Schröders Abgabe des Parteivorsitzes

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Padreic
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Fr 6. Feb 2004, 20:27 - Beitrag #1

Schröders Abgabe des Parteivorsitzes

Bisher stand Gerhard Schröder an der Spitze von sowohl Partei als auch Regierung, heute hat er ersteren Vorsitz abgegeben. Stellt das den Anfang vom Ende dar?
Wenn man einen kleinen Blick in die Geschichte wagt (aber wirklich nur ein kleinen, für mehr reichen meine Geschichtskenntnisse nicht...), sieht man als erstes, dass unser werter Kohl seine ganze Karriere als Bundeskanzler (und davor auch noch) auch Parteivorsitzender war. Er hatte seine Partei weitesgehend auch unter Kontrolle, auch wenn man über seine Methoden streiten mag. Brandt hatte damals auch sowohl Parteivorsitz als auch Bundeskanzleramt inne, nachdem er letzteres Amt allerdings nach der Guillome-Affäre abgeben musste und Schmidt drankam, blieb er trotzdem Parteivorsitzender, was wiederum für Schmidt wohl ein Problem darstellte, da dieser nie besonders von seiner Partei geliebt wurde und zu dessen Sturz diese Unsicherheit in seiner eigenen Partei wohl auch nicht unwesentlich beigetragen hat.
Wird's mit Schröder ähnlich ausgehen? Sein Amt als Parteivorsitzender hätt' er nicht abgegeben, hätte er nicht den Rückhalt in seiner Partei zu einem Teil verloren. Müntefering steht sicherlich in geringerer ideologischer Opposition zu Schröder als Schmidt zu Brandt, aber eine solche Trennung der Spitzen birgt immer Differenzen und damit Konfliktpotential in sich. Bei dem momentanen Tief der Partei tut ihnen sicherlich keine Schwäche gut. Und es ist wohl auch nicht ganz falsch, was die Opposition sagt, wenn sie die Frage aufwirft, wie Schröder denn das Land führen will, wenn er nicht mal seine eigene Partei führen kann, wie er die Reformen dem Volke verständlich machen will, wenn er es nicht einmal der eigenen Partei kann.
So denke ich, dass das Ganze sicherlich kein Symptom für eine Stärkung der SPD bzw. ihrer Regierung ist, sondern ihr auch nicht die nächste Wahl retten wird.

Padreic

fanvarion
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Sa 7. Feb 2004, 21:27 - Beitrag #2

Vieleicht steigt dann die Chance das er sich wenigstem einem Thema gut widmen kann :P

Das Kohl 16 Jahre lang beides wahr ist der Partei nicht besonders gut bekommen.

Die anderen Parteien FDP, CDU, CSU sehen jetzt den Untergang der SPD.
Die Frage ist ob bei den Umfragewerten überhaupt noch jemand tiefer rutschen kann.
H. Schröder war als Parteivorsitzender (für mich) im Mittelmaß der bewertung daher ist es nicht schlimm das er dort den Hut genommen hat.

Keine Partei die jemanden geringeren Wohlstand verkauft ist gut gelitten vor allem wenn die Opposition die Macht im Bundesrat hat und in dort wie eine Knute eine Politik aufzwingt die nicht besser ist!

Was ich persönlich viel schlimmer finde als das Augenblickliche gehampel in Berlin sind die Länderwahlen wo nicht über das eigene Länderwohl abgestimmt wird sondern die Politik in Berlin gewatscht wird. Alles nach dem Motto hauptsache nicht rot egal ob der Mann gut war oder nicht.
Wenn man den Gedanken weiterspinnt in 2 Jahren sind Bundestagswahlen bis dahin sind viele Landtagswahlen und die Macht der Schwarzen (genauso mies wie rot) steigt weiter an.

Die CDU wird die nächsten Bundestagswahlen gewinnen und haben dann eine tolle Bundesratsmehrheit und können walten in der Zentrale wie der H. Kohl , der nur ein paar Spendengelder veruntreut hat die Akten verschwinden lässt und nicht bestraft wird. Denn wer die absolute Macht braucht keine Kontolleure mehr.

Meine Abschlussmeinung :
Egal was jetzt passiert und in berlin gemagelt wird, egale was entschieden wird es wird nicht gut für Deutschland sein.
Nicht in seinem Auftreten nach draussen und bei der Bevölkerung erst Recht nicht. Wenn, ja wenn da nicht das schwache Gedächniss der Bevölkerung wäre schlechtes Vergessen "Den neuen Lügen Glauben"!

Maglor
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Mo 9. Feb 2004, 13:36 - Beitrag #3

Naja mit dem Parteivorsitz hätte Gerhard Schröder das Parteibuch gleichmitabgeben können.
Im Endeffekt macht diese Machtsplittung nur wenig aus. Für den SPDismus als solchen ändert es gar nichts. Anfangs war ja der Parteivorsitz von Lafontaine besetzt (zu Beginn der Regierung Schröder).
Ob nun ein Herr Müntefering auf dem Thron des SPDismus sitzt oder ein Herr Schröder, so kann sich die Partei vielleicht leichter von der Regierung distanzieren, aber beide bleiben im Grund genauso indetisch wie vorher. Die kleine, irrelevante Diskrepanz zwischen SPDismus und Sozialdemokratie wird sich auch nichts mehr ändern lassen.
MfG Maglor


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