Wie die Regierungen unsere Zukunft verspielen

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Shockk
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Mi 21. Feb 2007, 23:43 - Beitrag #1

Wie die Regierungen unsere Zukunft verspielen

Auch ungeachtet der aktuell thematisierten Problematik des Klimawandels sollte jedem Menschen mit einem gewissen Horizont klar sein: So kann es nicht weiter gehen. Egal ob man neben dem Klimawandel Dinge wie den Raubbau an der Umwelt, das Artensterben, Ressourcenmangel oder soziale/religiöse Spannungen betrachtet - es ist offensichtlich dass man sich ein Wegsehen nicht mehr leisten kann.

Getan wird aber nichts. Selbst wenn alle derzeit prognostizierten Szenarien maßlos übertrieben sein sollten (was ich nicht glaube) besteht akuter Handlungsbedarf. Um Konflikte zu lösen, um soziale Gerechtigkeit zu schaffen, um die Umwelt zu schonen.

Und in Anbetracht dieser Situation fühle ich mich irgendwo hilflos - und ich habe auch Angst. Denn die Menschen, die heute über unser aller Schicksal entscheiden, scheinen eingangs erwähnten Horizont nicht zu haben. Zugegeben, eine Argumentation mit dem "Wohle der Menschheit" als solcher wirkt reichtlich abstrakt. Aber unrealistisch ist sie nicht. Trotzdem wollen oder können Politiker und Firmenchefs das alles nicht sehen und auch nicht handeln. Sicherlich gehören nationale und finanzielle Aspekte zu ihrem Aufgabenbereich und sind wichtig - aber sie sind nichtig in Anbetracht der Dinge, die eigentlich von Belang sind.

Ich finde die Idee erschreckend, dass ich zwar überblicke was passiert und getan werden könnte, aber wohl bis an mein Lebensende nichts tun kann, um dem entgegenzuwirken. Weil die Entscheidungen die das beeinflussen jetzt getroffen werden, ohne dass ich etwas beitragen kann.

Wie seht ihr das? Zu pessimisistisch? Oder unterschätze ich die Polit- und Finanzmanager weltweit?

janw
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Do 22. Feb 2007, 03:19 - Beitrag #2

Du drückst genau das aus, was ich seit...10 oder so Jahren empfinde und wogegen ich immer noch die Utopie hatte, man könne doch ein Stückchen dagegen tun, indem man sich engagiert - sei es in entsprechenden Gruppen oder in der Politik. In entsprechenden Gruppen bin ich noch, in einem politischen Saftladen auch, aber zu mehr Engagement hat mir die Zeit und die Kondition gefehlt. Ich sehe aber, daß die entsprechenden Gruppen nicht mehr das sind, was sie mal waren, weil sie Teil des politischen Spiels geworden sind. Keine Partei, die nicht irgendwo irgendwann man eine ökosoziale Ader bei sich entdecken und politisch verlautbaren muss - und wie das intern funktioniert, kann ich in besagtem Saftladen beobachten. Macht Spaß, da Mäuschen zu sein^^ und zugleich mir angst, weil ich sehe, daß alles, aber auch wirklich alles zum Spielball politischen Machterhalts geworden ist, der letztlich unter dem Schlachtruf "Weiter so!" angestrebt wird. Weil, was bisher geklappt hat, wird ja auch weiter so laufen... :rolleyes:
So wird auch "verständlich", warum ein Herr Söder sich so "mannhaft" gegen die Politik einer achtfachen Mutter in einem Ländersozialressort stellt...reine Klientelpolitik, die auf die eingerosteten Hirne jenseits der 65 schielt, die die freundliche Junge Union altersheimweise zum Wahllokal chauffiert.

Letztlich...gibt es aber eine kleine Hoffnung, und die heißt demographischer Wandel. Bald werden nämlich den Parteien die Kräfte ausgehen, und dann könnten "wir" die Läden übernehmen. Sicher, das wird für manches arg spät sein...aber wie war das noch mit dem Apfelbäumchen?

Lykurg
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Do 22. Feb 2007, 11:22 - Beitrag #3

Zehn Jahre noch, hieß es heute laut UN-Studie... vielleicht wird das dem einen oder anderen doch noch Beine machen? Auch wenn hierzulande kaum jemand ernsthaft darüber nachdenken wird, alle Forderungen umzusetzen. :rolleyes:

Hilflosigkeit - jein. Was zählt, ist Medienmacht. Medien(ge)macht die lange Vernachlässigung ökologischer Themen, so auch ihre jetzige Präsenz, die uns die Situation so plötzlich verzweifelt aussehen läßt. Vor fünf oder zehn Jahren, als es (im größeren Maßstabe möglicher Änderungen gesehen) kaum weniger dringend war, dachten die breiten Massen nicht über solche Fragen nach.

