Anders insofern, als in den USA anscheinend deutlich größere Eingriffe in die individuelle Freiheit, insbesondere Bankdaten, Brief- und Fernmeldegeheimnis und sonstige Dinge, die hier bei uns bis zur richterlichen Entscheidung Privatsache bleiben, als einigermaßen normal angesehen werden. Daß sich da auch bei uns - zu erheblichen Teilen auf amerikanischen Druck - einiges verschiebt, ändert nichts daran, daß hier eine Distanz in Wahrnehmung und Denken vorzuliegen scheint.
Zitat von Ipsissimus:der Abstand zwischen denen, die haben und denen, die nichts haben und nie bekommen werden, wird immer größer. Das gilt weltweit, es gilt aber auch Amerika- und Europa-intern.
Nö - man kann es nicht oft genug sagen, aber das hängt, wie immer, davon ab, wie man Wohlstand definiert und woran man ihn mißt. Wenn man einen bestimmten Anteil des Durchschnittseinkommens als Armutsgrenze definiert, ist naheliegend, daß es in einer Gesellschaft mit ungleichen Einkommen auch immer Arme geben wird. Und wir haben ungleiche Einkommen, aus verschiedenen Gründen, die vielleicht eher nicht hier zu diskutieren sind, wie mir gerade auffällt... Die Lebensbedingungen der Ärmsten, etwa Nahrung, medizinische Versorgung, soziale Absicherung, Wohnverhältnisse u.a. sind aber sowohl auf Europa als auch auf die Welt gesehen auf einem historisch niedagewesenen Niveau.
In früheren Zeiten gab es durchaus Phasen und ganze Länder, in denen die Wohlhabenden im Überfluß und die Armen buchstäblich verreckten - will sagen: im Dreck dahinvegetierten und verhungerten. Das gibt es heute mancherorts auch noch, vor allem dort, wo kein Anschluß an die weltweiten Märkte besteht, etwa in Nordkorea oder Simbabwe - aber bei weitem nicht in demselben Maß. Aber ja, die einen haben mehr Geld, und die anderen weniger, das ist wohl so und ist schon immer so gewesen. Wenn alle nix hätten, wäre es anders, aber warum kommt das wohl so selten vor? Mit der Antwort darauf wären wir wohl zurück beim Thema.
