Der Überwachungsstaat

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Persisteus
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Mo 5. Nov 2001, 15:06 - Beitrag #21

Das ist ja mal wieder typisch.... man erkennt Missstände, und bekämpft wieder nur die Auswirkungen, anstatt den Ursachen auf den Grund zu gehen! Diese ersten Anzeichen eines Überwachungsstattes sind ein totales Armutszeugnis! :s43:

Wie auch immer: Ich würde davon abraten, Verbrecher zum "Freiwild" zu erklären! Die Justiz kann auch mal irren und den falschen verurteilen... Man sollte sich nicht anmaßen, unfehlbar zu sein! (im Gegensatz zu den Amerikanern, die die Todestrafe immer noch als legitim ansehen.. und meiner Meinung nach kann ein solches Urteil nur von einer unfehlbaren Macht gefällt werden)
Und die Katalogisierung des Erbgutes kann für die Betreffenden schon recht weitreichende folgen für den Rest ihres Lebens haben... was ist, wenn ein paar durchgeknallte Professoren auf einmal auf die Idee kommen, ein paar Klone von dir zu erstellen? Anhand der Gene kann man auch feststellen, für welche Krankheiten man vielleicht anfällig sein könnte (es gibt viele noch unentdeckte Krankheiten, die mit dem Erbgut zusammenhängen)... sowas kann dir oft schon von vornerein alle Berufschancen verbauen.

@Bärbel: Deine Idee würde dem Überwachungsstaat alle Türen öffnen! Vergiss das mal schnell wieder! ;)

Padreic
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Mo 5. Nov 2001, 15:09 - Beitrag #22

@Persisteus
Sexualstraftäter werden auch ohne Gendatei recht schlechte Berufsaussichten haben...

@Traitor
Was hast du gegen den Fingerabdruck im Personalausweis? Der Fingerabdruck sagt nichts über dich aus. Aber bei einem Verbrechen oder einer Identitäsfälschung kann er die Aufklärung stark verschnellern.

Padreic

Gilmor
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Mo 5. Nov 2001, 15:15 - Beitrag #23

@Padreic: aber was bringt uns der Fingerabdruck? Kann man anhand eines Fingerabdruckes erkennen, ob die Person ein Selbstmordattentäter ist? Nein! Der Fingerabdruck dient doch nur der weiteren Identifizierung. Was hat das denn groß mit Sicherheit zu tun? Ok, ich bin mir jetzt ganz sicher, dass der Träger dieses Ausweises Meister Petz ist. Und? Das sagt nichts über Charakter, Einstellung und Motivation aus. Daher ist dieser Fingerabdruck doch nur wieder Gerede.

Padreic
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Mo 5. Nov 2001, 16:16 - Beitrag #24

@Gilmor
Im Bezug auf Selbstmordattentäter bringt er praktisch gar nichts, da hast du recht. Nur man darf nicht vergessen, dass ganze auch auf "normale" Straftaten zu beziehen. Du entdeckst einen Fingerabdruck, beispielsweise am Schauplatz eines Mordes, und weißt gleich, wer zu diesem Fingerabdruck gehört, wonach man gezielt gegen diese Person ermitteln kann, was die Effizienz der Ermittlung stark erhöhen kann.

Padreic

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Mo 5. Nov 2001, 16:27 - Beitrag #25

@Padreic: Und was ist mit denen, die wieder freigesprochen wurden?

Gilmor
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Mo 5. Nov 2001, 16:32 - Beitrag #26

Original geschrieben von Padreic
@Gilmor
Im Bezug auf Selbstmordattentäter bringt er praktisch gar nichts, da hast du recht. Nur man darf nicht vergessen, dass ganze auch auf "normale" Straftaten zu beziehen. Du entdeckst einen Fingerabdruck, beispielsweise am Schauplatz eines Mordes, und weißt gleich, wer zu diesem Fingerabdruck gehört, wonach man gezielt gegen diese Person ermitteln kann, was die Effizienz der Ermittlung stark erhöhen kann.

Padreic


Da sind wir ja beim Problem Padreic! Wir haben hier nur Methoden zur Verfolgung von Straftätern. Aber wo ist die Prävention, die Sicherheit für den Bürger? Sie ist gar nicht vorhanden durch diese Maßnahmen. Denn ob gute Ermittlungsarbeit Abschreckung für potentielle Straftäter ist, wage ich doch schwer zu bezweifeln.

Padreic
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Mo 5. Nov 2001, 16:49 - Beitrag #27

@Gilmor
Nach deiner Argumentation könnte man auch gleich mit den Ermittlungen aufhören. Es wird nicht viel bringen (besonders weil die Verbrecher ja auch Handschuhe tragen können), aber doch etwas. Ein weiterer Zweck der Fingerabdrücke im Personalausweis und in einer Kartei kann auch sein, dass Identitäsfälschungen stark erschwert würden. Es fällt etwas auf, wenn zwei Leute den gleichen Fingerabdruck haben.

@Persisteus
Ich redete nur von Sexualstraftätern. Wenn jemand eines Verbrechens frei gesprochen wurde, ist er kein Täter, oder?

