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http://taz.de/Kinderhandel-in-Spanien/!90802/

offenbar wurden in den letzten Jahren der Franko-Diktatur, aber auch noch weit in die Demokratie hineinreichend, Babys alleinstehender Mütter bei der Geburt für tot erklärt und an reiche katholische Familien verkauft. Verwickelt sein sollen Krankenhäuser, Ärzte, Pflegepersonal, Nonnen und Priester, Schätzungen belaufen sich auf gut 300000 Fälle.

Immer wenn du denkst, es geht nicht schlimmer ...

Erschreckend und furchtbar. 300.000 ist allerdings so viel, daß ich es kaum glauben kann - 1980 gab es wohl um die 4 Mio. Geburten (grobe Daumenschätzung anhand von ein paar Statistiken, eine direkte Zahl habe ich nirgendwo gesehen). Selbst wenn sich die Praxis auf zehn Jahre verteilt, ist fast ein Prozent nicht nur adoptierter, sondern zwangsadoptierter Kinder extrem viel.

ich werde auf jeden Fall da dran bleiben; es scheint mir allerdings so, dass die Zeit in der Demokratie nach 1980 eher das Auslaufen des Geschäftsmodells bedeutet, der Haupthandel dürfte sich noch im Franko-Regime abgespielt haben. Von daher ist gar nicht richtig abschätzbar, über wieviele Jahre und Jahrzehnte das womöglich so ging.

Wenn das sich so als richtig herausstellt, und selbst wenn es nur, sagen wir 50000 Fälle über 40 Jahre hinweg waren, ist das immer noch eines der größten zivilen Verbrechen aller Zeiten. Und weiterer Beleg dafür, dass die katholische Kirche - zumindest lokal betrachtet - nicht ist, was sie zu sein behauptet.