Zitat von Ipsissimus:´s läuft halt alles auf Privilegienkriege hinaus^^
Naja, so lange die Privilegien so sind wie sie heute sind - was, wenn Öl so teuer ist, daß es keinen mehr interessiert?^^
Das Problem ist in meinen Augen, daß Politik praktisch nicht mehr anders
kann, als nach der Pfeife der Wirtschaft zu tanzen. Was erleben wir denn heute? Zeitgleich mit der Breitenentdeckung des Klimawandels und des CO2-Problems fangen die Ölmultis an, ernsthaft in erneuerbare Energien zu investieren. Glaube an Zufall, wer da will...
Politik hat, gefördert durch eine intensive personelle Verzahnung und durch Überschneidung in Persönlichkeitsmerkmalen der Akteure, sich die beständige Nörgelei der Wirtschaftslobbies an postulierter staatlicher Schwerfälligkeit, katastrophaler Einschränkung wirtschaftlicher Entwicklungsmöglichkeiten durch staatliche Lenkungsmaßnahmen so weit zu eigen gemacht, daß sie selbst bereitwillig das Feld räumt, Macht und Gestaltungsmöglichkeiten an die Wirtschaft abgibt - ohne daß dafür ein wirklich erkennbarer gesellschaftlicher Mehrwert "gezahlt" wird, sieht man von kleinen Einnahmen für Lizenzgebühren und einige Liegenschaften sowie einige Karrierechancen für Ex-Politiker ab.
Man könnte den breitflächigen Verkauf von Stadtwerken - meist ohne Kenntnis des Vertragsinhaltes durch die Stadtratsmitglieder (!)- gut als Veruntreuung charakterisieren, es käme wirklich mal auf einen Musterprozeß an.
Wie weit Politik sich selbst suspekt ist, zeigt gerade heute die praktische Sprachlosigkeit von Politik gegen den in meinen Augen ungeheuerlichen Vorwurf aus katholischen Spitzenkreisen, sie wolle planmäßig Kinder schädigen, indem sie diese in Horten ihren Eltern entfremden wolle.
So, wie es jetzt aussieht, werden wir bewegte Jahre vor uns haben, beginnend wohl so in 10 Jahren. Wohin sie führen, hängt u.a. vom Fortschritt in der Energiegewinnung und -verwendung ab, z.B. ob die Kernfusion gelingt, ob nachwachsende Rohstoffe hinreichend erzeugt werden können, ohne dabei neu natürliche Lebensräume zu zerstören und ohne dabei zur Konkurrenz für den Nahrungsmittelanbau zu werden.
Vielleicht auch davon, wie weit wir in der Lage sein werden, ein zivilisatorisches Downgrading zu bewältigen. Vielleicht... mit Pferd und Wagen...?
Vielleicht auch davon, wie weit es gelingen wird, mit den sich wandelnden Arbeitsmärkten zurecht zu kommen und den sich daraus ergebenden Folgen für Steuern und Abgaben.
Zitat von Lykurg:Die Umweltsünden sozialistischer Regimes gehören zu den finstersten Kapiteln ihrer Geschichte - daß Demokratien nicht dagegen gefeit sind, dürfte aber auch klar sein.
Ich behaupte einfach mal, daß die Umweltsünden in den auf einen Sozialismus hingearbeitet habenden Staaten

praktisch in gleicher Weise auch unter kapitalistischer Ägide aufgetreten wären. Was die Kultivierung der südrussischen Steppen angerichtet hat, findet seine Entsprechung in der Dust-Bowl des amerikanischen Mittleren Westens in den 1940er Jahren, der Colorado erreicht das Meer nicht mehr, seit er für die Wasserversorgung einer Glücksspielstadt und anderer nichtangepasster Siedlungsräume aufgestaut wurde, die Stauseen im Amazonasgebiet waren kapitalistische Projekte, ebenfalls die Rinderweiden im Regenwald - u.a. war VW daran beteiligt. Nicht davon zu reden, daß in Oregon ganze Bergwälder abgeholzt werden usw.
Yanapaw, Kinder sind in manchen Gesellschaften wirklich noch etwas "wert", ganz konkret als Garanten der Altersversogung für die Eltern.
Davon ab könnte man auf den Gedanken kommen, daß es doch reichlich arrogant ist, daß "wir" mit Hinweis auf die Begrenztheit der Ressourcen den Kinderreichtum in den ärmeren Laändern kritisieren - wo doch jedes Kind in Mitteleuropa so viel Ressourcen verbraucht wie 20 Kinder in Indien.