1. Mai - Aufmarsch der Rechten

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Feuerkopf
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Di 1. Mai 2007, 17:04 - Beitrag #1

1. Mai - Aufmarsch der Rechten

In meiner Heimatstadt herrscht Ausnahmezustand.
Es ist buchstäblich die halbe Stadt abgeriegelt. Seit heute morgen 8 Uhr wimmelt es von Polizei aus dem gesamten Bundesgebiet und es kreisen Hubschrauber.
Neben Nürnberg haben sich die Rechten - speziell die NPD - Dortmund ausgeguckt, um eine 1. Mai-Kundgebung zu veranstalten. Immerhin hat die Verwaltung es geschafft, sie in einen unspektakulären Vorort abzuwimmeln. Wir sind allerdings deshalb seit heute morgen mehr oder weniger eingesperrt. Immerhin hat eine Polizistin aus Leipzig meinem Mann erlaubt, den Hund auszuführen.
Was ist eigentlich aus dem 1. Mai geworden?

Bericht aus der lokalen Presse

janw
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Di 1. Mai 2007, 19:04 - Beitrag #2

Naja, der 1.Mai ist immer schon ein polarisierender Tag gewesen, als "Kampftag der Arbeiterschaft", und die Rechten haben iirc auch in anderen Jahren schon Aufmärsche veranstaltet.
Immerhin gut, daß es noch Leute gibt, die sich dem in den Weg stellen - wobei mir die Methoden nicht allesamt gefallen. Wenn die Demo so weit eskaliert, daß der Versammlungsleiter sie auflösen muss, wenn große Schäden angerichtet werden wie jetzt auf den Bahngleisen und die Bevölkerung so betroffen wird wie Ihr jetzt, ist für mich eine Grenze überschritten. Letztlich ist das denke ich auch kontraproduktiv für die Linke, weil es doch für viele Bürger den Eindruck verstärkt, wir bräuchten wieder mehr "Zucht und Ordnung im Land", wofür die mittlerweile teils recht adrett auftretenden Rechten als durchaus brauchbar wahrgenommen werden könnten.

Yanāpaw
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Di 1. Mai 2007, 19:07 - Beitrag #3

Zu dem Thema komme ich nicht umhin zweigeteilt zu antworten, nämlich zum ersten, den Aufmarsch oder die Aufmärsche im Allgemeinen zu thematisieren und zum Zweiten den Umgang mit rechtsgerichteten Parteien und Gruppierungen.

Zu den Aufmärschen im Allgemeinen lässt sich anhand der jüngsten Vergangenheit erstaunlicherweise feststellen, dass das gros der Sachbeschädigungen und Übergriffe auf Polizeibeamte nicht durch Demonstranten mit rechtsradikaler Gesinnung sondern von den Gegendemonstranten, vornehmlich jenen mit linksradikaler Gesinnung zu verantworten sind, was auch dem Hergang der überwiegenden Mehrheit solcher Aufmärsche entspricht. Es wäre interessant zu erfahren, ob eine Demonstration rechtsradikaler Gesinnungsträger ohne Polizeiaufgebot eskalierte, oder eigendynamisch in geordneten Bahnen bliebe, insbesondere bei einem Verbot einer Gegendemonstration. Über den Sinn oder Unsinn der (inhaltlich nahezu bedingungslosen) Versammlungsfreiheit möchte ich an dieser Stelle nicht sprechen, faktisch darf allerdings jeder Schwachkopf eine Kundgebung initieren und durchführen, unabhängig davon ob seine Meinung realitätsnah oder völliger Humbug ist. Es wäre vom Grundsatz her wünschenswert eine Gleichbehandlung zu erzwingen, wenn also rechtsradikale Kundgebungen mit der Begründung der Verfassungsfeindlichkeit abgelehnt würden, muss das bei linksradikalen analog erfolgen, den Linksradikalität ist keinen Deut besser als rechtsradikalität, ein Faktum, das hierzulande gerne totgeschwiegen wird, galt - und gilt irrtümlicherweise immer noch - doch Linksradikalität als Freigeistigkeit und Liberalität.


