Störfall / Beinahe-Unfall in schwedischem AKW

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Do 3. Aug 2006, 20:19 - Beitrag #1

Störfall / Beinahe-Unfall in schwedischem AKW

Was die Meldungen angeht, finde ich es ja schon ein starkes Stück, dass hierzulande die Presse eineinhalb Wochen nach dem Vorfall berichten.

Die einen reden von einem Störfall (INES Stufe 2), die anderen von einem Fast-Unfall (INES Stufe 3).

Der ehemalige Direktor des AKWs in Schweden meinte, dass es nur Glück war, dass nicht so was wie in Tschernobyl passiert ist.
Der Sicherheitschef sagte zu der Behauptung, der Zwischenfall sei das schlimmste AKW-"Unglück" nach Tschernobyl, sei absoluter Blödsinn....

Und bei der Tagesschau kommt das Thema auch erst kurz vor Ende...

Ich finde die Problematik schon ernst und bedrückend.

Lykurg
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Do 3. Aug 2006, 23:24 - Beitrag #2

Hmm...

Böse Geschichte das, und gut, daß letztlich nichts passiert ist. Die späte Berichterstattung gibt Anlaß zur Vermutung, man hätte darüber nachgedacht, ob man die Öffentlichkeit überhaupt informieren sollte - was dann eine Dunkelziffer solcher Störfälle wahrscheinlich macht. Andererseits sehe ich, solange keine direkte Gefahr besteht, auch keinen Grund, "live aus dem AKW" zu berichten, insofern kann der Zeitpunkt mit etwas gutem Willen auch als Panikvermeidung gesehen werden.

Der ehemalige Direktor des AKWs in Schweden meinte, dass es nur Glück war, dass nicht so was wie in Tschernobyl passiert ist.
Je nachdem, wie man Glück definiert: Es war Pech, daß es zum Störfall kam, und besonderes Pech, daß zwei der Notstromaggregate versagten. Es war Glück, daß man zwei weitere hatte, die funktionierten; außerdem war es Glück, daß die Sicherheitsvorschriften diesen Überhang offenbar vorsahen. Ohne dieses Glück hätte vielleicht tatsächlich ein Unglück von Tschernobyl-Ausmaßen passieren können - er wird es wissen. Aber inwieweit war das Glück, und inwieweit das Resultat der gemachten Erfahrungen und strengeren Vorkehrungen?
Der Sicherheitschef sagte zu der Behauptung, der Zwischenfall sei das schlimmste AKW-"Unglück" nach Tschernobyl, sei absoluter Blödsinn....
Dazu stimme ich ihm bedingungslos zu, schließlich sind jetzt in Schweden offenbar keinerlei radioaktive Substanzen freigesetzt worden - was andernorts mehrfach passiert ist.

Ernst und bedrückend, ja.

janw
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Fr 4. Aug 2006, 02:14 - Beitrag #3

Nun ja, die Sache scheint verdammt knapp an einem wirklich schweren Störfall, an einem GAU vorbeigeschrammt zu sein - wenn man liest, daß etwa eine halbe Stunde nach dem Versagen des Notstromgenerators die Temperatur im Reaktorkern unbeherrschbar geworden wäre und es geschlagene 23 Minuten dauerte, um manuell eines der redundanten Aggregate zum laufen zu bringen.
Es ist Glück, daß dies noch gelungen ist. Daß damit der Störfall "nur" die Stufe 2 auf der 7-stufigen Skala erreicht, ist kein Grund zur Verharmlosung.
Zumal der Grund für das Versagen des Aggregats offenbar in einem technischen Defekt der elektrischen Anlage begründet war, der der Herstellerfirma schon länger bekannt war.

