Neue Ministerpräsidentin an der Saar

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janw
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Mi 10. Aug 2011, 00:39 - Beitrag #1

Neue Ministerpräsidentin an der Saar

Im Saarland hat Peter Müller sein Amt an Frau Kramp-Karrenbauer übergeben.
Leiser Wechsel
Irgendwelche Erwartungen? Hoffnungen? Wird die Politik weiblicher?

Ipsissimus
Dämmerung
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Mi 10. Aug 2011, 10:05 - Beitrag #2

du darfst davon ausgehen, dass sie im Saarland außerhalb esoterischer CDU-Zirkel kaum jemand kannte^^ welche Politik sie machen wird, ob es eine andere Politik sein wird, gar eine "menschliche" oder noch garer eine "weibliche" - wir werden sehen. Aber erst mal abwarten^^

Erwartungen keine, Hoffnungen nur die, dass das Land noch bis zum Beginn meiner Rente hält^^ Prognose 50:50

Lykurg
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Mi 10. Aug 2011, 10:34 - Beitrag #3

Wenig Erwartungen - das Saarland betrifft die Bundespolitik ja meist eher weniger, die letzte größere Neuigkeit war Jamaika, und darin ist sie eventuell sogar noch besser einzubinden als Müller - allerdings finde ich das aus der hiesigen Außenperspektive eher schwierig zu beurteilen; für einen Fortbestand davon ist im Zweifel Verhandlungsgeschick, Flexibilität und eine günstige politische Kleinwetterlage wichtiger als die tatsächliche Position.

janw
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Mi 10. Aug 2011, 18:34 - Beitrag #4

Wie tritt die Dame denn so auf? Auch eine Vertreterin des Hosenanzugsordens?^^

Ipsissimus
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Do 11. Aug 2011, 09:42 - Beitrag #5

na ja, bisher eher wenig^^ Peter Müller war ja der Volksfest-Typ, den man öfters mal mit einem Bier in der Hand inmitten der freien Wildbahn saarländischer Ortsfeste treffen konnte. Von AKK, wie sie hier mittlerweile genannt wird, weil sich niemand den Namen merken kann, ist nichts dergleichen bekannt; allerdings wird sie öfter in Sporthallen gesichtet, wo sie an eintägigen Gymnastikkursen teilnimmt^^ du merkst, ihr politisches Profil ist bereits sehr ausgeprägt^^

keine Ahnung, ob und was von ihr zu erwarten ist. Unter Müller hat das Saarland erhebliche Anstrengungen zur Stärkung der lokalen Ausbildungsstruktur unternommen, besonders in industrienahen universitären Fächern und Bereichen. Ich nehme an, sie wird das im Prinzip fortsetzen, und dann bleibt abzuwarten, ob sie dem längst rollenden Zug noch eine eigene Note verleihen kann. Derzeit wird sie eigentlich nur als Nachlassverwalterin wahrgenommen.

Traitor
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Do 11. Aug 2011, 20:22 - Beitrag #6

Der fast zum Sieg für die Opposition gewordene erste Wahlgang war ja eine sehr interessante Anekdote und vermutlich auch eine Andeutung dafür, dass ihre Hauptaufgabe sein wird, Schwarz-Grün-Gelb zusammenzuhalten. Ansonsten, wie Lykurg sagt, es ist halt das Saarland. ;)

Schlagender Beweis für ihre bisherige Unbekanntheit dürften auch die gerade mal 34 Google-Ergebnisse, davon keines von relevanten Medien, für "Krampf-Karrenbauer" sein. Dabei bietet sich das doch sehr an. Naja, im nächsten Wahlkampf bestimmt. :D

janw
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Do 11. Aug 2011, 20:23 - Beitrag #7

Schade, daß wieder einmal eine Frau als Lückenfüllerin herangezogen wird.

