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Israel - eine Gefahr für den Weltfrieden?

BeitragVerfasst: Mo 3. Nov 2003, 20:17
von Shockk
"GEFAHR FÜR DEN WELTFRIEDEN"

EU distanziert sich von eigener Umfrage

Peinlich, peinlich: Eine von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Umfrage ergab, dass die EU-Bürger in Israel die größte Gefahr für den Weltfrieden sehen. Die Ergebnisse der inzwischen umstrittenen Erhebung gäben nicht die Position der EU wieder, heißt es nun in Brüssel. Zuvor hatte es scharfe Kritik aus Israel gegeben.

Brüssel - Im Namen der EU-Ratspräsidentschaft erklärte Italiens Außenminister Franco Frattini am Montag in Rom, er sei überrascht und enttäuscht von der verfälschten Botschaft, die von der Umfrage ausgehe. Er versicherte, die EU habe Israel immer als ein Land gesehen, das fest in demokratischen Werten und Institutionen verankert sei. "Unsere Enttäuschung wird noch größer durch das volle Bewusstsein der Union, dass die israelische Bevölkerung hart von Terrorismus getroffen ist." Die EU betrachte Israel als unverzichtbaren Verhandlungspartner, um den Nahost-Friedensplan umzusetzen.
Der israelische Außenminister Silwan Schalom hatte zuvor erklärt, die von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Umfrage sei auf unverantwortliche Weise erstellt worden und verzerre die Wirklichkeit.

In der Erhebung sahen 59 Prozent der Befragten in Israel eine Gefahr für den Frieden in der Welt. Israel führte damit die Rangliste der als gefährlich eingeschätzten Staaten noch vor Iran, Nordkorea und den USA mit jeweils 53 Prozent an. In Deutschland sahen sogar 65 Prozent der Befragten in Israel eine Gefahr für den Frieden. Israel lag damit in Deutschland gleichauf mit Nordkorea.

Schalom distanzierte sich ungeachtet seiner Kritik an der Studie von Äußerungen des israelischen Jerusalem-Ministers Natan Scharansky, der die Umfrage als Beleg dafür sah, dass hinter politischer Kritik an Israel reiner Antisemitismus stehe. "Wie in der Vergangenheit, als Juden als der Satan und schuldig an allem Bösen der Welt beschrieben wurden, macht die aufgeklärte Welt von heute Israel für alle Krankheiten der Welt verantwortlich", hatte Scharansky erklärt.

Schalom sagte dagegen der Zeitung "Haaretz", die Umfrage sei kein Beweis für Antisemitismus. Sie spiegele vielmehr wider, dass in den Medien über Israel mehr berichtet werde als über Iran oder Nordkorea.

Die israelische Vertretung bei der EU erklärte, die Umfrage zeige, wie groß die emotionale Kluft zwischen Israel und Europa sei. Für die Ergebnisse seien auch die Medien verantwortlich, die in ihrer Nahost-Berichterstattung häufig einseitig und emotional berichteten. Israels verzweifelter Kampf um Frieden und Sicherheit für sein Volk ist bis zur Unkenntlichkeit verfälscht worden.

Das Meinungsforschungsinstitut EOS Gallup Europe hatte im Auftrag der EU-Kommission 7515 EU-Bürger befragt. Die Meinungsforscher hatten vom 8. bis zum 16. Oktober je 500 Bürger in allen 15 EU-Staaten telefonisch interviewt. Ihnen wurden 15 Länder genannt mit der Frage, ob davon eine Bedrohung für den Weltfrieden ausgehe. Nach den Palästinensern sei deshalb nicht gefragt worden, weil Palästina kein Staat sei, erläuterte der Kommissionssprecher.

Die Umfrage ist Teil einer Serie regelmäßiger Umfragen der Kommission. Nach Angaben der Kommission wurden die Fragen von Beamten und nicht von politischen Gremien entworfen.


Quelle: spiegel.de

Das find ich doch mal wieder typisch. Die Meinung der Bürger (meines Erachtens nicht ungerechtfertigt) wird sofort von deren Repäsentanten dementiert, um das arme, arme verhätschelte Israel und seinen großen Bruder ja nich aufzuregen. So langsam geht es mir auf die Nerven. Was der harte Kern, der das Land leider Gottes regiert, da abzieht, verdient durchaus den Stempel "Gefahr für den Weltfrieden" - und man sollte endlich, auch auf politischer Ebene, dazu stehen können, Israel zu kritisieren. Eine Schande für die Demokratie, dass so ein Land auch noch in Schutz genommen wird.