Ein Verbot der NPD oder anderer rechtsradikaler Parteien ist ebenso unsinnig, wie ein Aufmarsch oder Demonstrationsverbot gegen diese Gruppierungen, das dieses Procedere als einzige Außenwirkung eine Märtyrer-Rolle zuweist, den Reiz des Unterdrückten aber Richtigen erzeugt und sowohl rechts- wie linksradikaler Ideologie eine Berechtigung attestiert, schlimmer noch die Inhaltslosgkeit derartiger Schwachsinnigkeiten verschleiert und Substanz suggeriert, wo nur Rebellion der Rebellion wegen ist. Vielmehr sollte man NPD und DVU, Republikaner und wie sie alle heißen, deren Wahlprogramme aus realitätsfremdem Stuss bestehen einfach schalten und walten lassen, wie sie das wollen. Denn eine Ideologie zeigt ihren Wert, wenn sie gelebt wird, ebenso wie eine Partei ihren Wert erweist, wenn sie regiert, wenn die Inhaltslosigkeit und die Absurdität dieser Parteien auch dem dümmsten offenbar wurde, weil sie auf geradezu schmerzhaft offensichtliche Weise in peinlichem Versagen untergeht und niemand anders verantwortlich gemacht werden kann, dann wird das sowohl den Parteien als auch den Ideologien mehr Wasser abgraben als Verbote, Aufklärung und Gegendemonstrationen das je könnten.

Obiges gilt entsprechend für alle linksradikalen Parteien, die nicht minder unfähig zur tatsächlichen Lenkung des Landes wären. Eine Partei deren Führungsriege aus ehemaligen Stasi-Genossen besteht und die sich nun soziale Gerechtigkeit auf die Flagge schreibt, wem da nicht die Augen tränen, der muss dehydriert sein, oder im Sandkasten schlafen. Also sollen sie regieren, meine Stimme haben sie, sollen sie sich als das erweisen, was der Denkende schon in ihnen sieht, sollen die Lügen von den Transparenten und Plakaten, die sie so selbstgefällig anklebten die Dogmen ihrer sehr kurzen Regierungszeit sein.

Lykurg
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Di 1. Mai 2007, 23:29 - Beitrag #4

Die Nachrichten aus Dortmund klingen tatsächlich erschreckend. Die Gewalthandlungen Autonomer gegenüber der Polizei - so wie es aussieht, um ihrer selbst willen geübt, den rechten Aufmarsch dankbar als Vorwand nutzend - überraschen mich nicht im Geringsten; von den "Chaostagen" in Hannover, Berliner Autozündeleien und Hamburger Brandanschlägen (gegen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik) ist man es ja nicht anders gewohnt. Das Ausmaß der Gewalt ist wie so oft nicht hinnehmbar - aber das ist man ja gewohnt und nimmt es gelassen hin. :rolleyes:

Die rechten Demonstranten verhalten sich dagegen üblicherweise kooperativ, das entspricht dem von ihnen angestrebten Image, und darauf werden sie von ihren Anführern eingeschworen. Sie demonstrieren gern in möglichst geschlossenen Formationen, "Ordnung" und "Stärke" zeigend. Insofern verwundert mich an dem Bericht die Durchbrechung der Polizeisperren und der Marsch Richtung Innenstadt - das wirkt so, als sei bei denen eine Sicherung durchgeknallt.

Ich sehe nicht ein, wozu linksextreme Gegendemonstrationen zugelassen werden, wenn diese mit solcher Regelmäßigkeit eskalieren. Demonstrations- und Versammlungsfreiheit sind schön und gut, solange es bei Worten bleibt und der gesetzliche Rahmen nicht verlassen wird (keine Volksverhetzung etc.), wenn dabei aber immer wieder tätliche Angriffe, Verwüstungen, Blockaden usw. herauskommen, ist ein solcher Zug unabhängig von seiner Aussage zu verhindern.

Übrigens lenkt diese Eskalation ja nur den Blick der Öffentlichkeit auf den ohne sie eigentlich keine Nachricht rechtfertigenden rechten Haufen. Ich bezweifle, daß diese Aufmärsche ohne die mitgliederzahlfördernde Pressewirksamkeit der gegnerischen Ausschreitungen überhaupt zustandekämen.

Yanni, ich hoffe doch, daß sie für ihre Unfähigkeitsexperimente dein Einverständnis, aber nicht gleich deine Stimme erhalten! ;)

janw
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Mi 2. Mai 2007, 03:17 - Beitrag #5

Zitat von Lykurg:Übrigens lenkt diese Eskalation ja nur den Blick der Öffentlichkeit auf den ohne sie eigentlich keine Nachricht rechtfertigenden rechten Haufen. Ich bezweifle, daß diese Aufmärsche ohne die mitgliederzahlfördernde Pressewirksamkeit der gegnerischen Ausschreitungen überhaupt zustandekämen.