Der Fall zeigt damit alle Probleme, mit denen die Kernkraft-Technologie grundsätzlich zu kämpfen hat und die letztlich verantwortlich sind für einen großen Teil der Störfälle:
Es handelt sich um sehr komplexe Anlagen, die schon qua Komplexität störanfällig sind. Wobei prinzipiell jeder Fehler über Wirkungskaskaden zum maximalen Störfall führen kann, wenn nicht innerhalb bestimmter enger Zeitfenster die Ereigniskette abgebrochen wird. Wenn aber erst der Reaktor eine bestimmte Temperatur überschritten hat, nach bestimmter Zeit also, ist er nicht mehr beherrschbar, da die Steuerstäbe nicht mehr eingefahren werden können und die Wärmemenge auch nicht mehr hinreichend abgeführt werden kann.
Wichtige Betriebsabläufe werden von Menschen erledigt, Betriebsabläufe, die über lange Zeiten monoton sind. Das führt zum Einschleifen von Routinen, zur Etablierung von Nachlässigkeiten, zum Nachlassen der Aufmerksamkeit und dann im Falle des Falles zu Chaos und Panik bei der Fehlerbehebung.

Hierzu Zitat "Tagesspiegel":
"Dagegen sagte der unabhängige schwedische Experte Lars-Olov Höglund zu „Aftonbladet“: „Man kann die Ereignisse in Forsmark etwa damit vergleichen, wie es in Harrisburg und Tschernobyl begann. Schlechtes Management und Panik im Kontrollraum. Die Sicherheit schwedischer Akws ist deutlich schlechter geworden.“

Für die beteiligten Zulieferfirmen geht es um sehr viel Geld und auch um persönliche Berufsschicksale. Das leistet der Verschleierung bekannter Fehler Vorschub, wie auch im vorliegenden Falle.

Die Überwachung der Anlagen erfolgt letztlich in einem selbstreferentiellen System - zwischen Betreibern und Überwachungsorganisationen wie z.B. TÜV, Euratom und IAEO bestehen zahlreiche personelle und Interessenverflechtungen, die einer Verharmlosung normaler Betriebsfolgen und von Störfällen gegenüber der kritischen Öffentlichkeit und auch gegenüber Politik und Verwaltungen Vorschub leisten. Kommunen, die von Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen der Kraftwerke abhängig sind, haben ebenfalls oft wenig Interesse, die wahren Folgen von Betrieb und Störfällen bekannt werden zu lassen bzw. lassen sich gerne das nicht berichten, was zu wissen sie vor Probleme stellen würde.
Beispiel: In der Umgebung von Krümmel und der Kernforschungsanlage GKSS in Geesthacht wurden atomare Spaltprodukte gefunden, die offenbar im laufenden Betrieb oder bei vertuschten Störfällen aus dem Kraftwerk oder der GKSS in die Umgebung gelangt sind.
Ohne daß diese radioaktive Verseuchung der direkten Umwelt von Menschen zu nennenswerten Konsequenzen geführt hätte.

Insgesamt ein gefährlicher "Cocktail" an Gegebenheiten, der zusammen mit der ultimativen Gefährlichkeit von Störfällen in Atomanlagen die sog. "friedliche Nutzung der Kernenergie" zu einer permanenten Bedrohung der betroffenen menschlichen Gesellschaften macht - die Kernenergienutzung ist sozialunverträglich.

Traitor
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Fr 4. Aug 2006, 12:12 - Beitrag #4

Mich würde interessieren, wie es denn nun genau um die 2 letztlich rettenden Notstromaggregate bestellt war. Der Spiegel redet von "doch noch ansprangen", was danach klingt, dass sie ebenfalls anfangs ausgefallen waren und es somit wirklich Glück war, dass nichts passierte, und kein Erfolg ausreichender Vorsichtsmaßnahmen.