BeitragVerfasst: Mo 3. Nov 2003, 20:31
von Thod
der mensch ist eine gefahr für den weltfrieden. auch der israelische.

überhaupt: gefahr für etwas, kann man doch im strengeren nur sein, wenn etwas da ist, was evtl. angegriffen wird. einen weltfrieden gibt und gab es jedoch nicht. was soll das also? wenn man meint, wegen israel könne kein weltfrieden entstehen, dann ist das imho humbug. der entsteht auch aus anderen gründen nicht.

dennoch sollte man nicht übersehen, dass jerusalem doch ein durchaus unterschätztes zentrum der macht ist. frieden sehe ich da leider auf unbestimmte zeit nicht. leider.

gruss,
thod

BeitragVerfasst: Mo 3. Nov 2003, 21:14
von Feuerkopf
Wenn etwa 7.500 Personen befragt wurden von über 300 Mio EU-Europäern, ist das dann repräsentativ?
Ich würde auch gern mal den genauen Wortlaut der Umfrage lesen.

Dass Israel in unserem Bewusstsein stärker verankert ist als z. B. Nordkorea, hat schon was mit der räumlichen Nähe zu tun. Wenn es im Nahen Osten knallt, tragen wir sehr viel schneller an den Folgen, zumal speziell arabische Terroristen gern ihre Zwistigkeiten gern auf fremdem, sprich: mitteleuropäischem Terrain austragen.

Deutschland ist vermutlich deshalb so unzufrieden mit Israel, weil man von einem Land, das als Folge einer gewaltigen Verfolgung, Vertreibung und Ermordung gegründet wurde, mehr Sensibilität erwarten würde.
(Schlecht ausgedrückt. Gemeint ist natürlich die Regierung Israels.]
Aber für mich ist die harte Haltung der Israelis nur zu gut zu verstehen. Nicht noch einmal!
Und die Palästinenser haben sich z. T. die Vernichtung des Staates Israel bzw. aller Juden auf die Fahnen geschrieben.
Das gibt mir noch viel mehr zu denken!

Ich habe kein gutes Gefühl, was diesen schwärenden Konflikt angeht. Es ist zu viel Blut geflossen, zu viel Leid geschehen.

BeitragVerfasst: Mo 3. Nov 2003, 23:28
von Native
Ich meine Israel fuerht momentan nur ien Defensiv Krieg (Darauer kann man sich streiten ich weiss) und ist dehalb keine groessere Bedrohung fuer den Weltfrieden als Deutschland oder Frankreich.
Ich persoenlich fuehle mich zum jetzigen Zeitpunkt am meisten von "Terroristen" bedroht, da diese keine Unteschied machen welecher Nationalitaet etc. man angehoert.
Des weiteren kann ich Feuerkopf zustimmen und sagen, eine solche Umfrage sagt nur ein aus, und zwar nichts.

BeitragVerfasst: Di 4. Nov 2003, 14:40
von Thod
ich bin zwar kein statistiker. aber ich hab glaubich mal gelesen, dass eine umfrage ab 2500 befragten als repräsentativ gilt, weil sich durch grössere mengen das ergebnis nicht mehr nennenswert ändert.
ob die 2500 stimmen, weiss ich allerdings nicht mehr genau. kennt wer den genauen wert?

gruss,
thod

BeitragVerfasst: Mi 5. Nov 2003, 12:10
von Feuerkopf
Soweit ich gelesen habe, wurde nach den Palästinensern nicht gefragt, weil sie keinen eigenen Staat haben.
Damit ist die Umfrage schon reichlich fragwürdig.