Ich bin mir da nicht so sicher, sondern befürchte, daß mit völlig "gesitteten" Gegendemonstrationen oder ganz ohne diese die Rechten ihr Treiben gänzlich unbemerkt tun würden und dann bei jeder Wahl mit wiederum formallegaler Propaganda in Richtung latenter Unsicherheitsgefühle auf Stimmenfang gehen würden, und durch allmähliche Zersetzungswirkung irgendwann zum Ziel kommen würden - und dann wäre die Überraschung groß.
Ich halte Gegendemonstrationen für notwendig, und natürlich sollten diese ordentlich ablaufen. Unsere nach Spektakulärem geifernde Mediendemokratie (Mediocratie^^) wird diese nur leider nicht wahrnehmen. :(

Davon ab - was, wenn bei den "Autonomen" ein paar rechte Provokateure mitmischen?

Hamburger Brandanschlägen (gegen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik)

Provokative Frage: Wie soll Bürger denn mit Politikern umgehen, die Ergebnisse von Volksentscheiden für mehr Bürgermitbestimmung aushebeln? DAS ist für mich Mißachtung des Bürgerwillens und Machtpolitik nach dem Stil "Die Partei, die Partei, die hat immer recht..." Gewalt par excellence.

Macht hat immer und überall einsam gemacht, die Krankheit und Geisel der Mächtigen.
Sie sollten dabei nur nie vergessen, daß Menschen im Erlebnis der Mißachtung und Entwürdigung und Machtlosigkeit alles möglich ist.

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Mi 2. Mai 2007, 09:42 - Beitrag #6

Ich bin mir da nicht so sicher, sondern befürchte, daß mit völlig "gesitteten" Gegendemonstrationen oder ganz ohne diese die Rechten ihr Treiben gänzlich unbemerkt tun würden und dann bei jeder Wahl mit wiederum formallegaler Propaganda in Richtung latenter Unsicherheitsgefühle auf Stimmenfang gehen würden, und durch allmähliche Zersetzungswirkung irgendwann zum Ziel kommen würden - und dann wäre die Überraschung groß.
Was könnte man sich besseres wünschen, als daß die Rechten demonstrieren und niemand etwas davon merkt? Der Stimmenfang-Erfolg dabei wäre jedenfalls eher gering.^^
Provokative Frage: Wie soll Bürger denn mit Politikern umgehen, die Ergebnisse von Volksentscheiden für mehr Bürgermitbestimmung aushebeln? DAS ist für mich Mißachtung des Bürgerwillens und Machtpolitik nach dem Stil "Die Partei, die Partei, die hat immer recht..." Gewalt par excellence.
janw, deine suggerierte Verbindung zur Hamburger Innenpolitik ist zwar nett, leider wurde aber das Auto der Frau von Thomas Mirow angezündet (und sein Haus in Mitleidenschaft gezogen) - er war der SPD-Spitzenkandidat von 2003. Ansonsten betrafen die letzten Anschläge eine Reihe von Wirtschaftsunternehmen, die mit der Wahlrechtsreform eher wenig zu tun haben^^ - und den Chef des ebenfalls eher links angesiedelten WWI...

Und wie auch immer, selbst wenn sie nicht "komischerweise" "die Falschen" erwischt hätten, ist Gewalt keine Lösung. Und diese in irgendeiner Weise zu rechtfertigen (was mir in deinem Beitrag sich andeutet), halte ich für weitaus gefährlicher als eine friedlich verlaufende Demonstration - auch wenn es sich um Extremisten handelt. :|

Maurice
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Mi 2. Mai 2007, 10:00 - Beitrag #7

Jan, willst du die Demokratie mit undemokratischen Mitteln schützen bzw. schützen lassen? Bist du dir eigentlich sicher, was du willst :rolleyes: ...

Ipsissimus
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Mi 2. Mai 2007, 10:51 - Beitrag #8

man muss die Bezüge zwischen SA-Aufmärschen und heutigen NPD-Aufmärschen schon ziemlich massiv ignorieren, um glauben zu können, NPD-Demonstrationen würden friedlich verlaufen, wenn man diese armen unterdrückten Demokraten nur ließe. Nur zur Erinnerung: NPD - das sind die, die Ausländer klatschen gehen lassen. Die würde ich nicht demonstrieren lassen.

Maurice
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Mi 2. Mai 2007, 11:12 - Beitrag #9

Oder so! Entweder erlaubt man jemanden zu demonstrieren und sorgt dafür, dass sie nicht von irgendwelchen durchgeknallten Randalierern mit Steinen beworfen werden. Oder man verbietet eine Demonstration. Eine Begründung des Verbots wäre bei der NPD freilich nicht schwer...

