Kim Jong +1

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
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Sa 5. Jan 2013, 22:24 - Beitrag #1

Abgetrennt aus "Kim Jong Ex" - Traitor

Nachdem der aktuelle Kim zu Neujahr eine "radikale Wende" verkündete, entnehme ich, leider nochnicht ganz belastbar, der FAZ HInweise auf eine wirkliche Veränderung. Demnach soll sich im wirtschaftlichen Bereich einiges ändern - mit beratender Hilfe deutscher Wirtschaftswissenschaftler.

Leider werden keine Namen oder sonstigen Hinweise genannt, so dass ich mich Frage, ob das ganze eine Ente ist oder andernfalls warum sich die Wissenschaftler vor der Namensnennung zieren.

Verfolgt eigentlich jemand dem Umstand, das dem Kim seine Frau wohl noch im Dezember mit durchaus schwangerer Figur, im Januar aber wieder schlank in den Medien zu sehen war? Die "haben Nachwuchs"-Erklärung des Boulevards ist ja biologisch nicht die einzig mögliche oder zwingende.

Lykurg
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So 6. Jan 2013, 11:30 - Beitrag #2

Über beides, die proklamierte Wende und die eventuelle Schwangerschaft(/Geburt) wurde auch auf SpOn berichtet, effizienterweise in einem Artikel. Die Öffnung soll dabei gezielt auch den Westen einschließen, da China als bisher ausschließlicher Partner ein zu ausschließliches Interesse an den nordkoreanischen Bodenschätzen habe. Ich weiß allerdings nicht so recht, was in dem Land derzeit sonst zu verkaufen wäre (Altpapier und Metallschrott von Plakaten und Denkmälern mal außen vor gelassen). Aber nein, billige Arbeitskräfte müßte es zur Genüge geben, insbesondere wenn sie sich dazu durchringen können, die Armee zu verkleinern, was ich für sehr unwahrscheinlich halte angesichts deren Macht.

Muster der Öffnungsmethodik soll nicht China mit seinen Sonderwirtschaftszonen, sondern Vietnam mit seinen ausgewählten Firmenkooperationen sein. Halte ich vom Prinzip her auch für besser, mir scheint, daß das chinesische Modell den Abstand zwischen Stadt und Land noch viel größer gemacht hat als er ohnehin schon war.

Und die Schwangerschaft (wenn es denn eine war und gut gegangen ist) - ich hätte erwartet, daß ein möglicher Thronfolger mit Pauken und Raketen begrüßt wird. Aber in Nordkorea ist anscheinend alles anders, vielleicht ist es ein Mädchen ("Kim"?), und vielleicht paßt eine Thronfolgeproklamation nicht in den Kurs einer Öffnung mit angestrebter Wiedervereinigung, wenn Kim Jong Un realistisch genug ist, seinen Rücktritt (und evtl. Exilierung) als Voraussetzung dafür zu akzeptieren.

Traitor
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So 6. Jan 2013, 12:18 - Beitrag #3

Natürlich mischten sich schon bisher Il und Un, aber für die aktuellen Aspekte spielt Il nur noch eine indirekte Rolle, also geben wir Un mal seinen eigenen Thread.

Nordkorea ist schon jetzt wirtschaftlich nicht völlig abgeschottet, hat anscheinend eine exportierende Textilindustrie (siehe derzeitige Berichterstattung) und Fremdaufträge abarbeitende Animationsstudios (siehe Guy Delisle, "Pyongyang"). Natürlich nur in bescheidenem Umfang.

Die spannende ethische Frage ist hier, ob man von Deutschland aus die Entwicklung unterstützen sollte - in China hat man ja schon die Erfahrung gemacht, dass wirtschaftliche Öffnung allein wenig für Menschenrechte bringt und das Regime zumindest mittelfristig nicht gerade destabilisiert.