Die Aussagen der Beteiligten erinnern mich übrigens stark an das, was Feynman zur Challenger-Katastrophe bemerkte: die Ingenieure (Höglund ist laut dem Spiegel kein "unabhängiger Experte", sondern "Chef der Konstruktionsabteilung des schwedischen Vattenfall-Konzerns", auch eine interessante Mediendiskrepanz) sehen Probleme und warnen, das Management spielt diese herunter. Nur, dass Probleme in der Kernkraftbranche noch ungleich kritischer sind als bei der NASA. Immerhin zieht man in Schweden (und auch in Deutschland) Konsequenzen und überprüft sämtliche AKWs auf ähnliche Konstruktionsprobleme.

janw
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Fr 4. Aug 2006, 12:36 - Beitrag #5

Ich verstehe es so, daß die beiden Aggregate erst mühsam von Hand angeschaltet werden konnten, wohl weil die Elektronik ausgefallen war, die sie sonst automatisch aktiviert hätte. Das heißt, es ist wertvolle Zeit verstrichen, und viel Zeit war nicht mehr...

natürlich ist es gut und notwebdig, jetzt auch andere Kraftwerke auf ähnliche Fehlerquellen zu untersuchen. Das Hauptproblem dürfte IMHO aber sein, die menschliche Fehlerquelle auszuschalten, d.h. hier das Herunterspielen erkannter Probleme durch das Management in Zukunft zu verhindern oder dafür eine Fehlerumgehung zu entwickeln. Es gibt immer noch kein hinreichendes Schutzsystem für whistle-blowers in Europa.

janw
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Fr 4. Aug 2006, 19:34 - Beitrag #6

Heute gab es hier einen Bericht zu hören, der die Vorgänge neäher erklärt.
Demnach war die Notabschaltung mittels Steuerstäben wohl erfolgt, aber die bereits angefallene Wärme konnte eben wegen der nicht funktionierenden Notstromaggregate nicht im eigentlich vorgesehenen Umfang abgeführt werden.
Hätte der Handbetrieb nicht funktioniert, hätte die Leistung des Systems wohl möglicherweise nicht gereicht.

Letztlich offenbart dieser Fehler eine systematische Schwachstelle des Kraftwerks: Die Energie für die elektrische Anlage wird von derselben Leitung abgenommen, die auch den Strom ins Netz einspeist. Damit hat eine Spannungsspitze im Stromnetz bis in die System-Elektrik des Kraftwerks durchschlagen können.
Ein paralleles System wäre da besser gewesen...

keles
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Sa 5. Aug 2006, 04:30 - Beitrag #7

Hallo

Ein schöner Interview. Ist swar etwas kurz, aber informativer als die anderen Nachrichten und Interviews, was ich sonst so gesehen habe.


Zum „Problemfall Mensch“ zu kommen. Menschen werden immer eine Fehlerquelle bleiben, die man durch Maßnahmen (Schulungen, ect.) so niedrig wie möglich zu halten versuchen sollte und auch zum größten teil (hoffentlich) gemacht wird.
Das Manager und Forstende versuchen wollen Ihre Köpfe, mit allen möglichen Methoden, zu retten ist rein Menschlich. Da geht es um Ihre Karren. Das bedeutet, jede menge Geldgeber, Aktionär, Politiker, ... die zufrieden gestellt werden wollen.
Ehrlich gesagt, DASS macht mir am meisten angst. Leute, die ihr wohl, über dass wohl der Gesellschaft stellen.

Mal was gutes! Das die Techniker/Mechaniker oder was sie immer auch sind, dass Sie die zwei Notstromaggregate zum laufen gebracht haben, bedeutet ja., dass die doch ihr Handwerk irgendwie verstehen ^___^



Das in den AKWs, hier in Deutschland, nach Fehlerquellen gesucht wird, finde ich schon aber auch ganz leicht sinnlos. Sie werden ein Paar Fehler finden (wahrscheinlich. Müssen Sie auch für die Medien.). Mann sollte nicht vergessen, dass die meisten Fehler im Normalfall erst durch zufalle oder durch Unfälle gefunden werden.

Was machen eigentlich die Anderen Länder? **Irgend wie merke ich gerade, dass ich ziemlich wenig informiert bin**

Mal schauen, wann die nächsten Informationen raus gerückt werden.



Mal was anderes. Ein paar persönlich Meinungen von mir, die ihr ruhig überlesen könnt.