BeitragVerfasst: Sa 8. Nov 2003, 19:43
von teut
Nun ich finde es ist wieder einmal typisch; wenn irgend jemand auf dieser Welt Israel oder die Juden nicht vollmundig lobt und sie nicht sympathisch findet geht ein Aufheulen um die Welt.Das zeigt ja nur das schlechte Gewissen der oben erwähnten auf.Israel und die unterstützenden Juden der USA sind nun einmal eine Gefahr für den sogenannten Weltfrieden das dies auch die anderen herumwohnenden Semiten sind wird warscheinlich mich nur als Antisemiten entlarven:s1: Das ist mir aber wieder egal weil die Wahrheit ist die Wahrheit auch wenn es weh tut.Wir Deutsche sollten uns nicht ständig dort kratzen wo es uns nicht jucken sollte ,was geht uns heute Israel an und desgleichen die herumwohnenden Palästinenser;wir haben bei uns im Lande auch einen ganz schönen Augiasstall den auszumisten es sich lohnen würde.:s11:

BeitragVerfasst: So 9. Nov 2003, 16:44
von Thod
was mich da mal interessieren würde:
wie seht ihr den zusammenhang, bzw. unterschied zwischen israel und den juden. eine kritik an israel kann ja wohl kein antisemitismus sein, oder?

gruss,
thod

BeitragVerfasst: So 9. Nov 2003, 17:05
von Feuerkopf
Kommt drauf an, mit welchem Tenor Du diese Kritik formulierst...

Es ist die Krux, dass Israel sich selbst als Staat der Juden versteht, und auch viele Juden verstehen sich als Volk.
So verwischen leider die klaren Grenzen, die eine gerechtfertigte Kritik an der Politik Israels haben sollte.
Und so muss man umständliche Formulierungen benutzen.
Aber um einen politischen Sachverhalt angemessen auszudrücken, darf man ruhig ein bisschen genau werden, finde ich.

Also keine pauschalen Anwürfe wie "Israel ist eine Bedrohung für den Weltfrieden", sondern genauer:
"Die israelisch Siedlungspolitik ist ein kritischer Bereich, der politische Lösungen im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern erschwert."
Oder "Die Juden könnte man auch als Tätervolk bezeichnen" ist schon deshalb Quatsch, weil die Juden in der Gruppe um Lenin nicht dort waren in ihrer Funktion "Jude", sondern in ihrer Funktion "Revolutionär". Ihre Konfession hat mit ihrem Tun überhaupt nichts zu tun.

Stereotype sind halt eine hartnäckige Sache.

BeitragVerfasst: So 9. Nov 2003, 22:01
von Thod
Und so muss man umständliche Formulierungen benutzen

nun, dies ist etwas, was mir nur schwer eingängig ist. wieso sollte ich mich bei israel mehr vorsehen als bei anderen ländern, nur weil sie religion und staat nicht trennen? das tun andere auch.

wenn sich eine gruppe als solche benennt, dann kommen dieser gruppe eingenschaften zu. sonst wäre der name eine floskel. und wenn sie sich als spezielles gebilde formiert, dann sind einige dieser eigenschaften schon stereotyp. im falle israels bzw. der juden treffen mehrere derartige gruppenformierungen aufeinander. ich denke, es ist eine veralgemeinerung, wenn man dinge die diese gruppe betreffen, beim namen nennt, und nicht jedes mal auf einzelne mitglieder, die das gruppenbild evtl. nicht tragen, einzeln referiert. sowas ist schlicht unmöglich.

der staat israel ist ja auch nicht neu, und die gruppe der juden auch nicht. in der bibel beschreiben sie einen recht frühen genozid den sie getan haben (wollen/sollen, das ganze ist ja nicht historisch) der ihnen nach dem auszug aus ägypten das neu besiedelte land verfügbar machte. wie auch immer: es ist *ein* phänomen der weltgeschichte, und ich möchte es auch gern als eines begreifen.
meiner ansicht nach gibt es positives und negatives in der geschichte der juden, welches sie selber verursacht haben, und es gibt positives und negatives, welches sie erlitten haben. und natürlich gibt es oft zwischen beidem verbindungen. diese ganze thematik ist komplex und verwirrend genug, ich hab da wenig lust, permanent um den heissen brei herum zu reden. nebenbei kann ich mich dem eindruck auch nicht erwehren, dass viele die gepflogenheit, dass man nichtg wie bei anderen völkern und religionsgemeinschaften frei reden kann, benutzen und hinter dem gestrüpp diplomatischer formulierung recht giftige suppen kochen...

gruss,
thod

BeitragVerfasst: Mo 10. Nov 2003, 14:27
von Feuerkopf
Etwas wundert mich, Thod,
Du legst immer besonderen Wert auf Differenzierung, auf genauesten Ausdruck.
Wieso sollte das nicht möglich sein, wenn man über einen Staat redet, der aufgrund seiner Struktur etwas komplizierter zu beschreiben ist?

