Erdbeben in Japan; historischer Wert von 8,9

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Makeda
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Fr 11. Mär 2011, 11:23 - Beitrag #1

Erdbeben in Japan; historischer Wert von 8,9

Voll Katastrophe in Japan, ein Erdbeben von 8,9.
Tsunami mit 10 m hohe Wellen auf die Küsten von Jaban und 1,5-2 m Hohe in Russland.
In Tokio scheinen die Hochhäuser stand zu halten, trotz Nachbeben von der Stärke 6 (4 Stück mittlerweile)
Aber ein Atomkraftwerk soll brennen.
Die Aktienmärkte brechen ein.
heute.de

Was wird noch passieren? Zurzeit 18 Tote...wieviele noch kommen weiß bis jetzt keiner!

Lykurg
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Fr 11. Mär 2011, 12:03 - Beitrag #2

Von einem brennenden Atomkraftwerk habe ich nichts gehört, nur, daß die beiden AKWs in der Region abgeschaltet wurden. In einer Ölraffinerie in Chiba ist ein großes Feuer ausgebrochen, vielleicht meintest du das?

Die japanische Erdbebenvorbereitung (Bautechnik, Übungen) ist schon faszinierend. Bei einem Erdbeben dieser gewaltigen Stärke nur so wenige Opfer (auch wenn es vermutlich noch mehr werden...)
Allerdings ist zu befürchten, daß flachere Inseln etwa der Alëuten und Marianengruppe von den Tsunamis komplett überspült werden könnten.

009
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Fr 11. Mär 2011, 12:08 - Beitrag #3

Wie im n-tv-Ticker inzwischen zu lesen:
10.55 Uhr Atomkraftwerke werden abgeschaltet Nach Angaben der der UN-Atomenergiebehörde IAEA sind die vier japanischen Kernkraftwerke, die dem Epizentrum am nächsten liegen, sicher abgeschaltet. Zuvor hatte es Meldungen über Feuer und Probleme mit den Kühlsystemen gegeben.
[...]
10.32 Uhr Keine Radioaktivität freigesetzt

Die Kühlsysteme der Atomkraftwerke in der Region Fukushima sind nach Behördenangaben doch intakt, wie die Agentur Jiji meldet. Jiji zufolge ist keine Radioaktivität freigeworden.

scheint diese Gefahr derzeit zumindest gottlob gebannt.

Unabhängig davon eine wohl wirklich gravierende Naturkatastrophe, bei der ich mich mit weiteren Gedanken mal lieber (auch wegen anderen Beschäftigungen hier^^) zurückhalte, bis eine stabilere umfangreichere Nachrichtenlage besteht.

Ipsissimus
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Fr 11. Mär 2011, 12:10 - Beitrag #4

Liveticker auf stern.de
+++ 10.52 Uhr: Südkorea sagt schnelle Hilfe zu +++

Südkorea sagt schnelle Hilfe für Japan zu. Die Regierung wolle "jede mögliche Unterstützung leisten", sagt ein Sprecher des Außenministeriums in Seoul am Freitag.
+++ 10.37 Uhr: Feuer in Atomkraftwerk +++

Im Atomkraftwerk Onagawa der Firma Tohuko Elec ist ein Feuer ausgebrochen, wie die Agentur Kyodo meldet.
+++ 10.32 Uhr: Behörden: "Kühlsysteme der AKW intakt"

Die Kühlsysteme der Atomkraftwerke in der Region Fukushima sind nach Behördenangaben intakt, wie die Agentur Jiji meldet. Jiji zufolge ist keine Radioaktivität freigeworden.
+++ 10:38 Uhr: US-Behörden warnen vor Flutwelle +++

Die Behörden an der Westküste der USA warnten die Bewohner vor einer Flutwelle, die in etwa sechs Stunden eintreffen könnte. In Neah Bay im US-Staat Washington wird die Welle um 7.18 Uhr Ortszeit (16.18 Uhr MEZ) erwartet. Allerdings sei die erste Welle nicht unbedingt die stärkste, erklärte das Tsunami-Warnzentrum für die Westküste und Alaska.
+++ 10:24 Uhr: Kühlsystem in AKW fällt aus +++

Agentur Jiji meldet, dass im AKW Tepco Fukushima Daiichi das Kühlsystem ausgefallen ist.
+++ 10:23 Uhr: Sondereinheit für atomaren Notfall +++

Japans Ministerpräsident Kan schafft eine Sondereinheit zum Schutz von Anwohnern im atomaren Notfall, wie der Sender NHK berichtet.
+++ 10.10 Uhr: "Abnormaler Zustand in Atomkraftwerken +++

In den Atomkraftwerken in der Präfektur Fukushima an der schwer betroffenen nordostjapanischen Küste wird der Alarm "abnormaler Zustand" gegeben, berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Einzelheiten werden zunächst nicht bekannt. Zuvor hatte der Ministerpräsident in Tokio gesagt, es gebe bislang keine Probleme mit den Atomreaktoren.

009
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Fr 11. Mär 2011, 12:22 - Beitrag #5

Doch noch was - neues:

Google hat eine Plattform auf japanisch und englisch zur Personensuche gestartet. Sowas gabs meiner Erinnerung nahc noch nicht, bin gespannt, ob das eher gut funktionoeren oder zugespamt wird und wie die Datenschutzfragen so gesehen werden.

Ipsissimus
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Fr 11. Mär 2011, 12:44 - Beitrag #6

in einem Kommentar auf der Sueddeutschen schreibt ein User, dass in mehreren Kernkraftwerken nach den Entwarnungen mittlerweile GAU-Gefahr bestehen soll

Makeda
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Fr 11. Mär 2011, 13:01 - Beitrag #7

Rote Kreuz warnt davor, dass alle pazifischen Inseln untergehen werden.

ZDf berichtet, dass Kraftwerke brennen, dass Spezialgruppen versuchen, die Menschen zu schützen. Kühlsystheme sind ausgefallen. Genauers wurde nicht mitgeteilt.
Einige sind wohl sicher.

Lykurg
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Fr 11. Mär 2011, 13:59 - Beitrag #8

Das bestimmt nicht, Makeda. Auf Taiwan z.B. werden die Wellen Prognosen zufolge nur noch einen halben Meter hoch sein, und selbst bei flachen Inseln bedeutet überspült werden ja nicht auch gleich untergehen. Die bewohnten Marianen-Inseln haben jeweils rund 400m hohe Vulkankegel, zugegebenermaßen liegen die Städte an den Küsten, hohe Opferzahlen kann es dort überall geben. Möge die Vorwarnzeit reichen, um möglichst viele Menschen in Sicherheit zu bringen.

Ja, das ZDF berichtet von zwei AKWs, in denen es brennt (u.a. bei den Generatoren); Radioaktivität sei bislang nicht ausgetreten.

Ipsissimus
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Fr 11. Mär 2011, 14:50 - Beitrag #9

mittlerweile wurde nuklearer Notstand ausgerufen

janw
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Fr 11. Mär 2011, 23:47 - Beitrag #10

Müsste eine Dauer-Erdbebenregion wie Japan nicht ein Ausschlussgebiet für Kernkraftwerke sein?

Insgesamt war die Flutwelle wohl die Hauptursache für die Schäden, wie es aussieht.

Ipsissimus
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Sa 12. Mär 2011, 00:11 - Beitrag #11

im Prinzip ja; allerdings war das Erdbeben in Hinsicht auf die KKW zunächst folgenlos; erst als das Wasser des Tsunami eindrang, wurde es kritisch. Man müsste sie ale in höher gelegenen Regionen bauen, bei analoger statischer Auslegung

009
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Sa 12. Mär 2011, 04:13 - Beitrag #12

Bei verbesserter statischer Auslegung aber bitte, da das aktuelle Erdbeben den Wert, auf den die AKWs ausgelegt waren, überstieg. Das es dennoch "nur" durch den Tsunami zu Problemen kam, zeigt zumindest, dass in der "Erdbeben-Auslegung" eine Sicherheitsreserve enthalten war.

Fragwürdog finde ich es, wie hiesige politische Kreise versuchen, das Erdbeben in Bezug auf die AKWs zu instrumentalisieren, um auch hier Stimmung gegen AKWs zu machen - obwoh es hier nicht eine solche Erdbebengefahr hat und rum die AKWs auch nicht dafür ausgelegt sein müssen.

Makeda
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Sa 12. Mär 2011, 12:00 - Beitrag #13

Spiegel berichtet über Explosion im Atomkraftwerk!

Yuko Edano, Sprecher der japanischen Regierung, sagte: "Wir untersuchen immer noch, welche Art von Schäden am Kraftwerk entstanden sind." Über den Zustand des Gebäudes gebe es derzeit keine gesicherten Informationen. Man wisse nicht, wie viel Radioaktivität ausgetreten sei. "Wir sind dabei, Strahlungsintensitäten an verschiedenen Orten zu überprüfen." Die Situation nach der Explosion in Fukushima 1 sei "vermutlich sehr ernst" bezeichnet. Er rief die Bevölkerung auf, ruhig zu bleiben.

Ipsissimus
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Sa 12. Mär 2011, 12:41 - Beitrag #14

politisch ist alles, 009^^ also wird auch alles politisch ausgenutzt, quer durch alle Fronten

zumindest haben sie den Faktor Tsunami übersehen bei der Auslegung ihrer Kernkraftwerke. Vielleicht sind sie jetzt klüger


lese gerade im Spiegel, dass die Situation dort langsam kritisch wird

Ipsissimus
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Sa 12. Mär 2011, 13:59 - Beitrag #15

die Kernschmelze ist eingetreten, ach du Scheiße

Makeda
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Sa 12. Mär 2011, 14:32 - Beitrag #16

Was ich so ärgerlich finde, ist diese Informationspolitik die Japan an den Tag liegt.
-Wir zählen nur die Toden die wir sehen, alle andern sind nicht tot! Sagen nur es gibt eine Kernschmelze, wenn uns das 10 Wissenschaftler bestätigt haben-

Makeda
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Sa 12. Mär 2011, 17:12 - Beitrag #17

NHK-TV hat die Bilder der Explosion rausgenommen aus dem Programm und behaupten jetzt es hätte was gegeben, was sich wie eine Explosion anhörte. Zudem wird zwar, der Evakuierungsbereich erweitert, aber die Nachricht, der Kernschmelze zurück genommen. :boah:

janw
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Sa 12. Mär 2011, 18:18 - Beitrag #18

Zitat von 009:Fragwürdog finde ich es, wie hiesige politische Kreise versuchen, das Erdbeben in Bezug auf die AKWs zu instrumentalisieren, um auch hier Stimmung gegen AKWs zu machen - obwoh es hier nicht eine solche Erdbebengefahr hat und rum die AKWs auch nicht dafür ausgelegt sein müssen.

Naja, zumindest die Biblisse liegen qua Rheintalgraben in einer nicht ganz stabilen Zone, da könnte durchaus mal etwas stärkeres passieren, wenn auch sicher nicht sehr wahrscheinlich.
Eher beehrt uns wohl der Laacher See mit einer neuen Tufflage, Datierungshorizont für zukünftige Archäologen.

Mir gefallen diese Einwürfe auch nicht so, allerdings eher aufgrund ihrer inhaltlichen Dürftigkeit, die IMHO triftigen Argumente für eine Skepsis gegenüber der Laufzeitverlängerung werden dadurch beschädigt.
Aber Politik lebt vom auffallen, egal womit^^

Makeda, ich denke, das ist ein Problem jeder Katastrophenkommunikation und hier zusätzlich der japanischen Befindlichkeit.
Je größer die Opferzahlen, umso größer die Besorgnis der Medien und der anderen Bürger - die ja vielleicht dort Angehörige haben und diese nun sicher tot glauben, sofortige Aufklärung fordern und dadurch alle Netze überlasten.
Da kann es als sinnvoll angesehen werden, wirklich nur das zu veröffentlichen, was absolut gesichert ist, als Opfer zu zählen, wer wirklich als Opfer gefunden wurde.
Ich könnte mir gut vorstellen, daß tatsächlich sehr viele Menschen in Sendai und den anderen Orten tatsächlich nicht aus ihren Häusern und Autos flüchten konnten, und keiner nach ihnen als Einzelnen sucht, weil ihre Angehörigen und Freunde ebenfalls unter den Opfern sind.

Die japanische Befindlichkeit, die strikte Distanzwahrung, kann zusätzlich dazu beitragen, ich kenne sie aber zu wenig, um dazu mehr sagen zu können.

Dem Deutschlandfunk zufolge wird wohl recht viel auf japanisch veröffentlicht, damit den Japnanern zugänglich und uns nicht. Vielleicht auch eine Erklärung.
Das wäre auch eine mögliche Strategie gegen zu erwartende Reaktionen der Kapitalmärkte.

Ipsissimus
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So 13. Mär 2011, 12:10 - Beitrag #19

die Berichterstattung hat etwas Übelkeitserregendes. Es wirkt so, als lauern die Medien nur auf den Super-Gau, um dann auszutragen, wer am meisten erschüttert ist.

janw
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So 13. Mär 2011, 12:41 - Beitrag #20

Du sagst es. IMHO Ausdruck der völligen Enthemmung der Akteure, nicht jedes verkaufbare Produkt (Nachricht) auch wirklich bekommen und verkaufen zu wollen, bzw. mit welchen Mitteln.

Journalismus war mal eine jener Dinge, die ich mir als Beruf vorstellen konnte...

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