Japans Brandballons im 2. Weltkrieg

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Jackass1988
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Mi 14. Mai 2008, 11:50 - Beitrag #1

Japans Brandballons im 2. Weltkrieg

Gestern bin ich zufällig auf einen Artikel über Brandballons bei Wikipedia gestoßen, in dem von einem "...Vorfall mit fünf Toten..."die Rede ist.

Ich war der Meinung gehört zu haben, dass es keine toten amerikanischen Zivilisten gegeben haben soll, im Gegensatz dazu steht der oben genannte Vorfall.

Wie kommt es, dass die Opfer aus diesem Vorfall in der Statistik nicht auftauchen? Gibt es vergleichbare Vorfälle?

Ipsissimus
Dämmerung
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Mi 14. Mai 2008, 12:46 - Beitrag #2

der Vorfall scheint eher aus Überreaktion auf eine eingebildete Bedrohung statt aus einer wirklichen Bedrohung zu resultieren. Von daher ist es aus einigem Abstand und nüchterner Betrachtung sicher gerechtfertigt, die Statistik damit nicht unnötig aufzublasen und die Toten nicht als Opfer einer kriegerischen Handlung zu werten.

Interessant ist die Information, dass es den Japanern gelungen sein soll, das Manhattan-Projekt in Gefahr zu bringen, auch wenn es nicht ganz reichte. Wenn man sich das vorstellt, dass die Bomben in Hiroshima und Nagasaki nie gefallen wären ... die Geschichte wäre anders verlaufen mit einer Kernschmelze 1944 im amerikanischen Homeland

Malte279
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Do 15. Mai 2008, 11:37 - Beitrag #3

Ich war der Meinung gehört zu haben, dass es keine toten amerikanischen Zivilisten gegeben haben soll, im Gegensatz dazu steht der oben genannte Vorfall.
Tote amerikanische Zivilisten hat es auf jeden Fall gegeben. Schon beim Angriff auf Pearl Harbor sind einige Zivilisten ums Leben gekommen (auch wenn es im Gegensatz zu einer gewissen Hollywood Produktion keine Tiefflieger gab die Bomben auf fliehende Zivilisten abwarfen, während ein guter Teil der in Pearl Harbor umgekommen Zivilisten von Splittern oder Blindgängern der eigenen Flak ums Leben kamen). Später im Krieg wurde auf den Aleuten (Inseln südwestlich von Alaska) gekämpft, was wegen der zeitgleichen Kämpfe auf Guadalcanal und der Wahrnehmung der japanischen Aleuteninvasion als "Ablenkungsmanöver" weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Amerikanische Zivilisten starben hier teils in Folge der Zwangsevakuierung der Inseln durch die US Regierung, teils in japanischen Gefangenenlagern.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch bei den Bombardierungen von London und anderen englischen Städten amerikanische Zivilisten umgekommen sind.
Aber weder Hawai, noch Alaska waren während des 2. Weltkrieges bereits US Staaten (und England hatte auch keine "Abhängigkeitserklärung unterzeichnet ;)), so dass der Ausnahmefall beim Tod amerikanischer Zivilisten durch die Ballons die Tatsache war das sie auf offiziel amerikanischem Territorium umkamen.

Lykurg
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Do 15. Mai 2008, 17:04 - Beitrag #4

Wie kommt es, dass die Opfer aus diesem Vorfall in der Statistik nicht auftauchen?
Die Liste aus Putzgers Historischem Weltatlas zählt Verluste nur in 10.000er-Schritten (und rundet 5 Tote naheliegenderweise ab). Ansonsten wäre es natürlich auch immer denkbar, daß einzelne Vorfälle bei der Erstellung solcher Listen übersehen werden, gerade wenn sie mit dem Erstellungsmuster nicht übereinstimmen (etwa systematisch nur nach Opfern von Land- und Luftkrieg gesucht wird, oder nur die Opferlisten von Institutionen verglichen werden, die in den USA vielleicht gar nicht erst geschaffen wurden).

Amerikanische Zivilisten müssen in größerer Zahl durch den U-Boot-Krieg ums Leben gekommen sein. Wiki spricht von ca. 30.000 Opfern (nicht nach Nation unterschieden) durch U-Boote der deutschen Kriegsmarine. Dabei wird zwar auch nicht zwischen Kriegsteilnehmern und Zivilisten unterschieden, wohl aber bei den Schiffszahlen (2.882 Handelsschiffe gegenüber nur 175 Kriegsschiffen).


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