Sicherlich ist es möglich, Altersheime vom Wissen um den Treibhauseffekt freizuhalten, bis die Klimaanlage ausfällt. Aber alles darunter ventiliert das, was es aufnimmt, bis der Wind die Wahlzettel erfaßt. Mögen gute Beschlüsse gefaßt werden...

Yanāpaw
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Do 22. Feb 2007, 13:11 - Beitrag #4

Das Problem liegt doch eigentlich auf der Hand, erforderliche Maßnahmen kollidieren mit nationalen und individuellen önonomischen Interessen, wobei letztere kurzfristig Wirkung zeigen, erstere aber gar nicht, oder langfristig. Ganz davon abgesehen, dass mit Umwelztschutz unheimlich viel Panikmache betrieben wird, ich würde da erst mal kritisch hinterfragen bevor ich Berichten Glauben schenke, siehe Eisrückgang, Wanderung des golfstrom, zunehmende Vulkanaktivität, Lawinenhäufigkeit et cetera... Größtenteils wird Umweltschutz leider aus persönlichen Motiven instrumentalisiert, was der Wahrnehmung der Thematik nicht unbedingt zuträglich ist.

Ipsissimus
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Do 22. Feb 2007, 13:13 - Beitrag #5

´s läuft halt alles auf Privilegienkriege hinaus^^ Die Wohlstandsinseln werden sich immer weiter abschotten, auch um den Preis massiver Einschränkungen der demokratischen Errungenschaften, das Leid der restlichen Welt wird immer weiter zum Theaterstück entwürdigt werden, das sich des Abends schaurig-atmosphärisch vor der Glotze goutieren lässt, und ehe die Angst vor dem Untergang, in den Eingeweiden beginnend, den Rücken hinaufgekrochen, das Großhirn erreicht, wird die Schere zwischen den Mächtigen und den Vielen derart weit aufgeklappt sein, daß wir auch von zwei verschiedenen Spezies sprechen können, deren eine mit Atomwaffen und die andere mit Faustkeilen kämpft. Dazu kommt: konsensfähig ist in den Wohlstandsinseln derzeit ausschließlich die Verteidigung der Illusion von Sicherheit und Reichtum. Daran wird sich nichts ändern, solange die Medien denen gehören, die auf der Seite der Mächtigen kämpfen^^

henryN
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Fr 23. Feb 2007, 01:03 - Beitrag #6

...bin schon auf die nächsten 30 Jahre gespannt. Falls nicht doch noch das Rauchen mich vorher umbringt. ;) Die Macht der Gewohnheit gegen die Machtlosigkeit der Mahnungen. Wie lange dauert es Alternativen im Denken zu verankern? Oder wird uns selbst irgendwann bald die Zeit fehlen darüber nachzudenken, weil vielleicht doch wieder alles im Chaos versinkt...?
Kann man Macht verbieten? Regeln?
Wo fängt Abhängigkeit an? Wo hört sie auf?
Ist Scheitern einzige Chance?

Ipsissimus
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Fr 23. Feb 2007, 09:56 - Beitrag #7

Ist Scheitern einzige Chance?


ehe ich bereit bin, wider jeden Erweis an die Fähigkeit der machtbesessenen Teile der Spezies zu weisem Handeln zu glauben, würde ich sagen: ja^^

Lykurg
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Fr 23. Feb 2007, 23:33 - Beitrag #8

Daran wird sich nichts ändern, solange die Medien denen gehören, die auf der Seite der Mächtigen kämpfen^^
Wem gehört das Internet? Ja, ich weiß, manche Dinge werden gelöscht - und tauchen gelegentlich wieder auf - und was die Chinesen sichtbar zensieren, könnten andere, die auf das allgemeine Bewußtsein ihrer Aktivität und Präsenz weniger Wert legen, auch unsichtbar unzugänglich machen. Dennoch hebelt es die klassische Beherrschbarkeit ein wenig aus.

Bei der Gegenüberstellung des Kampfes der einen mit Faustkeilen und der anderen mit Atomwaffen geriet ich allerdings leicht ins Schleudern bei der Frage, was eigentlich wünschenswerter ist - vielleicht hätte man nicht von den Bäumen klettern sollen - aber eher könnte ich mir vorstellen, daß die nächste Generation von Waffen einsetzbar wird und die Genfer Konventionen umgeht, etwa programmierbare Biowaffen oder ein Kontaktgift, das lebenslang allergische Reaktionen gegen Pulverdampf verursacht - man wird sich etwas einfallen lassen, auf diese Art von Fortschritt kann man sich verlassen.

