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Europawahl

Verfasst:
Mo 25. Mai 2009, 16:00
von e-noon
Ja Europawahl... spinn ich oder gibt's noch keinen thread dazu?
Wen wählt ihr? Wählt ihr? Warum?
Ich wahrscheinlich die Linken, weil sie a) mein Ergebnis beim Wahl-o-mat sind und b) recht gute Grundlagen haben (ob die umsetzbar sind und wie... wer weiß) und vor allem weil sie c) wahrscheinlich nicht genügend Wählerstimmen haben werden, alles umzusetzen. Außerdem finde ich intensive umfassende sozial gerechte Bildung sehr wichtig, und so intensiv habe ich das bisher nur bei der Linken gelesen.

Verfasst:
Mo 25. Mai 2009, 17:48
von blobbfish
Nach der SPD-Werbung kann man ja fast nix andres als selbige wählen.

Mal gucken, ob ich hingehe. Mal schauen, was man da so wählen kann. Ich hab leider rein gar keine Ahnung von Programmen und Lügen.

Verfasst:
Mo 25. Mai 2009, 20:50
von Lykurg
Ich werde diesmal höchstwahrscheinlich FDP wählen. Der Wahlomat zeigt mir dort die weitestgehende Übereinstimmung von Absichten, aber auch aktuelle Erscheinungen in meiner Heimatstadt bewegen mich dazu.

Verfasst:
Mo 25. Mai 2009, 20:59
von Traitor
Leider scheint die Europawahl dieses Jahr noch mehr unterzugehen als in der Vergangenheit eh immer schon. Dabei hat das Parlament ja zumindest ein paar mehr Kompetenzen bekommen. Solange die Hauptentscheidungsinstanz der EU aber immer noch die Treffen der Einzelstaaten-Regierungschefs und -Minister bleiben, wird sich aber nie eine "Begeisterung" für diese Institution entwickeln können.
Wie üblich kommen für mich nur SPD und Grüne in Betracht, zwischen denen hängt es noch vom konkreten Aussagen- und Kandidaten-Studium ab.
Lykurg, inwiefern haben Erscheinungen in deiner Heimatstadt Relevanz für eine europaweite Wahl?
e-noon, siehst du denn auch nur allergeringste Chancen, dass davon irgendetwas umsetzbar wäre? c) ist allerdings eine interessante Variante von Nichtwählertum.
Wenn jemand ernsthaft seine Entscheidung nach dem Wahl-O-Mat fällt, sollte man sich langsam ernsthaft Sorgen über diesen machen.

Verfasst:
Mo 25. Mai 2009, 21:26
von e-noon
Tja, dann ist es an der Zeit, sich Sorgen um mich zu machen ^^
"Protestwählertum" nennt sich das... und ich habe mir eben sagen lassen, dass so auch die NSDAP an die Macht kam. Also vielleicht doch eher alles durchstreichen? Oder Wählerstimme verkaufen? Was kriegt man dafür auf ebay?

Verfasst:
Mo 25. Mai 2009, 21:39
von Maglor
Tja, und ich muss mich nicht nur um die eigene Stimme kümmern, darf also am Ende die Urne öffnen und kontrollieren, ob die anderen auch die richtige Wahl getroffen haben.
Ansonsten halte ich die Linke für eine richtige Protest-Wahl schon für ungeeignet. Im Grunde hängt sie schon viel zu tief im Establishment um als Protest zu gelten. Wenn es darum geht Verwirrung zu stiften, besser DKP oder gleich violett wählen.
Und nicht vergessen: Ein Europa-Wahl ist kein Fisch.

Verfasst:
Mo 25. Mai 2009, 21:49
von e-noon
Cool, Maglor ist Wahlhelfer

fragt sich nur, wem er dann zur Wahl verhilft
Ich wollte eigentlich das wählen, worauf ihr euch einigt, aber wenn Lykurg schon nur FDP wählt und Traitor Grüne oder SPD... doof das.
Könnt ihr kurz begründen, warum? (also aufgrund welcher Inhalte?)

Verfasst:
Mo 25. Mai 2009, 23:11
von Lykurg
Inhalte - ich war doch wieder erstaunt, festzustellen, wie technologiefeindlich sich die meisten anderen Parteien gerieren. - Aus anderen Diskussionen dürfte hinreichend bekannt sein, daß ich u.a. für Kernenergie (bis zur Nutzbarkeit von Fusionskraftwerken), für Gentechnik, für Stammzellenforschung bin, außerdem in vielen Belangen eher einen Rückzug des Staates fordere und gerade auf EU-Ebene Liberalisierung für sinnvoll halte. Daß ich damit der FDP nahestehe, wußte ich auch ohne Wahl-O-Mat und hatte meine Entscheidung vorher getroffen; er hat es mir aber gut veranschaulicht.
Traitor, an sich halte ich selbst nicht viel davon, in eine überregionale Wahlentscheidung Regionalpolitik einfließen zu lassen; in diesem Fall finde ich aber einen 'Denkzettel' angebracht angesichts des riesigen Unsinns und Wirrfugs, den Schwarzgrün in der Hamburger Bildungspolitik anrichtet (Stadtteilschulen; geplanter Uni-Umzug). Eine bürgerliche Initiative ruft dazu auf, gelb statt schwarz zu wählen, und ich halte das für einen Weg, meine Kritik jetzt deutlich zu machen (was ich bei der Bundestagswahl eher nicht tun möchte, die ich zur Zeit noch für folgenschwerer halte). Wären meine Positionen in wesentlichen Fragen weniger FDP-nah, würde ich sicherlich nicht so handeln. Reines Protestwählen halte ich für gefährlich.

