sorry, wenn ich ein paar Anmerkungen und Ergänzungen oder gar Richtigstellungen machen möchte
eine detaillierte Darstellung des Freigeld-Experiments in der Österreichischen Ortschaft Wörgl im Jahr 1932, hochinteressant zu lesen, und im Grunde ein Beweis, dass es praktikable Alternativen zu heutigen Finanzsystemen gibt
Ich hatte schon mal hier auf das 'Brakteatensystem' im Mittelalter hingewiesen
http://www.the-web-matrix.de/forumdisplay.php?forumid=46, was wahrscheinlich etwas unterging...
Silvio Gesell, die Freiwirtschaft und das Brakteatengeld:
http://www.brainworker.ch/Geldtheorie/brakteaten.htmEs gibt sogar eine Partei für die "natürliche Wirtschaftsordnung", die einem gern eine DVD mit viel Infomaterial schicken:
http://www.humanwirtschaftspartei.de/(Ob aber das Experiment von Wörgl mit dem Verbot zu Ende war, oder an "inneren Widersprüchen" bereits im Scheitern begriffen war, - daran scheiden sich immer noch die Geister)
Es sollte natürlich aber angemerkt sein, dass eine Einführung auf nationaler oder gar internationaler Ebene eine sehr viel größere organisatorische Herausforderung wäre als die damalige Aktion; besonders angesichts dessen, dass viele Geldtransfers heutzutage über den Computer laufen.
Das stimmt überhaupt nicht. Eher ist das Gegenteil der Fall.
Abgesehen davon, dass bei einem konstanten Güterpreis (was ja einer der Effekte von "Freigeld" sein soll: Keine Inflation der Geldmenge) viele Preisaänderungsauszeichnungen überflüssig werden (man denke an die Speisekarte der Pizza oder die Etikettierung in den Supermärkten) verlagert sich die "Preisänderung" ja auf 'Geld selbst' es "schwindet". Das ist in Papierform natürlich sehr umständlich und verwaltungsaufwändig, da ständig Gültigkeitsmarken nachgekauft werden müssen. Bei einer elektronischen Kontoführung entfällt das völlig und es lässt sich problemlos automatisieren (Gesell wäre wohl im Dreieck gesprungen, hätte er um diese Möglichkeiten gewusst) Das derzeit laufende Freigeld"experiment" mit dem "Chiemgauer" hatte ich ja auch schon mal erwähnt (es gibt einige erfolgreiche Regiogeldinitiativen in D):
http://www.chiemgauer.info/...und selbstverständlich gibt es dort auch Chiemgauer Kontos mit Geldkarte!
(Ein interessantes Experiment mit etwas anderen Philosophie läuft hier:
http://www.rheingoldregio.de/)
Außerdem gebe ich zu bedenken, dass "Sparen" eine Notwendigkeit ist, die einem gänzlich andersartigen Geldwertsystem, dem unsrigen, inhärent ist, aber nicht dem in Wörgl praktizierten, so dass negative Auswirkungen fehlenden Sparens im Rahmen des Wörglschen Systems vielleicht befürchtet werden, aber kaum als erwiesen gelten können.
Ich weis nicht woher diese Gerüchte kommen, das es mit "Freigeld keine Sparguthaben mehr gäbe"!?
Im Gegenteil es wäre sogar sehr sinnvoll unterschiedliche "Schwund-Zinssätze" je nacht Kontoart einzuführen. Und für langfristige Sparguthaben könnte - genauso wie heute - ein positiver Zins gezahlt werden!? (langfristige Sparauslagen sollen ja der Kreditgewährung dienen)
Woran man übrigen auch erkennen kann, dass die "Inflation" auch unser jetziges Geld zum "wandern" bringen würde (und in naher Zukunft wohl noch mehr wird.)
Padreics Hinweis auf die hohe Sparquote der Deutschen und ihre Wichtigkeit für die relative Stabilität unserer Wirtschaft in der derzeitigen Krise ist wichtig und richtig.
...und genauso falsch. Wir haben derzeit keine Eurokrise, sondern eine Krise des Kaptialstocks. Ein Krise der 'Horter'. Wenn "wir" weniger Geld sparen würden, wäre mehr Geld 'bei uns' in Umlauf (und nicht auf den internationlaen Kapitalmärkten, wo es zu Blasenbildungen führt)
Die Finanzindustrie (u.a. AWD-Maschmeyer) hat unseren Politikern jahrelang eingeflüstert (und wohl "massiv zugesteckt"), das wir das 'umlagegedeckte Rentensystem' gegen ein 'kapitalstockgedecktes' tauschen müssten. Jetzt haben wir den Salat: Anstatt einem effizienten System mit wenig Verwaltungsaufwand haben wir ein blähendes Kapitalmonstum geschaffen, das ständig Geldtransfusionen von denjenigen einfordert, die gar nicht einzahlen wollten (und Boni und Erfolgsprämien an diejenigen ausschüttet, die dieses System installiert haben und den ungedeckten Kettenbrief am Laufen halten)
Es war von Anfang eine Lüge: Wenn ich eines Tages in Rente gehe, bekomme ich die Rente niemals von meinem in jahrzehnten eingezalten Geld (es wird ja nicht im Tresor gestapelt), sondern ausschließlich von der dann "leistenden Generation" - wenn dies kann und mag. Damit diese bereitwillig zahlt (und die Nicht-Leister weitehin leistungsloses Einkommen erzielen können), wird das "Showstück Staatsverschuldung" aufgeführt.
(Wie hirnrissig dieses Märchen und dreiste Schurkenstück ist, wird hier - treffend - polemisiert:
http://www.steuerboykott.org/download/Die_Schuldenluege.pdf )
Das sei für alle "Geld-Sparer" in Stein gemeiselt: Es gibt kein Netto-Geldvermögen in einem Schuldgeldsystem! - Eine Gesellschaft kann nur "reich" an 'realen Dingen' sein!