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Probleme in Deutschland

BeitragVerfasst: Mi 22. Jul 2009, 20:30
von e-noon
Ich rufe jeden auf, deutschlandweite Probleme so konkret und gut wie möglich zu beschreiben, ohne sie am Einzelfall festzumachen (exemplifizieren geht natürlich). Konkrete Lösungsvorschläge sind auch willkommen! :)

Ich fange mal an:

1. Bürokratie im Studentenwesen. Durch Modularisierung u.a. wird die Uni verschult, jeder hat den gleichen Stundenplan und Studienwechsel werden erschwert. Niemand ist zuständig. Glücklicherweise gibt es einige löbliche Ausnahmen, die sich dem entgegenstellen und Veranstaltungen anderer Universitäten anerkennen, auch wenn der Stoff nicht im gleichen Wortlaut in der gleichen Reihenfolge vermittelt wurde.

BeitragVerfasst: Mi 22. Jul 2009, 23:26
von Lykurg
2. Staatsverschuldung. Seit Jahrzehnten wird fröhlich auf Pump gelebt, vor jeder Wahl werden Unsummen in die Volksbeglückung gesteckt, nach der Wahl große Subventionspakete beschlossen, die wirtschaftlich und gesamtgesellschaftlich mehr Schaden anrichten als nützen; der groß angekündigte Sparkurs wird grundsätzlich nach kurzer Zeit verlassen unter Verweis auf eine angeblich nicht planbare einmalige Ausnahmesituation. Mahnbriefe der EU-Kommission werden ebenso ignoriert wie von der Verfassung gesetzte Hürden (dann wird eben ein bißchen mehr Tafelsilber privatisiert und der Rest des Haushaltsdefizits großzügig als "Investition" deklariert).

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2009, 10:28
von Ipsissimus
3. Soziale Kälte

Seit Jahrzehnten wird der finanzielle Druck auf unterprivilegierte Schichten durch Ausdünnung verfügbarer Arbeit mit angemessener Bezahlung beständig erhöht, seit der Regierung Schröder in potentiell lebensbedrohlichen Dimensionen. Eine große und beständig steigende Zahl von Personen triftet durch zunehmend schlechtere Entlohnung in die Unterschicht ab, bereits arbeitslose Angehörige der Unterschicht erleben daraufhin Einbußen in der Solidarleistung gemäß der perversen Logik, dass sie ja nicht mehr verdienen dürfen als arbeitende Personen. Die Durchlässigkeit sozialer Schichten nach "oben" geht mittlerweile gegen null.

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2009, 15:20
von 009
4. Infratstruktur, konkret Straßenbau

Durch die vor allen von Autoifahrern zu zahlende Mineralölsteuer erhält der Staat jedes Jahr ein vielfaches der Summe, die tatsächlich in den Unterhalt der Straßen gesteckt wird. Vielfach wird weil das Budget nicht mehr hergibt lange Jahre immer nur so notdürftig geflickt, dass die Straßen weiter verkommen und irgendwann eine Totalsanierung (vulgo Neubau) unumgänglich ist. Gleichzeitig erscheinen die Qualitätskontrollen bei Abnahme der fertigen Bauwerke vielfach äußerst wohlwollend, so daß auch äußerst mangelhafte Leistungen von Straßenbauern durchgehen und aus öffentlichen Mittel bezahlt werden.

In anderen Ländern, teils mit und teils ohne Mautgebühren, kommt offensichtlich mehr Geld auf / an / unter den Straßen an, die durchschnittliche Qualität bzw. der durchschnittliche Zustand der Straßen erscheint weit besser als in Deutschland.

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2009, 15:23
von e-noon
@009: Empfindest du das als großes Problem? Ich bewundere zwar auch die Belgischen Autobahnen, aber was bringen einem die bei Tempolimit 120?

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2009, 16:42
von blobbfish
Was beneidest du an belgischen Autobahnen? Ich hab die nicht so sonderlich toll in Erinnerung. Frankreich, Schweden, das ist Klasse. Und 120 oder 130 als Höchstgeschwindigkeit reicht mMn vollkommen aus.

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2009, 21:32
von Maglor
5. Die Deutschen hassen den Tod.
Wenn die Deutschen den Tod nur ein wenig lieben würden, könnte Deutschland auch mal ein richtigen Krieg führen und vielleicht sogar gewinnen. Wenn unsere Soldaten den Tod genauso lieben würden, wie ihn die Taliban lieben, so wären alle Probleme deutscher Außenpolitik gelöst. :rolleyes:
Auch könnte Deutschland sicher ähnlich gut dastehen wie Frankreich, wenn die Deutschen nur etwas gewaltbereiter wären. Die Diesel-Besteuerung für Landmaschinen wäre sicher schnell abgeschafft, wenn die deutschen Bauern französisch könnten und einfach paar Autos und Geschäfte anzünden würden. Das würde der angeschlagenen Automobilbranche genauso nützen wie eine Entführung des Porsche-Piech-Clans und gegebenenfalls noch des Emirs von Katar.