Damit sind wir aber auch schon bei einem vitalen Interesse der "Wohlstandsinseln": Die wollen Fortschritte sehen, da passen Berichte über Völker, die kaum noch die Faustkeile halten können, schlecht ins Bild. Insofern würde die Glotze entweder schweigen oder schönfärben müssen. Und der Reisedrang müßte unterbunden werden. Beide Wege in die Unmündigkeit erscheinen mir eher schwierig.

henryN, wie soll die Welt vor der Klimakatastrophe & Cons. gerettet werden, wenn du noch nicht einmal das Rauchen aufgeben kannst? ;)
Das Scheitern, das da Chance sein soll, müßte so total sein, daß ich es mir lieber nicht ausmalen möchte...

nils.ri
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Sa 24. Feb 2007, 13:28 - Beitrag #9

Dieses Thema passt ganz gut zu einer Art Fatalismus, die ich seit einiger Zeit empfinde, wenn ich etwas länger über z.B. den Klimawandel nachdenke.

Ich glaube, dass das gesamte Wirtschaftssystem, wie es heute in der Welt herrscht, zum Scheitern verurteilt ist.
Dabei ist der Klimawandel nur ein Resultat des ganzen und imo gar nicht mal das Schlimmste.

Vielmehr: die heutige Wirtschaft beruht auf Industrie, die auf Rohstoffen beruht, die begrenzt sind. Damit meine ich primär fossile Energieträger. Da der Bedarf danach immer weiter steigt, die Vorräte aber immer weiter sinken (und ich glaube weder, dass man das auch nur annähernd durch regenerative Energien wettmachen, noch, dass man dem durch Energiesparen bedeutend entgegenwirken kann), ist da nicht ein Zusammenbruch in "einiger" Zeit vorprogrammiert?
Hinzu kommt noch das Bevölkerungswachstum, was das noch verstärken dürfte.

Ich glaube auch gar nicht, dass das sonderlich viel mit den Regierungen zu tun hat; einfach mit dem System, das sich durchgesetzt hat.

Werden wir also irgendwann, nach einem großen Bäng wieder in einer Art stark modifiziertem Mittelalter leben?

Und ja, das ist Schwarzmalerei. Bild

Lykurg
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Sa 24. Feb 2007, 13:51 - Beitrag #10

nils.ri, ich wünsche von Herzen, daß unsere Generation noch die wirtschaftliche Nutzbarkeit der Kernfusion erlebt. Sollte das nicht funktionieren, bekommen wir wirklich ein Problem.

Dem Bevölkerungswachstum muß wohl gegengesteuert werden, um das nicht der Natur zu überlassen. :| Allerdings ist durch verbesserte Anbaumethoden noch einiges an Nahrung herauszuholen; nicht zu vergessen auch, daß derzeit gigantische Agrarflächen für die Erzeugung von Biodiesel etc. verwendet werden, was bei funktionierender Kernfusion an Bedeutung verlöre.

"Mit dem System zusammenhängt" - mit welchem? Unserer Wirtschaftsform? Der Libanon wurde von den monarchischen Ägyptern dauerhaft abgeholzt. Die Umweltsünden sozialistischer Regimes gehören zu den finstersten Kapiteln ihrer Geschichte - daß Demokratien nicht dagegen gefeit sind, dürfte aber auch klar sein. Eher dürfte das gemeinte "System" sich auf das Streben des Menschen nach Fortschritt und angenehmerem Leben auf Kosten seiner Umwelt beziehen. Aber dann dürftest du den Rückfall in ein modifiziertes Mittelalter nicht fürchten...

Yanāpaw
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Sa 24. Feb 2007, 15:29 - Beitrag #11

Lykurg schrieb:
Dem Bevölkerungswachstum muß wohl gegengesteuert werden, um das nicht der Natur zu überlassen.