Wo wären denn im Saarland mögliche Baustellen, in denen sie sich profilieren könnte? Von Haushaltslöchern und einstürzenden Bergbaugängen abgesehen^^

Lykurg
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Do 11. Aug 2011, 21:02 - Beitrag #8

Ich sehe das Problem noch nicht so recht... ist nicht eher begrüßenswert, daß es eine Frau geworden ist, jedenfalls, wenn das nicht ihre einzige Qualifikation ist?

janw
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Do 11. Aug 2011, 21:53 - Beitrag #9

Ja, schon, aber bitte ehrlich. Nicht, weil die sonst Infragekommenden sich wohlweislich zurückgehalten haben bzw. wohlweislich nicht ins Spiel gebracht wurden.

Lykurg
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Do 11. Aug 2011, 22:09 - Beitrag #10

Wenn das nicht aus Kalkül geschehen ist (etwa: der nächste Kandidat wird eh mit Jamaika scheitern, bessere Chancen hat dann erst sein Nachfolger), finde ich auch bewußte Zurückhaltung unproblematisch, da möglicherweise dem Bewußtsein entsprungen, daß wir immer noch klar zu wenige Frauen in Führungspositionen haben, und sie vielleicht in einer Kampfabstimmung durchfiele, aber für die Partei besser ist. Wer weiß?

Ipsissimus
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Fr 12. Aug 2011, 13:09 - Beitrag #11

Wo wären denn im Saarland mögliche Baustellen, in denen sie sich profilieren könnte? Von Haushaltslöchern und einstürzenden Bergbaugängen abgesehen^^


na ja, das Saarland hat nach wie vor erhebliche strukturelle Defizite seit der Abkehr vom Bergbau und der Reduzierung der Hütten auf ein geringfügig aufgeblähtes Nichts. Es gibt nicht so richtig viele große Firmen, die davon träumen, sich hier niederzulassen oder wenigstens eine Filiale zu eröffnen, und die KMU sind häufig Wackelkandidaten, halten ein, zwei Jahre durch und entschwinden wieder. Das resultiert in einer entsprechenden Arbeitslosenquote.

Also Arbeit wäre genug da, für eine engagierte Politikerin

blobbfish
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Fr 12. Aug 2011, 13:45 - Beitrag #12

Möglicherweise ist es ein Trendphänomen, in Hessen wurde bei der SPD ähnliches getan wie jetzt im Saarland, nachdem Ypsilanti sich und ihre Partei erfolgreich demontierte, präsentierte die gute Frau einen Nachfolger, Thorsten Schäfer-Gümbel, immerhin ein zusammengesetzter Name und auch nicht so einfach zu merken, behaupte ich. Jedenfalls kannte den eigentlich auch niemand, ob er 34 Ergebnisse bei Google erreichte, hat man damals natürlich nicht geprüft, profilieren tat er sich aber durch eine neue Brille; man wusste also, da ist jetzt jemand mit Merkmal, auch wenn man ihn nicht kannte und bisschen für eine Marionette hielt. Die neue Brille steht im übrigen deutlich besser als die alte.

Ansonsten, in unserem Landtag hat er es ja einfach, der Landtag ist klar geregelt, es gibt die bürgerliche, weitgehend angesehene Lobbyregierung, die von Rhetorik und Geschäft wohl mehr versteht als die linke Opposition, die, immerhin, graduell geordnet ist, die Kritik der SPD ist mäßig und tiefenlos und findet meist noch freundliche Worte, immerhin, zum Ministerpräsidentenwechsel wurde von Schäfel-Gümbel, das ist der mit der Brille, bekundet, mit Bouffier gebe es in Zukunft auch einen angemessenen Umgang, die der Grünen energisch mit krakelendem Unterton und die Linken sind konsequent gegen alles, was die Regierung tut.