Ich bin ein Gegner der Atomenergie Gegner, was aber nicht bedeutet, dass ich grundsätzlich gegen den Ausstieg von der Atomenergie bin. Mir war es klar, dass die wider in den Medien laut werden. Irgend wie nerven die mich ziemlich. Die wollen und wollen und wollen, undswahr alles JETZT, SOFORT und UMGEHEND.... . Leider haben sie bis jetzt, kein einzigen vernünftig Konzept vorgelegt, wie dass zum Beispiel wirtschaftlich ohne gravierende Probleme durchgeführt werden soll. Die heutigen Technischen Möglichkeiten sind swar nicht schlecht, aber noch nicht ausgereift genug.


Mit freundlichen Grüßen

Keles

janw
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Sa 5. Aug 2006, 17:20 - Beitrag #8

Die Tatsache, daß sie zwei der vier Notstromaggregate in Gang gekriegt haben, bedeutet nach einem Interview in den Tagesthemen gestern, daß es eben gerade genug waren, ein Aggregat hätte nicht ausgereicht. Und es waren eben nur noch 7 Minuten, bis es zu spät gewesen wäre.
Zitat von keles:Zum „Problemfall Mensch“ zu kommen. Menschen werden immer eine Fehlerquelle bleiben, die man durch Maßnahmen (Schulungen, ect.) so niedrig wie möglich zu halten versuchen sollte und auch zum größten teil (hoffentlich) gemacht wird.
Das Manager und Forstende versuchen wollen Ihre Köpfe, mit allen möglichen Methoden, zu retten ist rein Menschlich. Da geht es um Ihre Karren. Das bedeutet, jede menge Geldgeber, Aktionär, Politiker, ... die zufrieden gestellt werden wollen.
Ehrlich gesagt, DASS macht mir am meisten angst. Leute, die ihr wohl, über dass wohl der Gesellschaft stellen.

Ja, das ist ein sehr großes Problem, und zwar in allen Bereichen von Wirtschaft und Technik.
Normal führt es dazu, daß in kleinem oder größerem Rahmen bestochen wird und dann Leistungen mehr kosten, als nötig gewesen wäre, wenn wirklich der beste und gleiczietig günstigest Anbioeter zum Zuge gekommen wäre. Es führt dazu, daß Köln eine müllverbrennungsanlage bekommen hat, die in der Dimension niemand braucht, was dann "wir" alle bezahlen dürfen. Es führt dazu, daß Unfälle passieren und dabei Sachschaden entsteht oder auch einige Mitarbeiter zu Schaden kommen oder mal eben zigtausend Liter Chemikalien in den nächsten Fluss fließen.
Alles voraussehbare Schäden, die passieren, die hingenommen werden und die einen Umfang haben, mit dem irgendwie umgegangen werden kann.
Das Problem ist, daß diese Schäden bei einem Kernkraftwerk zu Folgen führen können, mit denen nicht mehr umgegangen werden kann, die nicht mehr aufgeräumt werden können, sondern eventuell wirklich große Landstriche für lange Zeit verseuchen. Und daß sie angesichts der menschlichen Fehlbarkeit auch im Bereich der Verantwortung für das eigenen Tun praktisch nicht vermeidbar sind.

Zitat von keles:Ich bin ein Gegner der Atomenergie Gegner, was aber nicht bedeutet, dass ich grundsätzlich gegen den Ausstieg von der Atomenergie bin. Mir war es klar, dass die wider in den Medien laut werden. Irgend wie nerven die mich ziemlich. Die wollen und wollen und wollen, undswahr alles JETZT, SOFORT und UMGEHEND.... . Leider haben sie bis jetzt, kein einzigen vernünftig Konzept vorgelegt, wie dass zum Beispiel wirtschaftlich ohne gravierende Probleme durchgeführt werden soll. Die heutigen Technischen Möglichkeiten sind swar nicht schlecht, aber noch nicht ausgereift genug.