Dass die Schwangerschaftsgerüchte in jedem zweiten Wirtschafts-Artikel nochmal erwähnt werden, nervt mich schon etwas.
Un selbst kam ja auch eher aus den Schatten, da ist es nur konsequent, eventuellen Nachwuchs nicht groß zu propagieren.
Und dass die Wiedervereinigung nur unter einem Kim stattfinden kann, ist doch wohl klar! Vielleicht wäre ja die Lösung, dass Un mit der neuen südkoreanischen Präsidentin...

Lykurg
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So 6. Jan 2013, 13:18 - Beitrag #4

Es ist ja auch abhängig von Einfuhren, insbesondere Nahrungsmittel und Öl, da sind ein paar Ausfuhrgüter nicht ganz unnütz. Offenbar wurde bereits seit 2001 sowohl mit Sonderwirtschaftszonen als auch Joint-Ventures experimentiert, allerdings scheiterte gerade das chinesische Modell wohl an deren Interessen.

@Ethik: Ich denke, nach über fünfzig Jahren Isolation sowohl in Nordkorea als auch in Kuba sollte man die Annahme aufgeben, daß Embargos eine (hinreichend 'gut' verankerte) Regierung zu Fall bringen würden. Die Maßnahme mag etwas bewirken, wenn ein Land aus relativem oder großem Wohlstand ins Elend gestürzt wird (bzw. eben dies droht), als unmittelbare Reaktion auf sich massiv verschlechternde politische Bedingungen. In einem Land, das wirtschaftlich so am Boden liegt wie Nordkorea, wird mit solchen Maßnahmen offenbar kein Wandel herbeigeführt. Dagegen bedeutet die Isolation großes Leid für die Bevölkerung.
Ich halte einen Wandel durch Annäherung für viel erfolgversprechender - und sehe gerade China als positives Beispiel: Angesichts der riesigen Größe des Landes sind die massiven Veränderungen gegenüber der Zeit der "Viererbande" und die starke Annäherung an den Westen in wirtschaftlicher, vereinzelt aber auch schon rechtlich-politischer Hinsicht ein viel besseres Ergebnis als die parallele Stagnation in den Embargoländern.

Man könnte ja auch Kim Young Kim als südkoreanisches Subpräsidens anbieten.

Maglor
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So 6. Jan 2013, 22:53 - Beitrag #5

Zitat von Traitor:Dass die Schwangerschaftsgerüchte in jedem zweiten Wirtschafts-Artikel nochmal erwähnt werden, nervt mich schon etwas.

Ich finde diese Verknüpfung aber sehr wichtig. Die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes ist eng mit der Fruchtbarkeit ihres Führers verbunden. Eine Erneuerung des Landes kann durch Erneuerung des Kim-Geschlechts erfolgen.
So viel Juche muss sein.

Im übrigen hat Nordkorea sehr wohl funktionierende Wirtschaftszweige.
Ein stärkerer Export von Raketentechnologie würde Nordkorea sicher gut stehen. Die bisherigen Händeln mit anderen Schurkenstaaten haben sie jedoch kein Kapital geschlagen.

Eine andere Devisenquelle wäre das Verleihen der Soldaten. Etliche Länder finanzieren ihre überdimensionierten Heerscharen über die UNO, indem sie sie als Blauhelme zu Mietlingen machen. Nordkorea hat viele Soldaten. Kongo, Syrien, Afghanistan ... kein Weg ist zu weit.
Nordkorea könnte die neue USA werden, wenigstens aber das neue Nepal.

Ipsissimus
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Mo 7. Jan 2013, 12:16 - Beitrag #6

es gibt bei Aufgabe einer rein totalitären Herrschaftsform keinen Grund zu der Annahme, die Entwicklung in Nordkorea würde substantiell anders verlaufen als die in Russland nach dem Ende der Sowjetunion. Ein paar wenige gewiefte Leutchen werden den Reibach machen und der Rest wird mit den Segnungen der freien Marktwirtschaft für Arme abgespeist werden. Dass es bald wieder ein vereinigtes Korea geben wird, ist nicht abzusehen, und wenn, kann man für Nordkorea nur hoffen, dass sie sich nicht über den Tisch ziehen lassen. Immerhin könnte man die Grenzen ein bisschen öffnen und ein paar Minenfelder abbauen.