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2009, 22:04
von Milena
..hervorragender beitrag von Maglor....Bild

darüber hinaus, oder so ähnlich:

6. terroristenvereinigungen/netze keine mehr vorhanden in brd

jeder steckt den kopf in den sand...sei es aus feigheit oder weil sie es nicht nötig haben und allemal hierzulande gut über die runden kommen.....

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2009, 23:09
von Aydee
ich glaube nicht dass ich mir die Deutschen - oder überhaupt irgendjemanden - gewaltbereit(er) wünsche...
mir wäre die andere Richtung lieber... selbst wenn es utoptisch klingt....
// vermutlich missverstehe ich aber wieder mal gründlich...//

wenn schon Gewalt sein muss, dann hoffe ich dass sie menschenfreundlich gelenkt wird.....

PS: Belgische Autobahnen... auf denen waren wir grad erst unterwegs, die Autobahnen sind grob genauso wie unsere... aber die belgischen Fahren hatten wesentlich mehr Zeit und Geduld gegenüber den anderen Fahren als hier in Deutschland. Man hat wirklich sofort gemerkt als wir wieder in Deutschland waren

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2009, 23:26
von e-noon
Aydee, ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage, aber: Ich bin ganz deiner Meinung.

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2009, 23:26
von 009
Hmmh, vielleicht statistisch verzerrt, aber ich habe die belgischen wie auch niederländischen Autobahnen vom Bauzustand immer sehr gut erlebt, in Deutschland fahre ich eher von Baustelle zu baufälliger Strecke zu Baustelle zu usw.

Das es in Deutschland kein generelles, sondern nur m. E. fast schon zu viele streckenweise Tempolimits gibt, sehe ich nicht als Problem.

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2009, 23:29
von e-noon
Auch hier volle Zustimmung :boah: Bin ich mit Perwoll gewaschen, dass ich auf einmal so weich werde?

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2009, 23:54
von Ipsissimus
Millyschätzchen, ich bin zuversichtlich, dass Deutschland unterwegs Richtung Bürgerkrieg ist, noch ein Weilchen, dann werden zu viele arme Schweine gemerkt haben, dass es ihnen schlecht geht, weil sie Regierung, irgendeine Regierung gewählt haben^^ das wird sehr viel effektiver sein^^

BeitragVerfasst: Fr 24. Jul 2009, 23:03
von Milena
7. laut einschlägiger meinung kommen die deutschen kosenamen gegenüber den italienischen z.b nicht so gut an....
daraus könnte sich die deutsche zurückhaltung, kälte und sonstwas erklären, die in südlicheren gefilden nicht vorhanden sind und die südländer sich kaum über flauten im bett oder kindermangel daraus resultierend beschweren...^^

BeitragVerfasst: Fr 24. Jul 2009, 23:13
von Ipsissimus
na ja, ich meine, so richtig ausgestorben sind die Deutschen bisher nun auch wieder nicht^^

BeitragVerfasst: Fr 24. Jul 2009, 23:19
von Milena
...dank unserem austausch verschiedenster kosenamen g^^Bild
(war ein scherz^^)

und ich habe mich ja auch darüber nicht beschwert^^ich gab es jetzt nur weiter....

BeitragVerfasst: Fr 24. Jul 2009, 23:21
von e-noon
Das halte ich für übertrieben bis unrichtig...
(genauer gesagt Unsinn, da es auf meiner Meinung beruht und die sicher von den wenigsten Deutschen geteilt wird, außerdem diese Meinung mit der Wirklichkeit in tragischem Konflikt steht. Ich versuch echt grade, freundlich zu sein, sorry, ich kann's nicht besser).

Zitat von WELT:Nur 1,27 Babys bringt jede Frau in Italien durchschnittlich zur Welt. Damit ist der Stiefelstaat eines der geburtenschwächsten Länder Westeuropas - weniger Kinder gibt es nur noch in Spanien.
(Welt, 2005)

Zitat von Milena:die in südlicheren gefilden nicht vorhanden sind und die südländer sich kaum über flauten im bett oder kindermangel daraus resultierend beschweren

BeitragVerfasst: Fr 24. Jul 2009, 23:24
von Milena
...jo e-noon war mir schon klar, und sollte eher auch als ulk rüberkommen, deswegen gestern schon meine anfrage bei jan,mehr oder weniger als scherz...
ist schon okay...^^ nicht in jedem menschen steckt ein fürzchen ironie^^