Ich will hier ersteinmal klarstellen, dass ich persönlich ein recht positives Bild von Amerika insgesammt habe. Ich selbst habe viele Freunde dort und während eines Schüleraustausches habe ich die denkbar positivsten Erfahrungen mit Amerikanern gemacht. Die so oft gehörte (und von uns hierzulande mit einer gewissen Abfälligkeit häufig zitierte) "Feststellung" Amerikaner (Verallgemeinerung) wissen überhaupt nichts vom Rest der Welt und interessieren sich auch nicht dafür. Traf auf wirklich absolut niemanden zu den ich dort kennengelernt habe. Es mag sein, das es in anderen Regionen anders ist (ich war in einem kleinen Ort in Minnessota) aber unter Berücksichtingung der Tatsache das persönliche Erfahrungen nicht als repräsentativ gelten können glaube ich doch, dass sie ausreichen dürften um ebenso unsachliche Verallgemeinerungen zu wiederlegen.
Trotzdem habe ich eine ganz andere Sichtweise als Du elle. Saddam Hussein war ein wirklich schrecklicher Diktator und seine Verbrechen werden von niemandem in Frage gestellt. Aber es gab keine Bedrohung vor der die USA uns, wie Du schreibst hätten beschützen wollen. Zum Zeitpunkt als der Angriff auf den Irak began waren die von Hans Blix geleiteten Untersuchungen nach Massenvernichtungswaffen im Irak nicht abgeschlossen. Das Regime von Saddam Hussein hatte sich so weit kooperativ gezeigt, dass die Untersuchungen die Wahrheit, dass es keine Massenvernichtungswaffen im Irak gab hätten feststellen können. Ohne die besagten Massenvernichtungswaffen die ja immer als einer der Hauptgründe für den Krieg angeführt wurden sehe ich aber auch nicht worin die Bedrohung von uns oder einem der Nachbarländer des Iraks zum Zeitpunkt des Angriffs bestanden haben sollte.
Nun mag dies alles sehr zynisch im Hinblick auf das wirklich furchtbare Terrorregime von Saddam Hussein sein, und man könnte eine "Befreiung" der Iraker von diesem Regime vielleicht als eine moralische Basis für den Krieg betrachten wollen. Aber wenn wir ehrlich sind, dann werden wir nicht behaupten können, das dies das Hauptmotiv zu Begin des Krieges gewesen wäre. Wäre dies doch der Fall gewesen, dann hätten wir einen Präzedensfall der im Grunde noch Krieg gegen dutzender weiterer Staaten nach sich ziehen müsste in denen die Bevölkerung oder einzelne Gruppen der Bevölkerung unterdrückt werden, einige davon durch Regime die mit US Unterstützung und unter Beseitigung demokratisch gewälter Regierungen an die Macht kamen.
Ich bin wirklich Grundsätzlich sehr proamerikanisch und weiß das besonders Deutschland Amerika viel zu verdanken hat (siehe hierzu auch den Thread "2. Weltkrieg - Sind wir wirklich befreit worden?"). Dennoch halte ich es für (ich will wirklich nicht beleidigend wirken) sehr kurzsichtig so zu tun als wäre Amerika wirklich die Verwirklichung der Ideale die dort vielleicht einmal verwirklicht werden sollten.
Amerika ist nicht eine gottgesegnete Nation die aus selbstloser Anteilname arme Völker von sie unterdrückenden Regimen befreien will.
Wäre das beispielsweise im Irak der Fall gewesen, warum wurde dann nicht schon 1991 der von Amerika angeregte Schiitenaufstand gegen Sadam unterstützt und mit der Beseitigung Saddams beendet? Im Idealfall wären damit dem Irak furchtbare Leiden erspart geblieben. Ich glaube aber, man hatte damals befürchtet, dass nach einer Beseitigung Saddams ein dem Iran ähnelndes Ayatolla Regime an die Macht kommen könnte weswegen man sich entschied den Diktator unbehelligt zu lassen. Die Gefahr eines Ayatolla Regimes nach iranischem Vorbild besteht auch jetzt. Wenn beispielsweise bei einer demokratisch abgehaltenen Wahl ein solches Regime (das die Demokratie beseitigen würde) gewählt würde, wie könnte dann einer solchen Regierung moralisch vertretbar das Recht abgesprochen werden anerkannt zu werden? Entweder ist die große Mehrheit der Iraker angesichts der vielen Toten und der Folter Skandale in amerikanischen Gefängnissen nicht der Ansicht befreit worden zu sein, oder aber die pro-amerikanische "Mehrheit" verhält sich außergewöhnlich still. Nein, viel Wert war diese Befreiung bisher nicht.
Aber jetzt noch mal zum ursprünglichen und eigentlichen Thema dieses Threads, zur Person G. W. Bushs.
Wirklich, ich würde gerne hören welche seiner Handlungen Dich zu Deinem positiven Urteil über ihn bringen elle.
Abgesehen davon das man ihn absolut nicht mit Hitler vergleichen kann haben wir bisher folgendes auf der positiven Eigenschaften von George Bush Liste:
hitler wollte (...) eien ganze rasse ausrotten, wir wissen welche, aber will bush das gleiche? will er die irakier ausrotten? will er die irgentwelche andere rasse ausrotten?? nein will er nicht, leicht zu beantworten.