Feuerkopf
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Mi 2. Mai 2007, 11:30 - Beitrag #10

Zitat von Maurice:Oder so! Entweder erlaubt man jemanden zu demonstrieren und sorgt dafür, dass sie nicht von irgendwelchen durchgeknallten Randalierern mit Steinen beworfen werden. Oder man verbietet eine Demonstration. Eine Begründung des Verbots wäre bei der NPD freilich nicht schwer...


Doch, ist sie.
Dortmund wird seit Jahren regelmäßig von rechten "Demonstrationen" gebeutelt. Immer und immer wieder sind sie verboten worden und immer hat rechtzeitig ein Gericht auf Zulässigkeit erkannt.
Es gibt in unserer Stadt eine Geschichte der Gegendemonstrationen. Bei einer wurden vor ein paar Jahren 200 Schüler eingekesselt von der Polizei, eine äußerst ungeschickte Aktion, die schlechte Erinnerungen hinterließ.
Außerdem starb - ich glaube vor zwei Jahren - ein Punk an den Messerstichen eines Neonazis. Das ist auch nicht vergessen.
Es gibt leider eine kleine, aber stabile rechte Szene in Dortmund.
Ob die gewalttätigen Autonomen hiesige sind oder Krawalltourismus betreiben, weiß ich nicht. Letzteres scheint mir wahrscheinlicher, sonst träten sie regelmäßiger in Erscheinung.

Lykurg,
es waren keine linksextremen Gegendemos erlaubt worden, sondern "ganz normale", in die sich mal wieder die Steinewerfer gemischt haben.

Mich verstört, dass ich für die Bahndammentzünder Sympathie hege, denn sie haben erreicht, dass viele der Glatzen nicht rechtzeitig die Kundgebung besuchen konnten. Ich schätze, das ist eine direkte Folge der gefühlten Machtlosigkeit, weil die Rechten so geschickt taktieren.

Maurice
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Mi 2. Mai 2007, 11:36 - Beitrag #11

Gesetzesänderungsvorschlag: Für alle Gruppierungen, deren Ideale anti-demokratisch sind, gilt ein Demonstrationsverbot.
Gesetz vorschlagen, verabschieden und umsetzen. So einfach ist das... naja so einfach wäre es, wenn die entsprechenden Personen ihren Arsch hochbekommen würden. Und dass die Ideale der NPD anti-demokratisch sind, weiß jedes Kind :rolleyes: ...

Yanāpaw
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Mi 2. Mai 2007, 11:38 - Beitrag #12

Eine Begründung des Verbots wäre bei der NPD freilich nicht schwer


Woraufhin man auch sämtlichen anderen Radikalen Gruppierungen die Versaamlungsfreiheit absprechen müsste, und Berlin Kreuzberg militärisch befestigen um Versammlungen zu verhindern, halte ich für eine gute Idee, schließlich zeichnen sich Demokratien durch ihre Verbote aus.


man muss die Bezüge zwischen SA-Aufmärschen und heutigen NPD-Aufmärschen schon ziemlich massiv ignorieren, um glauben zu können, NPD-Demonstrationen würden friedlich verlaufen, wenn man diese armen unterdrückten Demokraten nur ließe


Die NPD ist so wenig NSDAP, wie die PDS SED ist, wenn Verbot dann beide, wobei das - aus bereits genannten Gründen - immer noch kurzsichtig und kontraproduktiv wäre. Nebenbei widerspricht diese Einschätzung ganz klar der von mir bereits angesprochenen Faktenlage, die Gewalt gegen Personen und Sachen wird fast auschließlich von Linksradikalen verursacht. Wenn man also unbedingt mit Verboten arbeiten möchte, kann es keine andere Option geben, als die Gegendemonstationen zu verbieten.

Die armen Rechten sind so arm, wie die armen Linken mit dem Unterschied das freigeistige letztere Steine auf Menschen werfen und brandschatzen, das war nie und wird nie der Weg sein eine Botschaft zu transportieren, die es wert wäre gehört zu werden. Genau darin liegt die Gefahr, der rechte Mob hält sich an die Instruktionen der charismatischen Führer und suggeriert Tugendhaftigkeit, wohingegen der linke Mob sich aufs grundlose Zerstören und Verletzten beschränkt und somit den Rechten noch mehr Zulauf beschert.


Nur zur Erinnerung: NPD - das sind die, die Ausländer klatschen gehen lassen. Die würde ich nicht demonstrieren lassen.


