Hartz IV->kein Auto, kein Auto->kein Job, kein Job->weiter Hartz IV
Also dieser Teufelskreis sieht auf den ersten Blick sehr verheerend aus, wenn man aber bedenkt, dass gekündigte Arbeitnehmer immer mit Kündigungsfrist entlassen werden und sie nach Beendigung des Arbeitsverhältnis für 6-32 Monate erstmal ALG I beziehen, dann wird klar, dass die Mehrheit dieser menschen 2-3 Jahre lang keine Arbeit akquirierte, bei 1,6 Millionen offenen Arbeitsplätzen. Wie kommt das? Weil sie so arm und unschuldig und fleißig und tugendhaft sind? Nach wie vor gilt in diesem Land der Grundsatz, wer Arbeit will, der findet Arbeit. Nur wer eben 99% aller Stellenangebote aus welchen Gründen auch immer ablehnt, der hat eben Pech, dumm gelaufen für ihn. Wenn der Akademiker keinen Job als Akademiker findet muss er Spargel ernten, oder Burger braten, so einfach ist das, hätte er sich mit seinem Chef arrangiert, stünde er nicht vor dem Problem. Und was Überqualifikation angeht, dass ist wieder so ein Pseudo-Schlagwort, Überqualifikation ist an vielen Orten Gang und Gäbe, da werden BWL-Studenten als Bürokaufleute oder Sachbearbeiter eingestellt und Informatik-Studenten als Fachinformatiker, komisch wo sie doch überqualifiziert sind, bei Millionen von Menschen macht das nichts mit der Überqualifikation, aber bei den Arbeitslosen, ja da ist es natürlich verheerend.
Rauchen ist sicher kein billiges Vergnügen, aber 3 Euro pro Tag geben im Jahr auch nur 1095 Euro - davon bekommt man mit 50 Jahren auch keine Altersvorsorge gebacken.
Nein aber mit 20-40 Jahren und 4-5 Euro, was auch viel eher dem Durchschnitt entspricht, als dein Minderheitenfokus, da lässt sich schon einiges machen. Eigentlich ist es aber müßig darüber zu streiten, nachdem 2 Billionen in den Aufbau Ost investiert wurden, völlig aber wirklich völlig ergebnislos, im Vergleich zur sonstigen Produktivitätsgenerierung mit diesem Mitteleinsatz, sollte man langsam die Notbremese ziehen und sich mit den Tatsachen abfinden. Ost-Deutschland kann gegenwärtig nicht aufgebaut werden, also sollte die Förderung schlichtweg eingestellt und in sinnvollere und erfolgsversprechendere Projekte investiert werden.
Verbreiterung der Einnahmebasis durch Heranziehung aller Einkommensarten, mit Freigrenzen, versteht sich.
Eine noch größere Belastung des Arbeitnehmers ist sicherlich genau der richtige Weg. Nicht die Details des Solidarsystems sind krank, das gesamte System ist krank. Ein Solidarsystem funktioniert nur bei zyklischem Wirtschaftsaufschwung und erheblicher staatlicher Subventionierung, ganz egal wie breit die Einnahmebasis ist, das sind nicht als Phrasen, die fehlenden Inhalt durch tolle Ideale von sozialer gerechtigkeit wettmachen sollen. Was genau bedeuetet eine verbreiterte Einkomensbasis genau mit den anderen Einkunftsarten denn konkret? Glaubst du im ernst, das brächte was? Das ist Augenauswischerei, abgesehen davon, dass es ein weiterer Schritt in die völlig falsche Richtung wäre, handelt es sich bei den Erträgen um Tropfen, auf heiße Steine.
Außerdem darf Rationalisierung nicht im bisherigen Umfang dazu führen, daß die Rationalisierungsgewinne privatisiert, die resultierenden sozialen Lasten aber sozialisiert werden.
Und das bedeutet konkret? Du möchtest Unternehmen dazu verpflichten, betriebsbedingt gekündigten Arbeitnehmern auch nach Ende des Beschäftigungsverhältnis Gelder zu zahlen? Mal ganz davon abgesehen, dass der überwiegende Großteil des Stellenabbaus über Nicht-Neubesetzung funktioniert, wo diese regelung schonmal überhaupt nicht greifen würde, ist es auch so, dass genau solche schwachsinnigen verpflichtungen und regulierungen gerade dafür sorgen, dass so wenige Arbeitsplätze entstehen.
Ich brauche einen Arbeitnehmer, aber ich stelle keinen ein, sonst bräuchte ich einen Betriebsrat, würde ihn im Zweifel nicht mehr los, müsste ihn abfinden et cetera, das ist präzise die Ursache für die zurückhaltende Einstellungspolitik mittelständiger-großer zuwachsstarker Unternehmen und sämtliche sozial-inspirierten Reformen wirken absolut kontraproduktiv.
Ich will die Politik der Konzerne nicht schönreden, aber tragfähige Reformen entstehen im Interesse des Mächtigen und nicht im Interesse des Wurms, wenn die Sozialen das verstünden wären wir schon Lichtjahre weiter.
Das rüttelt aber mächtig an dem von den Unternehmerverbänden aufgebauten Dogma der gesellschaftlichen Nützlichkeit der freien Wirtschaft
Wie viele Organisationen oder Gruppierungen kennst du, die genau und nur das tun, was sich aufs Banner schrieben? Und wie viele kennst du, die schöne Phrasen in der Außenwirkung klopfen und intern gänzlich andere Ziele verfolgen? In diesem Fall ist es ein bisschen komplexer, eine volkswirtschaftliche Grundregel, wird aus einem Theorem extrahiert und sinnverfälschend wiedergegeben.
Man muss zu den Kohlesubventionen konzedieren, daß sie auch ganz massive Technologieförderung bedeutet haben - wodurch die BRD ein wichtiger Lieferant von sicherer Bergbautechnologie ist und daß ohne sie der Wandel im Ruhrgebiet deutlich weniger sozial abgefedert worden wäre, mit deutlich schlechterer Nachnutzung der Industriebrachen
Wenn jeder Kumpel zu Hause geblieben wäre und hätte dafür 90% seines Lohns erhalten, bis zur Berentung oder dem Eintritt in ein anderes Arbeitsverhältnis, wäre das für den Staat um die Hälfte billiger gewesen, das ist für mich nicht wirklich etwas getan haben. Und Technologieförderung ist dort sinnvoll, wo Wachstumsmärkte bestehen, bsp. Frauenhofer Institut, Agrarökonomie-Forschung ist völlig sekundär, genau wie Kohleabbautechnologie, das sind stark rückläufige Ertragsgebiete, dahingehend zu forschen ist kurzsichtig, unrentabel und dämlich.