Zunächst hatten sie sich unbedingt in den Kopf gesetzt, die Merkel-Rede komplett und live zu übertragen. Mir macht das nicht viel aus, ich ertrage es recht gut, sie reden zu hören, aber für diese Sendung hatte die knapp zehnminütige Rede dann doch etwas wenig Substanz und Historizität. Vorher kam Sarkozys amüsant stilzitierendes "Wir sind Brüder, wir sind Berlin" und einige bemerkenswert schlecht zusammengeschnittene Bilder vom Staatsempfang bei Köhler (darunter eine mehrsekündige völlig unmotivierte Sequenz, die Politiker beim ungeduldigen Warten auf ihn zeigte^^). Am Schluß der Erstnachricht wurde Ulrich Deppendorf gezeigt, der nichts zu sagen hatte, aber eigentlich die Dominosteinspielgeschichte anmoderieren wollte, aber es war noch nicht so weit. Daher kündigte er an, später noch mal aufzutauchen.
Die Tagesschau nahm weiter ihren Lauf (längst jenseits der 20:15), und tatsächlich wurde kurz vor dem Wetter nochmal nach Berlin rübergeblendet, wo Deppendorf versuchte, ein bißchen Zeit zu schinden, erklärte, wer die wie lange Kette von Dominosteinen wo anstoßen würde (leider hatte er Barrosos Namen vergessen und entschuldigte sich dafür, den nochmal aus seinen Zetteln hervorsuchen zu müssen) - da es aber immer noch nicht so weit war, wurde die peinliche Aktion schließlich abgeblasen und die Sendung beendet.

Nun ja. Ob sie nicht die Hälfte von den Albernheiten auf 2014 hätten verschieben können? Oder wollten sie den Umstand zelebrieren, daß die wichtigsten Beteiligten noch leben, und ihnen die Möglichkeit geben, das im Fernsehen in aller Breite mitzuerleben? Aber dann hätten sie doch einen Brennpunkt draus machen können - wie auch immer, sie haben es versucht. Nur gekonnt wirkte das alles nicht.