Den von Henry verlinkten ZDF-Beitrag meinte ich mit meinem Hinweis auf die ARD.
Genau das ist das Problem an diesen chips, daß die Daten eben auch Unbefugten zugänglich sind bzw. solchen, die der Träger als unbefugt erachtet. Einen Arbeitgeber geht eine Epilepsie im Regelfall genau so wenig an wie eine Schwangerschaft, wenn nicht im Einzelfall die Arbeit spezifische Anforderungen an den Mitarbeiter stellt. Beispiele hierfür wären die Arbeit mit bestimmten Maschinen, Taucharbeiten, Thekenbedienung in einer Laserdisco etwa. Aber für solche Arbeiten würde sich ein Epileptiker sowieso nicht bewerben aus Gründen des Selbstschutzes. (Davon ab, einen epileptischen Anfall kann jeder bekommen, und ca. 20 % der Bevölkerung haben irgendwann im Leben mal einen.)
Wie gut sich eine Epilepsie kontrollieren lässt, hängt sehr vom Einzelfall ab. Art der Anfälle, Vorgeschichte, Lebenswandel, Anlagen uswusf wirken sich da aus, dem einen sieht mans sofort an mit schwerwiegenden Auswirkungen auf seine Lebensführung, der andere hat in 5 Jahren höchstens einen Anfall, den er deutlich vorher erkennt.
Zitat von e-noon:Andererseits... gibt es sehr wahrscheinlich auch Leute ohne Epilepsie, die ebenso keine Arbeit finden, obwohl sie kerngesund sind. Die vielleicht aufgrund anderer Dinge diskriminiert werden oder einfach Pech haben. Wenn sich jeder von denen einfach umbringen würde...
Dann würde der Arbeitsminister eine gesunkene Arbeitslosigkeit feststellen und das als Ergebnis guter Regierungsarbeit werten.
Aber es geht ja nicht um eine Technik, die dafür erschaffen wäre, in irgendeiner Weise gefährdeten Menschen gezielt zu helfen - dies ist eher eine randständige Anwendung - einer Technik, die so angelegt ist, daß sie auf massenhafte unkontrollierbare Verfügbarkeit von Daten über Menschen hinausläuft, gegen informationelle Selbstbestimmung.
Was die Erfolge der Kameraüberwachung in England betrifft, am Terrorismus ändert es nichts und erst recht nicht daran, daß england selbst den Terror gefördert hat. Wer ist denn gleich den amerikanischen Lügenmärchen über irakische Massenvernichtungswaffen gefolgt?! :wand
Zitat von e-noon:Natürlich, mit jeder Erweiterung der Möglichkeiten erweitern sich auch die Möglichkeiten des Missbrauchs. Dennoch würde ich in diesem (konkreten) Fall eher riskieren, keinen Job zu bekommen, als auf den Chip zu verzichten, der mir das Leben retten könnte, nehme ich an.
Ich würde stattdessen einen Zettel bei mir tragen auf dem steht, wer im Krankheitsfalle sofort benachrichtigt werden sollte. Menschen, die wissen, was mit mir los ist und sofort zu meinem behandelnden Neurologen weiterleiten. Und zwar nicht bei jedem x-Beliebigen, sondern wenn ein Sani am Telefon ist.
Zitat von Yanapaw:Ist Bluetooth auch schrechklich? Und ISDN, DSL und Satellitentelefonie? Der gläserne Bürger ist doch schon seit Jahren Fakt, was soll der Aufriss?
Gut, Du kannst den Transmitter aufspüren, damit aber auch dessen Träger. Hat der Träger Einfluss darauf, ob die Daten verschlüsselt sind?
Der Unterschied zu Bluetooth usw. ist der, daß ich mich aktiv für diese entscheiden kann oder es lasse. Ich kann meinen Schlepptop oder mein Handy ausmachen, und dann bin ich nicht aufzuspüren.
Mein DSL ist hier, und mit flatrate, was sagt es also aus über meine tatsächliche Anwesenheit?
Diese bei mir liegende Möglichkeit, über die Verbreitung von Daten über mich selbst zu bestimmen, geht IMHO durch RFID verloren.
Zunächst wird es noch als cool dargestellt, überall und immer verfügbar zu sein, aber on the long run wird derjenige mißtrauisch beäugt werden, der sich dem verweigert. "Hat der was zu verbergen?" wird man fragen, den, der einfach nur seine Ruhe möchte.