Wo genau ist das Problem dabei, Bevölkerungskontrolle Viren, Bakterien und Naturerscheinungen wie Tsunamis zu überlassen? Wenn in einem Gebiet mehr Menschen leben, sterben eben auch mehr Menschen im Fall einer Katastrophe, da sehe ich kein wirkliches Problem. Außerdem sieht man am Beispiel von Zwasiland ganz deutlich wie natürliche Bevölkerungsbegrenzung funktioniert.
In China wurde eben von der Regierung ein Automatismus erzwungen, um den Konsequenzen steigender Bevölkerungszahlen zu entgehen. Ich sehe aber keinen wirklichen Grund dafür sämtliche nutzbaren Ackerflächen in Wohltätigkeitsgrund zu wandeln und damit die Hungernden der Welt zu speisen, weil die zu debil sind Contrazeptiva oder Präservativa zu nutzen. Wenn der durchschnittliche Inder meint er müsse mit seinen 4 Frauen 34 Kinder zeugen, dann ist das seine Sache, aber es nicht meine Aufgabe die dann zu ernähren. Wenn er es nicht kann ist das Pech, verhungern sie eben, das ist natürliche Auslese, der man aus fadenscheinigem und selbsgerechten Humanismus entgegenwirken will und da sehe ich nun wirklich überhaupt keine Veranlassung dazu. Wenn ein Investor Grund erwirbt und dort Raps anbaut um Biodiesel zu erzeugen dann ist das ja wohl sein gutes Recht, oder ist er aufgrund wirrer Humanismus-Paradigmen verpflichtet Hirse anzubauen um den selbstverschuldeten Welthunger zu lindern? Mir bringt auch keiner morgends Brot, wenn ich mir mit meinem Geld lieber Waffen und Drogen kaufe.

janw
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So 25. Feb 2007, 01:55 - Beitrag #12

Zitat von Ipsissimus:´s läuft halt alles auf Privilegienkriege hinaus^^

Naja, so lange die Privilegien so sind wie sie heute sind - was, wenn Öl so teuer ist, daß es keinen mehr interessiert?^^

Das Problem ist in meinen Augen, daß Politik praktisch nicht mehr anders kann, als nach der Pfeife der Wirtschaft zu tanzen. Was erleben wir denn heute? Zeitgleich mit der Breitenentdeckung des Klimawandels und des CO2-Problems fangen die Ölmultis an, ernsthaft in erneuerbare Energien zu investieren. Glaube an Zufall, wer da will...
Politik hat, gefördert durch eine intensive personelle Verzahnung und durch Überschneidung in Persönlichkeitsmerkmalen der Akteure, sich die beständige Nörgelei der Wirtschaftslobbies an postulierter staatlicher Schwerfälligkeit, katastrophaler Einschränkung wirtschaftlicher Entwicklungsmöglichkeiten durch staatliche Lenkungsmaßnahmen so weit zu eigen gemacht, daß sie selbst bereitwillig das Feld räumt, Macht und Gestaltungsmöglichkeiten an die Wirtschaft abgibt - ohne daß dafür ein wirklich erkennbarer gesellschaftlicher Mehrwert "gezahlt" wird, sieht man von kleinen Einnahmen für Lizenzgebühren und einige Liegenschaften sowie einige Karrierechancen für Ex-Politiker ab.
Man könnte den breitflächigen Verkauf von Stadtwerken - meist ohne Kenntnis des Vertragsinhaltes durch die Stadtratsmitglieder (!)- gut als Veruntreuung charakterisieren, es käme wirklich mal auf einen Musterprozeß an.
Wie weit Politik sich selbst suspekt ist, zeigt gerade heute die praktische Sprachlosigkeit von Politik gegen den in meinen Augen ungeheuerlichen Vorwurf aus katholischen Spitzenkreisen, sie wolle planmäßig Kinder schädigen, indem sie diese in Horten ihren Eltern entfremden wolle.

So, wie es jetzt aussieht, werden wir bewegte Jahre vor uns haben, beginnend wohl so in 10 Jahren. Wohin sie führen, hängt u.a. vom Fortschritt in der Energiegewinnung und -verwendung ab, z.B. ob die Kernfusion gelingt, ob nachwachsende Rohstoffe hinreichend erzeugt werden können, ohne dabei neu natürliche Lebensräume zu zerstören und ohne dabei zur Konkurrenz für den Nahrungsmittelanbau zu werden.
Vielleicht auch davon, wie weit wir in der Lage sein werden, ein zivilisatorisches Downgrading zu bewältigen. Vielleicht... mit Pferd und Wagen...?
Vielleicht auch davon, wie weit es gelingen wird, mit den sich wandelnden Arbeitsmärkten zurecht zu kommen und den sich daraus ergebenden Folgen für Steuern und Abgaben.

Zitat von Lykurg:Die Umweltsünden sozialistischer Regimes gehören zu den finstersten Kapiteln ihrer Geschichte - daß Demokratien nicht dagegen gefeit sind, dürfte aber auch klar sein.