Wir wehren uns doch auch zu Recht, wenn wir pauschal als "die Deutschen" bezeichnet werden.

BeitragVerfasst: Mo 10. Nov 2003, 14:39
von Thod
es kommt immer auf das bezugssystem an. wenn von den deutschen geredet wird, dann bezieht man sich auf das, was merkmal der menschengruppe ist, die sich die deutschen nennen, bzw. so genannt werden. dabei spielt es keine direkte rolle, ob das im konkreten jeden einzelnen deutschen trifft, denn der deutsche ist eine andere klasse als die deutschen.

die deutschen sprechen deutsch. sie wohnen in mitteleuropa. der mentalität nach neigen sie zu extremen in jeglicher hinsicht. etc.
dies trifft auf die deutschen zu, auch wenn der konkrete deutsche taubstumm ist, und seinen hauptwohnsitz nach tailand verlegt hat.

es gibt eine ganze reihe an merkmalen, die auf eine gruppe passen, aber auf einen einzelnen, auch wenn er teil der gruppe ist, nicht mehr passen müssen. ich kann z.b. von mir behaupten, dass ich z.b. amerikaner nicht so mag (oder auch juden, um mal ein topic-beispiel zu nehmen ;) ) obwohl ich persönlich leute dieser volksgruppen kenne, die ich sehr mag. das sind unterschiedliche bewertungssysteme, und ich denke, hier klassifiziert jeder mensch, auch wenn er es sich nicht zugibt. würden wir nicht klassifizieren, könnten wir uns in der welt nicht zurecht finden. wichtig ist mir dabei allerdings, dass man kategorien nicht vertauscht. wenn ich z.b. die juden nicht mag, dann vielleicht aufgrund der israelischen politik. sowas heisst nicht, dass juden nicht zu meinen besten freunden gehören können, oder dass man sich darum anmassen darf, ein persönliches urteil über menschen zu fällen. solche aussagen sind mentalitäts und geschmacksfragen. der eine mag afrika nicht, weil es ihm zu warm ist, der andere weil es ihm zu gefährlich ist, und wiederum ein anderer, weil er armut nicht ausstehen kann.
wären diese negativen urteile nicht möglich, also würde man sowas verbietgen, dann dürfte man auch keine positiven haben. wenn ich sage, ich mag jerusalem aufgrund seiner geschichte, der menschen und mentalität etc, dann findet das keiner anstössig. sowas heisst ja dann auch nicht, dass ich sexualmörder die es dort gibt auch mag.

ich finde also, man muss sehrwohl sehr genau unterscheiden. allerdings immer auf der ebene auf der man sich befindet. pauschallaussagen über gruppen und gesellschaften sind imho durchaus möglich, nicht aber über konkrete menschen. (höchstens über die rolle eines menschen in einer gewissen hinsicht) dabei liegt die genauigkeit auf der einhaltung der ebenen, nicht auf der verkomplizierung.

ich weiss jetzt nicht, ob dir das als antwort genügt, oder ob ich ein wenig an dem was du eigentlich meinst vorbei geredet habe. wenn ja, frag einfach nochmal nach :)

gruss,
thod

BeitragVerfasst: Sa 15. Nov 2003, 18:40
von GoodHope
Original geschrieben von Feuerkopf
Wenn es im Nahen Osten knallt, tragen wir sehr viel schneller an den Folgen, zumal speziell arabische Terroristen gern ihre Zwistigkeiten gern auf fremdem, sprich: mitteleuropäischem Terrain austragen.


Aber für mich ist die harte Haltung der Israelis nur zu gut zu verstehen. Nicht noch einmal!
Und die Palästinenser haben sich z. T. die Vernichtung des Staates Israel bzw. aller Juden auf die Fahnen geschrieben.
Das gibt mir noch viel mehr zu denken!