Maglor
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Mo 7. Jan 2013, 14:32 - Beitrag #7

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass man die Nordkoreaner materiell noch weiter unter den Tisch ziehen könnte.
Der wirtschaftliche Abstand zwischen Nord- und Südkorea ist sicher noch größer als der zwischen BRD und DDR. Der Norden kämpft noch immer mit existenziellen Probleme, etwa der Ernährung. Von bescheidenem Konsum, einem Trabbi oder einem Urlaub in Bruderstaaten sind die Nordkoreaner noch weit entfernt.

Zumindest Südkorea hat sich mit der Dynastiebildung zumindest oberflächlich an den Kim-Staat annähern. Die Etablierung der Präsidentendynastie im Süden hat Kim III. sicherlich Hoffnung gemacht.
Südkoreas Präsidentin ist zwar eigentlich schon ein bisschen alt für den Jung-Diktator, aber immerhin unverheiratet. Einer Einigung beider Reiche steht also nichts im Wege.

Lykurg
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Mo 7. Jan 2013, 16:31 - Beitrag #8

In Südkorea hat man zwar die Vorgänge um die deutsche Wiedervereinigung genauestens verfolgt, schreckt allerdings sehr davor zurück, ähnliches anzustreben. Einerseits ist die wirtschaftliche Distanz tatsächlich deutlich größer (obwohl der Wohlstand Südkoreas sehr viel jüngeren Datums ist), andererseits aber Größe und Einwohnerzahl näher beieinander liegen: Nordkorea hat immerhin 25 Mio. Einwohner gegenüber den 50 Mio. im Süden, und ist flächenmäßig sogar größer. Dazu kämen die unabsehbaren Schwierigkeiten bei der zivilen Eingliederung des fünftgrößten stehenden Heeres der Welt...

Traitor
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Mo 7. Jan 2013, 22:52 - Beitrag #9

Das Hungerproblem scheint er zumindest schonmal gelöst zu haben, wenn auch mit beängstigenden Nebenwirkungen, vermulich durch Synergien mit dem Raketenprogramm: "Kim Jong Un schenkt jedem Kind ein Kilo Süßes"

Aber das ist hier ja nicht die Fun-Sektion, wenn Nordkorea-Threads auch irgendwie immer den Drang dorthin haben...

@Lykurg@Ethik: Auch Embargos sind sicher nicht das Mittel der Wahl. Meine Kritik bezieht sich auf eine zugegebenermaßen willkürliche, aber vermutlich realistische Interpretation der Experten-Geschichte: dem Regime werden genau die bestellten Konzepte erarbeitet, ohne Bedingungen zu stellen oder gezielt Einfluss zu nehmen. Natürlich müsste man mehr wissen, wer da mit wessen hiesiger Billigung wie genau "hilft", um das wirklich beurteilen zu können.

China zu beurteilen, ist ohne echte Sachkenntnis immer schwer. Die Lebensbedingungen zumindest halbwegs breiter Schichten sind wohl durchaus besser als früher, und auch die Landbevölkerung scheint zumindest nicht mehr akut von Hunger bedroht zu sein; allerdings dürften die Hoffnungen auf eine echte Wende heutzutage auch geringer sein als noch 1989. Das ist eben die fast unvermeidliche Verbindung von wirtschaftlichem Erstarkenlassen und Regimestützung.

Nordkorea ist aber glücklicherweise ein deutlich schwächerer Verhandlungspartner, als es China auch früher schon war, oder sollte es seiner Lage nach zumindest theoretisch sein; also bleibt zu hoffen, dass mehr Bedingungen an eine Kooperation gestellt werden können.

@Ipsissimus: Die Sowjetunion hatte aber auch mehr Sachwerte, die sich werdende Oligarchen unter den Nagel reißen konnten. In Nordkorea wäre das wohl fast nur Landbesitz, inklusive unerschlossener Rohstoffvorkommen.

