Christel Wegner - zurück in die Diktatur?

Christel Wegner, Abgeordnete der Links-Fraktion im Niedersächsischen Landtag und Mitglied der DKP, ist in einem Interview mit "panorama" mit Äußerungen über ihre politischen Ziele, die Stasi und den Bau der Berliner Mauer in die Kritik geraten.
Diese entzündete sich vor allem an ihrer Bemerkung, daß ein zukünftiger sozialistischer Staat auch einen Geheimdienst ähnlich der Stasi benötigen werde, um gegen Feinde des Staates vorgehen zu können.
Die Links-Partei forderte sie auf, ihr Mandat zurück zu geben, nachdem sie sich weigerte, wurde sie heute aus der Fraktion ausgeschlossen.
Die Äußerungen fielen in einem Interview für einen Beitrag zum Wiedererstarken der DKP, der sich hierfindet.
Hier die entsprechenden Zitate aus dem Beitrag:
Hier findet sich das Interview mit Christel Wegner in voller Länge.
Auf mich wirkt die Aufregung eher reflexgesteuert, etwa in dem Sinne, daß Sozialismus für die Politakteure das politische Urböse verkörpert und folglich jeder Äußerung aus diesem Umfeld mit "vade retro..." und "ecce diabolo" begegnet wird.
Problematisch ist dabei für mich eher, daß z.B. in der CSU nach wie vor ungestraft den Nationalsozialismus verharmlosende Personen integriert sind und dann und wann auch in der CDU entsprechende Positionen zu hören sind - wobei die Reaktionen recht gemäßigt ausfallen. Es sei nur an den Fall Hohmann erinnert.
Letztlich ist IMHO auch nicht zu vernachlässigen, daß die BRD durchaus auf "Bauteile", Personal, aus der NS-Diktatur gegründet war, die es bis zum Bundeskanzler, iirc auch zum Bundespräsidenten, bringen konnten, ein Hang nach rechts und ein antilinker Reflex ist der bundesdeutschen Politik also eigen.
Daneben sind die Äußerungen von Frau Wegner IMHO vorwiegend dumm - daß ein jeder Staat eine Geheimdienst für nötig erachtet, ist offensichtlich, ja aus Sicht der Machtproblematik nicht anders zu erwarten.
Aber darüber reden? Nicht einmal die Vertreter der NPD und der DVU binden Journalisten aufs Auge, daß sie sich einen andereen Staat wünschen und diesen dann auf Kräfte stützen würden, die der SA entsprechen würden.
Weshalb Frau Wegner weiterhin ihrer Deutung der Berliner Mauer anhängt, wäre spannend zu erfahren, mir nötigt es ein Seufzen und gleichzeitige Freude über die Vielfalt politischer Erklärungsmuster ab.
Gefährlich ist das alles jedoch IMHO nur der sozialistischen Sache selbst.
Diese entzündete sich vor allem an ihrer Bemerkung, daß ein zukünftiger sozialistischer Staat auch einen Geheimdienst ähnlich der Stasi benötigen werde, um gegen Feinde des Staates vorgehen zu können.
Die Links-Partei forderte sie auf, ihr Mandat zurück zu geben, nachdem sie sich weigerte, wurde sie heute aus der Fraktion ausgeschlossen.
Die Äußerungen fielen in einem Interview für einen Beitrag zum Wiedererstarken der DKP, der sich hierfindet.
Hier die entsprechenden Zitate aus dem Beitrag:
O-Ton
Christel Wegner, DKP:„Die Linke möchte mit Reformen Veränderungen erreichen und wir sind der Auffassung:
das reicht nicht. Die Macht des Kapitals kann nur dadurch überwunden werden, dass wir
eine Vergesellschaftung der Produktionsmittel bekommen.“
O-Ton
Panorama:
„Was haben Staatssicherheit und Mauertote mit humanistischem Erbe zu tun?“
O-Ton
Christel Wegner, DKP:
„Also jeder Staat versucht ja, sich sozusagen vor Angriffen von außen zu schützen.“
Rechtfertigung der Stasi und der Mauer. Kein Wort zu den Opfern. Stattdessen schlägt die
gewählte niedersächsische Landtagsabgeordnete die Wiedereinführung der
Staatsicherheit vor, wenn nach der Revolution der Sozialismus wieder eingeführt wird.
O-TonChristel Wegner, DKP:
„Ich denke, dass wenn man eine andere Gesellschaftsform errichtet, dass man da so ein
Organ wieder braucht, weil man sich auch davor schützen muss, dass andere Kräfte,
reaktionäre Kräfte, die Gelegenheit nutzen, um so einen Staat von innen aufzuweichen.“
Hier findet sich das Interview mit Christel Wegner in voller Länge.
Auf mich wirkt die Aufregung eher reflexgesteuert, etwa in dem Sinne, daß Sozialismus für die Politakteure das politische Urböse verkörpert und folglich jeder Äußerung aus diesem Umfeld mit "vade retro..." und "ecce diabolo" begegnet wird.
Problematisch ist dabei für mich eher, daß z.B. in der CSU nach wie vor ungestraft den Nationalsozialismus verharmlosende Personen integriert sind und dann und wann auch in der CDU entsprechende Positionen zu hören sind - wobei die Reaktionen recht gemäßigt ausfallen. Es sei nur an den Fall Hohmann erinnert.
Letztlich ist IMHO auch nicht zu vernachlässigen, daß die BRD durchaus auf "Bauteile", Personal, aus der NS-Diktatur gegründet war, die es bis zum Bundeskanzler, iirc auch zum Bundespräsidenten, bringen konnten, ein Hang nach rechts und ein antilinker Reflex ist der bundesdeutschen Politik also eigen.
Daneben sind die Äußerungen von Frau Wegner IMHO vorwiegend dumm - daß ein jeder Staat eine Geheimdienst für nötig erachtet, ist offensichtlich, ja aus Sicht der Machtproblematik nicht anders zu erwarten.
Aber darüber reden? Nicht einmal die Vertreter der NPD und der DVU binden Journalisten aufs Auge, daß sie sich einen andereen Staat wünschen und diesen dann auf Kräfte stützen würden, die der SA entsprechen würden.
Weshalb Frau Wegner weiterhin ihrer Deutung der Berliner Mauer anhängt, wäre spannend zu erfahren, mir nötigt es ein Seufzen und gleichzeitige Freude über die Vielfalt politischer Erklärungsmuster ab.
Gefährlich ist das alles jedoch IMHO nur der sozialistischen Sache selbst.