Jetzt versteh ich aber nicht ganz wo und in welcher Form arabische Terroristen ihre Zwistigkeiten auf mitteleuropäischem Gebiet ausgetragen haben !? :confused:

Man kann ja dazu stehen wie man will aber immerhin war es der Staat Israel (ich sag bewußt nicht die Juden) der palästinensisches Land besetzt hat und immer noch besetzt und die Leute denen das Land gehört daraus vertreibt.
Keinesfalls befürworte ich damit den Terror der Palästinenser gegenüber den Israelis , nur ist die jüdische Vorgehensweise schon bemerkenswert.
Erst besetze ich euer Land und vertreibe euch und dann verlang ich Sicherheiten wenn ihr es zurück haben wollt. Wenn ihr dann anfangt Krieg zu spielen schick ich meine Apaches und Bulldozer los und walz alles in Grund und Boden. Ist auch nicht die feine englische Art, oder ?

Original geschrieben von Feuerkopf
Wir wehren uns doch auch zu Recht, wenn wir pauschal als "die Deutschen" bezeichnet werden.


Ich hätte kein Problem damit wenn "die Deutschen" nicht bedeuten würde "Die Nazis" im Sprachgebrauch von einem großen Teil unserer welt. Und das vorzugsweise dann wenn mal wieder Geld fließen soll.

GH

BeitragVerfasst: Fr 28. Nov 2003, 17:15
von janw
Also ich hab vor ein paar Tagen eine der Autorinnen der Studie im Deutschlandfunk gehört. Ich habe dabei den Eindruck gewonnen, daß die Studie fachlich richtig angelegt und durchgeführt wurde, und zwar in Europa, nicht nur in Deutschland.
Gefragt wurde, welcher Staat als gefährlich für den Weltfrieden eingeschätzt würde, nicht welche Volksgruppe oder sonstwie Bevölkerungsgruppe.
Insofern hätte im Nahen Osten nur Israel oder einer der anderen Staaten dort genannt werden können, nicht aber die Palästinenser.
Die Studie hat nun ein Ergebnis gebracht, das manchen nicht recht gefällt, aber eine Realität darstellt. Interessant wird das ganze noch, wenn man sich die Teilergebnisse aus verschiedenen Bevölkerungsgruppe ansieht, so haben z.B. vor allem Araber ziemlich einheitlich Israel genannt...
Studie veröffentlichen oder nicht? Wenn sie als Öffentlichkeitsstudie gedacht war, aus meiner Sicht unbedingt veröffentlichen, nicht die Augen vor der Realität verschließen! Wenn sie sowieso nur für interne Zwecke gedacht war, intern die richtigen Schlüsse daraus ziehen!

Wenn man mich gefragt hätte, ich hätte Israel und die USA wohl neben anderen genannt; Israel, weil es bereits seit Jahrzehnten, noch vor dem Palästinenserterror, gegen geltendes Völkerrecht verstößt und Gebiete besetzt hält, die ihm nicht gehören. Auch die Praxis, Häuser von Attentätern abzureißen und damit die ganze Familie zu bestrafen, ist nicht rechtens. Für mich ist das fortgesetzte Verstoßen gegen das Völkerrecht, auch wenn der Terror der letzten Jahre fürchterlich ist, nicht akzeptabel und für mich ein wesentliches Hindernis für eine friedliche Lösung. Der an sich regionale Konflikt bindet außerdem derart viele Ressourcen und schafft großräumige politische Lagerbildungen, daß damit Ressourcen feheln, die für Entwicklungshilfe erforderlich wären.
Die USA hätte ich genannt, weil sie ebenfalls Völkerercht fortgesetzt brechen, z.B. mit dem Angriff auf nicht selbst aggressive Staaten, wenn es auch schlimme Diktaturen sind, mit der Verweigerung der Mitwirkung am Internationalen Gerichtshof, wenn es um Verstöße gegen das Kriegsrecht durch Soldaten geht, und durch die Aufkündigung der Ziele in den Konventionen von Rio und Kyoto bezüglich Klimaschutz und Artenvielfalt.
Klar, auch Rußland wäre hier zu nennen, Tschetschenien ist ein Drama.
Wenn ich Israel nenne, ist dies genausowenig antisemitisch, wie antiamerikanisch, wenn ich die USA nenne.
Dies schon deshalb, weil Juden in vielen Ländern leben, glücklicherweise auch noch in Deutschland! , in Israel nicht nur Juden leben und es in Israel wie auch in den USA und in Rußland genug Menschen gibt, die die Haltung ihrer Regierungen kritisch sehen, auch Menschen, die keine Meinung haben. Zu bewerten ist allein das Handeln von Staaten.