Ich behaupte einfach mal, daß die Umweltsünden in den auf einen Sozialismus hingearbeitet habenden Staaten ;) praktisch in gleicher Weise auch unter kapitalistischer Ägide aufgetreten wären. Was die Kultivierung der südrussischen Steppen angerichtet hat, findet seine Entsprechung in der Dust-Bowl des amerikanischen Mittleren Westens in den 1940er Jahren, der Colorado erreicht das Meer nicht mehr, seit er für die Wasserversorgung einer Glücksspielstadt und anderer nichtangepasster Siedlungsräume aufgestaut wurde, die Stauseen im Amazonasgebiet waren kapitalistische Projekte, ebenfalls die Rinderweiden im Regenwald - u.a. war VW daran beteiligt. Nicht davon zu reden, daß in Oregon ganze Bergwälder abgeholzt werden usw.

Yanapaw, Kinder sind in manchen Gesellschaften wirklich noch etwas "wert", ganz konkret als Garanten der Altersversogung für die Eltern.

Davon ab könnte man auf den Gedanken kommen, daß es doch reichlich arrogant ist, daß "wir" mit Hinweis auf die Begrenztheit der Ressourcen den Kinderreichtum in den ärmeren Laändern kritisieren - wo doch jedes Kind in Mitteleuropa so viel Ressourcen verbraucht wie 20 Kinder in Indien.

Yanāpaw
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So 25. Feb 2007, 04:05 - Beitrag #13

daß es doch reichlich arrogant ist, daß "wir" mit Hinweis auf die Begrenztheit der Ressourcen den Kinderreichtum in den ärmeren Laändern kritisieren - wo doch jedes Kind in Mitteleuropa so viel Ressourcen verbraucht wie 20 Kinder in Indien.


Zum einen kritisierte ich nicht den Kinderreichtum, es ist mir völlig egal ob auf jede indische Familie 0, 1 oder 5000 Kinder entfallen, ich kritisiere den Denkansatz Westeuropa hätte eine wie auch immer geartete Verpflichtung diesen Menschen Nahrung zu verschaffen und ihre existenziellen Bedürfnisse zu befriedigen und dazu auf Profit zu verzichten, die ich in Lykurgs Äußerungen hineininterpretierte; zum anderen verbraucht ein Kind bei uns sicher mehr als die 20 fache Ressourcenmenge, aber es generiert damit auch das 500.000 fache Einkommen. Ich frage mich mit welchem Recht der Humanismus seine absolut subjektiven - und imo unnützen - Dogmen jedermann als das einzig Wahre aufzwingt. Ich habe definitiv keine Verpflichtung hungernde Kinder in Zwasiland zu speisen, oder deren Medikamente zu zahlen, nur weil ich mehr Ressourcen verbrauche, als ein ganzes Dorf dort und ganz sicher auch nicht, weil ich mehr besitze. Ich habe aber auch absolut kein Problem damit, wenn Menschen das tun möchten, aber dann tun sie das aus persönlicher Großherzigkeit und Idealismus und nicht aufgrund einer moralischen oder ethischen Obligation.

janw
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So 25. Feb 2007, 13:30 - Beitrag #14

Naja, aber was, wenn westliche Konzerne sich das Land dort unter den Nagel reißen, fruchtbares Land, auf dem alles angebaut werden könnte, was die Leute da so brauchen, um da Eukalyptus für unser Klopapier, Soja für unsere Schweine, Schnippelbohnen für uns im Januar,... anzubauen - ohne daß die Leute dafür nur einen cent sehen? Weil, mit dem Erlös werden die Zinsen für die Entwicklungshilfekredite gezahlt, für Projekte wie den Narmada-Staudamm, die wiederum tausende Menschen von ihrer Scholle vertreiben, ökologische Schäden anrichten und nur dazu dienen, daß die Regierung sagen kann: Seht her, was für Wunder der Technik wir hier in Indien bauen können! Gut, und damit wird dann noch der Strom für die Fabriken erzeugt, die von uns nach dort verlagert wurden. Die einfachen Leute haben kein Geld dafür...
Ähnliche Beispiele lassen sich in fast allen Ländern finden, und wenn es nur die Korruption ist, in welcher die Exporterlöse versickern, Korruption, die wiederum von uns angeheizt wird - siehe Siemens, siehe Nigeria.

Gut, das mag sich jetzt als Fundamentalkritik an Entwicklungshilfe lesen, vielleicht gar als "lasst die Leute da lieber in ihrer unverfälschten idyllischen Armut" - das übersieht aber, daß es Alternativen gäbe: Die Frage ist nicht, ob es Entwicklung geben soll, sondern welche und mit welchen Mitteln und ob der Weg, den "wir" gegangen sind, derjenige ist, den "wir" auf den Rest der Welt übertragen wollen. Ob es nicht doch eher um angepasste Entwicklung - von unten - gehen muss, vor allem aber darum, daß "wir" Entwicklungshilfe wirklich als Hilfe, als Gegebenes ansehen, nicht als Kapitalanlage, anderen Rückzahlung die armen Länder dann ewig knapsen - bzw. dort die einfachen Leute.