So lange diejenigen, die demonstrieren nicht gewalttätig werden ist das kein hinreichender Grund für ein Verbot. Wenn man allen Gruppierungen, die gegen das Gesetz verstoßen haben die Versammlungsfreiheit entzieht sind die Straßen bald sehr leer, ungefähr so leer wie die Sitze der Linkspartei im Parlament, wo sie mittels Abwesenheit sehr viel ändern werden...


Lykurg,

ich enthalte mich solange bei den Wahlen, bis eine Partei - zumindest ansatzweise - meine Überzeugung vertritt, oder ich von der Fähigkeit und Integrität eines Einzelnen überzeugt bin.

Maurice
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Mi 2. Mai 2007, 11:55 - Beitrag #13

Nur damit es keine Missverständnisse gibt: Mein Vorschlag, die Demonstrationsfreiheit zu beschränken, ist nicht gleichbedeutend mit der Tilgung jeglicher Versammlungsfreiheit oder gar dem Verbot der Gruppierungen, die nicht demonstrieren dürfen.
Abgesehen davon war das Demonstrationsverbot mein Alternativvorschlag zum ausreichenden Schutz der Demonstranten.

Was daran demokratisch sein soll, anti-demokratische Gruppierungen durch die Straßen ziehen zu lassen und gleichzeitig zuzulassen, dass andere anti-demokratische Chaoten gegen die anderen Randale zu machen, bleibt mir verschlossen. "Demokratie" bedeutet für mich nicht, dass jeder machen kann was er will, sondern schließt einen Schutz der Grundordnung mit ein. Ansonsten können wir auch gleich die Anarchie ausrufen...

Ipsissimus
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Mi 2. Mai 2007, 12:32 - Beitrag #14

Ansonsten können wir auch gleich die Anarchie ausrufen...


gute Idee, Maurice^^ wird nur leider nicht kommen

Die armen Rechten sind so arm, wie die armen Linken mit dem Unterschied das freigeistige letztere Steine auf Menschen werfen und brandschatzen,


na ja, dann habe ich das Ausländerklatschen nur geträumt, die letzten 20 Jahre^^ ist ja auch echt lustig, manchmal, wenn da so ein Schädel eingetreten wird^^

Rechte, NSDAP-Ideologien nahestehende Gruppierungen zeichnen sich auf der operativen Ebene dadurch aus, daß sie Gewalt gegen alle Menschen praktizieren, die das Pech haben, anders und zugleich hilflos zu wirken.

Die linke Gegengewalt bezieht sich dagegen ausschließlich auf Angehörige der erstgenannten Gruppen, nicht auf Ausländer, Schwule, Zigeuner, Obdachlose, Farbige oder (heute seltener offen) Juden usw. Es mag im Rahmen dieser Gegengewalt zu vereinzelten Übergriffen kommen, die in der Tat durch nichts gerechtfertigt sind. Aber die insgesamte Notwendigkeit dieser Gegengewalt ist im Verhalten des Staates begründet, nicht im "Willen zur Anarchie" der Antifa

merke, die einen nennen es Radikalismus, die anderen nennen es Zivilcourage. Was es ist, entscheidet die Setzungsmacht nach politischen Maßgaben unter kompletter Ignoranz gegenüber der Faktenlage

Yanāpaw
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Mi 2. Mai 2007, 13:32 - Beitrag #15

Demokratie (demos = Volk cratis = Herrschaft) beinhaltet ultrarechts, denn das ist genauso Teil der Volksmeinung wie ultralinks. Demokratie ist nicht Schutz der Grundordnung oder Achtung vor dem gesetz, die von einigen wenigen willkürlich bestimmt wurden, das ist Scheindemokratie. Eine gesunde Demokratie ist eigendynamisch und selbstregulativ und nicht zu verwechseln mit Anarchie, also der Abwesenheit eines Herrschaftsträgers.


na ja, dann habe ich das Ausländerklatschen nur geträumt, die letzten 20 Jahre^^ ist ja auch echt lustig, manchmal, wenn da so ein Schädel eingetreten wird^^