Meine Prognose daher: Frau Kramp-Karrenbauer wird alsbald über ihre Brille reden (im Artikel des Eingangsbeitrags jans sieht die noch ziemlich neu aus) und eher unaufmerksam dahinregieren. Die entscheidende Frage lautet: Bekommt sie seitens des Journalismus eine ähnlich gute Steilvorlage ihre neue Brille zu präsentieren wie Schäfer-Gümbel?

janw
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Fr 12. Aug 2011, 19:24 - Beitrag #13

Lykurg, kann natürlich auch sein...

Ipsi, was macht denn das Saarland eigentlich so zum Nichttraumland für Firmenansiedler, nur die Randlage? Zu wenig weiche Faktoren wie Kulturumfeld?
Oder ist es ein Gravitationsproblem, wirtschaftliche Schwerpunktstandorte ziehen weitere Ansiedlungen an?

Vielleicht wäre es ja mal was für einen großen Turnhallenausrüster^^

blobbfish, möglich, wobei über eine besondere Brillenaffinität Ypsilantis bis dato nichts bekannt war. Als Alternative zum Hosenanzug ist eine entsprechende Brille aber sicher ein interessantes Alleinstellungsmerkmal.

Ipsissimus
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Di 16. Aug 2011, 12:33 - Beitrag #14

es ist wohl eine Mischung, Jan. Das Saarland liegt an einem Platz, wo weder in der Pfalz noch in Lothringen kulturell irgendwas Relevantes los wäre außer Provinzgeklingel, dazu kommt die finanzielle Situation des Landes und die generelle Situation der Westpfalz, in deren Strukturschwäche das Saarland nahtlos integriert ist. Ich denke allerdings, wenn man sich mit dem Verlust aller Geisteswissenschaftlichkeit und fast allen Kleinhandels abgefunden hat, dann ist das Saarland auf einem guten Weg heraus aus der Strukturschwäche, das wird aber nicht ganz kurzfristig greifen, sollte aber Perspektiven ungefähr ab 2020 bieten.

janw
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Di 16. Aug 2011, 15:27 - Beitrag #15

Was soll sich bis 2020 ändern? Der Hochmoselübergang? Wird ein Flugplatz zum Ausweichflughafen für Hahn oder Brüssel?
Oder geht es um Wissenstransfer-Strukturen zwischen Unis und Unternehmen?

Der Verlust an Geist ist allgegenwärtig.

Ipsissimus
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Di 16. Aug 2011, 15:41 - Beitrag #16

Strukturen für Wissenstransfer sind gemeint, die werden derzeit massiv gepusht. Inwieweit da für den Bedarf oder doch nur fürs Renommee generiert wird, bleibt dahin gestellt

Ipsissimus
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Fr 6. Jan 2012, 15:57 - Beitrag #17

oha, soviel Mut hätte ich ihr gar nicht zugetraut^^ einfach die Koalition kündigen^^ Maas wird´s freuen^^ und der FDP geht es zunehmend an den Kragen^^

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,807575,00.html

janw
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Fr 6. Jan 2012, 21:16 - Beitrag #18

Von den Querelen hatte ich gar nichts mitbekommen...
Scheint, die FDP muss gar nicht abgewählt werden, sie kriegt sich schon selbst kaputt. Vielleicht würde es denen helfen, mal über das "wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht" ganz gründlich nachzudenken.

Ipsissimus
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Fr 6. Jan 2012, 22:02 - Beitrag #19

soviel Hinterfragung ertragen die nicht^^

janw
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Sa 7. Jan 2012, 12:46 - Beitrag #20

Hm, ein bisschen seltsam erscheint mir die Sache jetzt aber doch, die Grünen geben sich sehr verwundert und sprechen von einer konstruktiven Arbeitsatmosphäre trotz der Personalquerelen bei der FDP.
Wunschdenken? Oder hat sich die Stimmungslage im Land gewandelt, und Frau Kramp-Karrenbauer wollte deshalb mal eine andere Koalition?
Der Zeitpunkt, einfach nur zum Jahreswechsel, oder gezielt zum Ekstasetag der FDP?

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