Yanāpaw
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So 25. Feb 2007, 14:34 - Beitrag #15

janw,

ich sprach von einer Verpflichtung diese Menschen zu umsorgen und die sehe ich trotz aller Unterdrückung und wirtschaftlich bedingter Ungerechtigkeit nicht gegeben, das sagte ich schon Ipsissimus an anderer Stelle, wer derart fahrlässig mit den ohnehin schlechten Voraussetzungen seines Lebens umgeht verdient keine Hilfe und hat sicher keinen Anspruch auf Sicherung seiner Bedürfnisse. Wo sind die Hilfeleistungen für mich, aus historischer Schuld Russlands gegen die Vertriebenen Ungarns (meine Oma floh mit einem Pferdegespann, keinem Besitz und 2 Kleinstkindern aus Ungarn nach Deutschland) ? Nicht da, richtig und das deshalb weil meine Großeltern aus nichts ein Unternehmen aufbauten mit 20.000 Mark zinslosem Darlehn des Landes, also erspar mir debile Pseudoweißheiten von Verantwortung gegenüber den armen Indern, man bringt es im Leben zu nichts wenn man sich nur zurücklehnt und alles als Bringschuld der anderen sieht. Wenn also der durchschnittliche Inder 50 Kinder haben möchte, weil er glaubt sie sicherten seine Altersvorsorge und 45 verhungern oder sterben an Cholera, weil sie aus dem Ganges saufen, wo 5 Meter flußaufwärts Pestopfer reingeworfen werden, dann ist das nicht mein Problem. Wenn er ernsthaft an einer Lösung seiner Probleme interessiert ist, dann können wir reden und dann helfe ich, aber nicht auf diese unnötige und absolut kontraproduktive Weise, auf die heute Entwicklungsprojekte laufen. Schulen bauen für Zwasiland und Nahrungsmittel liefern, warum sollte man? Wenn sie lernen kostenlose Präservative zu nutzen, dann reden wir über Schulen und wenn sie ihre Macheten und AKs wegwerfen, dann reden wir über Essen. Eine Verpflichtung diesen Menschen zu helfen gibt es nicht. Wenn ich mein Land für 5$ an einen Investor verkaufe habe ich eben Pech, wenn ich mir für 10$ ranziges Brot kaufen könnte und jetzt leider verhungern muss. Oh ja ich vergaß, die Knebelverträge, die böse Weltbank, die bösen Unternehmen, bestehlen die armen Inder jetzt müssen die armen Inder umziehen, wegen einem Staudamm, na und? Hätten sie das Land nicht verkauft könnten sie dort wohnen, Ackerbau betreiben oder rituelle Waschungen durchführen, aber sie haben es verkauft und jetzt tragen sie die Konsequenzen.

Na klar, die Kinder können dafür nichts, sie sind unschuldig, das bestreite ich nicht, aber warum weigert sich die Allgemeinheit einfach mal logisch an so eine Sache ranzugehen und sich zu fragen, ob dieses Leid möglicherweise einen Sinn hat, möglicherweise handelt es sich ja um Bevölkerungskontrollmechanismen, die vor einem Totalkollaps schützen. Ganz davon abgesehen, dass Hilfe immer und zwar immer Abhängigkeiten generiert. Wenn man aus Kurzsichtigkeit charitative Projekte ausweitet und aus undurchdachter Großherzigkeit Abhängigkeiten schafft werden sich die globalen Probleme in sehr naher Zukunft exponentiell vergrößern...

janw
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So 25. Feb 2007, 15:13 - Beitrag #16

Nun...nicht die örtliche Bevölkerung hat das Land verkauft, die Regierung tat das, oder sieht in andeen Fällen wohlwollend zu, wie ein "Investor" das auf seine Weise löst...ein paar Pistoleros... :rolleyes:

Ich stimme Dir durchaus zu, daß vieles an den Hilfsmaßnahmen vielleicht gut gemeint, aber schlecht durchdacht/schlecht gemacht ist, vor allem neue Abhängigkeiten schafft, statt Eigeninitiative zu fördern.
"Wir" haben es z.B. geschafft, Bauern in den Ruin zu treiben, weil ihre Hirse etwas kostet, im Gegensatz zum Weizen aus den Hilfspaketen.
Letztlich ist das alles u.a. Resultat dessen, daß "wir" "sie" nicht in gleicher Weise als selbständige Menschen betrachten, wie die Vertriebenen es wurden, von mangelndem Verständnis für die anderen Kulturen, Lebensverhältnisse, Rahmenbedingungen mal abgesehen.
Der Kolonialismus hat eben in den Köpfen noch nicht aufgehört zu existieren...

