Anscheinend besteht endlich Hoffnung auf Beilegung der größten Krise im Irak, den Aufständen unter Führung des radikalen Predigers Al-Sadr in Nadschaf. Dem schiitische Großajatollah Sistani gelang es, Al-Sadr unter Zugestehung einer entmilitarisierten Zone, die nur noch von irakischer Polizei, nicht von US-Truppen, kontrolliert werden soll, zur Beendigung des Kampfes zu bewegen.
Ob dieser Waffenstillstand wirklich hält, ist eine andere Frage, und ich denke, man muss sie wohl mit nein beantworten. So radikale Gruppen, wie sie Al-Sadr unterstehen, können die US-geführte Regierung gar nicht akzeptieren, und werden weiterkämpfen. Die Entmilitarisierung von Nadschaf ist für sie wohl eher ein Erfolg - nun haben sie eine sichere Rückzugshochburg und können Kämpfe in anderen Landesteilen von dort aus unterstützen.
Aber immerhin ist es ein gutes Zeichen, dass es auch Iraker gibt, die auf friedliche Entwicklung setzen und sich dafür engagieren. Zumal der Einfluss des Ajatollahs auf die Zivilbevölkerung sicher nicht zu unterschätzen ist.