Naja, man muss trennen, nicht alle Kritiker der Kernkraftnutzung wollen den Ausstieg sofort.
Das mit den vernünftigen Alternativen stimmt so nicht - Greenpeace hat sehr detailliert ausgerechnet, wie und mit welchen Alternativen recht kurzfristig die Kernenergie ersetzt werden könnte. Ich kann das leider nicht im Detail hier ausführen, weil es eine recht komplexe Angelegenheit ist, ich halte die Rechnung jedoch für seriös und kenne keine saubere Widerlegung durch andere Kundige.
Man muss auch sagen, daß ohne den Druck der Kernenergie-Gegner Einsparmaßnahmen und die Entwicklung von Alternativen wie der Ausbau der Windkraft und Solarenenergie so nicht stattgefunden hätten - da ist sehr viel an Verbesserung der Effizienz der Anlagen erreicht worden, die Anlagen sind deutlich billiger geworden, und es sind damit auch ganz erheblich Arbeitsplätze neu entstanden in an sich strukturschwachen Regionen. (Ich will nicht verhehlen, daß manche Windparks von Lage und Größe her mißglückt sind, ich habe selbst einige Parks in meiner Nähe in dieser Hinsicht kritisch begleitet - aber man muss sagen, das war planerisches Neuland, und man hat erheblich gelernt.)
Ohne den Druck der Kernenergie-Gegner hätten wir auch einige Kernkraftwerke mehr mittlerweile und vielleicht ein Endlager in einem nicht sehr sicheren Salzstock. Vielleicht auch eine Wiederaufarbeitungsanlage, die die Umwelt radioaktiv verseucht und in der waffenfähiges Plutonium gewonnen wird.
Abgesehen davon ist Uran ein alles andere als häufoger und umweltfreundlicher Rohstoff: Die einigermaßen konzentrierten Vorkommen reichen bei derzeitigem Anlagenbestand noch etwa 40 Jahre, und der Abbau hat reelmäßig die Verstrahlung ganzer Landstriche durch streahlende Abraumhalden zur Folge. Meist in Regionen mit einer armen Bevölkerung, die gezwungen ist, auf den verstrahlten Böden Nahrung anzubauen und Tiere zu weiden, die nichts von der Gefahr weiß und bei der auch von den Minengesellschaften und den Regierungen keine Anstrengungen unternommen werden, daran etwas zu ändern.

keles
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Mi 9. Aug 2006, 13:14 - Beitrag #9

Hi

Zitat von janw:Naja, man muss trennen, nicht alle Kritiker der Kernkraftnutzung wollen den Ausstieg sofort.


Ich, ich gebe dir vollkommen recht. Das was ich gesagt habe, stimmt nicht Word für Word. Ich habe es sehr verallgemeinert.
Das liegt daran, dass ich etwas frustriert war, weil ich mit einem Freund, der diese Meinung vertritt, sehr lange diskutiert hatte und dann, als ich das schrieb, im Fernsehen ein ziemlich arroganten Typen mit der sie meinen zugehört hatte.
Das Problem lag nicht in der Diskussion, mit dem Freund, den das war ziemlich informativ sonder der Man im TV.

Dass mit dem ruhig überlesen könnt, war wegen diesem Grund ernst gemeint.
Ich weiß, das gehört nicht zum guten Englischen Art aber egal, so bin ich nun mal. :rolleyes:


Zitat von janw:Das mit den vernünftigen Alternativen stimmt so nicht - Greenpeace hat sehr detailliert ausgerechnet, wie und mit welchen Alternativen recht kurzfristig die Kernenergie ersetzt werden könnte. Ich kann das leider nicht im Detail hier ausführen, weil es eine recht komplexe Angelegenheit ist, ich halte die Rechnung jedoch für seriös und kenne keine saubere Widerlegung durch andere Kundige.


Das mit dem vernünftigen Alternativen, kann man so oder so sehen. Es kommt immer dafür an was man unter vernünftig versteht.
Ich persönlich denke da, dass es
1.keine Versorgungsengpässe geben sollte
2.dem Bürger nicht stark Finanziell belasten tut
3.dem Umwelt entsprächen ausgeführt wir in sich z. B. Kosmetischen sicht Punkten (Windwiesen)
4.Andere Kleinigkeiten
Zu Punk zwei muss ich aber sagen, dass da wohl das größte Problem die Monopolen der Stromversorger sind.

