ich_von_hier, zu den Karikaturen haben wir ja bereits einen anderen Thread, der zweite Absatz dessen, was du unter "Zurück zum eigentlichen Thema" schreibst, würde eher dorthin gehören. - Wie du richtig erkannt hast, halte ich es für sehr wahrscheinlich, allerdings nicht erwiesen, (was ich wohl noch einmal betonen muß,) daß die Ereignisse in Zusammenhang stehen.
Aber die Überschrift "Wegen Mohammed-Karikaturen" und der darauffolgende Artikel, die du als antimuslimische Hetze empfindest, stammen nicht von haGalil selbst, sondern, wie darunter auch angegeben, von n-tv.de, du findest sie
hier. David Gall, der dort zitiert wird, äußert sich sehr zurückhaltend über Moslems.
Dabei haben wir uns stets gegen die Schwarz-Weiss-Malerei und die Polarisierung gegen Muslime gewandt. haGalil hat sicher nie gegen den Islam Stimmung gemacht. In den Nazis, die wir in aller erster Linie, seit inzwischen zehn Jahren, bekämpfen, haben wir sogar einen gemeinsamen Feind gesehen.
Daß er aufgrund der IP-Adresse und, da "alles Material auf dem Portal seit Donnerstagmorgen 5 Uhr" nach Katar weist, davon ausgeht, daß der Angriff von dort kam, sehe ich ganz und gar nicht als Nachweis einer antimuslimischen Haltung - es ist nur folgerichtig, anzunehmen, daß der Täter sich hinter seiner Anonymität sicher fühlte. Ich weiß nicht, was auf haGalil hinterlassen wurde - aber es bleibt mir nichts anderes übrig, als dieser Aussage zu vertrauen, bis ich sie widerlegt sehe oder begründetere Zweifel daran hege.
Zitat von ich_von_hier:Wenn er die Karikatur plump und dumm fand, wieso hat er sie dann auf seiner Internetseite zeigen lassen?
Gall nennt einen Grund, du zitierst ihn selbst: Weil ihn die Reaktionen aus der arabischen Welt erschrecken, wörtlich "die Art zu terrorisieren, zu hetzen und zu drohen". Empfindest du diesen Wortlaut als Hetze? Bestreitest du, daß die zur Zeit Drohungen gegen westliche Repräsentanten, Hetze gegen etwa dänische Produkte und terroristische Angriffe (wie Handgranaten und Schüsse auf ein französisches Kulturinstitut in Gaza, Stürmung der dänischen Botschaft in Jakarta etc.) stattfinden?
janw schrieb vorhin, wenn er eine Webseite hätte, würde er die Karikaturen ebenfalls veröffentlichen. Ich glaube nicht, daß du ihm eine antimuslimische Haltung unterstellen kannst. -
Ich selbst veröffentliche sie nicht, weil sich auf meiner Seite auch ein Bild von mir befindet und mir das Risiko zu groß wäre. Übrigens, janw, das hattest du doch angesprochen, wenn auch anders gemeint...:
Hagalil.com hatte - wie viele andere Internetseiten auch - die umstrittenen Mohammed-Karikaturen der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" veröffentlicht, daneben aber auch antisemitische und antiamerikanische Karikaturen aus der arabischen Welt gestellt.
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Sehr spannend ist aber auch der
Kommentar auf n-tv.de. Dort geht es ziemlich zur Sache:
Die umstrittenen Karikaturen wurden aus bisher unerklärlichen Gründen "rein zufällig" nach dem Sieg der Hamas und der im Westen kritisierten Äußerungen des iranischen Präsidenten Ahmadinidschad vom TV Sender Al Dschasira veröffentlicht. Al Dschasira, mit Sitz in Katar, macht seine eigene Politik mit Videokassetten von Geiseln im Irak oder des Osama bin Laden.
Ablenkung vom Wahlsieg der Hamas?
Auch in diesem Fall könnte der Sender von dem Hamas-Wahlsieg ablenken und Europa als den eigentlichen Hetzer darstellen. Während sich noch kein arabischer Chefredakteur jemals für Beleidigungen von Juden oder Christen entschuldigt hat, kroch der Chefredakteur der "Jyllands-Posten", Carsten Juste, bei Al Dschasira zu Kreuze. Ohne die erste an ihn gerichtete Frage zu beachten, erklärte er: "Falls die Karikaturen muslimische Gefühle verletzt haben, so entschuldige ich mich dafür." Doch wie der Zufall es wollte, hatte ausgerechnet in dieser Sekunde der Simultanübersetzer "technische Probleme". Die förmliche Entschuldigung wurde in der arabischen Welt nicht gehört und von Al Dschasira auch nicht nachgereicht.
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Scheinheilige Moslems, scheinheilige Dänen
Scheinheilig wie die hier genannten Moslems sind auch die Dänen. Sie klagen darüber, "unfair" boykottiert zu werden und in der Folge Arbeitsplätze zu verlieren. Doch ausgerechnet Dänen riefen immer wieder zum Boykott israelischer Waren auf. Sie scheinen nicht damit gerechnet zu haben, dass ihnen widerfahren könnte, was sie selber anderen antun.