Der nichtpostalische Teil selbiger läuft, Medien und Politiker müssen Zurückhaltung üben, ich nicht.
Die Prognosen waren sehr unsicher, aber wahrscheinlich kommt es mal wieder zu einer Pathologie: dass es am Ende nur auf ein paar Stimmen ankommen könnte - die paar, um die die FDP über oder unter der 5%-Hürde landet. Drüber -> Schwarz-Gelb, drunter -> Rot-Grün. Es sei denn, ohne FDP wird die SPD so schwach, dass die CDU sogar die absolute Mehrheit schafft, nach manchen Prognosen ist selbst das möglich. Ähnlich unwahrscheinlich, dass Piraten oder Linke noch die 5% schaffen und Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün schaffen.
Vom Wahlkampf habe ich trotz Ansässigkeit aufgrund von Lokalmediennichtkonsum und dem Fokus der Nichtlokalmedien auf nichtlokale Propagandisten relativ wenig mitbekommen, beide Spitzenkandidaten wirkten aber eher blass und wie Platzhalter für die Bundesparteien, wobei mein Urteil da sicher durch den Medienkonsum in diese Richtung verzerrt wurde. Plakattechnisch fielen McAllisters Riesenplakate an Autobahnen auf (aber auch nur, weil ich zufällig im Wahlkampfzeitraum einmal in einem Auto saß), dazu sein alerner "I'm a Mac"-Slogan. Die "Weil..."-Kampagne der SPD war kleinformatiger und kleinkarierter, das Wortspiel zu offensichtlich, um kommentierenswert zu sein. Grauenvoll ist natürlich McAllisters Propaganda-Lied, obwohl es ebenso natürlich nicht an den Klassiker herankommt.
Interessant wird neben den landes- und bundespolitischen Auswirkungen (wieviele Bundesparteiköpfe wohl rollen werden?) auch die Perspektive von SPD-Mann Weil. Er hat bereits angekündigt, auch Oppositionsführer werden zu wollen, aber für den (unwahrscheinlichen) Fall Große-Koalition-Junior-Partner ist mir keine Aussage bekannt.