@Maglor: Wie exportfähig die Raketen sind, darf ja durchaus bezweifelt werden. Selbst, wenn sie einzelne Exemplare zuverlässig hinbekämen, wären sie noch weit von einer Massenproduktion entfernt. Und die anscheinend kannibalisierten Sowjet-Restbestände halten auch nicht ewig. Höchstens könnten sie ein Renovierungsgeschäft aufziehen, halbkaputte Sowjettechnik aus Afrika importieren, rekombinieren, zurückverkaufen.

Macht tatsächlich irgendein Land Gewinn mit Soldatenexport? Bisher hielt ich die von dir angesprochenen Fälle großenteils für Prestigeprojekte.

@Lykurg: Südkorea ist wohl tief gespalten über die Frage, ob eine Wiedervereinigung erstrebenswert und/oder bezahlbar ist. Aber deren Innen- bzw. Nahaußenpolitik ist eh sehr schwer zu durchblicken - allein schon, wie sehr da die Positionen von Nachfolgern aus gleicher Partei und Familie abweichen können...

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Mi 9. Jan 2013, 22:10 - Beitrag #10

Familiäres und soziales Neues gibt es vom +1.
Laut Spiegel hat der große Führer mehrere (Halb-)Brüder, die offenbar aus unterscheidlichen Gründen nicht in der Öffentlichkeit erscheinen.

In diesem Artikel auch ein Link zu einem anderen, nachdem +1 anläßlich seines Gebutstages mit wohl erheblichem logistischem Aufwand jedem Kind 1kg Süßigkeiten zustellen ließ. Die Folge waren, laut Staatspresse "Explosionen der Freude".

Je nach Empfänger und Zustellgut würde das wohl auch hier gelten - oder auch gerade nicht...

Traitor
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Mi 9. Jan 2013, 22:19 - Beitrag #11

Ganz so Neues allerdings nicht. ;)

Auf die Geschwister bezog ich mich (wenn auch kryptisch) schon mit "Un selbst kam ja auch eher aus den Schatten", iirc war früher mal ein älterer Bruder als Kronprinz gehandelt worden.

Und den Süßkram habe ich im Vorbeitrag schon verlinkt, auf die "Explosionen" bezog sich die Raketensynergie. ;)

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Do 17. Jan 2013, 20:02 - Beitrag #12

Möglicherweise ist die ganze reformistische Vermutung nur der fehlenden Kompetenz und der Abschreiblaune deutscher Medien geschadet, wie ich zumindest (Bildblog war es mal wieder, das mich auf eine wohl gute Quelle stieß) diesem schon kompetent wirkenden Blog entnehme.

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Mo 21. Jan 2013, 10:28 - Beitrag #13

Selbiges hat nun auch die Zeit bemerkt:
Bis sich dann die Experten über Kims Redetext beugten. Und die befanden: alles kalter Kaffee! Wissenschaftler nahmen frühere Reden zur Hand, Zeitungsartikel und Agenturmeldungen, und siehe da: Gab es alles schon mal. Zu 90 Prozent sei die Rede ein »Wiederaufguss« gewesen, sagen Leute, die solche Texte seit Jahren analysieren.

Gern hieße das Regime ausländische Investoren willkommen. Von einem »Masterplan« allerdings, der mithilfe deutscher Ökonomen und Juristen umgesetzt werden soll, wie es am Wochenende in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hieß, haben Leute in Pjöngjang, die es wissen müssten, noch nichts gehört. Es wäre ja schön, wenn das Regime »die Öffnung noch in diesem Jahr« wollte, wie in der FAZ zu lesen stand. Aber da gilt, wie für die Neujahrsansprache des Jungdespoten, das Wort Deng Xiaopings: die Wahrheit in den Tatsachen suchen!

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Di 29. Jan 2013, 15:36 - Beitrag #14

Der Blick der Restwelt auf Nordkorea wiord etwas klarer. Laut SZ bietet Google Maps nun mehr Informationen.
Neben Schulen und Krankenhäusern sind in den Kartendienst neuerdings auch Gefangenenlager und eine Atomforschungsanlage eingetragen.