Ich sagte nicht, dass es keine Gewaltakte gegen Ausländer, oder Deutsche mit Migrationshintergrund gibt, ich sagte, dass das kein Grund für ein Verbot einer Partei oder ein Verbot von Versammlungen und Kundgebungen selbiger rechtfertigt, sofern die Übergreifenden daran nicht teilnehmen dürfen und es demzufolge keine Übergriffe und Ausschreitungen gibt. Davon abgesehen klatschen Deutsche jeden Tag Deutsche, dürfen deshalb Deutsche keine Versammlungen abhalten? Wenn ein Lehrer einen Schüler erschießt, dürfen dann Lehrer sich nicht mehr im Lehrerzimmer treffen? Das ist mal völlig Banane... Nicht jeder rechte Gesinnungsträger ist ein Schädelspalter, oder ist jeder Linke ein Zündler und ein Steineschmeißer und jeder Araber ein Terrorist, wenn dem so ist machen wirs uns einfach und erschießen einfach alle linken und alle rechten,alle Muslime und alle Zeugen Jehovas, haben wir nur noch die gemäßigte christliche Mitte und keine Arbeitslosen mehr. Sehr geil, gefält mir, ich melde mich freiwillig, wo krieg ich mein "Deutschland der gemäßigten Mitte" Säuberungs-Kit?


Rechte, NSDAP-Ideologien nahestehende Gruppierungen zeichnen sich auf der operativen Ebene dadurch aus, daß sie Gewalt gegen alle Menschen praktizieren, die das Pech haben, anders und zugleich hilflos zu wirken


Wie genau unterscheidet sie das von der CDU und der SPD, die eine Gesundheitsreform verabschiedeten, die über die Köpfe der betroffenen hinweg diesen finanzielle und u.U. physische Gewalt in Form von Behandlungsverweigerung angedeihen lässt? Wie von den linken, die gewalt gegen alle Nicht-Linken ausübt, gegen Wirtschaft, gegen Rechte, gegen Konservative, gegen Imperialisten und Kapitalisten? Wir sollten uns mit China zusammentun, die Linke hat dort viel erreicht. Faschismus vor, wir brauchen keinen Staat, wo kann ich mein "Tot dem Wirtschaftsimperialismus" Brandschatz-Kit abholen?


Die linke Gegengewalt bezieht sich dagegen ausschließlich auf Angehörige der erstgenannten Gruppen, nicht auf Ausländer, Schwule, Zigeuner, Obdachlose, Farbige oder (heute seltener offen) Juden usw.


Und du glaubst das wirklich? Es gibt Links und nicht Links, wer nicht mein Freund ist, ist mein Feind und der Freund meines Feindes ist mein Feind. Allein schon die Begrifflichkeit "gegengewalt" macht auf geradezu schmerzhafte Weise offensichtlich, wie realitätsfremd diese Anschauung ist. Ich werfe Steine gegen Demonstranten, gegen Polizisten und lasse meiner Zerstörungswut freien Lauf gegen Eigentum Unbeteiligter und verantwortlich dafür, bin nicht etwa ich, nein die Demonstranten, die Häusle-Bauer, die Polizisten und der Staat, der Kapitalismus und die Imperialisten... Ich sags doch, wir müssen chinesisches Protektorat werden, dann steigt unser Stern auf, von denen können sogar noch unsere linken inhaltslosen Spinner was lernen, was Propaganda angeht.


merke, die einen nennen es Radikalismus, die anderen nennen es Zivilcourage.


So ist es, ich nenne es Zivilcourage, wenn ich mein Schwert nehme und meinen Nachbarn enthaupte, weil einen Kirschkern auf meinen Grund und Boden gespuckt hat und ich nicht in der Lage bin die -angeblich sinnvolle - Meinung, die ich habe im Dialog oder mit pazifistischen Mitteln voranzutreiben und zu vertreten. Schade, dass ich keine Linken Nachbarn habe, dann würde ich die alle verbrennen mit ihren zotteligen ungewaschenen Haaren und ihrem ständigen Rumgebettel verschandeln sie die Stadtästhetik, das ist wahre Zivilcourage. Ich muss mir unbedingt mein Meinungsvertretungskit mit 7 Steinen, einem Schwert, 3 Brandsätzen und 5kg C4 holen, es lebe die Freiheit.

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Mi 2. Mai 2007, 14:33 - Beitrag #16

Yana, deinen Demokratieoptimismus kann ich nicht teilen (wenn ich deinen Post richtig verstehe).

@Ipsi: Anarchie bedeutet für mich ein unmaskierter Kampf aller gegen alle. Zwar ist jede Gesellschaftsform nur eine gebändigte Form dieses Kampfes, doch für die meisten deshalb besser zu ertragen, als in ihrer reinen Form.
Schau dir einfach die Fälle an, wo es an einem Souverän fehlt oder dieser keinen Einfluss mehr ausüben kann: Dieses Chaos - diese Form des Kampfes - ist Anarchie!
Und darüber hinaus kann keine Herrschaftslosigkeit (bei dieser Menschheit) von Dauer sein, weil sich in ständigen Kampf nach Macht immer irgendwelche Personen durchsetzen und neue Herrschaftsstrukturen etablieren.

