Toleranz = egal

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Seeker
Lebende Legende
Lebende Legende

 
Beiträge: 1916
Registriert: 21.05.2002
Mi 28. Aug 2002, 17:35 - Beitrag #21

Original geschrieben von Orald
Auch wenn mir der Rauch egal ist, kann ich einer Nichtraucher-, oder als Nichtraucher einer Raucherposition leichter zustimmen.

An einen Kompromiß denkt wohl keiner? Gerade bei diesem Beispiel! Jeder kann den anderen tolerieren und gerade in diesem Zusammenhang absprechen, dass bei weiten Strecken "Raucherpausen" eingelegt werden!

Gruss,
Seeker

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Mi 28. Aug 2002, 17:45 - Beitrag #22

Ich kann auch jemanden tolerieren, weil es zweckdienlich ist.
Wenn mir die seltsamen Tischsitten eines Menschen zuwider sind, kann ich aber darüber hinwegsehen, wenn er genau der Fachmann ist, den ich brauche. Dann ist mir sein Benehmen nicht egal (es nervt mich ja), aber ich kann es ertragen, weil mein Gewinn (seine Tätigkeit in meinem Sinne) größer ist.

Das hieße, Toleranz ist ein gegeneinander Abwägen von verschiedenen Umständen und ihren Vor- und Nachteilen für mich.

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mi 28. Aug 2002, 17:46 - Beitrag #23

@ seeker,
den kompromiss hab ich deshalb nicht erwähnt, weil er imho qualitativ nichts neues bringt. hier lassen beide etwas von ihrer position, d.h. ihnen ist das thema beinden etwas mehr egal, als vorher...

gruss,
orald

Monoceros
Lebende Legende
Lebende Legende

 
Beiträge: 2359
Registriert: 12.09.2001
Mi 28. Aug 2002, 21:16 - Beitrag #24

Warum soll beiden Parteien durch den Kompromiss das Thema noch "egaler" sein als vorher? Das leuchtet mir nicht ganz ein.

Monoceros

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mi 28. Aug 2002, 21:35 - Beitrag #25

nun, wie ich oben mehrmals angeführt habe, denke ich, dass man für eine Sache, die einem nicht egal ist, auch stark eintritt. Wenn man nun abstriche macht, d.h. kompromisse schliesst, dann ist einem die sache imho wohl doch nicht ganz so wichtig...

gruss,
orald

Monoceros
Lebende Legende
Lebende Legende

 
Beiträge: 2359
Registriert: 12.09.2001
Mi 28. Aug 2002, 21:40 - Beitrag #26

Nun, offensichtlich ist es im Falle des Kompromisses nicht von fundamentaler Bedeutung, die eigene Meinung bis zum letzten zu vertreten, sondern es scheint eher geraten, den Egoismus zurückzustellen und nach einer Lösung zu suchen, die für alle Beteiligten einen annehmbaren Weg liefert... ansonsten kommt die Angelegenheit zum Stillstand und es passiert gar nichts mehr. Davon, dass es "egal" ist, kann man hier meiner Ansicht nach keines Falls ausgehen und schon gar nicht, dass es weniger wichtig ist, als wenn nach gar keinem Kompromiss gesucht wird und jeder den anderen einfach nur machen lässt.

Monoceros

Thod
Harfner des Erhabenen
Lebende Legende

 
Beiträge: 2858
Registriert: 02.06.2001
Mi 28. Aug 2002, 21:55 - Beitrag #27

ich gehe ja auch von der anderen seite heran. meine frage ist, ob man durch das "Egalheitsempfinden" dem Toleranzanspruch am einfachsten nachkommen kann. Wenn das so ist, ist ein aufruf zur Toleranz indirekt einer zu gesellschaftlichen Enthaltung.

Der Kompromiss ist da nur eine schwächere Form, wenn mir was egal ist, kann ich auch leicht Kompromisse schliessen.

Gruss,
Orald

Persisteus
Advanced Member
Advanced Member

 
Beiträge: 364
Registriert: 10.09.2001
Mi 28. Aug 2002, 22:00 - Beitrag #28

Nun, Raucherpausen brauchen Zeit. Man muss erst von der Autobahn runter, einen geeigneten Ort aufsuchen, dann wieder auf die Autobahn rauf... und es gibt Leute, die brauchen wirklich mindestens jede halbe Stunde ne Zigarette. Nikotinpflaster wären ein annehmbarer Kompromiss bzw. ein Zeichen von Toleranz.

@Feuerkopf: Das was du schilderst ist keine Toleranz sondern Berechnung.

PS: Kompromisse sind nicht unbedingt ein Teil der Toleranz. Denn hier wird etwas nicht akzeptiert, sondern man geht sich aus dem Weg oder schwächt die jeweiligen Positionen ab.

Monoceros
Lebende Legende
Lebende Legende

 
Beiträge: 2359
Registriert: 12.09.2001
Mi 28. Aug 2002, 22:19 - Beitrag #29

Von der Warte aus betrachtet wird mir deine Position klar, Orald.

Monoceros

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Do 29. Aug 2002, 11:47 - Beitrag #30

Persisteus, sehe ich nicht so. Nicht, wenn "tolerieren" gleichbedeutend ist mit "erdulden, ertragen".
Ich hätte diesen Aspekt der Interessenabwägung gern mehr berücksichtigt.

Persisteus
Advanced Member
Advanced Member

 
Beiträge: 364
Registriert: 10.09.2001
Do 29. Aug 2002, 18:51 - Beitrag #31

Nein, ich würde Toleranz eher als "innere Akzeptanz" definieren. Wenn man jemanden überhaupt nicht leiden kann, aber trotzdem den Mund hält, dann hat das nichts mit Toleranz zu tun. Toleranz ist, wenn man die Meinungen von anderen verstehen kann, akzeptiert oder sogar auf sie eingeht. Man ist nicht tolerant, wenn man die Ausländer innerlich als Lumpenpack bezeichnet, aber sich nach aussen hin nix anmerken lässt. Es sieht dann nur so aus, als wäre man tolerant.

Vorherige

Zurück zu Politik & Geschichte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste