Ersten äußerte sich die Mutter der zu Tode gekommenen Frau in den Nachrichten.
Danach ist sie nach einem anstrengenden Flug mit Verspätung nach dem Einschiffen ohne wirkliche Vorbereitung in die Takelage geschickt worden und darauf ein weiteres Mal, wobei sie dann die Kräfte verlassen haben.
Wenn dem so ist, dann wurde hier in meinen Augen wirklich fahrlässig und unsensibel gehandelt. Es mag sinnvoll sein, den Neulingen zu verdeutlichen, daß sie keine Traumreise vor sich haben, sondern eine anspruchsvolle Ausbildungstour, aber dabei müssen die Gefahren berücksichtigt werden - und Segelkletterei ist nunmal eine der gefährlichsten Tätigkeiten auf einem Segelschiff.
Zitat von 009:und wenn Soldaten den Befehl wegen (temporärer) körperlicher Unfähigkeit nicht ausfürhren wollen und dadurch nicht wesentliche Einsatzziele verfehlt werden oder die ganze Einheit in Gefahr gerät, dann hat das m.E. so zu sein, also das die Befehle berechtigt verweigert werden.
Körperliche Unfähigkeit im Sinne von Erschöpfung wird meines Wissens auch problemlos als Grund anerkannt - das Problem ist nur, daß sie vom Betreffenden erkannt und proklamiert werden muss.
Betreffender steht dabei unter Druck durch andere Neulinge - "nu hab Dich nicht so", "klar, Frauen mal wieder...was wollen die auch in der Seefahrt?" -, durch Vorgesetzte, die im Zweifel gerne Simulanten wittern, und durch die Situation - Betreffender will nunmal weiter kommen, und das nicht im Heer oder in der Luft, sondern auf dem Meer, weil Traum vielleicht? und jetzt fehlt schon die kraft, wo es noch gar nicht angefangen hat, im Hafen - soll damit schon alles vorbei sein? "Wäre wohl schon alles vorbei, wenn ich zeige, daß ich nicht mehr kann, jetzt gerade, im Moment?" "Nein, ich muss da jetzt durch, Augen zu und..."
Verantwortliche Führung weiß dies und berücksichtigt dies, weist auf die Gefahren hin, bevor etwas passiert.