Kanzlerkandidat Steinbrück

Letzten Freitag hat sich die SPD ja mal wieder selbst im Chaos überboten, Beck hat abgedankt und Steinbrück wurde ausversehen doch schon zum offiziellen Kanzlerkandidaten. Womit sich alle (deutsche Medien-)Welt die Frage stellt: kann der das?
Hauptgegenargument müsste eigentlich weiterhin sein, dass er auf Landesebene damals in NRW kläglich gescheitert ist, als Import-Aushilfsministerpräsident der Partei das Stammland gekostet hat. Überraschenderweise scheint das aber weitgehend vergessen zu sein und er ist eher als amtsuntypisch beliebter Finanzminister der Großen Koalition in Erinnerung. Dass er deswegen als "Mister Große Koalition" galt, scheint auch schon wieder verflogen zu sein, das Etikett haftete zuletzt eher an Altkonkurrent Steinmeier.
Bleiben also mangelndes Charisma und Netzwerk, auf der Habenseite dafür der Ruf fachlicher Kompetenz und weitgehende Integrität (die Schach-Geschichte sollte kein ernsthaftes Affärenpotential haben).
Letztlich sehen aber derzeit die Machtoptionen düster aus, weder Rot-Grün noch Ampel wirken realistisch, Rot-Rot und Rot-Pirat werden weiterhin ausgeschlossen. Wenn alles so bleibt wie derzeit, ist die Person des Kandidaten also eigentlich egal. Ein Jahr ist aber lang, und es wird sich zeigen, ob er Euro-Populismus betreibt, um Merkel anzugreifen, oder sich für die SPD doch noch eine sinnvolle Option auftut.
Hauptgegenargument müsste eigentlich weiterhin sein, dass er auf Landesebene damals in NRW kläglich gescheitert ist, als Import-Aushilfsministerpräsident der Partei das Stammland gekostet hat. Überraschenderweise scheint das aber weitgehend vergessen zu sein und er ist eher als amtsuntypisch beliebter Finanzminister der Großen Koalition in Erinnerung. Dass er deswegen als "Mister Große Koalition" galt, scheint auch schon wieder verflogen zu sein, das Etikett haftete zuletzt eher an Altkonkurrent Steinmeier.
Bleiben also mangelndes Charisma und Netzwerk, auf der Habenseite dafür der Ruf fachlicher Kompetenz und weitgehende Integrität (die Schach-Geschichte sollte kein ernsthaftes Affärenpotential haben).
Letztlich sehen aber derzeit die Machtoptionen düster aus, weder Rot-Grün noch Ampel wirken realistisch, Rot-Rot und Rot-Pirat werden weiterhin ausgeschlossen. Wenn alles so bleibt wie derzeit, ist die Person des Kandidaten also eigentlich egal. Ein Jahr ist aber lang, und es wird sich zeigen, ob er Euro-Populismus betreibt, um Merkel anzugreifen, oder sich für die SPD doch noch eine sinnvolle Option auftut.