Verfasst:
Mo 25. Mai 2009, 23:53
von Padreic
Wenn, wird es wohl die FDP werden - vor allem aus Mangel an Alternativen. Ist für mich aber noch unklar, ob ich überhaupt hingehe.

Verfasst:
Di 26. Mai 2009, 09:04
von Ipsissimus
wie bei jeder Wahl in den letzten 30 Jahren auch bei dieser selbstverständlich Nichtwahl. Wobei ich laut Wahl`O´Mat die größten Übereinstimmungen mit den Linken habe. Oskar kommt allerdings nicht in Frage^^

Verfasst:
Di 26. Mai 2009, 13:57
von e-noon
@Lykurg: Inwieweit ist Liberalisierung und Rückzug vom Staat - zu sehen an Privatisierung von Transport- und Briefwesen sowie Bildungssystem - wünschenswert?

Verfasst:
Di 26. Mai 2009, 14:08
von Maglor
Oskar kommt für Europa natürlich nicht in Frage. Stattdessen eben diese Dame hier, bekannt für ihre leicht gestrigen Ansichten.
Was den Wahl-O-Mat anbetrifft so klammert er leider viele Themen aus.
Die Glühbirne, die z.B. im Zentrum des FDP-Wahlkampfes steht, kommt dort gar nicht, genausowenig wie die Türkei.

Verfasst:
Di 26. Mai 2009, 14:42
von Lykurg
e-noon, das angemessen darzustellen, würde sicherlich den Rahmen dieses Threads sprengen. Da üblicherweise private Unternehmer wesentlich besser wirtschaften als die öffentliche Hand (allein die "unvorhersehbaren" Kostensteigerungen bei einem durchschnittlichen kommunalen Bauprojekt würden kleinere Unternehmen sofort in den Ruin treiben), kann Privatisierung erhebliche Kosteneinsparungen (-> Steuersenkungen) bei steigender Leistung/Lebensqualität bedeuten. Voraussetzung dafür sind allerdings Wettbewerb und genaue Einhaltung der Vergaberichtlinien und Gesetze (-> Kontrollfunktion des Staates). Viele vermeintliche oder tatsächliche Fehler insbesondere großer Unternehmer geschehen im Wesentlichen aufgrund undurchsichtiger Strukturen bzw. Verflechtungen mit staatlicher Unternehmerschaft, aufgrund unsinniger Regelungen und kontraproduktiver Fördermittel/Abgabenbelastungen. Staatliche Unternehmen arbeiten oftmals hochgradig ineffizient, sind defizitär auch auf potentiell lukrativen Gebieten (Landesbanken, Flughäfen) und verweigern sich notwendigen Veränderungen/Innovationen (etwa die alte Post, die die Benutzung von privaten Modems noch in den 80ern strafrechtlich verfolgen ließ).

Verfasst:
Mi 27. Mai 2009, 10:47
von Ipsissimus
was passiert eigentlich beim fairen Wettbewerb mit den Unternehmern, die nicht das beste Angebot abgeben?^^
Viele vermeintliche oder tatsächliche Fehler insbesondere großer Unternehmer geschehen im Wesentlichen aufgrund undurchsichtiger Strukturen bzw. Verflechtungen mit staatlicher Unternehmerschaft, aufgrund unsinniger Regelungen und kontraproduktiver Fördermittel/Abgabenbelastungen.
Natürlich^^ und Gier, Habsucht und unkontrolliertes Machtstreben spielen ebenso selbstverständlich absolut keine Rolle dabei^^ genausowenig wie die goldene Regel des Marktes: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren
die Verklärung der DDR halte ich für den größten Irrtum, in dem die Wagenknecht sich ergeht. Andererseits ist sie eine extrem scharfe und klarsichtige Kritikerin der kapitalistischen Verhältnisse, und eine der wenigen, die sich darin selbst treu bleiben. Das rechne ich ihr hoch an. Im übrigen steht ihr mit ihrem Ehemann ja ein Mann vom Verfassungsschutz zur Seite, sie wird also mit Sicherheit rechtzeitig abgefangen werden, wenn sie gefährlich werden sollte^^