Ich kenne die Greenpeace Berechnung (eher Berechnungen) nicht im ganzen, aber es soll „richtig“ sein. Zu mindesten klappt das meiste was die sage in Laborbedingungen ganz gut. Weil alles knapp berechnet worden sein sein. Aber so ist das meisten. Angeblich verbraucht das Auto von meinem Vater ca 7.9 Liter, aber was in der Realität wie Blasphemi klingt.


Zitat von janw:Man muss auch sagen, daß ohne den Druck der Kernenergie-Gegner Einsparmaßnahmen und die Entwicklung von Alternativen wie der Ausbau der Windkraft und Solarenenergie so nicht stattgefunden hätten - da ist sehr viel an Verbesserung der Effizienz der Anlagen erreicht worden, die Anlagen sind deutlich billiger geworden, und es sind damit auch ganz erheblich Arbeitsplätze neu entstanden in an sich strukturschwachen Regionen. (Ich will nicht verhehlen, daß manche Windparks von Lage und Größe her mißglückt sind, ich habe selbst einige Parks in meiner Nähe in dieser Hinsicht kritisch begleitet - aber man muss sagen, das war planerisches Neuland, und man hat erheblich gelernt.)
Ohne den Druck der Kernenergie-Gegner hätten wir auch einige Kernkraftwerke mehr mittlerweile und vielleicht ein Endlager in einem nicht sehr sicheren Salzstock. Vielleicht auch eine Wiederaufarbeitungsanlage, die die radioaktiv verseucht und in der waffenfähiges Plutonium gewonnen wird.


Ja Stimmt, man muss nur beachten, das man sich nicht nur auf ein Medium der Der Energiegewinnung Konzentrieren soll, sonder das jeweilige Geologie der Umgebung beachten und so die beste masname suchen sollte. Was in erste Hinsicht deutlich mehr koste aber in langer sich die einsieg gute Möglichkeit ist.

Das mit den Wiederaufarbeitungsanlage]Abgesehen davon ist Uran ein alles andere als häufoger und umweltfreundlicher Rohstoff: Die einigermaßen konzentrierten Vorkommen reichen bei derzeitigem Anlagenbestand noch etwa 40 Jahre, und der Abbau hat reelmäßig die Verstrahlung ganzer Landstriche durch streahlende Abraumhalden zur Folge. Meist in Regionen mit einer armen Bevölkerung, die gezwungen ist, auf den verstrahlten Böden Nahrung anzubauen und Tiere zu weiden, die nichts von der Gefahr weiß und bei der auch von den Minengesellschaften und den Regierungen keine Anstrengungen unternommen werden, daran etwas zu ändern. [/QUOTE]

Ich habe von ca. 45Jahren gehört, aber das kann man wieso nicht genau sagen, wie die Erdöl vorkommen. Zu mindesten liegen wir auf dem gleichen Level. Ich möchte damit sagen, das ich diese Problematik kenne.

Das zweite, was du sagst, ist aber wichtiger. Das der Abbau nicht gerade zimperlich mit der Natur, denn Menschen und allen anderen Lebewesen umgeht. Eigentlich ist es ein Offenes Geheimnis,nach der Methode, „solange es mich nicht Tritt, geht es mich nicht“. Und von dem Medien hört man auch nichts, weil es keine richtigen Schlagzeilen bringt, sogar im Sommerloch. So sind eben Menschen.



Zum Schluss möchte ich nur ein sagen. Solange nur Deutschland oder die EU da mitmacht, bringt es ganze rein gar nichts. Es ist genau wie beim Kyoto-Protokoll.

Mit freundlichen Grüßen

Keles

Zitat von janw:Das mit den vernünftigen Alternativen stimmt so nicht - Greenpeace hat sehr detailliert ausgerechnet, wie und mit welchen Alternativen recht kurzfristig die Kernenergie ersetzt werden könnte. Ich kann das leider nicht im Detail hier ausführen, weil es eine recht komplexe Angelegenheit ist, ich halte die Rechnung jedoch für seriös und kenne keine saubere Widerlegung durch andere Kundige.



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