Ipsissimus
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Mi 2. Mai 2007, 14:58 - Beitrag #17

interessant^^

Demokratie (demos = Volk cratis = Herrschaft) beinhaltet ultrarechts, denn das ist genauso Teil der Volksmeinung wie ultralinks. Demokratie ist nicht Schutz der Grundordnung oder Achtung vor dem gesetz, die von einigen wenigen willkürlich bestimmt wurden, das ist Scheindemokratie. Eine gesunde Demokratie ist eigendynamisch und selbstregulativ und nicht zu verwechseln mit Anarchie, also der Abwesenheit eines Herrschaftsträgers.


die hehren Worte höre ich wohl, allein, es fehlt mir der staatstragende Glaube. Belege für diese Skepsis finde ich allenthalben. Ich glaube mittleweile, das Konzept der strukturellen Gewalt ist derart esoterisch, daß praktisch 100 Prozent aller Leute mit der Nase dagegen gestoßen werden können, ohne es wahrzunehmen.

Wie genau unterscheidet sie das von der CDU und der SPD, die eine Gesundheitsreform verabschiedeten, die über die Köpfe der betroffenen hinweg diesen finanzielle und u.U. physische Gewalt in Form von Behandlungsverweigerung angedeihen lässt? Wie von den linken, die gewalt gegen alle Nicht-Linken ausübt, gegen Wirtschaft, gegen Rechte, gegen Konservative, gegen Imperialisten und Kapitalisten? Wir sollten uns mit China zusammentun, die Linke hat dort viel erreicht. Faschismus vor, wir brauchen keinen Staat, wo kann ich mein "Tot dem Wirtschaftsimperialismus" Brandschatz-Kit abholen?


tatsächlich sitzen CDU und SPD im Kern des Problems, soweit es Deutschland betrifft (was aber nur ein Teilaspekt des globalen Problems ist). Es ist absoluter Irrsinn, eine Demokratie zu konstatieren, weil es mehrere als wählbar darstellbare Parteien gibt, wenn die politischen Entscheidungen dieser Parteien bis auf ein paar Kolorit-Schnipsel zu 90 Prozent auf dasselbe hinauslaufen und zudem noch durch eine lobbyistische Einfluss- udn eine bürokratische Ausführungsschicht glattgezogen werden. Deutschland ist keine Demokratie. Punkt. Es ist eine Parteien-Bürokraten-Oligarchie. Politiker, Wirtschaftsfunktionäre und -bosse, Polizei, Militär und Bürokraten sind nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems (des eigentlichen Problems, hinter aller Augenwischerei).

"Die Linke" und "die Rechte" sind in der Tat ziemlich unglückliche Begriffe; die Kategorien, auf die sie sich beziehen, sind zwar historisch gewachsen, aber die Zuschreibungen - wer wann links oder rechts ist - sind seit langem fragwürdig und belanglos. Geeignetere Kategorien sind meines Erachtens "bereit zu offenem oder verdecktem Sadismus" und "bereit, aktiv gegen Sadismus vorzugehen", die als Schlagworte sicher nicht so der Renner sind, dafür aber darauf hinweisen, um was es in der Sache eigentlich wirklich geht.

Und du glaubst das wirklich? ...


wie ich sagte, "links" und "rechts" (und mittlerweile auch "Mitte") sind längst gegenstandlose Kategorien. Meine eigene Position ähnelt ein bißchen deiner, insofern ich seit 30 Jahren aktver Nichtwähler bin. Für darüberhinausgehende subversive Tätigkeiten war ich immer zu feige^^

Ich schaue mir die Programme der NPD, DVU, Reps usw. an, und was finde ich? Sadismus, gegossen in wohlfeile Worte. Ob diese Parteien jetzt als rechts eingestuft werden, ist dafür völlig belanglos, sie haben Sadismus als Programm. Und dann schaue ich mir an, wer in unserem Staat diesen Leuten wehrt, und da sehe ich ... niemanden. Ein kleines Häufchen Antifas vielleicht, daß die als "links" gelten, ist wiederum völlig gegenstandslos. Aber sie haben was gegen Sadismus und machen was dagegen, auch dann, wenn staatliche Organe meinen zu müssen glauben, alles sei okay, nur weil es formalkorrekt zugeht.