Padreic

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Mo 5. Nov 2001, 16:55 - Beitrag #28

Ich mein nachträglich freigesprochen! Es werden ja öfters manche Fälle nochmal aufgerollt.....

Persisteus
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Mo 5. Nov 2001, 16:57 - Beitrag #29

Übrigens: Ich finde, dass eine DNA-Datenbank nur wenig Nutzen bringt, aber ein großes Schadenspotential hat. Wenn man einmal mit sowas anfängt, kann sowas immer größere Kreise ziehen... bis mal irgendwann alle Menschen drin sind...

Gilmor
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Mo 5. Nov 2001, 16:59 - Beitrag #30

@Padreic: Ich glaube, Du hast meine Aussage etwas in den falschen Hals bekommen. Ermittlung und Verfolgung muss natürlich sein, damit Straftäter aus dem Verkehr gezogen werden. Aber dies erfordert leider erst eine Straftat. Ich suche bei den ganzen Vorschlägen eine wahre Präventionsmaßnahme. Wodurch kann man effektiv Verbrechen und Terrorismus (dadurch ist das ganze ja erst ins Gespräch gekommen) vorbeugen? Genkartei, Fingerabdruck u. ä. dienen nur der Aufklärung (die natürlich auch wichtig ist, um so STraftätern den Prozess machen zu können, aber bei unserem Strafrecht.......).
Also, wo ist die Prävention? Wo sind die Mechanismen, die uns vor Terror schützen können?

Padreic
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Mo 5. Nov 2001, 18:25 - Beitrag #31

@Persisteus
So oft nun auch nicht. Dann muss natürlich versucht werden, die Daten komplett zu löschen, was natürlich bei vorherigem unsachgemäßen Gebrauch sehr schwierig sein dürfte. Das ganze darf nur unter strengsten Bedingungen geschehen.

@Gilmor
Das ganze darfst du mich nicht fragen, sondern Schily *g*. Ich habe auch keine Ahnung, wie er wirklich den Terrorismus damit verhindern will.
In der Focus schrieb ein Polizeibeamter in einem Leserbrief, dass kein Ausländer verpflichtet sei, einen Ausweis bei sich zu haben und man dies als erstes einführen sollte. Weiterhin sprach er von der Sinnlosigkeit von Chips auf Personalausweisen, weil die Polizisten gar keine Lesegeräte dafür hätten. Immense Kosten würden entstehen. War schon ganz interessant, was der so schrieb *g*.

Padreic

P. S. Übrigens solltest du vorsichtig sein, Orald als ältestes lebendes Wesen Endors anzusprechen. Es ist ja ein uralter Streit, ob nun Fangorn oder Bombadil das älteste lebende Wesen Endors ist, wo dann oft gesagt wird, dass Bombadil nicht wirklich ein Lebewesen ist. Aber ich denke unser Orald ist ein Lebewesen *G*.

Traitor
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Mo 5. Nov 2001, 19:20 - Beitrag #32

@Bärbel: Das System ist doch lächerlich. Mehr Fehleranfälligkeit kann man kaum erreichen.

@Gilmor: Natürlich ist Prävention sinnvoll, aber nur wegen deren Fehlen ein Konzept zur Aufklärung abzulehnen... Dabei hilft es doch immer noch

@Padreic: Ich bin gegen allgemeine Fingerabdrücke, da es, wie gesagt, einem Generalverdacht gleichkäme. Das wäre eine Türöffnung für alle weiteren Datenschutzverletungen, da ein Präzedenzfall ja schon vorläge.

Monoceros
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Mo 5. Nov 2001, 20:22 - Beitrag #33

Den Vorschlag von Bärbel will ich mal nicht weiter kommentieren, er würde eine totale Kontrolle über den Menschen ermöglichen, aber der eine Kommentar muss doch noch sein:

Es gab doch mal einen BH der die Herzfrequenz messen konnte und sogar analysierte. Der hatte dann bei einem bestimmten Puls die Polizei alamiert.
Und was glaubst du, warum es ihn heute nicht mehr gibt? Das könnte eventuell damit zusammenhängen, dass der Puls einer Frau nicht nur Auge in Auge mit einem Schwerverbrecher rasen kann. :D

Das ist ja mal wieder typisch.... man erkennt Missstände, und bekämpft wieder nur die Auswirkungen, anstatt den Ursachen auf den Grund zu gehen! Diese ersten Anzeichen eines Überwachungsstattes sind ein totales Armutszeugnis!
Ganz meine Meinung. Keine der genannten Maßnahmen kann eine Straftat wirklich verhindern und die kriminelle Energie der Menschen reduziert sich damit auch nicht.

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Traitor
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Mo 5. Nov 2001, 20:56 - Beitrag #34

Und was glaubst du, warum es ihn heute nicht mehr gibt? Das könnte eventuell damit zusammenhängen, dass der Puls einer Frau nicht nur Auge in Auge mit einem Schwerverbrecher rasen kann.

Genau das meinte ich mit "Fehleranfälligkeit". Es würde millionen von Fehlalarmen geben, da der Puls jederzeit hochgehen kann.