Vielleicht liegt das Problem für Politik auch darin, daß sie ihre Handlungen der Öffentlichkeit verkaufen muss, und die will groß, teuer und eindrucksvoll sehen, statt Kleinkredite an Frauen in Bangladesh von der Grameen-Bank. Sowas taugt nur für den alternativen Nobelpreis, wenn es auch hundertmal effizienter die Probleme der Menschen dort aufgreift und ihnen hilft, selbst auf einen grünen Zweig zu kommen.

henryN
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So 25. Feb 2007, 19:36 - Beitrag #17

Scheitern ist die Chance des Unwissenden. Jemand, der sich in einem Haus eingerichtet hat, weil er sich in einer gewissen Sicherheit einrichten will oder muß, sich darin unwohl fühlt, aber in den Kompromissen einrichtet:

Entweder das Haus fällt zusammen aus Altersgründen oder weil jemand anderes will, daß dieses Haus zusmmenfällt

Oder der Bewohner endeckt eine Alternative und verfügt über die Ressourcen und die Fähigkeit "umzuziehen".

Oder er verfügt über das Wissen und die Ressourcen das Haus selbst umzugestalten und zu einem wohnlichen Ort zu machen.

Das Wissen (Erkennen können und wollen) darum, ob, wie, und warum etwas funktioniert und die Simulation der Zukunft, sind die Chance, das Scheitern zu vermeiden und Komplexität wandelbar zu machen. Bleibt nur noch die Hürde des Handeln wollens und könnens. (Hab ich mal von meinem Physik- und Geschichtslehrer gelernt). Im letzten Punkt ist Entwicklungshilfe am wirkungsvollsten. Die Chance, die darin liegt ist die Entstehung neuer komplexer "Märkte" und Entfaltung neuer Austauschprozesse die zu einem Ausbau der Komplexität ermöglicht. Im idealen Falle hat das "System" Wirtschaft irgendwann einmal die Komplexität und Wandelbarkeit eines "Gehirns" erreicht.

Beim Studium hatte ich immer das Gefühl, daß unsere "Wirtschaftslenker" :D sich im Denken und Wissen über "Volkswirtschaft" auf dem Niveau eines Einzellers bewegen. Angebot, Nachfrage, Nutzen, Gewinn, Effektivität. Es müßten schon noch andere Komponenten hinzukommen um dauerhaft stabile Komplexität zu sichern. Aber da wir ja dies noch nicht mal im eigenen Lande realisieren können, wie sollten wir dann in der Lage sein, dies für Andere zu tun? Wer versteht denn schon wirklich oder will überhaupt verstehen wie die Industrialisierung hierzulande möglich wurde? Da wird viel auch bewußt verdrängt. Vorallem das Moment Zeit und Dauer. Ein neugeborenes Kind braucht eben auch viele Jahre um selbständig zu sein, und das auch nur weil dem ein geniales Lebenenstehungs- und Wachsenprogramm zugrunde liegt.....

Und dann hat die Evolution es so eingerichtet das Leben entsteht und auch wieder vergeht.... Warum wohl? Und ist es mit Gesellschaften nicht auch so?
Was ist Wachstum oder welche anderen Möglichkeiten der Wandelbarkeit gibt es?

Wissen und die Fähigkeit zur Simulation, sind Momente, die uns wesentlich von unseren mittelalterlichen Vorfahren unterscheiden. Und dazu noch das geniale Internet..........
Es gibt definitiv Chancen nicht scheitern zu müssen. Und vielleicht hör ich ja schon morgen mit dem Rauchen auf, weil es genug Menschen um mich herum gibt, die mich von der Qualiät des Lebens ohne Rauchen überzeugen. Oder es gibt einfach keine Zigaretten mehr.... ;)

Lykurg
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Mo 26. Feb 2007, 00:42 - Beitrag #18

Yanāpaw, du hast mich tatsächlich falsch verstanden. Meine Bemerkung zu den Rapsfeldern ist darin zu erklären, daß wenn die Energiekosten durch Fusionskraftwerke ins Bodenlose fallen, Biodiesel unwirtschaftlich wird, damit mehr Bodenfläche für Getreidefelder oder zur Renaturierung (sinnvoll etwa aufgrund handelbarer CO2-Emissionsrechte) bereitsteht. Staatliche Anbausteuerung ist in jeder Form abzulehnen (Produktionspflichten genauso wie Anbauverbote oder Subventionen). Niemand soll dazu gezwungen werden, auf seinen Profit zu verzichten, um Hunger zu stillen - wünschenswert wäre aber, daß er in gewissem Maße dazu bereit ist.