Nur im Lande selber wird diese Veränderung größtenteuks umbemerkt bleiben:
Hingegen werden voraussichtlich nur wenige Nordkoreaner die digitale Landkarte zu Gesicht bekommen: Nordkorea verfügt lediglich über eine Art Inlands-Intranet mit einer sehr geringen Zahl an Nutzern. Auf das Internet kann Experten zufolge nur die Elite des Landes von wenigen hundert bis maximal tausend Menschen zugreifen.

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Di 29. Jan 2013, 16:29 - Beitrag #15

Eigenartig fand ich, daß dafür auf breiter Basis auf Crowdsourcing gesetzt wird (das, bezogen auf Radwege, in Österreich und der Schweiz möglich, in Deutschland aber abgeschaltet ist). Insbesondere Südkoreaner sollen sich dafür engagieren, in GoogleMaps-Nordkorea Straßen und Orte einzuzeichnen. Wie aktuell wohl das derzeit verfügbare offline-Kartenmaterial ist?

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Di 29. Jan 2013, 16:40 - Beitrag #16

Man könnte mit einer Mischung aus Bösartigkeit und wohl Realismus annehmen, dass in einem eher armen Land dort, wo es nicht um Macht-/Militärrrepräsentation geht, Straßen eher nicht neu angelegt oder verlegt werden.

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Di 3. Dez 2013, 15:06 - Beitrag #17

Es hat eine kleine Palastrevolution gegeben, Un hat seinen Onkel Jang Song Thaek, der in SpOn als graue Eminenz tituliert wird (bislang Vizevorsitzender der Nationalen Verteidigungskommission, wieviel das Amt tatsächlich wert ist, hängt offenbar von anderen Parametern ab), entmachtet und ein paar von dessen Vertrauten hinrichten lassen. Kommentatoren meinen, das könnte mehr wirtschaftliche Öffnung bedeuten; wer weiß.

Bei der Gelegenheit stieß ich aber auf dieses skurrile Video - etwas so schlecht zusammengekleistertes ist mir in der Kürze selten begegnet, darüber hinaus ein hinreißendes Stück, das sie da spielen. :D

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Di 3. Dez 2013, 21:50 - Beitrag #18

Onkel Jang Song Thaek entstammt nicht dem blumigen Geschlecht der Kim. Er ist nur angeheirat und stammt nicht vom ewigen Präsidenten Kim I. ab. Er hat lediglich die Schwester des ewigen Generalsekretärs Kim II. geheiratet, aber das berechtigt ihn noch lange nicht dazu, für immer und ewig Vizevorsitzender zu sein. Kim III. hat daher seinem und seinem Geschlecht nur Gerechtigkeit getan.

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Mo 23. Dez 2013, 19:54 - Beitrag #19

Hintergründe der jüngsten Familienverkleinerung, nach japanischen und südkoreanischen Quellen.
Kenne dein Limit!

Maglor
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Mi 29. Jan 2014, 23:13 - Beitrag #20

Kim III. hat die heilige Familie erweitert.
Inzwischen wurde das Grab von Ko Kyong-taek, Kims Jong Uns. Großvater mütterlichseits, in Jeju, Südkorea entdeckt.
Nordkoreanische Juche-Gelehrten lösten die Misere nun, indem sie erklärten Ko Kyong-taek wäre 1948 am kommunistischen Auftstand in Halla beteiligt war. Konterrevolutionäre Geschichtsschreiber behaupten hingegen, der irdische Großvater des obersten Führer habe zu der Zeit schon lange in Osaka, Japan gelebt und für den Feind gearbeitet. Auch die Herkunft der inzwischen verstorbenen Führermutter Ko Yong-hui bleibt rätselhaft. Dass sie in Japan geboren sei, wird nur von faschistoiden Verwörungstheroretikern behauptet.

Zur näheren Klärung der Genealogie gibt es zum Glück einen nicht authorisierten Stammbaum.

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