Seraphim
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Mo 5. Nov 2001, 23:29 - Beitrag #35

Der "Blindgänger" meldet sich mal wieder.

Wenn der Beründete Verdacht besteht das ein Personenkreis einen Terroristischen Anschlag Planen könnte bin ich dafür das dem BND bzw. der Polizei möglichkeiten gegeben sind jehne Personen zu überwachen, abzuhören und auf Video aufzuzeichnen.
Sollte sich der Verdacht als falsch erweisen muss das gesamelte Material natürlich vernichtet werden.

Das ist eine Preventive Masnahme zum Schutz der Algemeinheit und für mich damit Sinnvoll.

Ein DNS Datei die alle Sexualtäter beinhaltet könnte zur schnellen lösung von Serientätern führen. Ein begrenzung alein auf die Täter würde völlig ausreichen. Bei einer DNS Fahndung sollte es aber der Polizei möglich sein von zwingend unter tat Verdacht stehenden Personen eine DNS Probe zu erzwingen um die Ermitlungen zu einem Schnellen Ende zu bringen.

Ist ebenso Defensiv wie wirkunsvoll und damit für mich Sinnvoll und vor allem schnell und einfach realisierbar.

Die ganze Zeit auf den Missbrauch dieser Daten hinzudeuten bringt keinfals eine befriedigende lösung des bestehenden Problems viel mehr blockiert es nützlich Vorschläge zur Verbesserung des bereits bestehenden Systems.
Ganz meine Meinung. Keine der genannten Maßnahmen kann eine Straftat wirklich verhindern und die kriminelle Energie der Menschen reduziert sich damit auch nicht.
Würde aber die Ermitlungen sehr Erleichtern und es kann ja wohl nicht in deinem Interesse sein Täter frei zu lassen weil sie von Haus Kriminel sind oder wie willst du das Agressive Potenial der Bevölkerung in einem Schlag vernichten?

Gilmor
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Di 6. Nov 2001, 07:36 - Beitrag #36

Original geschrieben von Traitor

@Gilmor: Natürlich ist Prävention sinnvoll, aber nur wegen deren Fehlen ein Konzept zur Aufklärung abzulehnen... Dabei hilft es doch immer noch


Mein werter St. Augustiner, ich lehne ein Konzept zur Aufklärung von STraftaten nicht ab. Ich lehne es nur ab, dass man solche Konzepte als "Sicherheit für den Bürger der BRD" deklariert, obwohl dadurch keine Sicherheit geschaffen wird.
Wie ich schon sagte, ist Aufklärung ein Muss, um Straftäter aus dem Verkehr zu ziehen, aber sie ist keine Abschreckung für potentielle Kriminelle. Daher ist das ganze Gesabber bezüglich der Fingerabdrücke nur Augenwicherei; es schafft keine Sicherheit, es schafft nur die Sicherheit, dass man die Täter schnell fasst.

Traitor
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Di 6. Nov 2001, 15:15 - Beitrag #37

Ich lehne es nur ab, dass man solche Konzepte als "Sicherheit für den Bürger der BRD" deklariert

Wenn du es so meinst, stimme ich dir voll zu. Sicherheit bringt es nicht.

Thod
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Di 6. Nov 2001, 15:27 - Beitrag #38

Demokratien haben den Hang zu verbürokratisieren. Das hängt mit dem Hang zusammen, lieber Regeln zu schaffen, als welche abzulegen. Ebenso ist es auch bei der Überwachung. Je länger unser Staat besteht, um so stärker wird wohl die Überwachung werden, auch wenn es zwischenzeitlich Lockerungen geben sollte.

Das ist mit einer meiner Kritikpunkte an unserem System, und hierin steckt durchaus Potential für Agressionen. Wer nun daran Schuld trägt, ist wohl nicht fest zu machen.

Ich für meinen Teil würde gern alles und jeden überwachen, wenn ich die Zeit dazu hätte :D

Gruß,
Orald

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Di 6. Nov 2001, 16:18 - Beitrag #39

Du alter Spanner @Orald :D

So eine Fingerbadruckdatei in der alle Büger enthalten sind insbosendere Einwanderer (Hat nichts mit Rassismus zu tun) würde ich auch befürworten nicht weil sie abschrekt sondern weil zu schnellen Lösung eines Falles Beitragen kann. Eine schnelle Lösung von Kriminal Fällen sollten wir alle befürworten da es sehr viel Geld für den Staat und damit auch für uns Spart.

Eine Grundlegende Kartei mit allen Verbrechern liegt ja sowieso schon vor. Der Ausbau und die Organisation würde nicht alszu groß aussfallen. (den letzten Satz bitte Relativ sehen)

Gilmor
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Fr 9. Nov 2001, 13:08 - Beitrag #40

Ist zwar nicht in Deutschland, aber man muss sich doch wirklich fragen, was ein Staat machen darf oder nicht.

In amerikanischen Gefängnissen werden seit einer Woche Gespräche zwischen Angeklagten und deren Verteidigern abgehört.

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