Jan, die Problematik, die aus Sicht dieser Menschen dahinter steht, ist nachvollziehbar; das heißt aber nicht, dass "Ehren"mord als Konsequenz duldbar wäre oder "Ehrverlust" als Motiv strafmildernd wirken dürfte.
und es ist !Aufgabe des Mannes bzw. Vaters und mit ihnen anderer männlicher Familienangehöriger, Frau und Töchter vor Übergriffen zu schützen
wenn sie genau nur das täten, wäre es ja okay, nichts anderes würden hiesige Familienväter machen (wollen).
Nur wird an dieser Stelle der Selbstbetrug, die Lüge manifest, denn es geht nicht wirklich um den Schutz gegen Übergriffe. Es geht vielmehr darum, Männerkontakte der Frauen auch dann zu verhindern, wenn nicht irgendwelche andere Männer sich den Frauen in irgendeiner seitens ihrer männlichen Vormunde unerwünschten Absicht nähern, sondern auch dann, wenn die Frauen sich in völliger Freiwilligkeit und von sich aus einem Manne nähern wollen. Es geht darum, den Tanz der Geschlechter außerhalb kontrollierter Formalismen auch dann zu unterbinden, wenn von beiden Seiten aus völlige Freiwilligkeit vorliegt und keinerlei Schutznotwendigkeit besteht. Es kommt noch dazu, dass dieselben Männer keinerlei Schwierigkeiten damit haben, ihre Töchter in Ehen mit ungeliebten Männern zu zwingen.
Es.Geht.Nicht.Um.Das.Wohl.Der.Frauen, sondern ausschließlich um den Gesichtsverlust der Männer gemäß ihrer selbstdiktierten Regeln, und das ist offenbar auch einen Mord wert.
ich würde wirklich gern mal eine Diskussion darüber führen, wofür "Ehre" eigentlich gehalten wird, welche Vorstellungen von Wert sich daran heften, dass ihre Verteidigung Mord wert ist. Ich kann mir im Kontext von "Ehren"morden eigentlich nur eine ganz besonders idiotische Form männlicher Hybris darunter vorstellen. Mal ganz platt gesagt, die Frau könnte ja durch frühere Sexualkontakte imstande sein, einzuschätzen, was für ein mieser Liebhaber ihr Jäckel tatsächlich ist.