Und mit den von dir so kritisierten Maßnahmen gegen Bevölkerungswachstum meinte ich insbesondere sexuelle Aufklärung und Verbreitung von Kontrazeptiva. Ich halte es für eine überflüssige Grausamkeit, Menschen verhungern zu lassen, weil für sie kein Platz da ist, die nur entstanden, weil die Eltern sich des Privateigentums an Produktionsmitteln nicht bewußt sind. ;)

In Gesellschaften, die das Ansehen eines Mannes an der Anzahl seiner ehelichen und außerehelichen Kinder (unabhängig von ihrer Säuglingssterblichkeit und dem jeweiligen Bildungsstand) beurteilen und ebendies einen hohen Stellenwert einnimmt, sollten Maßnahmen überdacht werden, diesen Zustand dauerhaft zu ändern. Demographie ist explosiv.

****

janw, die Schnapsidee, einen GAU geheimzuhalten, kann nur Parteifunktionären in einer Planwirtschaft kommen. Auch den größten Wirtschaftsunternehmen einer freien Wirtschaft fehlt dafür die Machtbasis. Die Zündung der Zar-Bombe, der größte je durchgeführte Atomtest, war ebenfalls keine US-Machtdemonstration...
Badeurlaub am Karatschai-See soll auch ganz toll sein. Man wird dort sehr schnell braun, nach fünf bis fünfzehn Minuten ist allerdings die für Menschen tödliche Strahlungsdosis erreicht. Übrigens könnte eine Verbindung des Sees zum Grundwasser des Ob entstehen. Need I say more?

Was hast du eigentlich dagegen, daß "die Ölmultis" ernsthaft in EE investieren?

janw
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Mo 26. Feb 2007, 01:40 - Beitrag #19

Hm, Lykurg, wurde Harrisburg so schnell öffentlich gemacht? Ich weiß es gerade nicht... Bei Krümmel habe ich aber gewisse Zweifel an der öffentlichen Darstellung. Ansonsten muss man hier sagen, daß "wir" Glück hatten, daß nichts im Range Tschernobyls passiert ist, schlichtes Glück. Wie man bei einer Katastrophe in Biblis oder Stade reagiert hätte, ich will es nicht wissen...
Dafür haben "wir" Müll an der Elfenbeinküste "entsorgt", iirc gewissen Anteil an Bhopal gehabt, und wenn ich nicht irre, ist in Norditalien (wie hieß nochmal der Ort?) auch nicht alles so gelaufen. Vielleicht hatten "wir" insgesamt einfach etwas mehr Glück, vielleicht haben "wir" unsere Sauereien eher exportiert, dahin, wo keiner es gemerkt hat. Man kommt aber nicht daran vorbei, daß der Kapitalismus nicht so sauber ist, wie er sich gerne sehen würde.

Ich habe nichts gegen das Engagement der Ölmultis, nur dagegen, daß Politik so lange diejenigen verspottet hat, die vorher dafür eintraten, bis eben die Industrie das getan hat, was schon längst hätte passieren müssen. Diese Unehrlichkeit ist es, die mich ärgert...und daß wir mit Herrn Glos wieder einen Lobbyisten in der Regierung haben.

Ipsissimus
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Mo 26. Feb 2007, 11:04 - Beitrag #20

Yanapaw, du wirst es mal weit bringen bei der Weltbank, sollte dein Interesse sich darauf richten und sollte dein Geschick deiner Ideologie standhalten. Weißt du, wo die westlichen Industrienationen wären, wenn plötzlich alle unterdrückten Länder die volle Verfügungsgewalt über alle ihre Ressourcen beanspruchen würden, die wir so freigiebig verschleudern, als wären es unsere? Richtig, am Arsch. Und die Welt wäre am Abgrund, weil dann die süße Illusion des Weltwirtschaftssystems, das in Wirklichkeit ein Weltkontrollsystem ist, sich in die häßliche Fratze der militärischen Gewalt zurückverwandeln würde, die sie schon immer war.


Insofern würde die Glotze entweder schweigen oder schönfärben müssen.


wo siehst du das Problem? Die wirklichen Bilder sehen wir doch heute schon nicht mehr in der Berichterstattung, die sind schließlich nicht zumutbar, oder eine Entwürdigung der Toten, oder was auch immer, jedenfalls wird uns lediglich eine persilgereinigte Version der Wirklichkeit präsentiert. Was das Internet angeht, da kannst du, wenn du suchst, tatsächlich NOCH die ungefilterte Wirklichkeit finden in Versatzstücken zusammengeklaubt. Noch.

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