Ich glaube auch nicht, daß die Antifa der Weisheit letzter Schluss ist. Aber sie gehören zu den wenigen, die sich nicht von bürgerlicher Behaglichkeit korrumpieren lassen. Wenn in Dortmund 5000000 Menschen eine lebende Mauer um die Stadt bildeten, so daß die Sadisten nicht hineinkommen, wäre die Antifa überflüssig. Vorher nicht.

So ist es, ich nenne es Zivilcourage ...


Yana^^ nicht jede Übertreibung verdeutlicht etwas^^

Maurice
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Mi 2. Mai 2007, 15:10 - Beitrag #18

War das "interessant" auf Yanas oder auf meinen Post bezogen? Und war es ein positives, ein negatives oder ein wai "interessant"?

Was deine "linken" Sadismus-Gegner angeht: Schade nur, dass sie in ihrer Methode selbst wieder sadistisch sind und damit einen performativen Widerspruch begehen... außer natürlich sie sind nicht prinzipell gegen Gewalt, sondern lediglich gegen "rechte" Gewalt. Bliebe die Frage, ob die eine Form soviel besser ist als die andere...

@Demokratie: Ob wir hier eine "Demokratie" haben, hängt natürlich davon ab, was man darunter versteht. Bei deinem doch sehr starken Demokratie-Begriff würde ich gerne von dir wissen, ob es irgendwo auf dieser Welt so eine Demokratie gibt, die für dich mit Recht diesen Namen trägt... oder ob es jemals so eine gab... oder ob eine solche überhaupt möglich ist...

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Mi 2. Mai 2007, 17:05 - Beitrag #19

Eigentlich führt ihr hier gerade praktisch vor, warum die Autonomen die Schnauze voll haben und den wie auch immer gearteten Widerstand in ihre Hände nehmen.
Ihr seid innerhalb von drei, vier Postings in eine derart abgehobene Diskussion verstrickt, dass jeder Normalbürger dem nicht mehr folgen kann und will.

Wie sieht denn das Problem, auf den Kern reduziert, aus?
Die NPD widersteht, dank gewiefter Taktik, seit Jahren dem Verbot und deshalb können auch von ihr veranstaltete Kundgebungen nicht verboten werden.
Das hat den Nachteil, dass wie gestern Riesenaktionen gestartet werden müssen, um die Sicherheit von Nazis und Gegnern zu gewähren, hat aber den Vorteil, dass man die braunen Nasen kennt, weil sie nicht in den Untergrund abwandern.
Wie organisiert man aber einen dauerhaften, von allen Bürgern getragenen Widerstand gegen die Glatzen und ihre unauffälligen Ideologen, damit diese Schlickenfänger keine Beute machen können?
DAS ist doch die Frage. Ganz pragmatisch.

Ipsissimus
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Mi 2. Mai 2007, 17:09 - Beitrag #20

die Vorgänge offenzulegen, die mich zu diesem "interesant" führten, überschritte jetzt meinen zeitlichen Rahmen, Maurice.

Sadismus und Gewaltbereitschaft haben Schnittflächen, Maurice, das gebe ich uneingeschränkt zu; was sie unterscheidet, ist die Motivlage dahinter. Das Vorgehen der Amerikaner gegen die Nazis im 2ten Weltkrieg würde ich nicht als sadistisch motiviert auffassen, auch wenn in der Vorgehensweise Aspekte davon enthalten sind.

Gewaltbereite Menschen können darin irren, wenn sie glauben, ihr Tun erfolge zum Besten der Menschen, für die sie es tun. Sadismusbereite Menschen begehen keinen Irrtum, sie folgen einer inneren Neigung, die für ihre Befriedigung das Leid anderer Menschen benötigt. Sie sind bestenfalls krank, schlimmstenfalls dumpf, selbst wenn sie hochintelligent sind.

Daraus resultiert für mich eine Schieflage in der Gleichsetzung verschieden motivierter Formen von Gewaltbereitschaft, und daher werde ich argumentativ immer für die Antifa eintreten.

Demokratie halte ich dann für möglich, wenn eine Form gefunden wird, in der die "Bosse", die Alphamännchen und -weibchen, nicht das Sagen bekommen. Eine derartige Form wäre z.B. eine Räterepublik mit rotierenden Räten. Genauere Aussformulierungen - im Sinne einer Verfassung - einer derartigen Utopie müßten sehr sorgfältig erfolgen, vielleicht als Gegenstand eines eigenen Threads^^

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