Zitat von janw:Den Juden selbst kann man es nicht verdenken, daß sie dorthin gingen - den Ort des Schreckens hinter sich zu lassen, in das eben doch auch "Gelobte Land" zu gehen, ist gut zu verstehen, ebenso das Ansinnen, dort in einer staatlichen Verfasstheit zu leben.
Nun, der Zionismus entstand nicht erst 1933. Tatsächlich gab es schon zu Beginn des Jahrhunderts jene zionistische Bewegung und auch erste jüdische Siedler in Palästina. Diese ließen sich dort, teilweise illegal wider dem Willen der britischen Mandatsmacht. Tatsächlich begannen bald schon einige radikale Zionisten den Kampf gegen die Briten, von den Briten natürlich Terrorismus genannt.
Palästina war tatsächlich nicht der einzige Ort, wo Juden in Frieden leben dürfen. (Nun, eigentlich kann ich mir persönlich durchaus sichere Länder vorstellen. Die Begründung eines jüdischen Nationalstaates in Palästina ist rein ideologisch und zielt ganz klar auf die biblische Legitimation. Die biblische Legitimation ist auch die einzige.
Tatsächlich wurde Palästina nicht verschenkt sondern erobert. Also die Briten gaben den Zionisten mehr oder weniger widerwillig nach. Genosse Stalin hingegen war weitaus freigibiger. Er richtete eine autonome Region namens Birobidschan innerhalb der russischen Sowjetrepublik ein, ganz hinten in Sibirien unweit von China. Dies sollte eine Heimstatt des jüdischen Volkes werden und er hat sie natürlich alle eingeladen. Natürlich wären sie in Stalinismus eingewandert. Aber ist ein der Kibbuz wirklich besser als die Kolchose?
Um es mal so auszudrücken: Ja, die Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina war ein Fehler. Unter diesem Fehler leidet nun die "Urbevölkerung". Ich halte den Fehler für größer als die Westverlegung Polens. Während Schlesier und Ostpreußen in Restdeutschland Aufnahme, erleiden nicht wenige Palästinenser bis auf den heutigen Tag das Leben blos geduldeter Flüchtlinge, ohne rechtliche (teilweise auch ohne physische) Sicherheit. Es allerdings genauso töricht eine Vertreibung der Israelis zu fordern wie eine Ostverlegung Polens. Obwohl beide Aktionen unmenschlich waren, wäre doch eine Revision nicht weniger unmenschlich, denn dies müsste eine ethnische Säuberung wie vor 50 Jahren mit sich bringen, sprich die Vertreibung der dort Geborenen.
Was eine Rückkehr der Juden nach Deutschland betrifft, so haben sie natürlich das Recht auf Rückkehr genauso wie ihre Nachkommen. Für sie gilt das selbew Recht wie für die Wolgadeutschen. Vielleicht warten wir noch einmal zweihundert Jahre und die ersten Spätaussiedler aus Israel stellen ihre Anträge.
MfG Maglor