Okay, dass Bush keine Rasse ausrotten will ist eine durchaus lobenswerte eigenschaft für den Präsidenten der größten verbliebenen Weltmacht. Aber reicht das angesichts der Verantwortung die sein Job mit sich bringt?
und zu seiner hilfe, kamen präsidenten von europäischen staaten, die eingesehn haben, wie viel sie an amerika zu verdanken haben, wie viel sie zusammen sie stärker gegen diese terroristen sein könnten, also blair, berlusconi und damals auch aznar. schröder und chirac nicht. sowie perrson von schweden immer neutral sein will, bei jeder kriegsführun....
Wie schon zuvor gesagt verstehe ich nicht den Grund des Krieges gegen den Irak. Mit dem Angriff auf die Twin Towers hatte er meiner Kenntnis nach nichts zu tun, da es nie irgendwelche Grundlagen für die häufige Behauptung gegeben hat Saddam habe Kontakte zur Al Quaida gehabt. Die Geschichte von den Massenvernichtungswaffen haben wir schon behandelt und auch das Thema befreiung vom Regime, was bleibt also?
Zum Thema Regime ist an dieser Stelle aber auch noch mal interessant zu Hinterfragen wie groß die Unterstützung der Bevölkerung in den Ländern der Koalition der Willigen für den Krieg war. Von den USA einmal abgesehen kann ich mich nicht erinnern von einer Statistik gehört zu haben die auch nur in einem dieser Länder eine Mehrheit für den Krieg festgestellt hat, wenn dieser ohne Zustimmung der UNO geführt werden sollte. Wenn alle diese Regierungen Demokratien sind, also Regierungen deren handeln auf dem Willen der Bevölkerung basieren sollte, wie kann es dann sein, das solch wichtige Entscheidungen wie die zu einem Krieg GEGEN den Willen der Bevölkerung getroffen werden können? Und das obwohl KEINE Bedrohung eines dieser Länder durch den Irak vorlag? Sind das wirklich noch die demokratischen Ideale die diejenigen im Kopf hatten die damals ihre Unabhängigkeit von England erklärt haben oder anschließend die Verfassung geschrieben haben? Hierbei ist es auch interessant einen Blick auf den Patriots-Act zu werfen.
bush ist nicht sowie hitler, er ist kein wahnsinniger, er ist kein lügner, er ist kein mörder. seht es ein.
Ich stimme darin mit Dir überein, das Bush nicht wie Hitler ist. Ich halte ihn nicht für übermäßig intelligent, was sich an vielen seiner Äußerungen erkennen lässt, aber auch als wahnsinnig ist er nicht anzusehen. Ein Mörder ist er in so fern nicht als das er niemals eigenhändig jemanden umgebracht hat (er hat Texas gegen die Vietcong verteidigt während tausende von jungen Amerikanern im Vietnam verbluteten); wie viele Menschen als Konsequenz seines Handelns sterben mussten sei einmal dahin gestelt.
Aber das er kein Lügner ist wage ich doch wirklich ernsthaft anzuzweifeln!
Grundsätzlich wüsste ich von keinem politiker der nicht schon gelogen hat und damit in diese Kategorie gehören würde, aber bei Bush hat die Anzahl und das Ausmaß der Lügen ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht.
Die Stichworde Massenvernichtungswaffen und Al Quaida Verbindungen sind hier nur ein Beispiel. Sollte Bush diese Äußerungen in bestem Glauben geäußert haben, dann scheint er allerdings von einer Menge Leuten umgeben zu sein die ihn nicht gerade mit verlässlichen Informationen versorgen. Wenn er dann nicht in der Lage ist das Angesichts der vielen an ihn gerichteten Fragen so weit zu überprüfen um zu erkennen das er falsch informiert wurde, dann halte ich ihn nicht für Kompetent einen der Verantwortungsvollsten Jobs auf der Welt auszuüben. Aber ganz ehrlich ich halte es da doch für wahrscheinlicher, das er schlichtweg gelogen hat!
seht es ein.
Ich würde wirklich gerne einsehen was Du zu vertreten versuchts (und das meine ich
wirklich ernst). Aber dazu bitte ich doch noch ein paar wirkliche Argumente die für George W. Bush sprechen und Dich von seiner Kompetenz überzeugen anzuführen.
Noch eines. Du hast geschrieben:
nach dem zweiten weltkrieg wissen wir dass die USA klar am stärksten militärisch ist. deutsche sollten überhaupt nur leise sein und gegenüber amerika dankbar sein, dass sie, zusammen natürlich mit england, frankreich und russland, gerettet wurden.
Deutschland verdankt Amerika sehr viel. Was wäre Deutschland und Europa ohne Marschallplan und Berliner Luftbrücke oder wenn man sich damals in Amerika auf die andere Alternative, den "Morgenthau Plan" (der Vorsah Deutschland zu einem reinen Agrarstaat zu machen) verständigt hätte.
Aber wer ist der bessere Freund, derjenige der einem sagt wenn man einen Fehler begeht und versucht einen davon abzuhalten oder derjenige der mit bedingungslosem Gehorsam jeden Fehler mitmacht sowohl zum eigenen Schaden, als auch zu dem des Freundes?
Doppelpost zusammengefügt - Traitor