Der Südjemen diente seit den 1970er Jahren als Rückzugs- und Ausbildungsgebiet für den internationalen Terrorismus.
Hier errichte die palästinensische Volksfront "
PFLP" die ersten Ausbildungszentren. Die PFLP hat den Terrorismus eigentlich erfunden, Attentate, Flugzeug entführungen, Geiselnahmen. (Die Gründen dieser sozialistischen Volksfront waren interresanterweise die griechisch-orthodoxen Palästinenser
Wadi Haddad und
George Habash. Später bildeten sie dort auch die RAF sowie japanische und italiniesche Terroristen aus.
Ihr Wirt war der Südjemen, damals sozialistische Volksrepublik. Tatsächlich war der Südjemen nämlich bis 1990 ein selbstständiger Staat. Damals übernahm der nordjeminitische Präsidet friedlich die Macht über den Gesamt-Jemen.
Der heutige Separatismus im
Südjemen steht unter roten Fahnen, quasi in Tradition der Volksrepublik, im Anhang befinden sich noch diffuse sunnitisch-islamistische Gruppierungen deren genaue Verstrickung und vor allem deren Verbindung zu Al-Kaida unklar ist. Ihre generelle Identifizierung mit der Al-Kaida dürfte im wesentlichen Propaganda sein.
Ihr Ansinnen ist politisch: Die Wiederherstellung der Unabhängigkeit des Südjemens.
In widerum keinen Zusammenhang zum Sozialismus und einem sunnitischen Islamismus im Süden stehen die schiitischen
Huthi-Rebellen im Norden des ehemaligen Südjemens. Es scheint teilweise ein Stellvertreter-Krieg zwischen Iran und Saudi-Arabien, als eine Auseinandersetzung zwischen den entgegengesetzten Islamismen und Gottesstaaten.
Wiederum unabhängig davon rebellieren einzelne entlegene, tribale Verbände gegen die Regierung, wollen aber keine Unabhängigkeit, sondern die Zentralregierung um Gelder erpressen.
Die derzeitigen Protestler und Straßenkämpfer scheinen mit dem südjemenitischen Separatismus und Sozialismus, sowie der schiitischen Huthi-Rebellion auch nichts zu tun zu haben.
Es ist die Bevölkerung der Hauptstadt Sanaa im Nordjemen. In Folge der Unruhen hat jedoch die Zentral-Regierung ihre Truppen aus den unsicheren Region zurückgezogen und damit quasi Huthi-Rebellen und Separitisten das Feld überlassen.
Der
Golf-Kooperationsrat, der bereits mit Truppenteilen den Diktarorengherbst in Bahrain in einen Sultaninenfrühling zu verwandeln, hat sich auch im Jemen eingeschaltet und versucht Präsident Salih mit Zuckerbrot vom Rücktritt zu überzeugen. (Der Jemen gehört dem Golf-Kooperationsrat nicht an.)
Die Narrenfreiheit der Guerilleros im Jemen führte in der Vergangenheit immer wieder auch zur Verunsicherung der Nachbarn, insbesondere Saudi-Arabiens.
Die Rolle der Öl-Prinzen vom Golf beim Diktatorenherbst sieht nur oberflächlich betrachtet merkwürdig aus. Den Sturz des Sultans von Bahrain verhindern sie mit Waffengewalt, Katar und die Vereinigte Arabischen Emirate bekämpfen mit der NATO Gaddafi im Libyen-Krieg, und der Golf-Kooperationsrat fordert nun Salihs Rücktritt im Jemen.
Eine klare Blockbildung absoluter Monarch gegen diffus sozialistische Präsidenten, Ajatollahs, Kaffern usw.
Innenpolitisch gibt es im Jemen keine klare Frontbildung, sondern eine Vielfalt gegensätzlicher, gewaltbereiter Bewegungen. Der Jemen hat daher das Potenzial ein neues Somalia zu werden. Dagegen spricht jedoch die klare Absicht der Golf-Staaten einen Bürgerkrieg im Jemen zu verhindern der wenigstens zu verhindern. Über die Allianz-Bildung kann natürlich spekuliert werden. Notfalls kommt es wieder zum Schulterschluss zwischen den Golfstaaten und der sogenannten "Al-Kaida" gegen die schiitischen Huthi-Rebellen.