Ds beste wäre, alle diese Menschen dazu zu kriegen, ihren Regierungen zu sagen, wir wollen von ihnen nur, daß die Konflikte gelöst werden!
Vielleicht wie ein Konklave: Es wird solange verhandelt, bis die Lösung da ist, vorher gibts auch nichts zu futtern...

Tut mir leid daß es so lang geworden ist! ;-)

janw

BeitragVerfasst: Fr 28. Nov 2003, 22:39
von GoodHope
Original geschrieben von Thod
ich bin zwar kein statistiker. aber ich hab glaubich mal gelesen, dass eine umfrage ab 2500 befragten als repräsentativ gilt, weil sich durch grössere mengen das ergebnis nicht mehr nennenswert ändert.
ob die 2500 stimmen, weiss ich allerdings nicht mehr genau. kennt wer den genauen wert?

gruss,
thod


Soviel ich weiß werden bei repräsentativen Umfragen mindestens 1005 Leute befragt.

GH

BeitragVerfasst: Fr 28. Nov 2003, 22:55
von Padreic
Es wäre aber ziemlich absurd, wenn das ein genereller Wert wäre. Wenn man mal davon ausgeht, dass dieses ein Wert für Deutschland ist und davon ausgeht, dass es auf den Anteil ankommt (was recht wahrscheinlich ist), müsste man das nur noch etwa mal 4 nehmen. Man kann sich also ziemlich sicher sein, dass die Umfrage hinreichend repräsentativ ist, was selbstverständlich nicht heißen muss, dass die Prozentzahl genau stimmen, aber sie liegt im richtigen Rahmen, und der reicht, da die Werte ohnehin dauernd schwanken.

Padreic

BeitragVerfasst: Sa 29. Nov 2003, 01:52
von janw
also, ich denke, über die statistische Absicherung müssen wir uns keinen Kopf machen, obwohl ich auch für Europa doch eine größere Anzahl befragter Leute auch besser finden würde.
Das Problem liegt für mich eben auch darin, daß das Ergebnis so ist wie es ist und man in dem Falle, daß die Studie von vorner herein zur Veröffentlichung bestimmt war, dies jetzt nicht wegen des Ergebnisses umgehen darf, und darin, daß es eben Gruppen von Menschen gibt, die sich als Teile von Staaten sehen und sich fragen: Wieso haßt uns die halbe Welt? Das Problem haben nämlich die Amerikaner auch. Wenn man gehässig wäre (bin ich nicht!), könnte man sagen, da sieht mans mal wieder, diese naiven Fernsehgucker und Mc D...futterer nehmen nur sich selbst als Nabel der Welt dar, hoppla! Welt? Whats that? Is there somewhere out there except for America?
Hier fehlt für mich etwas (Selbst)Kritikfähigkeit, wobei dies etwas ist, was für eine Staatsbürgergesellschaft, in der jeder als Wähler auch etwas für die performance seines Staates mit verantwortlich ist, eigentlich unabdingbar ist. Aber da landen wir schon in der Bibel mit dem Balken im eigenen Auge...Die Geschichte wiederholt sich eben doch, oder? :D

Aber wo Gefahr ist, da ist das Rettende auch (Zitate sind doch immer wieder eine Würze;-)) denn wenn wir Menschen das, was die Evolution uns als einzigen Lebewesen geschenkt hat, nämlich die Fähigkeit zu lieben, entsprechend mehr tun würden, gäbe es weniger Konflikte. Wir können an Religionen und Ideologien glauben oder auch an Helmut K., und hoffen, daß sie das halten, was sie versprechen, aber dies ist nur eine Externalisierung unserer internen Sorgen (gängige Praxis in der Wirtschaft, wobei dort Sorgen Kosten heißen und die Religion die Allgemeinheit ist, die schon für die Umweltschäden und freigesetzten Mitarbeiter aufkommen wird), aber liebevoll und sorgsam mit dem Anderen umgehen, das könnten wir direkt tun....Die Liebe ist eben die größte der drei!