In einer Rede in der Kathedrale Notre Dame unterstützte der Papst den Kurs des französischen Staatspräsidenten Sarkozy, welcher der christlichen Tradition in Frankreich wieder eine verstärkte Geltung verschaffen will.
Er sprach dabei von einer "unverrückbaren Rolle der Religion für einen ethischen Konsens der Gesellschaft", die klargestellt werden müsse und lobte den Begriff der „positiven Laizität“, mit der Sarkozy seine religiöse Wende beschreibt.
Ich frage mich nun, was das zu bedeuten hat, im französischen Kontext - den ich zu wenig kenne - und im weiteren Rahmen, erleben wir eine Rückkehr religiöser Gesinnungen als Reaktion auf das vielfach erlebte Wertevakuum der neoliberalen Gesellschaften, auf die Kälte in der Gesellschaft der Vereinzelten?
Irgendwo finde ich es auch ein wenig befremdlich, daß der Papst sich in dieser Weise an die weltliche Macht anbiedert, anstatt Treue zu wichtigen christlichen Grundwerten von diesem zu fordern, Stichwort Frankreichs Einwandererpolitik z.B.
Diese gedankliche Hürde müsste ein Ratzinger doch überspringen können, so intellektuell befähigt wie er immer hingestellt wird.