all bekannt war?
Die Wahrheit liegt wohl - wie immer - irgendwo in der Mitte und findet sich exakt in jenem berühmten Satz des Sokrates wieder: "Ich weiß, dass ich nichts weiß."

Ein Freund von mir hat letztens einmal gesagt, modern müsste der Satz heißen: "Ich weiß, was ich nicht weis".
Hierin liegt warscheinlich schon ein recht tiefer unterschied zwischen unseren Welten, Monoceros.

Liebe Grüße,
Orald

Gilmor
Senior Member
Senior Member

 
Beiträge: 950
Registriert: 24.05.2001
Di 9. Okt 2001, 14:25 - Beitrag #35

Ähhh?

Bitte, seid mir nicht böse, aber für die Problematik, die Ihr hier gerade in aller Ausführlichkeit erörtet, sollte man wohl besser einen neuen Topic aufmachen, denn es hat leider nur noch entfernt mit dem Beginn des amerikanischen Gegenschlags zu tun. :)

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Di 9. Okt 2001, 14:32 - Beitrag #36

Hi Gilmor,
du hast da natürlich recht, und ich hab schon auch ein schlechtes Gewissen gehabt....

Ich wollte thematisch (um auch den Bezug wieder etwas herzustellen) verdeutlichen, daß man mit einem Militäischen Gegenschlag eine Religion nicht bekämpfen kann, und darum handelt es sich ja letztlich.

Das ganze Gerede von "Es geht nur gegen Terrorismus, nicht gegen den Islam" und so, ist meiner Meinung nach Augenwischerrei.

Da die Militätschläge eher reizen als aufräumen, wird man dieses Problem nun Generationen lang mitschleppen. (Hier mal eine Bombe, da ein Attentat...) Die Folge der Anschläge wird wohl lose sein, ohne erkennbaren Zusammenhang, und es können auch Jahre der Ruhe dazwischen liegen. Religiöse Gruppen des Islams werden aber sicher nicht vergessen...

Gruß,
Orald

Gilmor
Senior Member
Senior Member

 
Beiträge: 950
Registriert: 24.05.2001
Di 9. Okt 2001, 14:45 - Beitrag #37

Hallo Orald, Deine Intention war schon klar, nur uferte es dann doch etwas aus.
Klar ist aber: man kann mit den Bomben diese Art von Terrorisus nicht mit Bomben bekämpfen. Die USA müssen einsehen, dass man nicht alle Probleme in dieser Welt mit Bomben beseitigen kann. Ganz im Gegenteil; einige Problem nährt man mit diesen Bomben nur.

Anstatt zig Millionen Dollar in die Luft zu jagen, sollte man dieses Geld eher dafür einsetzen, um sich mit den Wurzeln dieses Problems zu befassen. Warum gibt es Gruppierungen, die einen dermaßen großen Hass gegen ein Land hegen? Darum geht es. man darf den Hass des anderen nicht unterdrücken. Denn je mehr sich anstaut, desto größer wird dann mal der Ausbruch.

Deswegen sage ich auch nochmal ganz klar NEIN zu diesen unüberlegten Aktionen.

Monoceros
Lebende Legende
Lebende Legende

 
Beiträge: 2359
Registriert: 12.09.2001
Di 9. Okt 2001, 14:52 - Beitrag #38

Nerv nit, Gilmor! :D Ein bischen Off-Topic muss auch sein.

Da die Thematik aber hier tatsächlich zu weit wegführt, nur noch ein paar kurze Bemerkungen dazu:
Dass wir zwei unterschiedliche Welten repräsentieren, haben wir bereits festgestellt und auch, dass ich genauso wenig deine Auffassung nachvollziehen kann wie du meine. Andererseits: Ich fürchte mich vor dem Tag, an dem alle meiner Meinung sind.
Die Dunkle Zeit war nicht das 19.Jh. sondern die Zeit nach dem Zerfall des Römischen Weltreiches, weil in der Zeit viele Errungenschaften der damaligen Zeit verloren gingen, die erst nach und nach wiederentdeckt wurden.
Dass das Einhorn in der christlichen Auffassung vom schrecklichen Dämonen zum Sinnbild für die Keuschheit Marias aufstieg, ist mir bekannt, ich habe mich mit der Thematik sehr ausführlich befasst. Weißt du aber auch, dass die eigentliche Einhornmythologie über 5000 Jahre alt ist?

Zum Thema zurück: Es mag sein, dass der Islam nicht das Ziel der Angriffe ist, eines aber ist sicher: Er wird noch vielen Terroristen die ideologische Grundlage für ihre Aktionen geben, die gewaltsame Missionierung ist nicht erst seit dem Christentum bekannt und wurde von ihm auch nicht erfunden und dadurch, dass sich die Geschichte immer wieder wiederholt, ist es durchaus annehmbar, dass sich die großen Weltreligionen wie in der Vergangenheit wieder abwechseln werden wenn es darum geht, Krieg zu spielen. Ob das mit der Religion vereinbar ist, die Frage hat sich in der Geschichte niemals gestellt und sie wird sich auch wahrscheinlich in der Zukunft nicht stellen.
Interessant ist in dem Zusammenhang auch die These: Gäbe es die Religion nicht, die heiligen Kriege gäbe es doch.

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Di 9. Okt 2001, 14:53 - Beitrag #39

@ Gilmor,

mittlerweile denke ich aber, daß es für humanverträglich Lösungen zu spät ist. Wir mögen ja gerne vergessen. Die anderen aber sicherlich nicht...

Gruß,
Orald

Monoceros
Lebende Legende
Lebende Legende

 
Beiträge: 2359
Registriert: 12.09.2001
Di 9. Okt 2001, 14:58 - Beitrag #40

Das ist generell ein Problem des Fanatismus, egal auf was er fußt. Eine wirklich friedliche Lösung kann es nicht mehr geben, was aber bedacht werden muss: Genau das wollten die Terroristen auch erreichen, durch die Angriffe werden auch die bestehenden Probleme nur verschärft und es wenden sich Leute aktiv von der westlichen Welt ab, die ihr vorher zumindest nicht aggressiv feindlich gegenüberstanden.

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

VorherigeNächste

Zurück zu Politik & Geschichte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste